Hallo zusammen, ich habe dieselbe Frage schon unter H0 gestellt aber trotz derzeit 179 Hits noch keinen Tipp erhalten, weshalb ich auch vermute, dass sie hier vielleicht besser passt. Ich bin gerade dabei für meine Zugzusammenstellungen in WINDIGIPET die Höchstgeschwindigkeit z.B. für die Langenschwalbacher-Waggons zu erfassen, finde dazu aber im Netz keine Angaben. Habt Ihr einen Tipp, wo Ihr die Informationen für Waggons hernehmt? Vielen Dank und Gruss Jochem
in den hinlänglich bekannten Druckwerken für Eisenbahnfreunde (von diesen auch gerne als Fachbücher bezeichnet) findet man das nicht; z-B. im Wagner / Wagner / Deppmeyer: "Reisezugwagen deutscher Eisenbahner". Gant allgemein kann man aber Davon ausgehen, dass im 20. Jahrhundert Personenwagen für Nebenbahnen mindestens 40 km/h bis maximal 60 km/h, Personenzugwagen bis 80 km/h und Schnellzugwagen bis 120 km/h zulässige Geschwindigkeit hatten. Maßgebend dafür sind die Laufwerke und die Bremsanlagen. Ansonsten muss man in den bahnamtlichen Druckwerken nachsehen, in diesem Fall wäre das die DS 393/3 "Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn - Reisezugwagen -".
Zitat... Ansonsten muss man in den bahnamtlichen Druckwerken nachsehen, in diesem Fall wäre das die DS 393/3 "Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn - Reisezugwagen -".
Hallo KFS,
im "939c Merkbuch der Schienenfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn" sind die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten für die Waggons nicht vermerkt. Dort wird nur auf das Nebengattungszeichen verwiesen.
Gruß, Heinz
Tried to reduce to the max Ich weiß, nicht immer einfach, aber einfach kann ja jeder. Was noch fehlt? "Ein Sack voll Zeit"
Hallo Die Langenschwalbacher sind eigentlich Nebenbahnwagen. Auf Nebenbahnen war für Personenzüge mit durchgehender Bremse die maximale Fahrgeschwindigkeit in der EBO 1928 auf 35 km/h begrenzt. Damit ist also nicht die Wagenzulassung sondern der Streckentyp relevant.
1933 war die Geschwindigkeit für Reisezüge auf Nebenbahnen auf 40 km/h begrenzt. !943 war dann die max. Geschwindigkeit für alle Züge auf 50 km/h begrenzt.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
die Nebenbahn Wagen liefen, von Lokalbahn- und Privatbahnwagen mal abgesehen, nicht nur auf Nebenbahnen sondern gingen auch oft auf Hauptbahnen über. Die Langenschwalbacher liefen, wenn ich richtig informiert bin, teilweise bis Frankfurt/Main Hbf durch in einigen Zugläufen. Daher würde ich davon ausgehen, daß sie für 60km/h geeignet waren.
Guten Morgen und vielen Dank für Eure Beiträge, ich selbst habe das Sammelwerk "Deutsche Eisenbahnen, Ausführliche Dokumentation der Geschichte der deutschen Eisenbahn in 10 Bänden (Deutsch)" in dem man wirklich sehr viele Informationen findet und mit dem ich mir bisher immer helfen konnte. Aber die Langenschwalbacher sind dort leider nicht enthalten. Es freut mich, dass die Frage so reges Interesse hervorgerufen hat. Gruss Jochem
als Ergänzung zu meinem Beitrag #2 bringe ich hier noch dies an: Bis 140 km/h genügten in Epoche III b noch Klotzbremsen, darüber durften es nur Scheibenbremsen sein. Ab 160 km/h mussten dann zusätzliche Magnetschienenbremsen montiert sein, damit im Fall des Falles ein Zug innerhalb des Vorsignalabstands von 1000 m zum Halten gebracht werden konnte. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist die HG für deutsche Reisezugwagen 200 km/h. So oder fast so habe ich es in Erinnerung; ich bin jetzt schon 12 Jahre raus.
die "Langenschwalbacher" hatten ihren Namen von der heutigen Stadt Bad-Schwalbach, damals "Langenschwalbach". Die 4-achsigen Drehgestellwagen wurden im Auftrag der KPEV von der Deutzer Waggonfabrik Van der Zypen & Charlier ursprünglich für die damals 1889 in Betrieb genommene Bahnstrecke Wiesbaden - Langenschwalbach angeschafft. Die Strecke wurde dann später durch den Taunus über Zollhaus bis nach Limburg weitergeführt. Die Wagen verkehrten dort mit wechselnden Zug-Loks, T3, T9, T9.3, T 12, BR 93, bis Anfang der 50-er Jahre, wo sie verschrottet und Wagen-Züge zunehmend durch Wittfeld-Schienenbusse, dann Schienenbusse der BR 798 und am Ende vor der Stilllegung durch Triebwagen der BR 515 abgelöst wurden. Die Strecke ist heute Museums-Strecke, steht unter Denkmalschutz mit der Option, irgendwann einmal wieder in Betrieb genommen werden zu können.
Die Konstrukteure der Wagen damals waren von folgenden Überlegungen ausgegangen: "Wegen der Steigungsverhältnisse musste das Gewicht der Wagen möglichst niedrig gehalten werden. Die scharfen Krümmungen konnten am besten mit zweiachsigen Drehgestellen durchlaufen werden." Die Wagen waren innen teils aufwendig gestaltet - es galt schließlich, betuchte Kurgäste nach "Langenschwalbach" zu bringen. Auch die österreichische Kaiserin Elisabeth ("Sissy") war im Juni 1897 für einige Wochen zur Kur dort, allerdings mit eigenem Salon- und Schlafwagen.... Auf der Weltausstellung 1893 in Chikago erhielt der 1.Klasse-Wagen "Langenschwalbacher Bauart" einen Preis aufgrund seiner durchdachten Konstruktion und seiner "vornehmen Einfachheit". Sämtliche Informationen habe ich dem Buch entnommen "Klaus Kopp, Langenschwalbacher Bahn (Aartalbahn), Zur Geschichte der berühmten Bäderbahn des Nassauer Landes", erschienen 1994. Eine Höchstgeschwindigkeit der Wagen ist auch in diesem Buch nirgendwo angegeben, aber maßgebend waren hier mit Sicherheit, wie schon in einem anderen Beitrag angeführt, die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der einzelnen Streckenabschnitte. Ich bin diese Strecke selbst vor einiger Zeit mal mit der Museumsbahn gefahren. Der Zug fuhr gefühlt nie schneller als 50 km/h.
Zitat... Ansonsten muss man in den bahnamtlichen Druckwerken nachsehen, in diesem Fall wäre das die DS 393/3 "Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn - Reisezugwagen -".
Hallo KFS,
im "939c Merkbuch der Schienenfahrzeuge der Deutschen Reichsbahn" sind die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten für die Waggons nicht vermerkt. Dort wird nur auf das Nebengattungszeichen verwiesen.
die Langenschwalbacher Personenwagen wurden in der ersten Eisenbahnepoche entwickelt und waren für Personenzüge auf Hauptbahnen bis 45 Km/h vorgesehen worden.
Bei Sekundär- oder Localbahnen gab es davon abweichende Geschwindigkeiten, die zulässig waren.
Ob sie in Zügen des Nahverkehrs in späterer Zeit mit höheren Geschwindigkeiten auch noch eingesetzt wurden, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Die Frage müßte eher nach dem zuletzt eingebauten Bremssystem lauten und für welche Geschwindigkeiten dieses, ein sicheres Abbremsen noch erlaubt?
Die Langenschwalbach Bahnstrecke liegt im Mittelgebirge und dort sind auch größere Höhen in Verlauf des Streckenprofils zu überwinden.
Über die für den Güterverkehr gültigen Streckenklassifizierungen könnte man einen ersten Anhaltspunkt abgewinnen, welche Geschwindigkeiten dort maximal zulässig waren, sofern man dieses in die Betrachtung mit einbezieht?
Zur Zeit der Entwicklung der Langenschwalbacher Wagen wurden einfache Personenzüge (Nahverkehr) mit maximal 45 Km/h gefahren, zzgl. der zulässigen Überschreitungen der Geschwindigkeiten bei Verspätungen.
In dem Taschenbuch von Obermayer & Deppmayer REisezugwagen sind zumindest die Höchstgeschwindigkeiten der wagen, die ab 1970 noch bei der Bundesbahn im Einsatz waren. Langenschwalbacher war ja nur ein Beispiel, vielleicht sind dort ja einige Wagen von Interesse.
Ansonsten halte ich mich einfach an doie Regel : Je älter und je weniger Achsen, um so langsamer. Und ganz klar, Deine Frage verstehe ich, denn deer langsamste Wagen bremst den ganzen Zug aus.
Mit freundlichem Gruß
Stefan
Epoche III/IV Deutsche Bundesbahn Südwestdeutschland 2L-GS analog
Interessant finde ich ja, das offensichtlich keiner hier so einen Wagen hat. Dann könnte man ja einfach gucken, was drauf steht. Und nein, ich habe auch keinen.
[quote="Frank 72" post_id=2179689 time=1603530556 user_id=7329] Interessant finde ich ja, das offensichtlich keiner hier so einen Wagen hat. Dann könnte man ja einfach gucken, was drauf steht. Und nein, ich habe auch keinen. [/quote]
Das bringt nichts, denn es steht keine Geschwindigkeit dran am Wagen. Weder auf den Modellen noch den zwei erhaltenen Wagen.
Ach, war das damals noch nicht üblich? In den alten Epochen kenne ich mich nicht so aus. Ok, der Tipp weiter oben mit der entsprechenden Ziffer in der Wagennummer greift auch erst ab Epoche IV.
Hallo an alle, Michael Meinhold (Zugbildung Teil 1) hat auf Seite 24 folgende Einteilung: über 75 km/h Wagenkästen der Personenwagen in Stahlbauart (Pack- und Post können auch Holzbauart sein). Reisezüge über 100 km/h und Wendezüge müssen komplett aus Stahlbauart gebildet sein. Über 90 km/h in der Regel aus Drehgestellwagen (bis 100 ausnahmsweise auch 3yg). MPwi gelten als Stahlbauart. Mischbetrieb aus Lenkachs- und Drehgestellwagen ist zulässig, Drehgestellwagen müssen aber an die Spitze. Auf Seite 25 gibt es ein Bild eines sächsischen Personenwagens 041376 Mü, ein C4 Sa 9 mit Angabe der Höchstgeschwindigkeit (Hg 90). Für Epoche I oder II sind solche Angaben vielleicht häufiger an Wagen zu finden. Nach Einführung der durchgehenden Druckluftbremse sind wohl diese Kriterien zur Einteilung wohl wichtiger gewesen. 1962 sind wohl alle Holzbauarten aus dem Reisezugeinsatz verschwunden. Wie die Milchwagen (Tkkh) da berechnet werden, die in einem D 76 eingestellt sind? Gruß Robert
Kann mir jemand sagen, ob z.B. die Henschel/Wegmann Wagons für welche Geschwindigkeit zugelassen waren oder ob es noch andere Wagons von 1930 bis 1938 gab? Für den Schienenzeppelin wurde ja mal erwogen einen Wagon zu kreieren...