Guten Abend Klaus,
Zitat
[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
Und dann ein relativ schweres Modell, und bei meiner persönlichen Vorliebe eine Lok mit HLA und Stirnradgetriebe - das ist bei hohen Zugkraftanforderungen nämlich als allgemein Langlebig bekannt.
Langlebig?
In wie viele "Schneckenloks" hab du die Schnecken getauscht?
HLA antrieb (ASM) brauchen oft wartung, "Schneckenloks" nicht.
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Antriebsschnecken benötigen 2 bis 5 mal mehr Drehmoment, als der Anhängelast entspricht. Daher sind diese nicht für so große Anhängelasten wie im Video aus der Türkei (
), bei Michael oder mir benutzt werden geeignet.
In einem konkreten Fall gehen wir mal von einer Zugmasse von 200g aus.
Michaels F7 (Santa Fe 3362 Umbau) haben Treibräder mit 6mm Radius. Das sind dann
200g ×9,81 m/s² × 6mm = ca. 12mNm. Das Stirnradgetriebe hat vier Stufen aus Metallzahnrädern mit einem Wirkungsgrad von 83,1% und einer Untersetzung von 13,2:1 (d.h. der Läufer dreht sich 13,2 mal schneller als das Treibrad. Das erste Zahnrad ist das Ritzel des Läufers. Dies muss dann ein Drehmoment von 12 mNm / 13,2 / 0,831 = ca. 1,1 mNm aushalten. Das ist jetzt vorerst eine Hausnummer.
Jetzt nehmen wir ein DC-Modell z.B. die BR232 von Brawa.
Treibradradius 5,7mm; Untersetzung 1:13, vierstufiges Getriebe mit einer Metallschnecke 4° Steigung Rest Kunststoff, Wirkungsgrad 30,6%. Die Rechnung: 200g ×9,81 m/s² ×5,7 = ca. 11,4 mNm am Treibrad.
An der Schnecke: 11,4mNm /13 / 0,306 = ca. 3 mNm. Fast dreimal so viel.
Fatalerweise ist mir beim Testdurchlauf das komplette Getriebe bei einer Dauerlast von150g komplett zerstört worden, also bei bereits 2,2 mNm.
Daher würde ich, wenn ich auf Präsentationen, Ausstellungen usw. solche Modelle vorführen sollte, tunlichst hohe Lasten vermeiden.
Nun nanntest Du für Deine Ausstellungen 204 Achsen. Die Wagenmodelle entsprechen den Märklin 27cm-Wagen was die Räder und deren Achslager betrifft, vielleicht noch etwas leichtergängig. 204 Achsen entsprächen 51 vierachsige Wagen mit einer Zugmasse von 51 × 100g /65 = ca. 70g.
Damit bist Du auf jeden Fall auf der betrieblich sicheren Seite und wirst vorzeitige Getriebeausfälle nicht erleben. Für Deine Anlagenpräsentationen mit Betrieb also alles richtig gemacht.
Für die Diskussion zu schweren Lasten bedauerlicherweise nicht geeignet, sorry.
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn