RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1776 von silv1971 , 24.08.2023 20:00

Moin zusammen,

mal wieder ein kleines Lebenszeichen aus Ebrueck.

Nach ein paar Schrankumstellungen in meinem Mobazimmer habe ich jetzt endlich den Platz, um auch die langen 140er Zugröhren ohne Probleme händeln zu können. Maßgeblich der hohe Eckschrank am Ende des bisherigen Fiddle-Yard wanderte in die andere Ecke des Zimmers und so habe ich jetzt genug Platz zum bequemen Tausch der Röhren.

Für den Anschluß gibt es ein Übergangsstück. Zum einen muss ich die beiden hinteren Gleise ein wenig auseinander zu ziehen und zum zweiten soll natürlich der gestaltete Teil einen ordentlichen Abschluß bekommen. Von da an fahren die Züge in die weite Welt hinaus.

Hier nochmals der aktueller Stand mit beispielhaft eingezeichneten langen (140cm) und kurzen (100cm) Röhren, noch mit dem Hochschrank links neben der Tür.



Und so sieht die Realität aus. Der Bereich mit der Sperrholzplatte sowie das Areal vor dem Lokschuppen und Anschlußgleis werden noch landschaftlich gestaltet. Die Holzplatte, auf der die Zugspeicher zu liegen kommen ist abnehmbar, damit darunter der Bastelarbeitsplatz genutzt werden kann. Wie auf den Bildern zu sehen ist habe ich in der Höhe genug Platz zwischen FY und den Wandträgern zur Ablage. So kann ich ohne weiteres auch die hinteren Kasetten tauschen.









Es ist Platz für 6 Zugspeicher, ein Austausch "Neu" gegen "Alt" ist problemlos möglich. Für eine Betriebssession sind diese 6 mal völlig ausreichen. Schon mit 4 gab es reichlich zu tun. Halt typisch (End-) Bahnhof mit 3 zulaufenden Strecken. Danach kann ja auch neu "gemischt", sprich aufgestellt werden.

Apropos (End-) Bahnhof, Ich habe eine Lösung gefunden, um DB, DR und Hafenbahnhof mit der jetzigen Anordnung von Ebrueck unter einem Hut zu bringen. Aber dazu später mehr.

EDITH hat nur die Rechtschreibung verbessert.


Viele Grüße
Silvio

Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB


 
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zuletzt bearbeitet 26.08.2023 | Top

RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1777 von silv1971 , 26.08.2023 20:15

Hallo zusammen,

das Ecksegment wurde wieder vervollständigt. Bei der Beartbeitung mit der Stichsäge ist doch das eine oder andere Bauteil abgefallen.

Außerdem wurde wieder der Hintergrund angebracht.



Die Höhe ist so niedrig wie der Teil vor dem Fenster geblieben. Ok, nicht ganz. Die linke Kulisse ist etwas höher. Der Höhenunterschied ist im linken Teil der Fabrik deutlich zu sehen. Da werden noch einige Dachbauteile wie Lüfter oder ähnliches noch angebracht.

Der Motivsprung in der Kulisse rechts wird noch durch ein Überführungsbauwerk, welches die oberen Gleise zur Kulisse abschließt getarnt. Die Bauart der Unterführung wird in etwa so wie das Bauwerk links auf gleicher Ebene sein. Zur passenden Einordnung in die Landschaft muss ich mir noch ein paar Gedanken machen.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1778 von dlok , 26.08.2023 21:49

Immer sehr schön und gut gedacht, Silvio

Hast du irgendwo das Bau der Zugkassetten beschrieben?
- gebrauchte Materialen
- Zusammenbau
- Tipps & Tricks

Beim Weiterbau wünsche ich dir so viel Vergnügen und Erfolg wie bisher.


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

PS: Masstab 1:1 und 1:87 passen gut zusammen
- Gruss aus der Schweiz: Was wurde bisher/sonst getan?
- Anlageplanung
- Anlagebau


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1779 von silv1971 , 27.08.2023 08:01

Moin Laurent,

Zitat von dlok im Beitrag #1778
Hast du irgendwo das Bau der Zugkassetten beschrieben?- gebrauchte Materialen- Zusammenbau- Tipps & Tricks


#6 - #9
#77 - #80
#375
#378 - #379

Ich hoffe, dass die Auflistung vollständig ist.

Viel Spass beim Lesen und Dir sowie allen Stummis einen schönen Sonntag!


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1780 von dlok , 27.08.2023 21:05

Danke Silvio,

Und sorry für den Aufwand: die Posts hatte ich bereits gelesen und dafür bedankt ... nur erinnerte ich mich davon nicht mehr ...

Hoffentlich wird das weitere Stummi's helfen


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

PS: Masstab 1:1 und 1:87 passen gut zusammen
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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1781 von Frank K , 27.08.2023 21:16

... das gibt jede Menge abwechslungsreichen Zugverkehr. Und der Bahnhof hat als Spitzkehrenbahnof nun seinen ganz besonderen Reiz

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1782 von silv1971 , 28.08.2023 08:22

Moin zusammen,

Laurent,

Zitat von dlok im Beitrag #1780
Und sorry für den Aufwand: die Posts hatte ich bereits gelesen und dafür bedankt ... nur erinnerte ich mich davon nicht mehr ...


Alles gut!
Zitat von dlok im Beitrag #1780
Hoffentlich wird das weitere Stummi\'s helfen


Ich sollte doch mal so langsam ein Inhaltsverzeichnis anlegen, damit die Themen besser auffindbar sind.

Frank,

Zitat von Frank K im Beitrag #1781
... das gibt jede Menge abwechslungsreichen Zugverkehr.


und zusätzlich reichlich Rangierbetrieb.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1783 von djue6867 , 28.08.2023 15:51

Hallo Silvio,

bin erst jetzt durch puren Zufall auf Deine Anlage aufmerksam geworden; und was ich sehe außerordentlich gut

Ich bin natürlich (noch) nicht durch die ganze Story durch, aber ich bleibe dran und werde genießen


Beste Grüße
Dirk


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1784 von silv1971 , 28.08.2023 16:46

Hallo Dirk,

ein in Ebrueck!

Zitat von djue6867 im Beitrag #1783
Ich bin natürlich (noch) nicht durch die ganze Story durch, aber ich bleibe dran und werde genießen :

Viel Spass beim Lesen!

Zitat von djue6867 im Beitrag #1783
und was ich sehe außerordentlich gut

Vielen Dank! Das freut mich sehr!


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1785 von silv1971 , 30.08.2023 13:57

Hallo zusammen,

wie schon hier angedeutet,

Zitat von silv1971 im Beitrag #1776
Apropos (End-) Bahnhof, Ich habe eine Lösung gefunden, um DB, DR und Hafenbahnhof mit der jetzigen Anordnung von Ebrueck unter einem Hut zu bringen.

das aktuelle Betriebskonzept mit der Anbindung ans DR- und DB Netz (sowie der Hafenbahn).

Dabei wird Ebrueck-Hafen wieder ein Endbahnhof. Die Bahnsteiggleise sowie das jetzt wieder als Ausziehgleis deklarierte Gleis im Güterbahnhof enden auf der rechten Seite. Der sowieso noch erforderliche neuer Anlagenabschluss wird entsprechend ohne Gleisdurchfahrten ausgeführt werden. Die Übersicht in #1776 habe ich entsprechend angepasst. Hier der vergrößerte Ausschnitt zum besseren Verständnis.


Nach links schließen sich wie gehabt die 2 Streckengleise an. Dabei ist das (vom Betrachter aus gesehen) hintere Gleis die Verbindung zum DB-Netz und das vordere die Anbindung ans DR-Netz. Dieses wird bis zur Betriebsstelle "Abzweig Hafenbahn" auch von den Zügen der (privaten) Hafenbahn genutzt. A

Nachfolgend die Streckenzugehörigkeit in farblicher Darstellung (Orange DR-Netz, Blau DB-Strecke, Grün Hafenbahn):



Anschließend nochmal das angepasste Betriebskonzept:



Mit Ebrueck als Endbahnhof von mehreren Strecken kehre ich ganz zurück auf Anfang, so wie es ursprünglich von mir geplant und auch als erstes umgesetzt habe. Von daher ist "Back to the Roots" als "Relouded 2.0" aktueller als bisher.

Vorteil: längere Fahrstrecke für die DB-Züge. Vorher verschwanden die Züge direkt hinter die Kulisse im Abstellbereich.
Nachteil: Restliche Elektrifizierung von Ebrueck und der DB Strecke. Dies wird aber erst irgendwann in der Zukunft nachgeholt.

Außerdem gibt es jetzt die Möglichkeit, einen Teil der Grenzanlagen mit speziellen Zutaten zur Sicherung des Schienenverkehrs nachzubilden. Ursprünglich wollte ich das Thema nie nachbilden, aber nach mittlerweile 34 Jahren Mauerfall gerät doch viel in Vergessenheit. Daher wird es kleines ein Mahnmal gegen das Vergessen der Teilung in D werden.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1786 von djue6867 , 30.08.2023 14:48

Hallo Silvio,

für

Zitat von silv1971 im Beitrag #1785
Daher wird es kleines ein Mahnmal gegen das Vergessen der Teilung in D werden.


bekommst Du von mir three thumbs up! In einem Tageszeitungsartikel (seriös) habe ich heute morgen gelesen, dass einer repräsentativen Umfrage nach, wohl fast ein Drittel in unserem Land glauben, dass wir eher in einem Diktatur ähnlichem Staat leben als in einer Demokratie. Es scheint wirklich wichtig zu sein, nicht zu vergessen, was eine Diktatur ist! Jetzt aber genug zurück zu unserem schönen Hobby:

Du hast ja während der Jahre viel, immer mal wieder umgestellt, umgebaut und erweitert. Das ist schon faszinierend, wie (scheinbar?) einfach und problemlos Dir das von der Hand geht; ich bewundere Deine Grundkonzeption, die das ermöglicht.

Eine Frage habe ich: Auf diesem Bild:

Zitat von silv1971 im Beitrag #1720







sieht man Kartenhalter mit Frachtkarten (?); hast Du Dein System irgendwo mal beschrieben?


Beste Grüße
Dirk


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1787 von Frank K , 30.08.2023 14:50

Servus, Silvio,

Zitat von silv1971 im Beitrag #1785
Außerdem gibt es jetzt die Möglichkeit, einen Teil der Grenzanlagen mit speziellen Zutaten zur Sicherung des Schienenverkehrs nachzubilden. Ursprünglich wollte ich das Thema nie nachbilden, aber nach mittlerweile 34 Jahren Mauerfall gerät doch viel in Vergessenheit. Daher wird es kleines ein Mahnmal gegen das Vergessen der Teilung in D werden.


... dann würde ich mich zeitlich ins Jahr 1991 setzen. DR und DB existieren noch mit klassischer Ep IV-Beschriftung. Von den Grenzanlagen stehen nur noch Reste, die nicht mehr in Betrieb sind. Darstellungen der Grenzanlagen vor 1989 im Vollbetrieb sind dann doch aus meiner subjektiven Sicht zu beklemmend und damit grenzwertig ...

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
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Planung zur Anlage:
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Erste Anlage Grainitz I:
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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1788 von iwii , 30.08.2023 15:31

Zitat von Frank K im Beitrag #1787
Darstellungen der Grenzanlagen vor 1989 im Vollbetrieb sind dann doch aus meiner subjektiven Sicht zu beklemmend und damit grenzwertig ...


Für alle unter 40 ist das nur noch ein Kapitel aus dem Geschichtsbuch. Am Ende alles persönlicher Geschmack des Erbauers. Ich sehe eher ein Platzproblem. Einen gemeinsam zugänglichen Personenbahnsteig DB/DR hätte es z.B. definitiv nicht gegeben. Auch alle Möglichkeiten von DDR-Gebiet an DB-Züge zu gelangen, wären bautechnisch unterbunden worden. Insbesondere für die Güterzüge wäre auch eine Schleuse mit Röntgenanlage vorstellbar.

Gruss, iwii



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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1789 von silv1971 , 30.08.2023 19:34

Wow, gleich 3 Beiträge kurz hintereinander!

Aber der Reihe nach.

Hallo Dirk,

Zitat von djue6867 im Beitrag #1786
Du hast ja während der Jahre viel, immer mal wieder umgestellt, umgebaut und erweitert. Das ist schon faszinierend, wie (scheinbar?) einfach und problemlos Dir das von der Hand geht; ich bewundere Deine Grundkonzeption, die das ermöglicht.



wobei die Gleisanlagen von Ebrueck (Segmente 1 +2) fast unverändert seit anbeginn bestehen. Der einzige größere Umbau war das Entfernen zweier DKW im Rangierbereich, welche aufgrund der Betriebssicherheit durch zwei einfache Weichen ersetzt wurden. Beschrieben habe ich es Beitrag #444 und ab Beitrag #539.

Ansonsten kam das Bogensegment zwischen Segment 1 und 2 (siehe Beitrag #1463, Segment 02) hinzu, welches weiterhin Bestandteil von Ebrueck ist.

Der Rest waren dann nur die Irrungen und Wirrungen der jeweiligen FiddleYards. Da gab es immer weitgehende Veränderungen.

Zitat von djue6867 im Beitrag #1786
sieht man Kartenhalter mit Frachtkarten (?); hast Du Dein System irgendwo mal beschrieben?


Das sind keine Frachtkarten im herkömlichen Sinne sondern enthalten die Decoderbelegung mit Adresse und Funktionstastenbelegung.



Außerdem dienen die Karten mit der Zugart der Idendifikation der Züge in den Zugkasetten.



Schließlich kann man sich ja nicht alles merken.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1790 von silv1971 , 30.08.2023 20:21

Hallo Frank und iwii,

Frank,

Zitat von Frank K im Beitrag #1787
... dann würde ich mich zeitlich ins Jahr 1991 setzen. DR und DB existieren noch mit klassischer Ep IV-Beschriftung. Von den Grenzanlagen stehen nur noch Reste, die nicht mehr in Betrieb sind. Darstellungen der Grenzanlagen vor 1989 im Vollbetrieb sind dann doch aus meiner subjektiven Sicht zu beklemmend und damit grenzwertig ...


so habe ich mir das auch so gedacht. Die Grenzanlagen sind nur noch rudimentär vorhanden, aber gerade wegen der Auswahl an Grenzsicherungsanlagen auch eindeutig idendifizierbar.


iwii,

Zitat von iwii im Beitrag #1788
Ich sehe eher ein Platzproblem.


da hast Du vollkommen recht.

Zitat von iwii im Beitrag #1788
Einen gemeinsam zugänglichen Personenbahnsteig DB/DR hätte es z.B. definitiv nicht gegeben. Auch alle Möglichkeiten von DDR-Gebiet an DB-Züge zu gelangen, wären bautechnisch unterbunden worden. Insbesondere für die Güterzüge wäre auch eine Schleuse mit Röntgenanlage vorstellbar.


Ein wenig orientiere ich mich am Grenzbahnhof Probstzella. Ich hatte es früher schon mal erwähnt, dass ich als Lokführer der Einsatzstelle Sonneberg (vom damaligen BW Probstzella) auch nach Probstzella in den Bahnhof gefahren bin und die Zeiten sowohl vor und nach der Wende quasi als Zeitzeuge mit erlebt habe.

Der DR-Binnenverkehr mit Personenzügen Soneberg - Saalfeld ist am Bahnhof Probstzella vorbei geführt worden. Dazu wurde zwischen den Streckengleisen Sonneberg - Probstzella sowie Saalfeld- Probstzella eine Gleisverbindung als direkter Weg gebaut und dadurch entstand das Gleisdreieck am nördlichen Bahanhofskopf. An dieser Verbindungskurve befand sich der Bahnsteig für Reisende im Binnenverkehr der DDR. Die Güterzüge nach/von Sonneberg begannen und endeten im Grenzbahnhof Probstzella.

Der Grenzbahnhof war in 3 verschiedene Sicherheitsbereiche aufgeteilt. Als erstes das in der DDR allgegenwärtige Sperrgebiet vor den eigentlichen Grenzanlagen. Auf der Strecke Sonneberg - Saalfeld begann das Sperrgebiet kurz vor Gräfental und endete zwischen Probstzella und Marktgörlitz (heutiger Name der Ortschaft "Gabe Gottes"). Im Binnenreiseverkehr war für die Reisenden kein Passierschein im "Transit" durch das Sperrgebiet notwendig. Allerdings durfen ohne diese nicht in Gräfental, Zopten und Probstzella ausgestiegen werden. Überwacht wurde es durch die in allen Zügen mitfahrende Transportpolizei (TraPo). Zur Überwachung gehörte auch die Kontrolle der Ausweise aller Reisenden im jeweiligen Zug. Und wehe ein ortsfremder (nicht in Südthüringen wohnender) Reisende konnte keinen triftigen Grund für die Reise nennen! Dieser wurde dann von der TraPo festgesetzt und zu weiteren Verhören mit auf die Wache genommen. Das habe ich selber mehrmals miterlebt, wie Reisenden durch die TraPo behandelt wurden. Mir braucht niemand etwas über einen totalitären Staat und seine Überwachung und Repressalien gegenüber der eigenen Bevölkerung erzählen. Ich habe es erlebt!

Aber zurück zur Sicherung des Grenzbahnhofes. Die zweite Stufe der Sicherung bestand im grundsätzlichen Betretungsverotes des Bahnofes ohne entsprechender Berechtigung. Das BW Probstzella lag außerhalb dieser Sicherheitszone und konnte mit dem "normalen" Passagierschein durch die Beschäftigen betreten werden.

Die dritte Zone und am höchsten bewachte Zone war die Grenzübergangsstelle (GÜST) diese umfasste in Probstzella die Gleise 1 und 2. Gleis 1 am Hausbahnsteig mit dem Kontrollgebäude des Zoll und Stasi diente dem (internationalen) Reiseverkehr in beiden Richtungen. Gleis 2 war das Aufstellgleis für die Güterzüge zur DB. an diesen beiden Gleisen fand auch die Kontrolle der Züge auf Flüchtlingen und Schmuggelware statt. Dabei wurden alle geschlossenen Wagen geöffnet und kontrolliert. Auch bei allen Kesselwagen wurden die Domdeckel geöffnet und das Innere kontrolliert. Unterstützt wurden die Kontrolleure durch Hunde, welche auch unter dem Zug lang gelaufen sind. Ebenfalls wurden auch die ankommenden Lokomotiven der DR sowie die weiterfahrenden Loks der DB von den Hunden im Innenraum kontrolliert.

Das wars ertmal fürs erste. Für die angedachte Umsetzung für Ebrueck gibt es später mehr.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1791 von silv1971 , 31.08.2023 07:46

Moin zu sammen,

als Ergänzung zum gestrigen Post noch mein Passierschein.



Dieser galt nur für das Sperrgebiet in Probstzella (1. Sicherheitsstufe, siehe #1790). Für andere Gebiete in der Sperrzone galt der Passierschein nicht. Weiterhin war er für den Bahnhof Probstzella (2. Sicherheitsstufe) gültig, aber nicht für die GÜST (Gleise 1 + 2).

Da zum Glück vor Ablauf der Gültigkeit die DDR zusammengebrochen ist habe ich den Schein immer noch. Wollte nach der Wende von den staatlichen Organen keiner mehr haben.


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1792 von Hobby-Bahner , 31.08.2023 11:07

Hallo Silvio,

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht aus damaligen Zeiten aus Beitrag #1790. Sehr aufschlussreich.

Du verfolgst ja auch die Entwicklung meiner Anlage und es ist mittlerweile so, dass auch bei mir mehr und mehr das Thema DB/DR Transit- oder Interzonenzüge aufkommt. So ist sicher auch abwechslungsreicher Personenverkehr darstellbar. Bis dahin dauert es noch etwas. Bei mir wird es wohl nur Bahnhofsdurchfahrten von Transit- oder Interzonenzügen geben und somit keine Lokwechsel darstellbar.

Werde die Entwicklung deiner Anlage weiter verfolgen.


VG Gerald

Galeriebilder und Anlagevorstellung meiner H0 Neustadt Anlage.

Personenwagen mit LED-Lichtleisten beleuchten und Verkehrszeichen selber gestalten.


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1793 von silv1971 , 31.08.2023 12:24

Hallo Gerald,

Zitat von Hobby-Bahner im Beitrag #1792
Du verfolgst ja auch die Entwicklung meiner Anlage


das ist richtig und -Asche auf mein Haupt- auch schon lange nichts mehr geschrieben.

Dafür bekommst Du die Antwort zu
Zitat von Hobby-Bahner im Beitrag #1792
Bei mir wird es wohl nur Bahnhofsdurchfahrten von Transit- oder Interzonenzügen geben und somit keine Lokwechsel darstellbar.

auch HIER in Deinem Faden.

Zitat von Hobby-Bahner im Beitrag #1792
Werde die Entwicklung deiner Anlage weiter verfolgen. :


Vielen Dank! Freut mich sehr!


Viele Grüße
Silvio

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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1794 von silv1971 , 31.08.2023 20:15

Hallo zusammen,

nach dem Ausflug in die Vergangenheit nun zur angedachten Umsetzung in Ebrueck.

Im Beitrag #1788 hat iwii schon richtigerweise das Hauptproblem angesprochen:

Zitat von iwii im Beitrag #1788
Ich sehe eher ein Platzproblem. Einen gemeinsam zugänglichen Personenbahnsteig DB/DR hätte es z.B. definitiv nicht gegeben. Auch alle Möglichkeiten von DDR-Gebiet an DB-Züge zu gelangen, wären bautechnisch unterbunden worden. Insbesondere für die Güterzüge wäre auch eine Schleuse mit Röntgenanlage vorstellbar.


Ebrueck ist in der jetzigen Form baulich tatsächlich nicht für die Anforderungen als Grenzbahnhof geeignet.Deswegen wird die reine Grenzübergangsstelle (GÜST), bei der die Züge vor dem Verlassen der DDR umfassend kontrolliert werden an die Strecke zum DB-Netz außerhalb des dargestellten Bereiches verlegt. Folgendes Szenario ist aber vorstellbar:

Zeitraum bis Ende 1989:
Die Strecke von der DB bis nach Ebrueck diente rein dem Güterverkehr. Die DB-Strecke war seit den 60er Jahren bis zur GÜST elektrifiziert. Bis Mitte der 70er Jahre wurde in der GÜST von DB-Elok auf DR-Vlok (und umgekehrt) umgespannt. Von der GÜST nach Ebrueck und zurück fuhren die DR-Vloks. Nach einer Verschärfung der Grenzbestimmungen durften die DR-Loks nicht mehr bis zur GÜST fahren. Die DB brachte die Züge dann direkt bis Ebrueck. Um aber nicht extra V-Loks für den Abschnitt GÜST - Ebrueck auf DB-Seite vorhalten zu müssen ist zwischen der BRD und DDR die Elektrifizierung des Abschnittes GÜST-Ebrueck beschlossen worden. Und natürlich mit Material und bezahlt von der DB. Die Züge wurden aber weiterhin in der GÜST kontrolliert.

Nochmals ein kurzer Schlenker in die reale Vergangenheit:
Der Wiederaufbau der elektrischen Fahrleitung von der Grenze bis einschließlich Probstzella wurde tasächlich mit dem Material der DB, aber von Mitarbeitern der DR aufgebaut. Selbstredend auch, das sich die DR das alles vom Westen bezahlen lies.

Zeitraum ab 1990:
Die GÜST wurde mit der Grenzöffnung und Wegfall der Kontrollen stillgelegt. Die DB-Züge fuhren nun ohne Halt weiterhin mit E-Traktion bis Ebrueck. Außerdem wurde der Reiseverkehr zwischen der DB und Ebrueck aufgenommen. Mittlerweile kommen auf dem DB-Netz und damit auch nach Ebrueck Lokomotiven aus dem DR-Bestand wie zB die 112/143 und 155 zum Einsatz.

Und damit kommen wir zu den angedachten baulichen Maßnamen.

Da Ebrueck außerhalb der Sperrzone lag beginnen die Grenzanlagen (bei einer Fahrt von Ebrueck in Richtung DB) am Abzweig Hafenbahn. Dort beginnt das Sperrgebiet. Sowohl das Gleis zur DB als auch das Gleis zum DR-Netz wird eingezäunt. Außerdem sichert ein Wachturm das Gebiet.



Wegen der räumlichen Nähe der beiden Gleise wird für die besseren Sicherung der DB-Strecke auch die DR-Strecke durch den Sperrbereich geführt. Die Strecke der Hafenbahn bleibt auf DR-Gebiet.

Nach dem Einschnitt beginnen die eigentlichen Grenzanlagen. Neben Mauer, Grenzzaun und Wachturm wird es auch eine sogenannte Beschaubrücke geben, von der aus die Grenzsoldaten in die offenen Wagen schauen konnten. Außerdem dient die Brücke als Anlagenabschluß.



Was auf beiden Bilder nicht eingezeichnet ist ist die Absicherung der oberen Strecken. Ob noch eine Einzäunung mit Maschendrahtzaun erfolgt oder nur Rudimente, welche nach Abriss übriggeblieben sind, muss ich mir noch überlegen.

Auf jeden fall habe ich schon mal das entsprechende Equipment besorgt;








Viele Grüße
Silvio

Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB


 
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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1795 von dlok , 31.08.2023 21:49

Ja Silvio,

Eine traurige Epoche, die zum Glück hinter uns (in Europa) ist.

Manchmal denke ich, dass man etwas davon behalten müssen hätte, sodass die jüngere es sich vorstellen könnten (Mauermuseum in Berlin ermöglicht das nicht).
Wenn ich mich an den Reisen aus der Schweiz her, durch die DDR nach Berlin, mit den Kontrollen usw. und wie sah Berlin aus ... das kann man sich jetzt nicht mehr vorstellen.
Ich verstehe aber auch, dass die Familien, die getrennt wurden und weiter Personen, die bestraft und verhindert wurden, sich davon nicht erinnern wollten ... mindestens in den 1990er.
Vom echten Leben in Osten weiss ich nichts, ich war zu jung und die Besuche waren sehr selten. Was ich bekommen habe, sind die Geschichte von der Famile, manchmal mit starken Emotionen, die nur die schlimme Seite ans Licht brachten. In der Zwischenzeit habe ich mit einem Kolleg aus der ehemaligen DDR gesprochen, der dort gewachsen ist, und davon nicht geleidet hat. Heute ist er Lokführer in der Schweiz, und an seiner Jugendheit sich zu erinnern tut im kein Weh.

Ob du jetzt auf deiner Anlage diese peinliche Seite der Geschichte integrieren willst und kannst?
Sicher ist es ein interessante Thema, aber wenn du das nicht realistisch einbauen kannst, dann erreichst du dein Ziel nicht.
Wenn dies aus Plaztgründe weitere interessante Teile der Anlage ersetzen müsste ... dann würde ich es bedauern. Ich bin aber gespannt und sicher freue ich mich, die Weiterentwicklung von Ebrueck zu folgen.

Danke für die Erklärungen über diese Überganszonen. Ich habe sie genossen und als sehr interessant entgegengenommen.


Mit besten Grüssen aus der Westschweiz.

Laurent

PS: Masstab 1:1 und 1:87 passen gut zusammen
- Gruss aus der Schweiz: Was wurde bisher/sonst getan?
- Anlageplanung
- Anlagebau


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1796 von Frank K , 31.08.2023 22:43

Servus, Silvio,

danke für Deine Erläuterungen zum Bahnhof Probstzella. In der Form hatte ich das bislang noch nicht gelesen. Wer nicht gerade unmittelbar im Grenzgebiet wohnte, für den war ja der 5 km-Streifen tabu. Was sich dahinter abspielte, kannte man allenfalls vom Hörensagen. In Marienborn an der A2 hat es ein hochinteressantes Grenzmuseum, dass die Vorgänge an den Straßengrenzübergängen sehr anschaulich zeigt. Auch die kannte der gemeine DDR-Bürger nur aus den Erzählungen der Westverwandschaft (wenn darüber überhaupt gesprochen wurde).

Ob man die Grenze auf einer MoBa angemessen darstellen kann, sowohl vom Platzbedarf als auch inhaltlich und ob man mit so einer Anlage später auch noch Freude hat, bleibt m.E. ein Stück weit gewagt. Durch das eigene Erleben hast Du natürlich einen anderen Zugang zum Thema. Beklemmend wäre es für mich dennoch, zumindest, wenn die Zeit bis 1989 dargestellt werden soll. Vielleicht setzt Du Dich dann doch besser ins Jahr 1991 (ist auch einfacher zu basteln).

Ciao, Frank




Grainitz II - Der Bautrööt:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=1...834173#p1834173

Planung zur Anlage:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=24&t=158011

Erste Anlage Grainitz I:
https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=146822

Filmisches auch auf Youtube! https://www.youtube.com/channel/UCHnXoBQ...3I_YqgZQ/videos


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1797 von E16-06 , 01.09.2023 00:14

Hallo Silvio,

ich bin immer wieder erstaut wie leicht wandelbar Ebrueck ist.
Gut, ganz so leicht wie man es auf den Bildern erahnen mag war der Umbau sicherlich nicht, und hat wohl auch einige Tage / Wochen gedauert, bis der aktuelle Zustand erreicht, und wieder etwas Fahrbetrieb möglich war.

Sehr interessant auch, was du so über den Betrieb der Grenzbahnhöfe (bzw. speziell Prostzella) berichtest.

Zitat von silv1971 im Beitrag #1794
Nochmals ein kurzer Schlenker in die reale Vergangenheit: Der Wiederaufbau der elektrischen Fahrleitung von der Grenze bis einschließlich Probstzella wurde tasächlich mit dem Material der DB, aber von Mitarbeitern der DR aufgebaut. Selbstredend auch, das sich die DR das alles vom Westen bezahlen lies.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass die DB das sehr gerne bezahlt hat. So hat es ihr doch einen Lokwechsel auf der ansonsten auf DB-Seite elektrifizierten Strecke erspart, und noch dazu den Dampf- bzw. Dieselbetrieb auf diesem Teilstück der Frankenwaldrampe.
Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass die DR die Fahrleitung in Probstzella kurz nach der Einfahrt eines DB-Zugs abgeschaltet hat, und erst kurz vor Abfahrt eines Zuges wieder eingeschaltet wurde. Das muss wohl teils zu Problemen an den E-Loks geführt haben, weil Fahrmotoren und Trafos nicht mehr nachgekühlt werden konnten.
Zitat von silv1971 im Beitrag #1791
als Ergänzung zum gestrigen Post noch mein Passierschein.

Was für ein Stück Zeitgeschichte.

Irgendwie verstehe ich jetzt, mit deiner Geschichte, auch viel besser dein Anlagenthema mit Ebrueck als Verbindung zwischen DR und DB.
Klar ist noch das Thema Hafen dabei, aber gewisse Ähnlichkeiten zu Probstzella sind schon da (einziger elektrifizierter Grenzbahnhof).

Auf die Umsetzung deiner Grenzanlagen in ich durchaus gespannt. Wobei ich, gerade im Hinblick auf deinen Fahrzeugpark und die Signalanlagen, einen Zustand nach der Wende darstellen würde. Da du ja recht gut im altern bist würde sich das durchaus anbieten.
Der Zahn verrostet, stellenweise, wo der Zaun gestört hat, stehen nur noch die Zaunpfähle, da wo er nicht stört, hat er Löcher, hängt halb lose an den Pfählen, etc.
Die Mauer wird von einem Bagger "weggeknabbert". Die Wege zu den Kontrolltürmen sind verwildert, und deren Fenster trüb / dreckig.
Der Zugang zur "Beschaubrücke" mit Bauzäunen abgesperrt, damit niemand auch dumme Gedanken kommt, und darauf rumklettert.
Ich da stehen dir sehr viele Möglichkeiten offen.

Die "Beschaubrücke" könnte, glaube ich, wirklich einen guten Abschluss zum "Zugkassetten-Bahnhof" bilden. Hoffentlich behindert dich die Brücke dann aber nicht beim Tausch der Zugkassetten.

Grüße,
Stephan


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1798 von K.Wagner , 01.09.2023 12:39

Hallo,

das mit der Beschaubrücke finde ich einen guten Vorschlag zum Tarnen. Bei welchen Grenzbahnhöfen gab es die denn? In Probstzella kann ich mich nur an viele "Grenzer" mit automatischen Waffen im Anschlag oder auf dem Rücken und mit einem ganzen Rudel an Schäferhunden erinnern, die die Züge untenherum kontrolliert haben. Innen waren es dann ebenso ungemütlich wenn die Kontrollen kamen. Da ich die Züge nur Transit nach Berlin (ohne Halt in der DDR) genutzt habe, war die Gepäckkontrolle anscheinend nicht wichtig. Meine Großtante (die fuhr auf "Deiner Strecke" nach Sonneberg) hat dann schon andere Stories erzählt - z.B. der Beschlagnahmung von 2 Paar Schuhen, die Sie sich vom Zwangsumtausch gekauft hatte....die Ausfuhr war anscheinend 2 Minuten vorher verboten worden.....

Eine Frage habe ich noch - ich habe den Thread immer wieder verfolgt und die letzten Tage speziell nach der Bedienung des Hafens durchforstet - wird der nur von der Reichsbahnseite her bedient? D.h. Güterzüge aus dem nichtsozialistischen Ausland haben dort keine Zufahrt?


Gruß Klaus


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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1799 von silv1971 , 01.09.2023 14:25

Hallo zusammen,

Das es ein schwieriges Thema auch Diskussionen auslösen wird war mir bewusst und auch erwartet. Jeder bewertet das Thema etwas anders und das ist auch gut so. Für mich und meine Erlebnisse als Jugendlicher und junger Lokführer von damals 18 Jahren werde ich das Thema in Ebrueck auch umsetzen.

Laurent,

Zitat von dlok im Beitrag #1795
Ob du jetzt auf deiner Anlage diese peinliche Seite der Geschichte integrieren willst und kannst?


Ich denke nicht dass es eine peinliche Seite der Geschichte ist. Die "Absicherung" der Grenze zur BRD war mit Absicht genau so umgesetzt und nicht irgendwie durch einen Zufall. Außerdem ist dieses Grenzregime auch ein Stück Zeitgeschichte in Deutschland.

Frank,
Zitat von Frank K im Beitrag #1796
In Marienborn an der A2 hat es ein hochinteressantes Grenzmuseum, dass die Vorgänge an den Straßengrenzübergängen sehr anschaulich zeigt.


auch das Museum in Moedlareuth ist sehr sehenswert. Auch wegen der Besonderheit, dass die Grenze in Flußmitte mitten durch ein Dorf ging und es bis 1989 teilte.

Zitat von Frank K im Beitrag #1796
Beklemmend wäre es für mich dennoch, zumindest, wenn die Zeit bis 1989 dargestellt werden soll.


Aber dann wäre mir die Gestaltung gelungen. Die Grenzanlagen in der Realität waren nicht nur beklemmend sondern furchteinflößend. Und das war mit voller Absicht von den "DDR-Bauherren" auch so vorgesehen.

Zitat von Frank K im Beitrag #1796
Vielleicht setzt Du Dich dann doch besser ins Jahr 1991 (ist auch einfacher zu basteln).


Vermutlich hatte ich es noch nicht so genau geschrieben, aber die Zeit in Ebrueck spielt nach 1990.

Stephan,
Zitat von E16-06 im Beitrag #1797
Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass die DR die Fahrleitung in Probstzella kurz nach der Einfahrt eines DB-Zugs abgeschaltet hat, und erst kurz vor Abfahrt eines Zuges wieder eingeschaltet wurde.


Ob die Oberleitung tatsächlich abgeschaltet wurde ist mir nicht bekannt. Aber dass alle Züge mit abgebügelten Loks in den Bahnhof einfuhren. Von der Topographie kein Problem, da das Gefälle der Frankenwaldrampe bis in den Bahnhof Probstzella reichte. Aufgebügelt durfte erst wieder nach Abkuppeln der Lok.

Zitat von E16-06 im Beitrag #1797
Das muss wohl teils zu Problemen an den E-Loks geführt haben, weil Fahrmotoren und Trafos nicht mehr nachgekühlt werden konnten.


Die BR 151 war zu der Zeit die Standardlok für alle Züge nach und von Probstzelle. Es gab eine Ausnahme: Das Schnellzugpaar D300/301 München - Berlin und zurück wurde von einer Doppeltraktion der BR 111 gefahren. Die Loks waren wegen der verbauten Elektronik schon anfälliger auf Hitze nach Abschalten der Lüfter wegen der Bügel-ab-Fahrt als die 151er. Als nach 1989 auch die ersten Loks der BR 120 über den Frankenwald fuhren, kam es bei den Loks aber tatsächlich zum Ausfall wegen Überhitzung, wenn die Lüfter ausgeschalten wurden. Aber das hatte eine andere Ursache: Da hatten sich nämlich die Anwohner beschwert, dass die Loks mit laufenden Lüftern abgestellt wurden. Das führte zu einer Lärmbelästigung in dem engen Tal und so wurden sie (nach den Erfahrungen mit der schadhaften Lok) weit im südlichen Gleisfeld mit laufenden Lüftern abgestellt. Da war die Lärmbelästigung doch nicht so stark. Das Problem löste sich mit der fertigen Elektrifizierung der Saalebahn und dem Entfall des Lokwechsels in Probstzelle.

Zitat von E16-06 im Beitrag #1797
Auf die Umsetzung deiner Grenzanlagen in ich durchaus gespannt. Wobei ich, gerade im Hinblick auf deinen Fahrzeugpark und die Signalanlagen, einen Zustand nach der Wende darstellen würde. Da du ja recht gut im altern bist würde sich das durchaus anbieten.
Der Zahn verrostet, stellenweise, wo der Zaun gestört hat, stehen nur noch die Zaunpfähle, da wo er nicht stört, hat er Löcher, hängt halb lose an den Pfählen, etc.
Die Mauer wird von einem Bagger "weggeknabbert". Die Wege zu den Kontrolltürmen sind verwildert, und deren Fenster trüb / dreckig.
Der Zugang zur "Beschaubrücke" mit Bauzäunen abgesperrt, damit niemand auch dumme Gedanken kommt, und darauf rumklettert.
Ich da stehen dir sehr viele Möglichkeiten offen.


So in etwa stelle ich mir es vor! Gut kombiniert Sherlock!

Klaus,

Zitat von K.Wagner im Beitrag #1798
das mit der Beschaubrücke finde ich einen guten Vorschlag zum Tarnen. Bei welchen Grenzbahnhöfen gab es die denn?


relativ häufig: wikipedia

Zitat von K.Wagner im Beitrag #1798
In Probstzella kann ich mich nur an viele "Grenzer" mit automatischen Waffen im Anschlag oder auf dem Rücken und mit einem ganzen Rudel an Schäferhunden erinnern, die die Züge untenherum kontrolliert haben. Innen waren es dann ebenso ungemütlich wenn die Kontrollen kamen. Da ich die Züge nur Transit nach Berlin (ohne Halt in der DDR) genutzt habe, war die Gepäckkontrolle anscheinend nicht wichtig. Meine Großtante (die fuhr auf "Deiner Strecke" nach Sonneberg) hat dann schon andere Stories erzählt - z.B. der Beschlagnahmung von 2 Paar Schuhen, die Sie sich vom Zwangsumtausch gekauft hatte....die Ausfuhr war anscheinend 2 Minuten vorher verboten worden.....


So war es. Willkür wurde "groß geschrieben"!
Zitat von K.Wagner im Beitrag #1798
Eine Frage habe ich noch - ich habe den Thread immer wieder verfolgt und die letzten Tage speziell nach der Bedienung des Hafens durchforstet - wird der nur von der Reichsbahnseite her bedient? D.h. Güterzüge aus dem nichtsozialistischen Ausland haben dort keine Zufahrt?


Bisher war die Zufahrt aus dem nichtsozialistischen Ausland auf der rechten Seite des Bahnhofes Ebrueck direkt an der Kulisse. Der Triebwagen kommt da gerade her, die Güterzugein- und Ausfahrt ist ein Stück weiter rechts:



Also bisher nur aus dem Bahnhof raus und direkt ohne Streckenfahrt in die Abstellung. War eigentlich Mist, weil keine Beobachtung der fahrenden DB-Züge außerhalb des Bahnhofes möglich war.
Jetzt neu ist die Anbindung der DB das hintere (äußere) Streckengleis von unten kommend über die ganzen Segmente bis zum Bahnhof (blau). Zum besseren Verständnis nochmal das entsprechende Bild aus Beitrag #1785


Viele Grüße
Silvio

Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB


dlok, E16-06, K.Wagner, djue6867 und hohash haben sich bedankt!
 
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RE: Ebrueck - Hafenbahnhof als Verbindung zwischen DR und DB

#1800 von K.Wagner , 01.09.2023 15:18

Ich finde die Darstellung ok, man macht ja keine Propaganda. Letztlich müßte man dann auch DR Themen der Epoche 3 bis 5 in Frage stellen.
Ich habe bei einer Clubanlage den Bahnhof Fürth am Berg gesehen incl. authentisch nachgebildeter Grenze. Für mich war da nix unnormales, das habe ich so erlebt, war Bestandteil des Alltages.


Gruß Klaus


dlok und silv1971 haben sich bedankt!
 
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