Mein Herz hängt an dieser nagelneuen alten Lok, und nun soll sie endlich mal ordentlich fahren. Analog läuft sie recht gut, fährt mit wenig Spannung an, klingt ganz ordentlich und ist mit wenig Strom zufrieden. Das Problem sind die Räder, die eiern nicht nur, die haben anscheinend auch einen Höhenschlag. Ich möchte der alten Dame einen ordentlichen Radsatz spendieren, bin mir aber nicht sicher was da machbar ist. Hat da jemand von Euch vielleicht eine Idee, oder gar schon so etwas bewerkstelligt?
PIKO hat damals die Lauffläche der Räder aufgepresst, aber leider ist das nichts geworden, das Büchsenblech ist lose, es klappert auf dem Radkörper. Die Achse ist im Dm 2,5mm, die Räder bewegen sich an der Lauffläche zwischen 14,8 bis 15,1mm. Die Räder von der Fleischmann BR55 wären da vielleicht eine Alternative, denn sie sind lieferbar. Die Achse ist aber nur 2,0mm, die Räder müssten also aufgebohrt werden. Wer macht so etwas :
kleiner Tipp: Nicht die GFN Räder auf den Piko Achsdurchmesser bringen, sondern die Achse auf den Durchmesser der Achsbohrung der GFN Räder bringen. Ist einfacher und sieht besser aus.
Lieben Gruß
acecat
Ich muss wohl irgendwie kaputt sein. Nie funktioniere ich so, wie andere es gern hätten.
und hat das Experiment funktioniert? Kleine Frage: könntest du ein Foto von der Lokunterseite posten? Ich habe eine alte 55 aufgetrieben, Motor ist soweit in Ordnung, aber die Stromversorgung zum Motor funktioniert nicht und ich vermute das ein Bauteil fehlt welches von der Unterseite angeschraubt wird. Da ich es ersetzen möchte, würde ich mich über ein Bild und einen Hinweis zur Stromaufnahme von den Rädern sehr freuen. Damit die alte Dame doch wieder aus eigener Kraft fahren kann.
bei der Lok gibt es mehrere Stellen die Ärger machen können. Öfters habe ich gesehen: Ein Motorpol bekommt Spannung vom Lokrahmen, von einem Hohlniet ganz oben am Motor. Dort kann der Kontakt korrodiert sein, den Messingniet führt dann keine Spannung. Da hilft: ausbohren und eine Schraube und Lötöse einbauen.
Am einfachsten, du prüfst die Lok mit einem Durchgangsprüfer
danke für den Tip, aber das verwirrt mich jetzt doch ein wenig... denn es sieht für mich so aus als soll der eine Motorpol Kontakt über den Rahmen bekommen. Und wenn ich das so durchteste ist eben der ganze Rahmen mit diesem Pol unter Strom, und dann ja auch mit dem Stromabnehmer an der Achse verbunden. Der andere Motorpol an der Unterseite mündet bei mir in eine kleine Zunge die im leeren endet. Das was mir fehlt ist der Teil der den Strom vom Radkranz auf die Achse bringt, damit der Strom dort aufgenommen werden kann, und ein weiterer Teil der den anderen Pol mit den gegenüberliegenden Radkränzen verbindet. Da am Model der Druckbehälter unter dem Führerhaus fehlt und eben auf der Unterseite noch etwas angeschraubt werden müsste (an dem der Druckbehälter hängt) vermute ich das genau dieses Verbindungsstück fehlt. Dann wäre es nicht schlimm wenn der Rahmen dann unter Spannung steht.
Zitat Mein Herz hängt an dieser nagelneuen alten Lok, und nun soll sie endlich mal ordentlich fahren.
Hallo Christian, kann ich gut verstehen! Zu meinen DC-Zeiten hatte ich die KPEV-Version, irgendwie eine gut gemachte Lok. Helfen kann ich Dir leider nicht mehr, die Lok wurde schon vor über 25 Jahren verkauft, aber ich bleibe hier gerne dran und bin gespannt wie das Problem gelöst wird.
Zitat ... aber die Stromversorgung zum Motor funktioniert nicht und ich vermute das ein Bauteil fehlt welches von der Unterseite angeschraubt wird.
Hallo Thaddaeus, hier kannst du sehen wo die Spannung lang muß.
Die 6 markierten Stellen müssen blank geputzt sein, da kommt die Gleispannung lang. Hinten müssen die beiden Kontaktbleche beim Zusammenbau aufeinander drücken. Die Radschleifer sollten auch sauber sein und leicht auf die Spurkränze drücken. Damit ist die Gleisspannung an der unteren Lötstelle und am Rahmen gesichert. Die obere Lötstelle wurde ja schon erwähnt.
Wo die Drähte ran kommen siehst du auf diesem Bild. Bei mir ist ein Decoder eingeschleift. Im analogen Betrieb müssen da nur zwei Brücken eingelötet werden, dort sitzen ansonsten die Drosseln.
Über A und B kannst du die Gleisspannung abgreifen. Das der Rahmen Spannung von einer Schiene hat ist korrekt, das besorgen die zwei eingekreisten Kontaktzungen. Die andere Schiene bringt die Spannung zu der Lötstelle am roten Bremszylinder.
Zitat ...bin gespannt wie das Problem gelöst wird.
Hallo Volker, ich hab einen Tipp bekommen, und der besagte folgendes. Die Achsen bzw. Räder für die 55 wurden seinerzeit für den Export nach Belgien/Frankreich in schwarz produziert, und diese sind qualitativ deutlich besser. Also hab ich welche besorgt, und bin begeistert. Die laufen tatsächlich rund, und die Radreifen sitzen fest. Ein wenig rote Farbe drauf und die Sache war erledigt, und das für kleines Geld. Da die Konstruktion dieser Lok aus den fünfziger Jahren stammt ist das auch eher passend, da würden sich Räder z.B. von Weinert sicher fürchten
Nun schaut sie so aus, und das muß reichen.
Sie läuft jetzt ganz angenehm, sie humpelt nicht mehr, und es eiert auch nichts. Warum aber ist der Mischvorwärmer rot :
vielen vielen Dank! Das hilft mir weiter. Ich wusste das mir was fehlt! Nämlich der gesamte Rote Unterbau, so kann ich da aber was improvisieren, das bekomme ich locker hin. Der neue Radsatz sieht super aus, man sieht der Lok gar nicht an, dass sie so alt ist. Wenn meine Dame wieder rollt werde ich gern ein paar Bilder liefern.
ich sehe, alles schon geklärt. Habe gerade eben das Foto gemacht ...
Diese 55er war übrigens meine erste Dampflok, anno 1979. Ich weiß noch daß wir sie irgendwann im Herbst gekauft haben (in "DDR" musste man kaufen wenn es zu kaufen gab ...) und sie lag dann aber bis Weihnachten versteckt. Das war eine ziemliche Geduldsprobe ...
nachdem ich bisher interessiert mitgelesen habe, darf ich an dieser Stelle mein Erstaunen ausdrücken, was die neuen Räder und ihre Lackierung ausmachen. Das Modell an sich ist ja gar nicht schlecht. Da bei mir auch noch einige wenig gefahrene Exemplare liegen, denke ich schon länger an eine Auffrischung. Dieser Thread motiviert mich zusätzlich.
Aufgrund der soliden Bauweise lassen sich Abwandlungen entsprechend den variantenreichen Originalen gut durchführen. Verschiedene Domanordnungen, Führerhausdächer etc. sind kein Problem. Dann noch neue Lackierung und Beschriftung, und das Modell darf weiterdampfen.
In Punkto Fahrwerksaufwertung fehlen mir jetzt noch die Bremsen. Hat da jemand eine Idee, ohne zu teuren Weinertteilen zu greifen?
Übrigens stammt diese Lok aus den 60er Jahren. Es gab schon in den 50ern ein Vorgängermodell, das aber 1966 durch eine völlige Neukonstruktion abgelöst wurde, die großserientauglich war.
Und herzlichen Dank für diesen Bericht!
Mit freundlichem Gruß
Stefan
Epoche III/IV Deutsche Bundesbahn Südwestdeutschland 2L-GS analog
Zitat Hat da jemand eine Idee, ohne zu teuren Weinertteilen zu greifen?
Hab da mal was bei einem Kumpel gesehen, der hatte Bremsen angebaut. Ich werde mal schauen was er gemacht hat, würde an meiner "neuen Flamme" sicher auch gut aussehen.
ZitatIn Punkto Fahrwerksaufwertung fehlen mir jetzt noch die Bremsen. Hat da jemand eine Idee, ohne zu teuren Weinertteilen zu greifen?
Sowas (Bremsgestänge mit/ohne Bodenplatte) gibt es sicher als ET bei den grossen Herstellern, muss ja keine 55er sein, eine ähnliche pr. Maschine geht sicher auch (BR56, 57, 58).
Also danke nochmal für eure Hilfsbereitschaft, anbei ein Foto vom Ersatzteil, wird natürlich noch rot lakiert! Aber es funktioniert soweit, die Lok fährt. Jetzt rattert es im Vorwärtsgang und zischt im Rückwärtsgang - also alles wie es soll .
Viele Grüße
Thaddaeus
PS: Der Einfachheithalber habe ich die beiden Messingteile mit der selben Form ausgeschnitten. Daher hat auch der obere Streifen die beiden Fähnchen in der Mitte. Aber da ich diese nicht hochgebogen habe, berühren sie den Rahmen auch nicht.
Feiner Umbau! Wo hast Du die Radsätze bekommen? Wird es wohl bei Piko nicht mehr geben.... Habe auch noch so eine, nur probegelaufen, der würde ich auch gerne bessere Räder spendieren.
viele Grüße
Jürgen
Rechtschreibfehler habe ich mit Absicht eingefügt, sie dienen der allgemeinen Belustigung
Nun ist sie fertig, und läuft auch recht ordentlich. Klar gibt der Motor und das Getriebe einen rauhen Ton von sich, aber das war damals halt normal. Der Tender hat neue Räder und Echtkohle bekommen. Sieht jetzt gut aus, und rumpelt auf den Weichen nicht mehr. Die Treib- und Kuppelräder hab ich auch ein wenig bearbeitet, die Spurkränze sind jetzt geringfügig niedriger. Ein kleiner Schrumpfschlauch auf der Tenderkupplung beseitigt das lästige klappern.