Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#1 von rocky mountaineer , 06.06.2022 20:16

Hallo,
obiges ist mir aus Versehen passiert (Funktionsdecoder TAMS FDR-Basic 3). Nun kriege ich das Ding nicht ans Laufen.
Jedenfalls meldet die Zentrale "Kurzschluß" und das DCC-Programmieren ging auch nicht.
Dürfte doch eigentlich nichts ausmachen. Bei einem Zweileitersystem liegen "Pole" ja auch nicht immer auf der identiswchen Seite(-->Kehrschleife).
Vielleicht ein Fabrikationsfehler?
Danke und Gruß

Joern
Machtrag:
Habe vergesseb zu erwähnen, daß ich Märklin-Dreileiter fahre (MM). Macht das einen Unterschied?


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#2 von drum58 , 06.06.2022 20:37

Hallo Joern,

bei DCC sind beide Pole symmetrisch, da ist es tatsächlich egal, schließlich werden sie vertauscht, wenn das Fahrzeug umgedreht wird.
Wie das allerdings bei der alten Märklin 6021 ist, weiß ich nicht genau. Das alte mm-Protokoll ist m.W. nicht symmetrisch, da könnte der Anschluss tatsächlich eine Rolle spielen.
Aber Du schreibst „DCC-Programmieren ging nicht“, kann die 6021 überhaupt DCC?

Oder hast Du versehentlich die Gleisanschlüsse an Ausgänge (AUX) angeschlossen und meinst das mit „Pole vertauscht“? Das wäre für den Decoder ziemlich sicher tödlich.

Gruß
Werner


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#3 von volkerS , 06.06.2022 20:49

Hallo Joern,
vertauschen der Schienenanschlüsse untereinander sollte (darf) einen Decoder nicht beschädigen. Allerdings kann es unter MM bei vertauschten Schienenanschlüssen zu Fehlfunktionen bis zu komplettem Ausfall kommen, ohne dass er Schaden nimmt, heißt bei korrektem Anschluß sollte er sofort funktionieren. Der Decoder sollte MM automatisch erkennen. Programmiert wird er in MM über Register. Achtung, Zentrale muss 14 Fahrstufen senden. Kann Konflikte mit anderen Decodern verursachen.
Volker


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#4 von rocky mountaineer , 06.06.2022 22:54

Hallo Volker, hallo Werner,
danke für Eure Antworten.

Zitat von volkerS im Beitrag #3
Allerdings kann es unter MM bei vertauschten Schienenanschlüssen zu Fehlfunktionen bis zu komplettem Ausfall kommen, ohne dass er Schaden nimmt, heißt bei korrektem Anschluß sollte er sofort funktionieren
Das macht mir Mut, vielleicht ist er dann doch nicht geschlachtet.
Zitat von drum58 im Beitrag #2
Aber Du schreibst „DCC-Programmieren ging nicht“, kann die 6021 überhaupt DCC?


Nein, die 6021 kann kein DCC, aber die Adressen sind gleich. Deswegen programmiere ich mit einem sehr guten, amerikanischen Programm ("DecoderPro" von JMRI) und einem einfachen, aber kostengünstigen englischen DCC-Programmer ("SPROG"). Ich habe eigentlich noch nie Probleme mit beiden gehabt.
Der Hinweis von Tams:

Zitat
Die Registerprogrammierung wird vom Decoder nicht unterstützt. Mit DCC-Zentralen, die lediglich die Register-Programmierung ermöglichen,
können Sie den FD-R Basic.3 nicht programmieren
.


zieht nicht. Ich habe schon mehrere Vorgängermodelle (FDR-Basic 2 mit gleichem Hinweis) wie beschrieben programmiert, alle erfolgreich.
Ich habe ein Eingangskabel abgelötet --> Kurzschluß weg. Das läßt m.E. auf einen Hardwarefehler schließen.
Halte Euch auf dem Laufenden.
Grüße aus Unterfranken

Joern


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#5 von gabli , 07.06.2022 11:32

Hallo Joern,

Zitat von rocky mountaineer im Beitrag #1
Nachtrag:
Habe vergessen zu erwähnen, daß ich Märklin-Dreileiter fahre (MM). Macht das einen Unterschied?

Nein. Auch das Märklin-Gleis ist ein 2-Leiter Gleis (Puko und die 2 Schienen). 3-Leiter wäre dann Drehstrom, aber das gibt es auch bei Märklin nicht.

Mit Digital unterscheiden sich die beiden Systeme nicht, beide nutzen DCC, SX1, SX2, MM oder MFX zum Fahren auf den Schienen. Der einzige Unterschied ist also Gleise mit oder ohne Puko. Beim Märklin-Pukogleis ist die "Masse" 1A, weil alle Räder "Masse" haben (=relativ grosse Fläche der Abnahme). Ein Schwachpunkt bei diesem System ist, dass die Pukofläche am Schleifer nicht grösser ist als bei den Gleisen ohne Puko, wo der Strom in der Regel von allen Rädern abgenommen wird. Der zweite Schwachpunkt ist, dass die Märklingleise Stahlschienen haben anstelle von den Neusilber-Schienen bei Gleisen ohne Pukos und deshalb schlechter leiten.

Meine kleine Programmiergleisstrecke besteht aus je einem Märklin und einem Trix-C Gleis. Beim Märklin Gleis habe ich die Brücke zwischen den zwei Schienenprofilen aufgetrennt, sodass es nicht zum Kurzschluss kommt. Die Leitfähigkeit zwischen Neusilber- und Stahlgleis ist riesig. Das ist auch der Grund, dass ich das Märklin-C-Gleis bei meinem Testkreis gegen das Trix-C Gleis ausgetauscht habe. Dank dem Märklin-C Gleis in meiner Programmierstrecke kann ich auch meine beiden Loks mit Schleifer darauf programmieren, wenn ich eine Schiene abhänge und stattdessen die Pukos anschliesse.

Wenn man Railcom einsetzt und mit einem Steuerprogramm fährt, gibt es durchaus eine Polung, was man in der Steuersoftware entsprechend einstellen kann (Normal, Negativ, Unbekannt). Wenn diese Angabe falsch ist, kann es sein, dass die Lok in die falsche Richtung startet. Mit Unbekannt wird das verhindert, aber noch sicherer ist es, wenn man Railcom deaktiviert und erst wieder aktiviert, wenn sich alle Decoder- und Lokhersteller auf eine Norm einigen und auch einhalten.

Im Übrigen trägt auch das Trix-C Gleis unten den Schriftzug "Märklin", weil es derselben Spritzmaschine von Märklin entstammt.

Ja, man muss sich endlich von den falschen Begriffen wie AC und DC oder 3- bzw. 2-Leiter trennen. Alles sind Zweileiterschienen, mit oder ohne Pukos. Ich habe Erfahrungen mit beiden gesammelt und ich konnte feststellen, dass Neusilbergleise die wenigsten Probleme verursachen. Auch Kehrschleifen sind heute kein Thema mehr. Diese funktionieren auf meiner Anlage problemlos und vollautomatisch, dank kleinen Sensorgleisen bei den beiden Einfahrten in die Kehrschleife.

Freundliche Grüsse

Gian


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zuletzt bearbeitet 07.06.2022 | Top

RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#6 von rocky mountaineer , 07.06.2022 11:42

Hallo Gabli,

danke für Dine Antwort und den ausführlichen Diskurs.
Aber, was hilft mir das bei meinem Problem?

Feundlichen Gruß
Joern


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#7 von drdampf , 07.06.2022 13:36

Solche Irritationen könnten vermieden werden wenn man sich grundsätzlich mal ein wenig mit dem beschäftigt was die Grundlagen der Digitaltechnik sind.
War hier kürzlich sogar mal Thema, wurde aber gleich wieder wie schon fast üblich zerhackstückt.

Jeder Decoder hat Eingangsseitig einen Gleichrichter und einen Schnüffelwiderstand. Bei den Lok- oder Funktionsdecodern ist das eine Graetzbrücke die die Betriebsgleichspannung für Leistungs- und Logikteil erzeugt. Für den Logikteil folgt dann noch eine Stabilisierung. Soll heißen, Polarität bzw ein Vertauschen der Anschlüsse ist denen egal. Der Schnüffelwiderstand, der nur horcht ob für den Decoder was dabei ist, was da am Gleis anliegt, hat meist gegen 200KOhm. Heutige Decoder erkennen wenn das "Signal" invertiert (vertauscht) ist und handeln dem entsprechend.

Der Tams FDR ist zudem so ein Multiprotokoll Decoder der einigen Aufwand treibt mit dem Erkennen des Datenformats.

Unter den frühen MM Decodern, MM hat/hatte zumindest bei der Addresse ein exotisch anmutendes Tristat, was Motorola mal erdacht hatte. Dieses Prinzip führte beim Polaritätstausch zu Konfusion bzw nicht verstehen.

Wenn da von wem auch immer ein Kurzschluß angezeigt wird, dürfte ein Fehler bei der Bedrahtung vorliegen und zwar zw Eingang und Ausgang des Decoders, denke ich.


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#8 von gabli , 07.06.2022 14:05

Hallo rocky mountaineer alias Joern,

Zitat von rocky mountaineer im Beitrag #6
Hallo Gabli,
Danke für Dine Antwort und den ausführlichen Diskurs.
Aber, was hilft mir das bei meinem Problem?
Ich habe nur Dein Fragezeichen etwas ausführlicher beantwortet.

Freundliche Grüsse

Gian (Gabli ist nur mein Pseudonym und nicht mein Vorname)


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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#9 von alexus , 07.06.2022 15:54

Hallo Joern

Meine Vermutung, eine schlechte Nachricht, der Decoder dürfte in die ewigen elektrischen Jagdgründe eingegangen sein .

Da ich z. Z. beruflich nichts tun kann (lahme linke Hand) hab ich mal grob dein digitales Szenario nachgebaut. Du arbeitest ja mit Trafos 6002, CU 6021 und Boostern 6015/17, hab noch mal in deiner Anlagenvorstellung gespickt (ich finde die immer noch genial).

Mein Testaufbau: Trafo 6002 (älter, 220V Version), CU 6021 und daran einen Gleichrichter mit Siebelko zum messen der Digitalspannung.

Der Trafo 6002 liefert eine Leerlaufspannung von 18,7V zur CU. Hinter der CU, Gleichrichter sind es dann 24V, und das dürfte es gewesen sein. Der Tams FD-R hat ja auch einen (wenn auch sehr kleinen) Siebelko.

Ich hab dann mal mit verschiedenen noch daliegenden Widerständen experimentiert. Bei einem 820 Ohm Widerstand am Ausgang (zwischen Rot und Braun) der CU betrug die Spannung nach dem Gleichrichter nur noch 22V. Dabei floß ein Strom von 0,026A=26mA, vernachlässigbar wenig, nur ca. die Hälfte eines normalen Märklin Birnchens. Der Widerstand, ein 5W Drahtwiderstand, wurde dabei auch nach längerem Betrieb (ca. 1/2 St.) nur handwarm.

Mein Vorschlag wenn du weiter solche oder ähnliche Decoder einsetzen willst, direkt hinter die CU und jeden Booster der die Gleise versorgt zwischen Rot und Braun einen solchen Widerstand, z. B. so einen von Reichelt, einbauen.

Das Hauptproblem, meiner Meinung nach, ist die Spannung ohne Last die Trafo, CU und Booster liefern. Wenn da dann Bauteile, Schaltungen, Decoder angeschlossen werden, wie z. B. der Tams FD-R Basic, mit einer angegebenen max. Spannung von 24V, kann es eng werden.


Alexander aus dem südlichsten Allgäu
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RE: Vertauschung der Eingangspole bei einem Decoder

#10 von vikr , 07.06.2022 16:26

Hallo Joern,

Zitat von rocky mountaineer im Beitrag #6

Aber, was hilft mir das bei meinem Problem?

etwas kürzer: Eine der beiden Zuleitungen, die an die Räder gehören (vor der Graetzschaltung) an den einen Gleisanschluss der Zentrale und einen der anderen Anschlüsse, insbesondere den gemeinsamen Rückleiter (hinter der Brückengleichrichterschaltung) mit dem anderen Gleisausgang zu verbinden, ist ein ziemlich sicherer Weg einen Decoder zu Himmeln...

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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