Hallo in die Runde,

eigentlich nutze ich ja Dachplatten für meine Häuschen, aber es gibt Fälle da ist der 3D-Druck die bessere Wahl. Ich möchte so einen Fall mal vorstellen. Es ist ein verwinkeltes Turmdach. Gedruckt wurde es als Hut, also ein Stück, innen hohl. Diese Art braucht halt viel Support und da im Gebäudebereich des Forums die Frage von Thomas (@TKK-Modellbahner) aufkam wie viel Aufwand so ein Druck ist hänge ich mal für alle, die in den 3D-Druck einsteigen wollen, eine kleine Liste dran, was an Zeit und Material in so ein kleines Dach gesteckt werden muss. Es werden nur Material und Zeit gelistet, keine Kosten des Druckers wie z.B. Strom.
Das Dach ist ca. 60 x 50 x 50 mm.
Bild entfernt (keine Rechte)
Bildreihe oben:CAD,Druck,Supportblock
Bildreihe unten:Dach,Ziegeldetail,Innenansicht

• Drucker: RF100 V2 (FDM-Drucker)
• Düse: 0,4 mm
• Materialkosten 24,90 € per 1000g
• Slicer CURA
• Druckqualität: fine
• CAD: OpenSCAD
• Konstruktionszeit: ca. 15 Min.
• Druckzeit: 3 Std. 50 Min.
• Materialverbrauch:20g
• davon Verlust für Support:10g

Hallo Ulli,

hast du mal versucht das Dach ohne Support zu Drucken?
Wenn der Winkel steiler als 45° ist sollte das auch ohne gehen.
Der Quelltext für SCAD würde mich mal interessieren. Ich habe ja schon viel gemacht aber Dächer habe ich noch nicht hin bekommen.

Hallo Olli,

Zitat von derOlli im Beitrag #77

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Hallo Ulli,

hast du mal versucht das Dach ohne Support zu Drucken?
Wenn der Winkel steiler als 45° ist sollte das auch ohne gehen.
Der Quelltext für SCAD würde mich mal interessieren. Ich habe ja schon viel gemacht aber Dächer habe ich noch nicht hin bekommen.

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Moin liebe Mitkonstruierende,

während mein Drucker vor sich hinsummt möchte ich mal die Zeit für etwas anderes als Häusle nutzen. Die Nachfrage von Jürgen (@Kissenzerwühler Beitrag:(HIER)) über "krumme" Bahnsteige hat mich beschäftigt. Dazu möchte ich mal meinen Ansatz vorstellen. Bisher war es immer so das die Bahnsteige fix waren. Meine Bahnsteige werden aber von den umgebenden Schienen konstruiert. Das funktioniert nicht mit Flexgleis, aber mit normalen Schienen.
Verschiedene Breiten, Kurventeile (konkav wie konvex), alles ist machbar.

Wie geht das? Nun es geht wahrscheinlich nur mit einem mathematischen CAD (in einem Spreadsheet möchte ich keinen Gleisplaner erstellen) also bei mir OpenSCAD.

Was braucht es an Daten für den Bahnsteig?

Lagevektor und Art der Schiene, und die Information ob der Bahnsteig rechts oder links der Schiene liegt, das wars.

Um ein Minium an Komfort zu haben (Errechnung der Lagevektoren) also fix mal einen sehr simplen Gleisplaner in OpenSCAD realisiert (hier mal mit C-Gleis, alles andere ausser Flexgleis geht auch) und zum Test die Situation von Jürgen simuliert. Da diese Gleise nicht glatt am Bahnsteig starten gibt es ein 5,5 mm Gleis, da ein bündiger Start notwendig ist.

Dieser Gleisplaner errechnet die Lagevektoren der Schienenstücke, die dann für die Konstruktionsmodule gebraucht werden. Klingt alles nach ein bisschen Science-Fiction, aber starten wir mal:

Kleine Info: Ich selbst habe C-Gleis nur als MyWorld, bin also kein Experte, Korrekturen erwünscht. Kurven haben am Ende bei mir eine Zusatzziffer (0=rechts gebogen, 1=links gebogen).

Die Gleissituation im Bahnhof, so wie ich das Foto deute:

Die linke Gleisstrecke: eine DKW in Bogenfahrt (enspricht dem Bogen eines Gleises 242240 ?). Dann kommen 24172,242240 und 24188 als Teil der Weiche.
Die rechte Gleisstrecke: 24005 (das geheime 5,5 mm Gleis) 2 x 949120 und 242240 als Teil der Weiche.
Das sieht dann so aus:
Bild entfernt (keine Rechte)
und mit Anzeige der errechneten Vektoren:
Bild entfernt (keine Rechte)
konstruiert werden ca. 200 mm in die Kurven herein.

Der Bau eines Bahnsteiges benötigt dann nur noch 4 Modulgruppen:

- Sockelmodule
- Basiplattenmodule
- Gehwegplattenmodule
- Randsteinmodule

will be continued ...

Disclaimer:
Meine Aussagen zu den CAD-Systemen beziehen sich auf meine Art zu Arbeiten und meine Hardware. Der Austausch von Rechner oder der Person vor dem Rechner kann entscheidende Verbesserungen bringen. Und ich habe nicht immer Recht...

Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Moin liebe Mitkonstruierende,

so die ersten Konstruktionsmodule sind fertig. Hier mal der Unterbau in einfacher Form. Ungewöhnlich ist, dass die Bahnsteigbreite durch den Abstand vom Mittelpunkt der Schiene bestimmt wird. Lässt sich aber einfach festlegen. Wer gerne wissen möchte wie ein Gleisplaner in OpenSCAD funktioniert:

//---------------------------------------
// Streckenbau
//---------------------------------------
 

p1=[0,0,0];
p2=[x242240(p1),y242240(p1),w242240(p1)];
p3=[x24172(p2),y24172(p2),w24172(p2)];
p4=[x242240(p3),y242240(p3),w242240(p3)];
 

g1=[0,-129,0];
g2=[x24005(g1),y24005(g1),w24005(g1)];
g3=[x249120(g2),y249120(g2),w249120(g2)];
g4=[x249120(g3),y249120(g3),w249120(g3)];
g5=[x242240(g4),y242240(g4),w242240(g4)];
 

Die p-Vektoren sind das linke Gleis, g-Vektoren das rechte Gleis. Der Aufruf für den Vektorrechner geht noch eleganter (Vektor mit einem statt 3 Aufrufen), reicht mir aber für diesen Zweck.
Die Darstellung der Gleise ist dafür sehr einfach:

if(show_schienen==1)
{
// Gleis 1
g242240(p1);
g24172(p2);
g242240(p3);
g24188(p4);
// Gleis 2
g24005(g1);
g249120(g2);
g249120(g3);
g242240(g4);
}
 
 

So und nun der Unterbau:

// Codierung der Konstrutoren
// c=Construktor
// i=Innenbogen (links)
// a=Aussenbogen (rechts)
// F=fundament
// B=bodenplatte
if(show_fundament==1)
{
// Fundament links
cif_bogen(p1,r2,22.4);
cif_gerade(p2,t172);
cif_bogen(p3,r2,22.4);
 
// Fundament rechts
caf_gerade(g1,t005);
caf_bogen(g2,r9,12.1);
caf_bogen(g3,r9,12.1);}
 

noch ein wenig kryptisch, hier ist noch Platz für Feinschliff.
Und so sieht das Ergebnis aus, einmal normaler Abstand, einmal extra schmal. Die Überschneidung und anderer Unsinn werden am Ende abgeschnitten.
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)


will be continued ...

Disclaimer:
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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Moin liebe Mitkonstruierende,

... es ging schneller als gedacht. Die Bahnsteigplatte und die Bodenplatten sind schon fertig. Es fehlen nur noch die "Rillensteine" und die Kantsteine.
Und so sieht das Ergebnis aus, einmal normaler Abstand, einmal extra schmal:
Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Und es gibt ein wenig Hintergrundwissen zu Konstruktionen mit OpenSCAD. Die Bauart ist ähnlich der mit Finnpappe, jedoch virtuell und nicht so schnell. Zuerst legt man eine Pappe (rot) auf den Unterbau:
Bild entfernt (keine Rechte)
Mit den Bodensteinen gehts ähnlich:
Bild entfernt (keine Rechte)
Danach wird ein "Ausstecher" (hier ein Tortenstück) für unsere virtuelle Finnpappe an der Null-Position der CAD-Koordinaten konstruiert, der zur Schiene passt:
Bild entfernt (keine Rechte)
und hier kommen nun die Vektoren ins Spiel. Für jedes Gleis wird der passende Ausstecher per Vektorkoordinate ans Ziel geschoben. Den Wert hat der Gleisplaner errechnet, man muss da nichts mehr selber Rechnen.
So sieht die Vektorverschiebung im CAD aus

//---------------------------------------
// bewegt es an die Vectorposition
//---------------------------------------
module move2vector(vec)
{ 
translate([vec[0],vec[1],0])
rotate([0,0,vec[2]])
children();
}
 

und so im 3D-Bild:
Bild entfernt (keine Rechte)


und dann KLACK - ausstanzen:
Bild entfernt (keine Rechte)




will be continued ...
(wird aus Zeitmangel etwas länger dauern)

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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Hallo Uli,

das ist super!!!!!!

Ich bin gerade noch an der Konstruktion von meinem Bahnsteigdach. Gestern habe ich die Beleuchtungsfrage gelöst. Eine kleine SMD mit etwas Heißkleber wirkt schon fast wie eine Neonröhre.





Viele Grüße
Jürgen

Moin liebe Mitkonstruierende,
so, nun kommt der Rest mit Leitsteinen und Randsteinen, auf 200mm getrimmt:

Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Daten:
CAD: OpenSCAD
Konstruktionszeit: ca. 4 Std (ca. 650 Zeilen Code)
 
 

Disclaimer:
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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Sorry da meine Frage etwas Off-Topic ist...

Zitat von Kissenzerwühler im Beitrag #82

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Ich bin gerade noch an der Konstruktion von meinem Bahnsteigdach. Gestern habe ich die Beleuchtungsfrage gelöst. Eine kleine SMD mit etwas Heißkleber wirkt schon fast wie eine Neonröhre.

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Moin liebe Mitkonstruierende,

was mich bei der Sache hier gestört hat ist die Form der DKW. Nimmt man den Radius als Maß der Dinge sieht der Bahnsteig unharmonisch aus.
Bild entfernt (keine Rechte)
Ein alter Trick aus der Zeit ohne Flexgleis für große Radien hilft: Die Verlängerung eines kleinen Radius mit einer Geraden. Bei richtiger Bemaßung kann man so die Verhältnisse an der DKW nachstellen und erhält die richtige Form.

Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Sonderschienen sind im Laden nicht erhältlich.
Und so sieht der DKW-Bahnsteig dann aus:


Bild entfernt (keine Rechte)

Edit:
Demo-STL zum anschauen und Ideen holen:siehe unten...




P.S.: Ein Dank geht an die DKW Ausmesser>>KLICK<<

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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Hallo Frank,

zu Deiner Frage:

Zitat von fbstr im Beitrag #84

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Hallo Jürgen,
das wirkt wirklich gut! Kannst Du ein Bild im ausgeschaltetem Zustand machen? Das Licht geht erstaunlich schön bis an die Enden. Ist der Heißkleber auf dieser kompletten Breite aufgetragen oder ist da noch ein durchsichtiges Plastikteil mit im Spiel?

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Moin liebe Mitkonstruierende,

zum Abschluss gibt es noch eine kleine Animation für Nichteinlogger. Es lassen sich beliebige Breiten und Formen des Bahnsteigs realisieren, ohne irgend etwas neu zu konstruieren. Es reicht den Gleisplan zu erstellen.
Wer sich da reinfuchsen möchte kann den OpenSCAD-Source bei mir per PN erfragen, aber Achtung: Nicht Dokumentiert, wilder Code und viel Mathematik. Wer nicht in OpenSCAD und Vektorrechnung fit ist sieht nur Buchstabensalat und produziert bei mir nur unnütze Arbeit (Sonst würde ich das hier ja als Datei einstellen).




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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Hallo Ulli,

hast Du einen Zauberkurs belegt?

Wenn ich mit meiner Lösung nicht weiterkomme, werde ich mich da reinfuxen. Mein Kurventhema hängt aber immer noch hinterher ... mein Bahnsteig bekommt gerade noch ein ganz besonderes Ausstattungsdetail ... das frisst noch Zeit.

Sobald es fertig ist, berichte ich.

Viele Grüße
Jürgen

Moin,

durch einen Tröt im Gebäudebau angestoßen wollte ich mal folgendes testen:

H0-Modell nach Z "transformieren" - geht das?
Bild entfernt (keine Rechte)
Der Ausgangspunkt war meine Konstruktion eines kleinen Fachwerkhauses im Stil der frühen 60er Jahre (2mm Balkendicke). Gebaut wurde in Einzelteilen in PLA-Farben, also Plastiklook pur.
Mein Drucker (FDM mit 0,4er Düse) ist zwar denkbar ungeeignet für Spur Z, dafür aber mit allen Farben vorhanden. Angenehm kurz waren die Druckzeiten .

Das ich nicht einfach die STL verkleinern konnte war klar, aber es gab doch mehr anzupassen als ich gedacht hatte. Da meine Modelle in OpenSCAD konstruiert sind war der erste Schritt die STL Erzeugung so zu verkleinern um auf den Maßstab 1:220 zu kommen.

Mein erstes Kopfschmerzobjekt war das Dach. Wenn alles einfach verkleinert wird kommt ein glatter Winkel aus dem Drucker. Also wurde vor dem Verkleinern nur die Dachziegelstruktur vergrößert. Heraus kam ein winziges Dach mit gut sichtbaren Mini-Dachziegeln.
Bild entfernt (keine Rechte)

Gedruckt wurde es hochkant, um einen Verzug zu verhindern wurde um das Dach ein Ring gelegt, der die Kräfte aufnimmt:
Bild entfernt (keine Rechte)

...mehr beim nächsten mal ...


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Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Hallo Ulli,

Ich bin sehr beeindruckt von deinem Mega-Thread.

Ich will mich jetzt auch in OpenCAD reinfuxen.

Gruß und weiter so 👍🏻


Carsten