Im letzten Jahr hatte ich mich intensiv mit den Themen 3D-Konstruktion und 3D-Druck beschäftigt.
Wie immer sind die Meinungen sehr heterogen Vorgehenweisen. Entscheiden muss man über seinen Weg eigenverantwortlich.
Meine Forschungsreise zum Thema Konstruktionssoftware war vielfältig und leider erst im November 2020 mit Software zufriedenstellend. Neben fehlender macOS Versionen oder mieser Bedienerführung, eingeschränkten Konstruktionsmöglichkeiten (Tinkercad) oder für private Nutzer nicht akzeptable Lizenzbedingungen war der Auswahlprozess für Software und Hardware erst im November 2020 für mich beendet.
Ich habe mich für Onshape entschieden, die in jedem Webbrowser aufrufbar ist und Cloud basiert arbeitet. Die Ergebnisse kann man in diversen Formaten auf seinen Rechner exportieren und damit auch privat seine Konstruktionen sichern (*.stl und *.step). Für private Nutzer bestehen keine monatlichen Lizenzgebühren. Die Lizenzen von Fusion 360 und die unsichere Zukunft für private Nutzer wurden von mir negativ bewertet.
Auch kann ich mit Onshape auf allen meinen unterschiedlichen Rechnern und an jedem Ort konstruieren, da Web- und Cloud-basiert.
Sich die Grundkenntnisse anzueignen war sehr zeitintensiv und geholfen haben mir viele Tutorials in sehr unterschiedlichen Qualitäten bei YouTube. Jedes neue Konstruktionsprojekt erweitert heute mein Wissen und Erfahrung.
Ein "Würstchenleger Drucker" FDM erfüllte für mich nicht meine Qualitätsanforderungen an die Detaillierung der Endprodukte. Mein Ziel ist es, Zubehör für die Modellbahn 1:45 selbst zu konstruieren und zu drucken.
Zum Drucken habe ich mich für einen SLA Drucker entschieden, einen Elegoo Mars Pro und die Wash & Cure Einheit von Anycubic. Gedruckt wird bei mir mit Wasser waschbarem grauen Resin von Elegoo. Das Waschwasser mit den Resinresten wird im Garten in einem Eimer verdunstet, so dass hartes Resin dann in den Hausmüll überführt werden kann.
Ich habe inzwischen alle lösungsmittelhaltigen Farben, Kleber und Lösungsmittel aus meiner Bastelumgebung entsorgt, da diese Gerüche verursachen und Allergien auslösen.
Das Thema Drucken hatte ich völlig unterschätzt. Obwohl ich viele Videos gesehen habe, musste ich im Laufe der Zeit feststellen, dass es sich eigentlich nur um "Unboxing-Videos" handelt und nicht auf die vielfältigen Probleme in der Praxis eingegangen wird. Vermutlich wurde auch nur das im Video gezeigt, was präsentabel war.
So musste ich sehr viel Selbsterfahrung sammeln. Eine gute Konstruktion ist die Basis für einen Druck. Doch mit dem Slicen (Konstruktion in Scheiben schneiden) ist es nicht so einfach, denn Dinge wie benutztes Resin, Härtungszeiten und Stützkonstruktionen und Verbindungen zum Objekt muss man sich erarbeiten. Auch spielt die Temperatur des Resins und der Umgebung eine Rolle. Wer keine Geduld und Ausdauer hat soll das Kostruieren und Drucken lassen.
Was wirklich ärgerlich ist bei SLA-Druckern ist die FEP-Folie an der Unterseite der Wanne. Das ist ein Verschleissartikel für den Durchlass des UV-Lichtes beim Drucken. Bei abgefallenen Fehldrucken klebt manchmal das Resin auf dieser Folie fest und man muss diese austauschen. Der Austausch ist eine Prozedur mit sehr vielen Schrauben...
Anderseits ist es ein schöner Moment, wenn man richtig konstruiert hat, man in der Chitobox (Slicer) die Stützen richtig angelegt hat und der Drucker ein sehr feines Teil, manchmal nach Stunden, abliefert.
Einige Beispiele meiner Konstruktion und Druck zeigt folgendes Bild nach der ersten Lackierung: