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Ok Leute,
nochmals von Vorne.
Vergesst hier mal alle Steigungen und Schleifzüge. Ob die nun Schleifen, wo der Dreck herkommt, wieviel R-7 Radius ich verbaut habe bei 45° Steigung, um das geht's hier nicht!!!
Die Frage war, warum macht man bei verschiedenen, neueren Antriebskonzepten solche, in meinen Augen für den Modellbauer beschränkende Antriebe verwendet, wo doch früher Märklin Loks alles wegziehen konnten. Und damals gabs noch keine Staubsauger oder sonstigen Schnick Schnack.
Von den Roco Loks weiß man, dass die seit jeher weniger Zugkraft haben als die Märklins. Auch die Metallbauweise ist eher Märklin als Roco oder Piko.
Aber kuckt euch doch mal die Treibgestelle von einer BR232 an, die ist bei Roco, Pico und Märklin ident - zumindest was mein Leienauge hier erkennen kann.
Auch fragwürdig, schaut euch mal das Set 26555 an Nebenbahn Personenzug
Ich hab dieses Set - das geht nur gut, wenn du absolut keine Steigung hast. Und wo sind die Nebenbahnen gefahren? Auf engen Kurven und auf Steigungen in abgelegene Gebiete wo die schnelle Bahn nicht hinkam. Aber so ein Antriebskonzept funktioniert nicht und die Zusammenstellung ist eigentlich eine Frechheit gegenüber dem Kunden.
Und jetzt alle runter vom Gas!
Hallo Günther,
ich hatte neulich die Heizungsbauer im Haus, die eine Reihe Rohrleitungen neu verlegt haben und viele Löcher in die Wände gebohrt haben. Und am Abend flog auf einmal der Schutzschalter. Nach einigem Suchen war's der Herd - direkt hinter der Wand, wo die vielen neuen Löcher...
Was haben wir gesucht, an welcher Stelle die jetzt das Kabel in der Wand angebohrt haben. Nichts gefunden. Und dann mal den Herd vom Strom genommen, und es war gut... da war im Gerät ein Kabel losgegangen.
Warum sag ich das? Weil wir uns manchmal auf einen Punkt versteifen, wo unser Problem gelöst werden soll - aber der Grund des Problems liegt ganz woanders, und solange man daran nichts ändert, wird das Problem bestehen bleiben.
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Vergesst hier mal alle Steigungen und Schleifzüge. Ob die nun Schleifen, wo der Dreck herkommt, wieviel R-7 Radius ich verbaut habe bei 45° Steigung, um das geht's hier nicht!!!
Doch. Genau das ist der Auslöser für deine Fragestellung. Das Schleifen benötigt sehr viel Zughakenkraft, enge Radien auch, die Steigung ebenfalls. Und alles zusammen macht, daß dein Reinigungszug da nicht raufkommt.
Auf das Schleifen solltest du unbedingt verzichten; das macht die Gleise nur kaputt und noch anfälliger für Dreckanhaftungen. Diese Schleifwagen sind ein Werbeversprechen und sachlicher Unfug.
Wo der Dreck herkommt, solltest du auch mal prüfen; Dreck, der nicht entsteht, braucht auch nicht aufwendig weggemacht zu werden. Also alte Ölschleudern mit neuen Simmerringen... ach nee, das war ne andere Baugröße. Aber die Ölschleudern mal gut reinigen und nur noch sparsam ölen.
An den Radien und der Steigung kannst du a posteriori nichts ändern; dazu müssen halt die Züge passen. Aber je weniger der Reinigungszug laufen muß und je weniger unnötigen Kraftaufwand am Zughaken er erfordert, um so besser kannst du ihn auch über diese heikle Stelle bringen.
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Auch fragwürdig, schaut euch mal das Set 26555 an Nebenbahn Personenzug
Ich hab dieses Set - das geht nur gut, wenn du absolut keine Steigung hast. Und wo sind die Nebenbahnen gefahren? Auf engen Kurven und auf Steigungen in abgelegene Gebiete wo die schnelle Bahn nicht hinkam. Aber so ein Antriebskonzept funktioniert nicht und die Zusammenstellung ist eigentlich eine Frechheit gegenüber dem Kunden.
Soweit ich sehe, hat die Lok aber Allradantrieb, oder? Ja, das Set hat schon was, worüber man den Kopf schütteln könnte, denn... ach, das hat schon einer geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9F...angenschwalbach
Zitat
Die T 9 Bauart Langenschwalbach der Preußischen Staatseisenbahnen waren Personenzugtenderlokomotiven der Achsformel C1'. Geplant waren die Fahrzeuge für die Aartalbahn zwischen Wiesbaden und Langenschwalbach (heute Bad Schwalbach), da sich diese Strecke mit Steigungen bis zu 33 ‰ für die ursprünglich dort eingesetzten Fahrzeuge der Preußischen T 3 als zu steil erwiesen hatte.
Die T3, die in dem Set ist, hat's also auch im Vorbild nicht gepackt!
So, und warum ziehen alte Märklin-Klötze so viel mehr weg als heutige Konstruktionen? Weil sie's müssen. Die alten Wagen sind aus Metall, teilweise Gußmetall, die wiegen so richtig schwer. SAH kann vielleicht was zu den Zughakenkräften bei den Modellen mit dreistellig-Schrägstrich-Ziffer-Katalognummern sagen. Eine TM800 aus der Zeit zieht von den Dingern in der Ebene auf Metallgleis (Hohlprofil) zwei Dutzend Wagen weg. Deshalb haben die alten Modelle mit den neuen Waggons ja auch keinerlei Last, die wiegen ja nix.
Aber die alten Motoren sind groß. Die Platzfrage für den Decoder stellt sich nicht, der ersetzt das Relais - aber wo der große Antrieb ist, paßt kein Führerstand und keine Inneneinrichtung hin. Und was ist in den Foren und der "Fachpresse" über die Märklin-Loks gemotzt worden, deren Motor eine Ausbuchtung am Stehkessel brauchte (so wie manche in der Motorhaube...). Dafür ziehen die aber was weg. Je kleiner der Motor ist, desto schwieriger ist beispielsweise die Wärmeableitung. Und die allgemein geforderte (!) und meiner Ansicht nach unsinnige Schneckengetriebe-Übertragung ist auch nicht gerade optimal, da geht eine Menge Energie in Gleitreibung, die im Kegel-und Stirnradgetriebe als Antriebsleistung zur Verfügung stünde. Aber das will der Kunde so. Heißt es. Einen Tod muß man halt sterben.
Der Thread verbindet - leider - zwei Dinge. Dein persönliches Problem und eine generelle Fragestellung. Wie ich oben schon sagte, ist die generelle Fragestellung nicht die Lösung deines Problems. Aber sie ist hoch interessant, und ich habe mich entschlossen, dir auch nach einigen Wochen dazu noch mal zu antworten, eben weil diese interessante Fragestellung hier auch sehr gut und sachlich besprochen wurde. Aber dein Problem hast du an der Stelle nicht lösen können, und auch dazu wollte ich dir dann noch mal einen Fingerzeig geben.
Ich hab auch noch eins: Kontaktprobleme habe ich erst, seit ich die Delta-Box als Booster abgelöst habe durch den geregelten Tams-Booster mit niedrigerer Spannung. Da reicht weniger Schmutzfilm auf der Schiene, um das Überspringen des Funkens zu verhindern. Aber daran will ich jetzt auch nicht mehr rühren, der Booster wird bleiben. Also muß ich mir an anderer Stelle Gedanken machen.