RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#1 von Blacky67 , 03.11.2020 09:28

Hallo Forum,

ich brauche euren Rat.
Mein Reinigungszug, bestehend aus 3 LUX Reinigungswagen, sollte von einer Lok zuverlässig über die Anlage gezogen werden. Vorzugsweise mit einer der Farbe angepassten Lok. Ich hab eine Nohab in Gelb/Schwarz da - Gussmodell mit 4 Haftreifen. Leider gibt es 2 Stellen auf meiner Anlage, wo die alleine Probleme hat. Ich habe aus Platzgründen R1 und Steigungen von bis zu 7%. Ja, ja, ich weiß Bitte keine Kommentare dazu, die Anlage ist gebaut und diesen Fehler werde ich nie wieder machen!

Nun zur eigentlichen Frage:
hat eine Ludmilla (oder eine andere Lok außer F7 oder BigBoy) eine höhere Zugkraft als die Nohab oder die E94?

Bin mal gespannt, was hier kommt...


_________________
Liebe Grüße, Günther

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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#2 von Lokpaint , 03.11.2020 09:41

Hallo

Eine alte 44, z.B. 3047, oder noch besser eine GN800 mit 4 Haftreifen. Was Zugkräftigeres wirst du kaum (eher nicht) finden.

Bart


 
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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#3 von Goshiny , 03.11.2020 09:52

Hallo Günther,
um deine Frage zu beantworten, wäre die Zugkraft deiner Lok interessant.
Du könntest aber auch eine Doppeltraktion vorsehen oder, noch billiger, die vier Haftreifen erneuern. Nur Märklin Haftreifen nehmen, die habe die Beste Traktion.

Zum Vergleich:
E151 023-8 ca. 360g
BR 232 365-7 ca. 140g
ÖBB 1216 (E182) ca. 290g
E 194 091-5 ca. 300g


Gruß
Wolfgang


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#4 von JoWild , 03.11.2020 10:01

Hallo
Wie es scheint, handelt es sich um Märklin-Modelle. Außer der Ludmilla ist bei den genannten nur ein Drehgestell angetrieben, bei der Ludmilla 4 Achsen.
Sind deine Haftreifen neu oder alt? Das hat einen kolossalen Einfluss auf die Zugkraft.
Sind die "Problemstellen" z.B. Weichen oder Neigungswechsel?


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#5 von SAH , 03.11.2020 10:22

Moin Günther,

einfach meine Erfahrungsberichte aufrufen und nach der "Zugmasse" sortieren lassen. Das sind meine Ergebnisse aus den Loktests.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#6 von SET800 , 03.11.2020 11:48

Hallo,
wenn Märklin, dann zweimal E44, #3011, die ziehen allein 120 Achsen!

https://www.youtube.com/watch?v=HYgwEp5QOJY

Gruß Wolfgang


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#7 von Michael Knop , 03.11.2020 12:00

Zitat

Hallo Forum,

ich brauche euren Rat.
Mein Reinigungszug, bestehend aus 3 LUX Reinigungswagen, sollte von einer Lok zuverlässig über die Anlage gezogen werden. Vorzugsweise mit einer der Farbe angepassten Lok. Ich hab eine Nohab in Gelb/Schwarz da - Gussmodell mit 4 Haftreifen. Leider gibt es 2 Stellen auf meiner Anlage, wo die alleine Probleme hat. Ich habe aus Platzgründen R1 und Steigungen von bis zu 7%. Ja, ja, ich weiß Bitte keine Kommentare dazu, die Anlage ist gebaut und diesen Fehler werde ich nie wieder machen!

Nun zur eigentlichen Frage:
hat eine Ludmilla (oder eine andere Lok außer F7 oder BigBoy) eine höhere Zugkraft als die Nohab oder die E94?

Bin mal gespannt, was hier kommt...



Hi Günther,

ich würde eine 4 achsige Drehgestelllok nehmen, da sind immer aller Räder "am Boden", was bei 3achsigen Drehgestellen nicht immer der Fall ist (bei schlechter Gleislage).

Und dann ein relativ schweres Modell, und bei meiner persönlichen Vorliebe eine Lok mit HLA und Stirnradgetriebe - das ist bei hohen Zugkraftanforderungen nämlich als allgemein Langlebig bekannt.


Wenn man das alles zusammen berücksichtig landet man bei der Br 128 (3738 und baugleiche) - diese Loks wiegen fast 800g, und ziehen wirklich sehr gut auf der Anlage, und lassen sich, als Prototyp, gut mit den "Sonderlingen" der Reinigungswagen kombinieren.
Und vor allem, zumeist gibt es diese Modelle recht günstig, und als 37er Modell fertig mit HLA und lastgeregeltem Dekoder.
Als Nachteil möchte ich die gelben LED für die Stirnbeleuchtung aber nicht unerwähnt lassen - Austausch ist aber möglich, siehe hier im Forum.



PS: eine Ludmilla aus der Hobbyserie, 36er Modell, sind nicht "besonders" zugkräftig* - da kann die Nohab oder E94 mehr - aber meine Empfehlung steht ja oben

*) nur 2 Haftreifen bei vielen Varianten, und die geringere Leistung des Motors (gegenüber einem HLA) wird noch durch den schlechten Wirkungsgrad des (verschleißanfälligen) Schneckengetriebes gebremst. Und auch für eine so große Lok nicht wirklich schwer.



Viele Grüße, Michael


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#8 von Michael Knop , 03.11.2020 12:09

Zitat

Hallo,
wenn Märklin, dann zweimal E44, #3011, die ziehen allein 120 Achsen!

https://www.youtube.com/watch?v=HYgwEp5QOJY

Gruß Wolfgang



Hi Wolfgang,

das ist aber für 2 Loks nicht viel

Meine F7, 3181/4181, mit einem HLA und 60902 Dekoder laufen regelmäßig mit 240 Achsen (60 US-Wagen 4570/4571/4575 und baugleiche).

Leider habe ich keinen "Videobeweis" dazu, "nur" zu meinen 320 Achsen - Zügen mit 2motorigen F7 kann ich auf Youtube verweisen.


Aber F7 hatte Günther ja ausgeklammert, daher hatte ich sie oben auch nicht erwähnt.



Viele Grüße, Michael


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#9 von Lokpaint , 03.11.2020 12:28


 
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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#10 von SAH , 03.11.2020 12:54

Moin zusammen,

viele eindrucksvolle Beispiele dafür, dass die Anzahl der Achsen ein Lottospiel (d.h. nicht nachvollziehbar und oder nicht vergleichbar) ist.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#11 von SET800 , 03.11.2020 12:56

[quote="Michael Knop" post_id=2184848 time=1604401782 user_id=102]
Hi Wolfgang,
das ist aber für 2 Loks nicht viel
Viele Grüße, Michael
[/quote]

Schaue meinen Film, EINE E44 mit 120 Achsen!

Ich schrieb die E44 ziehen ALLEIN 120 Achsen! Das liegt an der Umsetzug als 1B1 statt Bo'Bo'

Gruß


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#12 von Michael Knop , 03.11.2020 14:37

Zitat

[quote="Michael Knop" post_id=2184848 time=1604401782 user_id=102]
Hi Wolfgang,
das ist aber für 2 Loks nicht viel
Viele Grüße, Michael



Schaue meinen Film, EINE E44 mit 120 Achsen!

Ich schrieb die E44 ziehen ALLEIN 120 Achsen! Das liegt an der Umsetzug als 1B1 statt Bo'Bo'

Gruß
[/quote]

Hi,

Ok, habe ich dann falsch verstanden.

Die Fahrwerksmäßige Auslegung der E44 als 3011 ist bekannt, aber auch, dass "nur" 50 % des Gewichts auf Haftreifen-belegten Rädern liegen - so wie bei den Loks mit 2 2achsigen Drehgestellen mit 4 Haftreifen.


Weiterhin ist 120 < 240 - was eine F7 zu ziehen vermag.






Zitat

Hallo

Nur 320 Achsen? flaster:

https://www.youtube.com/watch?v=xscuNcVU87o

Und hier:

https://www.youtube.com/watch?v=TlVi5Z_02gU

Bart



Hi Bart,

die Videos kann ich erst heute Abend schauen - aber mit 320 Achsen ist die doppelmotorige F7 nach (lange) nicht ausgelastet - längere Züge lassen die Anlagen, auf denen ich den Zug bislang habe fahren lassen, aber nicht zu.
Zum einen begrenzen Kurvenradien die möglichen Zuglängen, denn irgendwann werden die Wagen zum Kurveninneren umgerissen. Und bei R1 ist langsam die Grenze bei den genannten 80 Wagen Schluss.
Zum Anderen muss der Zug ja auch irgendwo mal abgestellt werden (können), und die jetzigen knapp 14 m lassen sich schon schlecht genug Händeln.



Viele Grüße, Michael


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#13 von dieselfan , 03.11.2020 15:12

Hallo Günter
Versuch es mal mit einer BR 188 das ist eine Doppellok mit 2 Antrieben diese setze ich auch ein .Mein Reinigungszug ist mal entgleist und hängen geblieben da ist die Kupplung aus dem Schacht gerissen aber die Lok weiter gefahren.
MfG Rolf


 
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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#14 von SAH , 03.11.2020 16:15

Moin zusammen,

die 804 Achsen des 44er Personenzug sind schon eine Aussage, vielleicht mit der von Michael vergleichbar?
Schauen wir mal:
Lauter 1:100 Wagen aus dem Märklinsortiment. 100g Zugmasse entsprechen 65 Wagen dieser Bauart. Es sind 201 Wagen, also etwas mehr als 300g, die dafür benötigt werden. Die gezeigte 44er schleudert beim Anfahren deutlich, kann aber > 400g Zugmasse bewältigen. Hätte theoretisch noch Platz für weitere 65 Wagen.
Michaels Wagen Ryp 4575ff sind etwas schwergängiger aufgrund anderer Achslager. 100g Zugmasse reichen hier für ca. 22 Wagen. Er schreibt dabei von 240 Achsen (Gondolas sind 4 achsig), also 60 Wagen. Das sind dann ca. 270g Zugmasse für 60 Wagen.
Im Rahmen meiner Loktests habe ich deutlich weniger Achsen, weil in meinem Zug sehr schwergängige Wagen mit dabei sind. Ich komme mit dem "Full Pull" auf ca. 280g.

Dann schaut man in meine o.g. Erfahrungsberichte (nach Zugmasse sortiert) und kann sich ein Modell mit Zugmasse >300g heraussuchen. Die E94, die 44 und ein paar digitale Modelle sind dabei; die E44 jedenfalls in der klassischen Version nicht.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#15 von moppe , 03.11.2020 17:08

[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
Und dann ein relativ schweres Modell, und bei meiner persönlichen Vorliebe eine Lok mit HLA und Stirnradgetriebe - das ist bei hohen Zugkraftanforderungen nämlich als allgemein Langlebig bekannt.[/quote]

Langlebig?
In wie viele "Schneckenloks" hab du die Schnecken getauscht?

HLA antrieb (ASM) brauchen oft wartung, "Schneckenloks" nicht.

[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
*) nur 2 Haftreifen bei vielen Varianten, und die geringere Leistung des Motors (gegenüber einem HLA) wird noch durch den schlechten Wirkungsgrad des (verschleißanfälligen) Schneckengetriebes gebremst. Und auch für eine so große Lok nicht wirklich schwer.
[/quote]

(verschleißanfälligen) Schneckengetriebes
Ich kenne nur zwei Loks, wer die Schnecken verschlissen.
Roco BR 64
Märklin/Trix Cargosprinter.

Beide hab schlechtes design.

Wir (Modelbane Europa austellungsanlage) hab viele Loks in betrieb wer 30 Jahre alt ist und hab die originale Schnecken.


Klaus


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#16 von moppe , 03.11.2020 17:26

Zitat

Schaue meinen Film, EINE E44 mit 120 Achsen!



Das sollte ja kein Problem sein.

Ein Roco V100 ziehen ohne Problemen 90 Achsen (hier war die Zuglänge der Begrenzung, nicht der Gewicht
[youtu-be]https://youtu.be/AqHzO4WgMNY[/youtu-be]

Dieser Zug mit meiner Maxima ziehen - 204 Achsen.
[youtu-be]https://youtu.be/LYXorVthvXk[/youtu-be]

Der selber Zug hatte auch meiner ESU Class 66 und Roco ER 20 (MRCE) ohne Problemen gezogen.


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#17 von SAH , 03.11.2020 21:42

Guten Abend Klaus,

Zitat

[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
Und dann ein relativ schweres Modell, und bei meiner persönlichen Vorliebe eine Lok mit HLA und Stirnradgetriebe - das ist bei hohen Zugkraftanforderungen nämlich als allgemein Langlebig bekannt.


Langlebig?
In wie viele "Schneckenloks" hab du die Schnecken getauscht?
HLA antrieb (ASM) brauchen oft wartung, "Schneckenloks" nicht.
[/quote]

Antriebsschnecken benötigen 2 bis 5 mal mehr Drehmoment, als der Anhängelast entspricht. Daher sind diese nicht für so große Anhängelasten wie im Video aus der Türkei (), bei Michael oder mir benutzt werden geeignet.
In einem konkreten Fall gehen wir mal von einer Zugmasse von 200g aus.
Michaels F7 (Santa Fe 3362 Umbau) haben Treibräder mit 6mm Radius. Das sind dann
200g ×9,81 m/s² × 6mm = ca. 12mNm. Das Stirnradgetriebe hat vier Stufen aus Metallzahnrädern mit einem Wirkungsgrad von 83,1% und einer Untersetzung von 13,2:1 (d.h. der Läufer dreht sich 13,2 mal schneller als das Treibrad. Das erste Zahnrad ist das Ritzel des Läufers. Dies muss dann ein Drehmoment von 12 mNm / 13,2 / 0,831 = ca. 1,1 mNm aushalten. Das ist jetzt vorerst eine Hausnummer.
Jetzt nehmen wir ein DC-Modell z.B. die BR232 von Brawa.
Treibradradius 5,7mm; Untersetzung 1:13, vierstufiges Getriebe mit einer Metallschnecke 4° Steigung Rest Kunststoff, Wirkungsgrad 30,6%. Die Rechnung: 200g ×9,81 m/s² ×5,7 = ca. 11,4 mNm am Treibrad.
An der Schnecke: 11,4mNm /13 / 0,306 = ca. 3 mNm. Fast dreimal so viel.
Fatalerweise ist mir beim Testdurchlauf das komplette Getriebe bei einer Dauerlast von150g komplett zerstört worden, also bei bereits 2,2 mNm.
Daher würde ich, wenn ich auf Präsentationen, Ausstellungen usw. solche Modelle vorführen sollte, tunlichst hohe Lasten vermeiden.
Nun nanntest Du für Deine Ausstellungen 204 Achsen. Die Wagenmodelle entsprechen den Märklin 27cm-Wagen was die Räder und deren Achslager betrifft, vielleicht noch etwas leichtergängig. 204 Achsen entsprächen 51 vierachsige Wagen mit einer Zugmasse von 51 × 100g /65 = ca. 70g.
Damit bist Du auf jeden Fall auf der betrieblich sicheren Seite und wirst vorzeitige Getriebeausfälle nicht erleben. Für Deine Anlagenpräsentationen mit Betrieb also alles richtig gemacht.
Für die Diskussion zu schweren Lasten bedauerlicherweise nicht geeignet, sorry.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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#18 von Michael Knop , 03.11.2020 22:49

Zitat

[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
Und dann ein relativ schweres Modell, und bei meiner persönlichen Vorliebe eine Lok mit HLA und Stirnradgetriebe - das ist bei hohen Zugkraftanforderungen nämlich als allgemein Langlebig bekannt.



Langlebig?
In wie viele "Schneckenloks" hab du die Schnecken getauscht?

HLA antrieb (ASM) brauchen oft wartung, "Schneckenloks" nicht.

[quote="Michael Knop" post_id=2184845 time=1604401209 user_id=102]
*) nur 2 Haftreifen bei vielen Varianten, und die geringere Leistung des Motors (gegenüber einem HLA) wird noch durch den schlechten Wirkungsgrad des (verschleißanfälligen) Schneckengetriebes gebremst. Und auch für eine so große Lok nicht wirklich schwer.
[/quote]

(verschleißanfälligen) Schneckengetriebes
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Klaus
[/quote]

Hi Klaus,

Zur Belastung/Wirkungsgrad von Schneckengetriebenhat SAH schon geschrieben - ich will nur noch was zur Wartung sagen:

Ein HLA mit Kugellager und Stirnradgetriebe benötigt nicht mehr, vermutlich sogar eher weniger Wartung wie ein gekapselter Motor mit Schneckengetriebe.
Meine F7 haben seit dem HLA mit Kugellager Umbau keine weitere Zuwendung benötigt - und mein Laufleistungsspitzenreiter, die oben erwähnte 3181/4181 hat seit dem Umbau etwa 650 bis 700 Stunden gelaufen, ohne irgendwelche Wartungsarbeiten. Auch die in den Videos zu sehende, umgebaute 3362 hat etwa 500 h gelaufen, und alle Stunden mit dem zu sehenden Zug.


Verschlissene Schneckengetriebe hatte ich noch nicht - aber ich habe Loks mit Schneckengetriebe auch erst seit ein paar Jahren im Einsatz - im Gegensatz dazu aber schon über 5 Jahrzehnte Stirnradgetriebe - und davon ist noch keines ausgefallen, in der Zeit.
Und „Hochlast“Züge werden bei mir alle mit klassischem Märklin Antrieb befördert.



Viele Grüße, Michael

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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#19 von moppe , 03.11.2020 23:09

[quote="Michael Knop" post_id=2185200 time=1604440157 user_id=102]
Verschlissene Schneckengetriebe hatte ich noch nicht - aber ich habe Loks mit Schneckengetriebe auch erst seit ein paar Jahren im Einsatz - im Gegensatz dazu aber schon über 5 Jahrzehnte Stirnradgetriebe - und davon ist noch keines ausgefallen, in der Zeit.
[/quote]

Wenn du keine schneckenloks haben wo der Getriebe verschließen ist, von wo wissend du dann das bei modellbahnbetrieb nicht gut ist?

Meiner Erfahrung sind 24 Jahre mit ein (zwei) ausstellungsanlage, wer in Betrieb ist etwas 120 Tage pro Jahr. Hier fahren wir mit bis 3,5 Meter lange Züge und hab jeder Tag sieben Roco Reinigungswagen in Betrieb.

Unsere Erfahrung ist das die schneckenlok (außer die von mir bereits beschriebene Loks) dauerte länger und brauchen letztere Wartung als Loks mit stirnradantrieb.

Hier ein 3,5 Meter Zug.
[youtu-be]https://youtu.be/xUN9GtbEFaE[/youtu-be]


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#20 von Michael Knop , 04.11.2020 08:31

Zitat


Wenn du keine schneckenloks haben wo der Getriebe verschließen ist, von wo wissend du dann das bei modellbahnbetrieb nicht gut ist?


Klaus



Hi Klaus,

zum einen reicht es mir zu wissen, WARUM Schneckengetriebe so einen miesen Wirkungsgrad haben - es liegt daran, das die Schnecke und das Schneckenrad auf Grund von Relativbewegungen aneinander reiben, im Gegensatz zu Stirnradgetrieben, bei dem die Zähne aufeinander abwälzen ohne das es am Berührungspunkt zu Relativbewegung kommt.

So, und Reibung führt zu Verschleiß, dass ist nun mal so!



Das Thema Verschleiß an Schneckengetrieben, und deren Einsatz im Maschinenbau hatten wir erst vor kurzem!



Viele Grüße, Michael


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#21 von SAH , 04.11.2020 09:37

moin,

oder um es auf Vorbild zu beziehen:
Warum gibt es beim Vorbild (Serien-E-Loks) nur Stirnrad- aber keine Schneckengetriebe?

Wegen des Verschleißes und anderer Nachteile.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#22 von JoWild , 04.11.2020 10:14

Hallo Michael
richtig ausgelegte und gewartete/geschmierte Schneckengetriebe sind durchaus sehr langlebig und zuverlässig.
Im Modellbahnbereich machen eher Kunststoffzahnräder aufgepresst auf Stahlwellen Probleme.
Und dafür solltest du mal Belege liefern:

Zitat
im Gegensatz zu Stirnradgetrieben, bei dem die Zähne aufeinander abwälzen ohne das es am Berührungspunkt zu Relativbewegung kommt.


Auch im realen Stirnradgetriebe tritt sog. Wälzgleiten auf. Nur im idealen Stirnradgetriebe ist die Gleitgeschwindigkeit im sog. Wälzpunkt gleich Null. Jedoch in Kopf- und Fußrichtung der Verzahnung tritt radiales Gleiten am Zahn auf. Deshalb ist Schmierung so wichtig. Und ca. 1% der übertragenen Leistung werden auch bei guten Stirnradgetrieben in jeder Getriebestufe in Wärme durch Reibung umgesetzt.
Wer Lust hat, darf sich "Roloff/Matek Maschinenelemente" Auflage 23 Kapitel 20 ff oder andere noch tiefer gehende diesbezügliche Fachliteratur gerne mal anschauen.

Hallo Stefan-Alexander
an der echten Lok kann man das selbsthemmende Schneckengetriebe im Antrieb nicht brauchen, weil beim Ausfall des Antriebes die Triebachsen sofort blockiert wären.
Und dann sollte man sich vielleicht an die frühen Märklin-Sinusantriebe erinnern. Die liefen an Steigungen bei abgeschalteter Spannung wegen fehlender Reibung der Kohlebürsten auf einem Kollektor häufig bergab.


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#23 von SAH , 04.11.2020 10:57

Moin Joachim,

Zitat

Und ca. 1% der übertragenen Leistung werden auch bei guten Stirnradgetrieben in jeder Getriebestufe in Wärme durch Reibung umgesetzt.



in den Lehr- und Nachschlagewerken (Dubbel, Kabus Decker usw) ist die Rede von materialabhängigen Verlusten. Metall-Metall wird in gut geschmiertem Zustand mit 6%, Kunststoff/Kunststoff mit 15% angegeben. Siehe auch Getriebewirkungsgradrechner (Javascript erforderlich).

Zitat

Wer Lust hat, darf sich "Roloff/Matek Maschinenelemente" Auflage 23 Kapitel 20 ff oder andere noch tiefer gehende diesbezügliche Fachliteratur gerne mal anschauen.

Hallo Stephan-Alexander
an der echten Lok kann man das selbsthemmende Schneckengetriebe im Antrieb nicht brauchen, weil beim Ausfall des Antriebes die Triebachsen sofort blockiert wären.
Und dann sollte man sich vielleicht an die frühen Märklin-Sinusantriebe erinnern. Die liefen an Steigungen bei abgeschalteter Spannung wegen fehlender Reibung der Kohlebürsten auf einem Kollektor häufig bergab.



der "Kabus/Decker", Maschinenelemente im Hanser-Verlag tuts auch.
Dennoch ist im Vergleich bei Schneckengetrieben eine deutlich größere und permanente Reibung den Schneckengang entlang als bei den Zahnrädern mit den Zähnen.

Das Herunterrollen am Abhang gab es schon lange vor dem Sinus1-Antrieb: mit Faulhabermotoren in den Modellen der BR 18.1 (3311) ab 1988.

edit: Getrieberechner verlinkt.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#24 von JoWild , 04.11.2020 11:48

Stephan-Alexander,
Entschuldigung für das falsche "f" das ich in deinen Namen geschrieben hatte.

Hier aber ein Zitat aus Dubbel Auflage 25 von 2018 Seite G 127 um bei einer von dir angeführten Literatur zu bleiben..
"Wirkungsgrad
. Bei voller Belastung einschließlich Plansch-, Lager-, Dichtungsverlusten bei Ölschmierung: Einstufiges Stirnradgetriebe mit Wälzlagern ca. 98% (1% Verlust je Welle) bei bester Qualität (Turbogetriebe) bis 99 %, langsam laufende, fettgeschmierte Stirnradstufe, gegossen D 93 %, gefräst 95 %; Kegelradgetriebe 97 %; Hypoidgetriebe 85 bis 96%, Schneckengetriebe 40 bis 95% (s. G8.8.5).!

Und ich bezog mich nur auf den Zahneingriff in guten Getrieben ohne die Verluste in der Wellenlagerung in einer Stufe, da die ja in allen Getriebeformen auftreten. Das hätte ich also deutlich betonen sollen.


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Zugkraftvergleich E94, Nohab, Ludmilla

#25 von Blacky67 , 04.11.2020 11:57

How, how, how, die Kollegen

na dann muss ich mich ja auch mal wieder zu "Text" melden. Dass meine Frage hier so eine Getriebediskussion lostretet - naja. Interessant auf jeden Fall.

Zitat

einfach meine Erfahrungsberichte aufrufen und nach der "Zugmasse" sortieren lassen. Das sind meine Ergebnisse aus den Loktests.



Servus Stephan-Alexander
Wau, sind das alles deine Loks? Da sind interessante Werte dabei.

Zitat

Sind deine Haftreifen neu oder alt? Das hat einen kolossalen Einfluss auf die Zugkraft.
Sind die "Problemstellen" z.B. Weichen oder Neigungswechsel?



Servus, Das Problem sind der R1 und die Steigung. Auch leichte Neigungswechsel sind dabei. Haftreifen sind alle neu, zumindest bei der NOHAB, aber auch bei den anderen sollte dies nicht das Kriterium sein, die Modelle sind ja alle maximal 3 Jahre alt. Im Moment fahr ich meinen Reinigungszug mit der F7 [youtu-be]https://youtu.be/72BzeD-qBVU[/youtu-be]

vorher mit der auf HLA umgebauten
Nohab mit neuen Haftreifen [youtu-be]https://youtu.be/8Ogi-KmE4O8[/youtu-be]

Die F7 hat natürlich keine Probleme, auch bei meinen extremen Steigungen/Radien, gefällt mir aber so nicht wirklich.

Ich hätte gerne eine V200 37820.001 MMC-Sondermodell BR221 mit der Gleisreinigungsoptik , leider ist derzeit keine zu kriegen...



Um auf die Ursprüngliche Frage zurück zu kommen, eine BR44 (hab ich auch mehrere) kommt aus optischen Gründen nicht in Frage, eine Ludmilla ist zwar nicht der Burner in Sachen Optik, aber da gäbe es eine gelbe Version, alternativ könnte ich mir noch eine V320 vorstellen.

Wäre cool, wenn sich eine gelbe V200 auftreiben ließe... die könnte zur Not mit der Nohab Doppeltraktion fahren


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Liebe Grüße, Günther

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