RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#1 von Blacky67 , 23.11.2020 13:59

Hallo liebe Forumsmitglieder und Gastleser,

ich wollte mal ergänzend zu meinem Thread https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2&t=185404 hier über die verschiedenen, zum Teil unverständlichen Lösungen der (Märklin) Antriebe diskutieren.

Zur Vorgeschichte - ich suchte eine sehr zugkräftige Lok für meinen 3 teiligen Reinigungszug. Inzwischen ist die Suche aufgegeben worden, weil alles was ich versucht hab, nicht so wirklich funktioniert hat.

Ich dachte mir, nimmste eine Lok mit Metallgehäuse und 4 Haftreifen, das passt schon.
Nein, das passt so nicht. Es unterscheiden sich die Zugkräfte teils erheblich, auch wenn die Lokgewichte ähnlich sind. Eine tolle Vergleichsliste gibts auf den Modellbahnseiten von [user]SAH[/user]
So ist es bei mir z.B. der Fall, dass eine alte Nohab (HLA, Pufferkondensator, etc umgebaut) mehr zieht als eine V200.
Eine Ludmilla hingegen, obwohl schwerer, aber gar nicht mithalten kann.

Und genau hier will ich ansetzen:
meine Br 103 (37577) hat 3 Achsen angetrieben und 4 Hafteifen schafft den Reinigungszug.
meine Nohab (ganz alt aus dem Zugset 28461) hat 3 Achsen angetrieben und 4 Hafteifen schafft den Reinigungszug auch.
meine V220 (39803) hat 2 Achsen angetrieben und 4 Haftreifen schafft den Zug aber nicht.
die Ludmilla (36420) hat 4 Achsen angetrieben, aber nur 2 Haftreifen diagonal, schafft den Zug überhaupt nicht!

Warum baut man schwere Metallkonstruktionen, wo 4 und mehr Achsen angetrieben werden und stattet die nur mit 2 Haftreifen aus?
Was bringt es dem Modellbahner für Vorteile, wenn die neueren 103er nun 4 Achsen über Kardan angetrieben haben, 4 Haftreifen besitzen, die beiden anderen angetriebene Achsen im Schleifer Drehgestell aber keine haben? Metall auf Metall bringt doch rein gar nix, und sehen kann man den Antrieb auch nicht, also warum der Aufwand über die Kardan?

Abschließende Frage, gibt es Möglichkeiten (z.B. bei der Lumilla) mehrere Räder mit Haftreifen zu versehen? Oder kann man die unbehafteten Räder mit irgendwas "einstreichen" damit mehr Haftung zustande kommt :


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Liebe Grüße, Günther

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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#2 von silz_essen , 23.11.2020 14:14

Hallo zusammen,

ja ich kann den Frust verstehen. Aber so pauschal ist es nun aber auch nicht.
Ich habe zu hause ein wunderschöne alte SK800 von 1948, für die Nicht-Märklinisten: eine Pseudo-BR06, bei der an der Lok eine Treibachse und am Tender eine Tenderachse nicht nachgebildet wurden. Diese Lok besitzt gar keine Haftreifen, zieht aber auf einer 3% Steigung bis zu 6 alte 24cm Blechwagen. Das liegt natürlich auch daran, dass man hier die Räder nicht vernickelt oder verchromt hat, sondern Zinkdruckguß (oder was auch immer nach dem Krieg zur Verfügung stand) pur gelassen hat. Die Lok zieht auch heute noch (inzwischen digitalisiert, ansonsten Original) auf meiner Anlage ihre Kreise.
Also allein(!) an den Haftreifen liegt die Zugkraft erst einmal nicht. Die Materialpassung muss auch stimmen.
Und nun mal ganz ehrlich: So ein Reinigungszug, der muss nicht den lieben langen Tag immer über die Anlage fahren. Wenn es wirklich eine Lok nicht tut, dann fährt man halt Doppeltraktion.
Und wenn man wirklich mehr Haftreifen haben will, dann baut man sich halt zusätzliche Räder mit Haftreifennut an die Lok an. Fertig!
Ich verstehe die Aufregung wieder einmal nicht.
Im Übrigen: Mein Schienenreinigungszug (ein Wagen mit Jörger-Filzen, einer mit einem Permanentmagnet zum Aufsammeln von Eisenrückständen wie Nägel etc. plus Staubsaugerwagen) wird bei mir von einer Fleischmann BR56.20 gezogen: 3 Achsen mit insgesamt vier Haftreifen im Tender. Viel Zugkraft braucht's da wirklich nicht.

Gruß
Martin


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#3 von X2000 , 23.11.2020 14:18

Zunächst einmal wirst du die Haftreifen bei der Ludmilla tauschen müssen. Ab Werk sind die in der Regel nur glatt und ohne jeglichen Effekt. Neue aufgezogen und schon war es besser- bei drei Loks das gleiche Prozedere. Sicher kann man noch mehr Räder mit Gummi ausrüsten, nur irgendwann bekommt man dann ein Masseproblem.

Warum Kardan? Ist wohl billiger in der Herstellung. Fairerweise muß man zugestehen sind die Geräusche vom Getriebe geringer als beim klassischen Stirnradgetriebe. Aber, Kardan ist nur gut mit ausreichender Schwungmasse.

Für einen Reinigungszug am besten eine F7 mit zwei Motoren oder gleich drei.


Gruß

Martin


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#4 von Elokfahrer160 , 23.11.2020 14:48

Moin, Günther

also meine Lok mit der " besten Zugkraft " und 4 angetriebenen Achsen ist die alte RE 800 (SBB , Baureihe Re 4/4) die Lok stammt
aus dem Jahr 1950 und sie hat neben den vier angetriebenen Achsen auch ein Getriebe cplt. aus Metall. Diese Lok hat in meinem
Bestand eindeutig die beste Zugkraft, bei der RE 800 sind alle 4 Achsen angetrieben.

Trotzdem zieht meinen Reinigungszug das " Sandwich" aus 2 alten Dampfloks der BR 81 ( Märklin 3031, 3032 ) die sind schwer und
ziehen den Zug über meine C Gleisanlage. Gleiches Spiel mit dem Sandwich könnte ich auch aus 2 x E 94 zusammenstellen, damit
wäre auch ausreichend Zugkraft für den Reinigungszug vorhanden.

Ludmillas besitze ich keine. Die neueren Modelle des Hauses MäTrix besitzen wohl weniger Zugkraft, das habe ich anhand meiner
SBB Krokodile festgestellt. (Steigungstest) Eindeutig hatte das C Sinus Krokodil die beste Zugkraft, auch beim Anfahren mit sehr
schweren Zügen auf einer Modellbahn - Rampe.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#5 von lojo , 23.11.2020 14:58

Hallo Günther,

nimm, so du hast, eine alte 3047(44 690), die zieht auch notfalls zwei Reinigungszüge. Ein absolutes Biest.


Freundliche Grüße
lojo


 
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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#6 von Heinzi , 23.11.2020 15:17

Ich wollte ja auch schon Fragen was für einen Reinigungszug du den hast, dass es dermassen Probleme gibt. Dann hab ich mich aber meines Roco Reinigungswagens erinnert. Da wird in der Tat einiges an Zugkraft gefordert.

Zitat

......Teil unverständlichen Lösungen der (Märklin) Antriebe.......

Was heist denn hier unverständlich? sind doch alles ganz klassische Antriebslösungen. Und wenn du schon "unwissenschaftliche" Vergleiche anstellst, solltest du mindestens dafür sorgen dass alle Lok neue Haftreifen bekommen.

Zitat

Warum baut man schwere Metallkonstruktionen, wo 4 und mehr Achsen angetrieben werden und stattet die nur mit 2 Haftreifen aus?

Nun, die Metallgehäuse baut man ganz sicher nicht wegen der Zuggraft. Sondern weil Märklin und Metallgehäuse quasi unzertrennlich zusammen gehören.

Zitat

Was bringt es dem Modellbahner für Vorteile, wenn die neueren 103er nun 4 Achsen über Kardan angetrieben haben, 4 Haftreifen besitzen, die beiden anderen angetriebene Achsen im Schleifer Drehgestell aber keine haben? Metall auf Metall bringt doch rein gar nix, und sehen kann man den Antrieb auch nicht, also warum der Aufwand über die Kardan?

Dies Frage erscheint mir durchaus bereichtigt.
Da sehe ich allerdings mehrere Gründe:
Märklin wurde wegen seinen Stirnradgetrieben lange zeit "gescholten" Hier im Forum und auch in den Fachzeitschriften waren immer wieder Seitenhiebe zu lesen von wegen veraltetem Antriebskonzept.
Dann dürfte ein 0815Motor aus C..a billiger zu stehen kommen als die herkömmlichen selbst gefertigter Strinradantrieb.
(Wen kümmerts wenn in 5 Jahren kein Ersatzteilmehr zu haben ist.)
Dass beide Drehgestelle angetrieben sind, dürfte zum einen "symetriegründe" haben, aber sicherlich auch werbetechnische. Stell dir vor, was hier im Forum abginge, man würde es wagen, nur einseitig anzutreiben und die gesammte Konkurenz würde zweiseitig antreiben.
Bezüglich haftreifen stell dir vor, eine 6 achsige Lok hätte, wie du vorderst 8 Haftreifen (widerum aus symetriegründen), für die Abnahme der Masse wäre nur noch die jeweils mittlere Achse, welche dann quasi ohne anpressdruck wäre, verfügbar


Gruss Heinzi
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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#7 von X2000 , 23.11.2020 16:02

Zitat

Dass beide Drehgestelle angetrieben sind, dürfte zum einen "symetriegründe" haben, aber sicherlich auch werbetechnische. Stell dir vor, was hier im Forum abginge, man würde es wagen, nur einseitig anzutreiben und die gesammte Konkurenz würde zweiseitig antreiben




Kannst du haben: Taurus neu. Ich glaube bei der E17 und E18 ist das auch so.

Mit einer abgefederten mittleren Achse im DG wären auch 8 Haftreifen bei sechsachsigen Loks möglich. Die alte HAG Ae 4/7 wäre auch gut mit 6 Haftreifen oder die alte Hag Ae 6/6.


Gruß

Martin


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#8 von Volldampf , 23.11.2020 16:16

Hallo Günther,

das mit den Haftreifen ist ein leidiges Thema, aber nicht nur bei Märklin. Bei Piko ist es ähnlich.
Mir persönlich haben die Loks auch zu wenig Haftreifen. Das Argument mit der Kontaktaufnahme lasse ich für 2L gelten, für 3L mit Masserückführung auf beiden Schienen halte ich es für unsinnig. Früher hatte jede BR 110/140/151/103 immer 4 Haftreifen, mit guter Zugkraft und keinen Kontaktschwierigkeiten. Ich hatte bei Märklin am Messestand schon einmal vor Jahren vorgeschlagen, man solle für die Haftreifenliebhaber doch Tauschachsen als Ersatzteile anbieten, leider ohne Erfolg.

Deiner Ludmilla kannst Du dem Radsatz E 126 151(2 Haftreifen auf einer Achse) Kraft verleihen. Ich habe auf jedem Drehgestell eine dieser Radsätze. Die Lok hat viel Kraft und keine Probleme mit Masse. Geht mit dem gleichen Radsatz auch für BR 218 und BR 290.


Liebe Grüße
Michael


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#9 von Schwanck , 23.11.2020 17:34

Moin,

die Antriebskonzepte müssen hauptsächlich in einer Hinsicht hinterfragt werden, nämlich: Stimmen die Mechanik und die Statik?
Drehgestelle sind einfach betrachtet kleine 2- oder 3-achsige Fahrzeuge, die Zugkraft wird genau in Höhe der Schieneoberkante entwickelt, das Achslager befindet sich schon einige Millimeter darüber - schon ist ein Hebel im Spiel (Mechanik - Hebelgesetz). Einen störenden Einfluss hat hier bereits die Tatsache, dass zu einem Radsatz 2 Räder gehören, die nur bei ganz genauem Parallellauf im geraden Gleis gleiche Zugkräfte entwickeln können (Gleichgewicht - Statik). Und es sind 2 oder 3 Achsen beteiligt! Was passiert im Bogengleis? Nun kommt noch die Kupplung der beiden Drehgestelle durch den Lokrahmen dazu; an welchen Stellen findet die Übertragung der Zugkräfte oder deren Gegenpart der Zugwiderstände statt? Es gibt auch dort wieder Ungleichgewichte! Vielleicht ist es wirklich besser, nur ein DG anzutreiben?
Macht es Sinn wirklich 4 Räder im DG mit Haftreifen zu bestücken? Oder ist die Bestückung nur eines Rades doch besser?
Merkt ihr was? Soll ich weiter machen? Glaubt bitte nicht, dass ich mir das nur ausdenke! ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, doch wozu?
Diese ganzen Einflüsse zu kennen, sie theoretisch zu berechnen, sie real zu messen und dazu die Sensoren zu konstruieren, das gehörte in den zentralen Meß- und Auswerte-Gruppen der Versuchsanstalten der DB zu den täglichen Aufgaben, auch zu den meinigen. Bei uns entstand der erste wirklich brauchnare Meßradatz, mit dem es möglich wurde, die Kräfte zwischen Rad und Schine in allen drei räumlichen Ebenen (x = längs, y = quer und z = senkrecht hoch*) in der dynamischen Bewegung zu erfassen. Möglich wurde das in erster Linie durch den Einsatz von Dehnungsmeßstreifen (DMS). Das auch damit ausgerüstete Kalibriergleis war so empfindlich, daß wir es als Personenwaage benutzen konnten, seine Auflösung betrug 500g bei einer Endbelastung von 20.000 kg (20 t).

Diese Einflüsse und Dinge spielen auch bei den Modellen eine Rolle und man sollte ja nicht glauben, dass die in der Maßstabverkleinerung entsprechend geringer wäre!
___
* das sind die Massen und deren Gewichte.


Tschüss

K.F.


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#10 von Riedenburgfritz , 23.11.2020 18:05

Zitat von Blacky67
Was bringt es dem Modellbahner für Vorteile, wenn die neueren 103er nun 4 Achsen über Kardan angetrieben haben, 4 Haftreifen besitzen, die beiden anderen angetriebene Achsen im Schleifer Drehgestell aber keine haben?

Bitte erkläre mal, wo dann noch der Strom in die Lokomotive kommen soll, wenn 8 Haftreifen vorhanden sind! Oder habe ich da einen Denkfehler?

Gruß, Fritz


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#11 von SAH , 23.11.2020 20:08

Guten Abend Günther,

alle Modellbahnantriebe orientieren sich an einer Mischung aus Feinmechanischer Kunst, mechatronischer Steuerung, Anforderungen des Marktes und betriebwirtschaftlicher Entscheidungen. Letztere sind die entscheidenden Faktoren.
Von der Konstruktion her werden Haftreifen strategisch dort angesetzt, wo der größte Effekt auslösbar ist: an den Treibrädern mit der größten Andrückmasse. Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass bei Erreichen der Grenzlast das Getriebe die Treibräder durchdrehen lässt, sonst ist der Motor die Sollbruchstelle, und das ist teuer. Ferner muss auch der Stromfluss gesin de4 Modellchert sein, was ja schon beschrieben wurde.
Nun kommen die Bedingungen des Marktes, also "wir" Modellbahner. Über 99% aller Modellbahner kommen nicht mal Ansatzweise in die Nähe der Grenzlasten. Daher dürfte die nächste Hürde zum Verständnis kaum eine Rolle spielen: die Angabe in Form von Anzahl zu ziehenden Wagen oder Achsen ist in der Modellbahn absolut sinnlos, weil nicht vergleichbar. Mit Zugmassen oder -kräften können bzw. wollen auch nur die Wenigsten etwas anfangen. Das geht sogar soweit, dass Journale oder Privatpersonen, die sich die Mühe von Messungen machen dafür auch noch angepampt werden.
Da Du indirekr nach Zugkraftmonstern fragst, habe ich zwei Kandidaten für Dich:
Märklin Big Boy 37990 und folgende mit über 700g Zugmasse und eine zweimotorige DL800 und 4 Achsen mit Haftreifen, die auf ebenfalls über 700g kommt. Letztere ist ein privat erstelltes Projekt und nicht verkäuflich.

Andere Lösungen wären E94 Märklin mit Vorspann, BR44 DB mit Vorspann oder Märklin E50 in Doppeltraktion, um nur ein paar zu nennen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#12 von Martin Lutz , 24.11.2020 07:25

Zitat

Warum Kardan? Ist wohl billiger in der Herstellung. Fairerweise muß man zugestehen sind die Geräusche vom Getriebe geringer als beim klassischen Stirnradgetriebe. Aber, Kardan ist nur gut mit ausreichender Schwungmasse.


Logisch, die Motörchen sind absolute Standart-Industrie-Kleinmotoren, millionenfach produziert von chinesischen Billigstarbeiter. Leiser sind die Antriebe hauptsächlich, weil die Schnecken und Zahnräder oft aus Kunststoff gefertigt sind. Die Frage ist dann, funktioniert dieses Modell in 60 Jahren noch? So wie eine 3000er aus den 60er heute noch läuft!


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#13 von powermaxi2000 , 24.11.2020 08:36

[quote="Martin Lutz" post_id=2195278 time=1606199121 user_id=124]
Logisch, die Motörchen sind absolute Standart-Industrie-Kleinmotoren, millionenfach produziert von chinesischen Billigstarbeiter. Leiser sind die Antriebe hauptsächlich, weil die Schnecken und Zahnräder oft aus Kunststoff gefertigt sind. Die Frage ist dann, funktioniert dieses Modell in 60 Jahren noch? So wie eine 3000er aus den 60er heute noch läuft!
[/quote]

Mit Sicherheit nicht. Als ich meine Loks aus den 90igern wieder in Betrieb nahm tat alles, aber:
Was bring das überhaupt? Ist das gewünscht?

Wenn man hier so im Forum oberflächlich liest dann sind doch alle alten Motoren laut, Decoder / Fahreigenschaften Mist und Sound gabs nicht;
also werden fleißigst aktuelle Highenddecoder, Sound etc. umgebaut und das Material auf den soeben noch kritisierten Stand gebracht, sonst ists ja nicht mehr zeitgemäß...


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#14 von drum58 , 24.11.2020 09:04

[quote="Martin Lutz" post_id=2195278 time=1606199121 user_id=124]Die Frage ist dann, funktioniert dieses Modell in 60 Jahren noch? So wie eine 3000er aus den 60er heute noch läuft![/quote]

Hallo Martin,

also meine ersten Roco-Loks aus den 70ern (215, 144 usw.) laufen alle noch völlig problemlos und das sind ja auch schon fast 50 Jahre. Welcher (private) Modellbahner hat schon wirklich große Laufzeiten, beim MiWuLa (und anderen Schauanlagen) ist das natürlich anders.

Gruß
Werner


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#15 von Blacky67 , 24.11.2020 09:18

Zuerst mal danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben ihre Erfahrungen und Meinungen hier mit mir zu teilen, ich versuche jedem hier zu antworten - so sollte alles ein noch klareres Bild abgeben


Zitat

Hallo zusammen,

ja ich kann den Frust verstehen. Aber so pauschal ist es nun aber auch nicht.

Und nun mal ganz ehrlich: So ein Reinigungszug, der muss nicht den lieben langen Tag immer über die Anlage fahren. Wenn es wirklich eine Lok nicht tut, dann fährt man halt Doppeltraktion.
Und wenn man wirklich mehr Haftreifen haben will, dann baut man sich halt zusätzliche Räder mit Haftreifennut an die Lok an. Fertig!
Ich verstehe die Aufregung wieder einmal nicht.

Gruß
Martin



Hallo Martin,
danke für deine Ehrliche Meinung.
Stimmt schon - mein Reinigungszug fährt nicht jeden Tag permanent über die Anlage, aber er ist eine wichtige "Attraktion". Hierzu hab ich auch mehrere Videos gemacht. Der Sinn dabei, auch die echte Bahn macht sich Gedanken über die farbliche Absetzung der Bau und Wartungszüge gegenüber dem normalen Verkehr. Drum ist mir eine stilistisch passende Kombination nun mal wichtig, auch wenn du diese Aufregung nicht verstehst
Und mehr Haftreifen, ja bitte, bei einigen Fahrzeugen wäre mir das schon wichtig. Aber wie bau ich mir denn ein Rad mit Haftreifennut an eine Lok - die Räder gibt's ja nicht zu kaufen und abziehen kann man die auch nicht so einfach wie du es hier glauben machst. Sag mir doch bitte, wie das einfach zu bewerkstelligen wäre.



Zitat

Für einen Reinigungszug am besten eine F7 mit zwei Motoren oder gleich drei.


Servus X2000.
Ja, hab ich auch, nur passt die eben gar nicht dazu. Ziehen kann die wahrscheinlich auch einen Reinigungszug mit 6 Wagen, bei mir sind's eh nur 3



Zitat

Moin, Günther

Trotzdem zieht meinen Reinigungszug das " Sandwich" aus 2 alten Dampfloks der BR 81 ( Märklin 3031, 3032 ) die sind schwer und
ziehen den Zug über meine C Gleisanlage. Gleiches Spiel mit dem Sandwich könnte ich auch aus 2 x E 94 zusammenstellen, damit
wäre auch ausreichend Zugkraft für den Reinigungszug vorhanden.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer



Hallo Rainer,
ja, Sandwich, hab ich auch gemacht, bis mir irgendwann mal der Sound vom starten der 3 Reinigungsgeräte nach jedem Stopp so auf die Nerven ging, dass ich ein Kopfgleis für den Reinigungszug so umgebaut habe, dass die 3 Wagen jetzt in einem stromlosen Abschnitt stehen und von der Zuglok (im Moment noch immer die Nohab) von dort auf das normal angeschlossene Gleis gezogen werden. Sandwich würde als bedeuten, dass ich jedes Mal aus einem anderem Kopfgleis ein Ende an den Zug bauen müsste. Hierzu müsste das Ende aber wiederum eine automatische Kupplung haben um das Ende dann wieder zu beenden - War das mit dem Ende verständlich



Zitat


nimm, so du hast, eine alte 3047(44 690), die zieht auch notfalls zwei Reinigungszüge. Ein absolutes Biest.



Servus Lojo,
die ganz die alten Loks stehen in der Vitrine und bleiben auch dort - auch passt eine 44iger nicht. Siehe oben und unten. Aber Danke!



Zitat

Und wenn du schon "unwissenschaftliche" Vergleiche anstellst, solltest du mindestens dafür sorgen dass alle Lok neue Haftreifen bekommen.



Das haben sie, keine meiner Loks hat Haftreifen die älter sind als ein Jahr. Das ist so ähnlich wie bei den Autorreifen, keines meiner Autos behält seine Reifen länger als 3 Saisonen!



Zitat

Zitat

Was bringt es dem Modellbahner für Vorteile, wenn die neueren 103er nun 4 Achsen über Kardan angetrieben haben, 4 Haftreifen besitzen, die beiden anderen angetriebene Achsen im Schleifer Drehgestell aber keine haben? Metall auf Metall bringt doch rein gar nix, und sehen kann man den Antrieb auch nicht, also warum der Aufwand über die Kardan?


Dies Frage erscheint mir durchaus bereichtigt.
Bezüglich haftreifen stell dir vor, eine 6 achsige Lok hätte, wie du vorderst 8 Haftreifen (widerum aus symetriegründen), für die Abnahme der Masse wäre nur noch die jeweils mittlere Achse, welche dann quasi ohne anpressdruck wäre, verfügbar




die mittleren Achsen sind immer gefedert gelagert, sollte also kein Problem darstellen, auch wäre ja auch eine 4+2er Haftreifenlösung möglich, dann wären 3 Achsen mit und 3 Achsen ohne.



Zitat

Zitat

Dass beide Drehgestelle angetrieben sind, dürfte zum einen "symetriegründe" haben, aber sicherlich auch werbetechnische. Stell dir vor, was hier im Forum abginge, man würde es wagen, nur einseitig anzutreiben und die gesammte Konkurenz würde zweiseitig antreiben




Kannst du haben: Taurus neu. Ich glaube bei der E17 und E18 ist das auch so.

Mit einer abgefederten mittleren Achse im DG wären auch 8 Haftreifen bei sechsachsigen Loks möglich. Die alte HAG Ae 4/7 wäre auch gut mit 6 Haftreifen oder die alte Hag Ae 6/6.




du sprichst mir aus der Seele



Zitat

Hallo Günther,

das mit den Haftreifen ist ein leidiges Thema, aber nicht nur bei Märklin. Bei Piko ist es ähnlich.

Deiner Ludmilla kannst Du dem Radsatz E 126 151(2 Haftreifen auf einer Achse) Kraft verleihen. Ich habe auf jedem Drehgestell eine dieser Radsätze. Die Lok hat viel Kraft und keine Probleme mit Masse. Geht mit dem gleichen Radsatz auch für BR 218 und BR 290.



Super Info, besten Dank, werde mir das gleich mal zu Gemüte führen!



Zitat

Moin,

die Antriebskonzepte müssen hauptsächlich in einer Hinsicht hinterfragt werden, nämlich: Stimmen die Mechanik und die Statik?
Drehgestelle sind einfach betrachtet kleine 2- oder 3-achsige Fahrzeuge, die Zugkraft wird genau in Höhe der Schieneoberkante entwickelt, das Achslager befindet sich schon einige Millimeter darüber - schon ist ein Hebel im Spiel (Mechanik - Hebelgesetz). Einen störenden Einfluss hat hier bereits die Tatsache, dass zu einem Radsatz 2 Räder gehören, die nur bei ganz genauem Parallellauf im geraden Gleis gleiche Zugkräfte entwickeln können (Gleichgewicht - Statik). Und es sind 2 oder 3 Achsen beteiligt! Was passiert im Bogengleis? Nun kommt noch die Kupplung der beiden Drehgestelle durch den Lokrahmen dazu; an welchen Stellen findet die Übertragung der Zugkräfte oder deren Gegenpart der Zugwiderstände statt? Es gibt auch dort wieder Ungleichgewichte! Vielleicht ist es wirklich besser, nur ein DG anzutreiben?
Macht es Sinn wirklich 4 Räder im DG mit Haftreifen zu bestücken? Oder ist die Bestückung nur eines Rades doch besser?
Merkt ihr was? Soll ich weiter machen? .....



Servus Schwank,
ja bitte, das ist sehr, sehr interessant und ich hab mir auch schon Überlegungen dazu gemacht, auch wenn es nicht mein Beruf ist, so doch zu meinem generellen technischen Verständnis gehört, oder auch zu dem was ich Verstehen lernen möchte
Sehr interessanter Beitrag!!!



Zitat

Zitat von Blacky67

Was bringt es dem Modellbahner für Vorteile, wenn die neueren 103er nun 4 Achsen über Kardan angetrieben haben, 4 Haftreifen besitzen, die beiden anderen angetriebene Achsen im Schleifer Drehgestell aber keine haben?


Bitte erkläre mal, wo dann noch der Strom in die Lokomotive kommen soll, wenn 8 Haftreifen vorhanden sind! Oder habe ich da einen Denkfehler?

Gruß, Fritz




Hallo Fritz, leider ja, eine BR103 hat, wie viele andere hier genannte Modelle auch, 3 Achsen je Drehgestell mit einer mittleren, gefederten Achse. Masseabnahme sollte somit eigentlich kein Problem sein.



Zitat

Guten Abend Günther,

Von der Konstruktion her werden Haftreifen strategisch dort angesetzt, wo der größte Effekt auslösbar ist: an den Treibrädern mit der größten Andrückmasse. Gleichzeitig muss gewährleistet sein, dass bei Erreichen der Grenzlast das Getriebe die Treibräder durchdrehen lässt, sonst ist der Motor die Sollbruchstelle, und das ist teuer.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Servus Stephan-Alexander Heyn,

ja ich schon wieder, und schon wieder mit dem Thema, wo du doch der absolute Profi in Sachen Vergleichstabellen bist.

die Grenzlast darf natürlich nicht erreicht werden, doch es gibt meiner Meinung nach genug Modellbahner, die mit R1 und Steigungen von 10% und mehr sich über noch bessere Zugeigenschaften freuen würden. Auch die Möglichkeit hier selbst was zu ändern wurde ja bereits erwähnt - wird aber nicht berücksichtigt, wie vieles andere auch. Wir sind es, die die Branche am Leben erhalten, und wir auch, die Wünsche äußern, man nehme hier nur mal den riesigen Thread zum Thema C-Gleis Revolution dazu. https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2&t=96352

Nur kurz, BigBoy, ja hab ich doch auch, passt aber nicht - es ging mir hier in diesem Thread nicht um eine anderes, besser passendes Modell, sondern um die generelle Frage der Antriebskonzepte, und was dahinterstecken könnte.


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#16 von supermoee , 24.11.2020 09:19

Zitat

meine V220 (39803) hat 2 Achsen angetrieben und 4 Haftreifen schafft den Zug aber nicht.



Hallo,

das kann ich mir schwer vorstellen. Mein Reinigungszug aus 3 Lux Wagen wird von einer V200.1 von Märklin ohne Probleme gezogen. Natürlich muss man die Physik berücksichtigen und die Lok so aufgleisen, dass das angetriebene Drehgestell hinten ist. Beim ziehen entlastet sich bekannterweise das vordere Drehgestell.

Gruss

Stephan


Der Trend geht deutlich zur Zweitanlage hin.


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#17 von Blacky67 , 24.11.2020 09:47

Zitat

Zitat

meine V220 (39803) hat 2 Achsen angetrieben und 4 Haftreifen schafft den Zug aber nicht.



Hallo,

das kann ich mir schwer vorstellen. Mein Reinigungszug aus 3 Lux Wagen wird von einer V200.1 von Märklin ohne Probleme gezogen. Natürlich muss man die Physik berücksichtigen und die Lok so aufgleisen, dass das angetriebene Drehgestell hinten ist. Beim ziehen entlastet sich bekannterweise das vordere Drehgestell.

Gruss

Stephan




Hallo Stephan,
ja, schon klar, die Antriebsgestelle sollten immer hinten sein. Komisch nur, dass z.B. die 103 den Zug auch schafft wenn das angetriebene Gestell vorne ist. Problem bei der V220 ist der Abstand der beiden Achsen, die fallen in die Herzen mancher schlanker und gebogener Weichen. Ich fahre den Reinigungszug auch nur mit modellgerechten 40 km/h.


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#18 von silz_essen , 24.11.2020 10:02

Hallo nochmal,

natürlich kann man Räder mit Haftreifen-Nuten kaufen: als Ersatzteil beim Hersteller. Überhaupt kein Problem. Ich habe gerade am Wochenende für einen Freund eine Lok mit genau solchen Ersatzteilen umgebaut.
Und ansonsten gibt es hier im Forum durchaus Leute, die zuhause eine Drehbank rumstehen haben, und für eine entsprechende Entlohnung eine Nut in die Räder sauber stechen können.

Bleibt aber immer noch die Frage, warum der Schienenreinigungszug so schwergängig ist. Wie gesagt bei mir zieht ein relativ leichter Treibtender den vergleichbaren Zug. Und bekanntlich bin auch ich Mittelleiterfahrer, sodass der Staubsaugerwagen auch noch einen Schleifer als Zugkraftwiderstand besitzt.
Oder sind da etwa ein oder mehrere echt schleifende Wagen im Zug eingereiht? Dann würde ich die zuallererst aus dem Zug verbannen. Schleifende Reinigung raut letztlich nur die Schienenoberfläche auf und macht sie dann noch anfälliger gegen Neuverschmutzung.

Ganz generell die beste Hilfe gegen schmutzige Schienen ist: "Öfters mal einen fahren lassen!"
Und wenn dann irgendwo wirklich sich Schmodder auf den Schienen ansammelt (beliebt sind Stellen, wo Züge häufiger anhalten, z.B. vor Signalen oder in Bahnhöfen), hilft manuelle Reinigung mit einem fusselfreien Lappen und Waschbenzin. Hin und wieder ein Zug mit Noch-Reinigungszwergen ist auch eine gute Vorbeugung.
Und noch ein kleiner Geheimtip am Rande: Ein oder zwei Wagen mir Kunststoffrädern (Fleischmann Einfachserie) wirken Wunder. Der Kunststoff sammelt den ganzen Schmodder auf. Ab und an mal mit einem Schraubendreher die Räder wieder sauber machen und fertig.

Gruß
Martin


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#19 von Blacky67 , 24.11.2020 10:33

Zitat

Hallo nochmal,


Oder sind da etwa ein oder mehrere echt schleifende Wagen im Zug eingereiht? Dann würde ich die zuallererst aus dem Zug verbannen. Schleifende Reinigung raut letztlich nur die Schienenoberfläche auf und macht sie dann noch anfälliger gegen Neuverschmutzung.

Und noch ein kleiner Geheimtip am Rande: Ein oder zwei Wagen mir Kunststoffrädern (Fleischmann Einfachserie) wirken Wunder. Der Kunststoff sammelt den ganzen Schmodder auf. Ab und an mal mit einem Schraubendreher die Räder wieder sauber machen und fertig.

Gruß
Martin



Ja servus nochmal,

ja, das sind 3 Wagen, Mittelschleifer, Schienenschleifer und Staubsauger. Mit Lok also 4 Schleifer und 3 Bodenkontaktreinigungsgeräte. Dann noch R1 und 7,5% Steigung, Problem erkannt

Der Tipp mit den Kunststoffrädern ist mir neu, der mit dem vielen Fahren nicht. Ich hab keine Kontaktprobleme, der Reinigungszug dient quasi fast nur der Show, obwohl er durchaus auch Dreck aufsaugt, Metall einsammelt und die Schienen putzt. Kann man in meinen Videos (unten verlinkt) auch schön sehen!


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#20 von bleudeur , 24.11.2020 11:06

[quote="Martin Lutz" post_id=2195278 time=1606199121 user_id=124]
Logisch, die Motörchen sind absolute Standart-Industrie-Kleinmotoren, millionenfach produziert von chinesischen Billigstarbeiter.
[/quote]

Ob die Motoren von solchen Arbeitern gebaut sind und sie schlecht bezahlt werden lasse ich mal offen stehen.

Nur weil Märklin billige Motoren verbaut muss man nicht dieses Antriebskonzept verteufeln. Bei Roco zB werden sehr hochwerige Mittelmotoren verbaut, zumindest in Loks die der "Märklin-Preisklasse" angehören.


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#21 von silz_essen , 24.11.2020 12:20

Hallo nochmal,

Problem erkannt! Falsche Planung!
7,5% sind schon im Original Zahnradstrecke. Die größte Neigung, die als Adhäsionsbetrieb in Deutschland erlaubt ist, sind 70 Promille also 7%. Eine gut geplante Modellbahn kommt mit 3% Steigung aus, wenn's unbedingt sein muss auch 3,5%. Alles andere ist auf die Dauer Murks. In der Beschränkung zeigt sich der Meister!
Und wie gesagt: Lass die schleifenden Fahrzeuge weg. Die machen mehr kaputt, als dass sie helfen. Und schon brauchst Du auch nicht mehr so viel Zugkraft.
Nicht die Symptome bekämpfen, sondern die Ursachen!

Gruß
Martin


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#22 von hu.ms , 24.11.2020 12:28

Bei mir ist die V188 mit 2 motoren sehr zugkräftig.
Zieht meinen gleisreinigungszug problemlos.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#23 von Elokfahrer160 , 24.11.2020 12:44

Moin,

ich darf Martin (silz) recht geben , zum einen ein verbauter Radius R 1 und dann noch 7,5% Steigung, das schaffen selbst die
"stärkeren Loks " nicht. Bei mir zuhause ( C Gleis ) gibt es max. 2,5% Steigung und im MoBa Verein max. 3% Steigung, alles
andere, stärkere Steigungen schaffen einige Loks gar nicht. Das sind Strecken für die Zahnradloks, nicht für den Reibungsbetrieb.

Also raten wir dir, beseitige die 7,5% Steigung und dein Reinigungszug sollte über die Anlage rollen.

Mein BR 81 " Sandwich" bedeutet nur, dass mein Reinigungszug von 2 Loks gezogen wird, deren Adresse gleich geschaltet ist und
bei der Ansteuerung sich beide Loks dann mit dem Reinigungszug in Bewegung setzt. Eine BR 81 zieht, die andere BR 81 schiebt den
Zug. Auch mein Reinigungszug steht auf einem Abstellgleis, das ich stromlos schalten kann.

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#24 von SAH , 24.11.2020 15:34

Moin zusammen,

7,5% sind mit Sicherheit nicht aus Spass da. Um diese abzumildern folgende Frage @Blacky67 (Günther): wie ist 3s zu den 7,5% gekommen? Große Höhenunterschiede und wenig Grundfläche?

BTW: ich weiß leider nicht, wieviel so ein Reinigungswagen auf die Waage bringt. Mit geschätzten 200g und Fahrwiderstand 20% ergibt sich folgender Zugmassebedarf:
Wagen: 20% Fahrwiderstand +7,5 %Steigung =27,5%. 27,5% von 200g =55g
Die Lok muss sich selbst auch da hochziehen. Bsp. V200 3021 mit 480g
7,5%von 480g = 36 g. Zusammen also ca. 90g Zugmasse. Das sind ca. 50% mehr, als mein Testzug 1 mit 36 Wagen in der Ebene. Da machen viele Modelle schlapp oder fangen an zu Schleudern.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


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RE: Antriebskonzepte fragwürdig?

#25 von hks77 , 24.11.2020 16:30

Moin,

wer R1 mit 7,5% Steigung baut , hat keinerlei Grund sich zu beschweren.
Da liegt doch der Hund begraben. Solche Anforderungen müssen Modellloks nicht erfüllen.
Und wer nach mehr Haftreifen schreit, möchte bestimmt auch den Abdampf des Motors in die Nase bekommen.


Gruss Jürgen

Spielbahnplan pur gefällig: https://i.postimg.cc/C1QFNTRp/Gr-nscheid...tzumfahrung.jpg


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