ich habe nun die Damplokomotiven mal hintenangestellt, da mir dazu noch teilweise das richtige Werkzeug fehlt. Dafür bin ich nun an meine neue gebrauchte Märklin BR120 gegangen und habe dort begonnen, die Digitalisierung vorzunehmen. Der HLA ist inzwischen montiert, die Lok komplett gesäubert und mit neuen Haftreifen und Schleifer versehen. Nun soll auch die Beleuchtung so umgebaut werden, dass ich das Dreilicht-Spitzensignal und die roten Schlusslichter jeweils schalten kann. Durch fleißiges Mitlesen hier im Forum habe ich schon herausfinden können, dass wenn die Lokomotive einen Zug zieht, lediglich vorne Licht an ist, das rote Rücklicht ist aus. Somit fällt eine Wechselschaltung natürlich aus.
Jetzt muss ich sagen, dass ich hier ein ziemlicher Neuling bin. Ich habe vor ein paar Jahren ein paar Loks mit dem Lokpilot 4 umgebaut, aber das ist nun auch schon sechs Jahre her. Mir ist soweit klar, dass ich einen der AUX-Busse dafür nehmen muss. Einen LokProgrammer nenne ich inzwischen auch mein Eigen, die gewünschten Werte sollten also programmierbar sein, sofern erforderlich. Ich habe für mein Vorhaben sechs Duo-Tower-LEDs mit 2 mm Durchmesser, die exakt in die Bohrungen der Lichter passen. Der Anschluss an die passenden Widerstände ist mir aus einem anderen von mir erstellten Thread bekannt, das sollte kein Problem sein.
Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich jede LED mit der Anode an den gemeinsamen Pluspol U+ anschließen - hier macht dann sicher eine Art "Verteiler" Sinn. Nun hat der Decoder extra Ausgänge für Licht hinten und Licht vorne. Aus o.g. Grund sind die hier ja eher suboptimal. Sehe ich das richtig, dass ich den Ausgang "Licht vorne" aber durchaus verwenden kann, da hier ja lediglich das Spitzensignal von vorne nach hinten wechselt? Somit könnte ich über bspw. AUX1 dann das Rücklicht separat schaltbar machen. Oder mache ich hier einen Denkfehler?
Was mir auch nicht ganz klar ist, sind die Bezeichnungen im Datenblatt des Decoders. Was ist z.B. VCC? Was hat es mit diesen Gleisanschlüssen rechts und links zu tun (ich fahre Mittelleitersystem von Märklin auf DCC)? Wie verhält es sich mit dem Motoranschluss rechts und links - aus welcher Perspektive ist das zu sehen bzw. dann zu löten? Und an welchen Anschlüssen kommt dann tatsächlich die Spannung vom Gleis am Decoder dran bzw. vom Schleifer und vom Masseanschluss der Lok? Hier finde ich den Schaltplan wirklich etwas verwirrend
Beginnen wir am Anfang: Eine Lok hat vorne und hinten. Also gibt es eine Stirnbeleuchtubg Vorne und eine hinten. M So sind auch die ersten beiden Funktionsausgänge bezeichnet (Lv/Lh oder FL/RL) in der Regel sind das die weissen LED.
Dann gibts auch noch Schlusslichter vorne und hinten. Davon brennt die vordere bei Solorückwärtsfahrt und die hintere bei Solovorwärtsfahrt. Diese kommen dann wie du richtig erkannt hast zB an AUX 1 und 2 und sind somit separat (ab)schaltbar
Die einzelnen LED können übrigens auch in Reihe/Serie geschaltet werden, also Anode an +, Kathode an Anode der nächsten LED usw.
Mit Bi-Led (du nennst sie DUO led) ist dies auch möglich, aber etwas komplizierter von der Kabelei her. (Ich selber benutze nur selten BiLeds.)
Ja, eine kleine Verteilerplstine lohnt sich. So kannst du gleich die entsprechenden Vorwiderstände schön verbauen, sowie auch dem u+ einen Anständigen Verteiler bieten. Da die LED ja vermutlich am Lokgehäuse festgemacht werden mache ich auf die Widerstand/Verteilerplatine jeweils noch eine Buchsenleiste und an die alitzen vom Gehäuse kommen die Stiftleisten, sodass sich das Gehäuse wieder vom Rahmen abnehmen lässt…
Zur Stromabnahme: lies die Gebrauchsanweisung, aber kurz formulier: Rot = Schleifer (Mitelleiter), Schwarz = Masse (Schiene)
Und das mit den Motoranschlüssen Grau/Orange ist auch für mich nach Jahren immernoch Glückssache. Mal anlöten, schauen obs stimmt, fluchen und wieder umgekehrt umlöten.
VCC kannst du in deinem Umbau vernachlässigen. Bleiben wir mal bei den Basics.
Noch ein Tipp: bevor du was in Betrieb nimmst, schau, dass alle Lötstellen, Liitzen, Platinen sauber isoliert sind, sonst hast du nur kurz Freude an deinem LoPi.
Ein letzter Tipp:
Nebst dem Lesen der Betriebsanleitung war Youtube ein guter Lehrer für mich. Da gibt es tausende Digitalumbsuvideos mit wirklich tollen Ideen.
Hallo, wenn man sich die komplizierte Mehrarbeit sparen will, wird man zum Glück bei diversen Anbietern für passende Umrüstungsplatinen fündig. http://mk-nk.de/Umbauten/br120.htm
Super, das hört sich ja beides sehr gut an! In mir kommt so langsam ein richtiger Basteltrieb durch. Ich hab als Jugendlicher schon immer mit den Kosmos-Experimentierkästen gespielt, das bricht so langsam wieder durch. Insofern würde ich tatsächlich auf das Fertigprodukt verzichten und versuchen, selbst was zu basteln. Mit der Toner-Direktmethode müsste ich sogar in der Lage sein, selbst Platinen erstellen zu können.
@Lokidokter, vielen Dank für den Input zwecks Decoder! Das macht mir das Leben wirklich leichter
Oioioi langsam mit dem Eigendruck von Platinen. Ist gar nicht so leicht und initial nicht ganz bi da würd ich mal mit lochrasterplatinen arbeiten… geht auch ganz gut ;)
Zitat von Lokidokter im Beitrag #5Oioioi langsam mit dem Eigendruck von Platinen. Ist gar nicht so leicht und initial nicht ganz bi da würd ich mal mit lochrasterplatinen arbeiten… geht auch ganz gut ;)
Mit Lochrasterplatinen hab ich als Bub schon gespielt, daher ist mir das System ganz gut bekannt. Früher haben wir auch mal in einer Schul-AG Platinen geätzt, aber das ist wirklich Jahrzehnte her! Damals haben wir das von Hand gemalt - das ist nun heute ja doch deutlich einfacher geworden, daher suche ich nach einem Programm, das das Zeichnen für mich übernimmt
Ach, bevor ich es vergesse: Welchen Klebstoff empfehlt ihr zum fixieren von LEDs/Lichtleitern im Gehäuse? Bisher habe ich nur den Standard-Plastikkleber mit der Metallkanüle von Faller.
Zitat von TobiasM82 im Beitrag #7Ach, bevor ich es vergesse: Welchen Klebstoff empfehlt ihr zum fixieren von LEDs/Lichtleitern im Gehäuse? Bisher habe ich nur den Standard-Plastikkleber mit der Metallkanüle von Faller.
Besten Dank 🙂
Hi,
Für solche Arbeiten an den Modellen nutzen ich Schmucksteinkleber.
Zitat von TobiasM82 im Beitrag #7Ach, bevor ich es vergesse: Welchen Klebstoff empfehlt ihr zum fixieren von LEDs/Lichtleitern im Gehäuse? Bisher habe ich nur den Standard-Plastikkleber mit der Metallkanüle von Faller.
Besten Dank 🙂
UV Kleber von Geistlich - ersetzt gegebenenfalls gar den Lichtleiter an sich…
Zitat von TobiasM82 im Beitrag #10Den finde ich tatsächlich ausschließlich in Shops aus der Schweiz. Gibt's den auch in Deutschland?
Da ich im schönen Bergreich wo milch und Käse fliesst daheim bin ist das möglich - wenn es mich auch überrascht. Sorry wusst ich nicht.., aber UV kleber gibt‘s sicher auch mit EU Genehmigung - ausser den von UHU mit dem hab ich echt miese Erfahrungen gemacht ;)
So, hab mir nun auch den passenden Klebstoff bestellt. Eine Frage habe ich noch: Die Lok hat leider an einer Seite abgebrochene Pufferbohlen gehabt. Ich habe dann das laut Märklin korrekte Ersatzteil E227200 ergattern können. Leider passt das nicht in die dafür vorgesehene Nut bzw. scheint überhaupt anders befestigt zu werden. Hat da einer eine Idee? Das Ersatzteil kam mit einer Kunststofflasche und je links und rechts davon einem runden Plastikpin, während das Original lediglich die Lasche hatte und darunter über eine zweite Lasche an der Lok festgeklemmt wurde.
Ich hab nun mal Bilder gemacht und hoffe, dass ich nun endlich Links setzen darf:
Die Variante mit dem abgebrochnen Puffer ist die originale, die andere die neue, die ich frisch gekauft hatte. Dort habe ich schon die beiden Plastikpins entfernt, da ich dachte, dass allein diese dem Einbau gegenüberstünden. Hat sich dann aber als falsch herausgestellt - die gesamte Befestigungsmechanik ist eine andere. Hat da jemand eine Idee?
ja, das war auch schon mein Verdacht. Den Farbunterschied sieht man tatsächlich fast nur dann, wenn man mit Blitz fotografiert. Eine andere Ersatzteilnummer finde ich allerdings sonst nirgends auf der Märklin-Seite. Wie könnte ich da noch drankommen?
... ich habe gerade mal bei meiner Märklin 33535 (Micky-Maus-120er von 1999) nachgesehen. Da sieht die Pufferbohle aus wie Deine neue, hat also auch (schon) eine geänderte Form. Laut Ersatzteilliste ist diese unter E208047 gelistet.
Evtl. hast du eine falsche Pufferbohle erhalten? Die Ersatzteilnummer E227200 ist ja korrekt.
ja, Mario ist super nett, ich hab von ihm sogar schon die Umbauplatine für die 216 bekommen - die kommt als nächstes dran An die 120 wollte ich mich halt mal selbst ranwagen... die Frage ist, ob sich das dann tatsächlich lohnt. Ich bin noch unschlüssig...
Ich glaube die haben dir das „nächstähnliche“ Ersatzteil geschickt… hatte ich auch schon und manchmal passts trotzdem mit etwas Kleber und Farbe… Ein Stück weit für mich nachvollziehbar, denn die Lok hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel und stell dir vor, „die“ hätten Ersatzteile aus 50 Jahren Firmengeschichte auf Lager…
Schau in der Bucht nach der Ersatzteilnummer, da kommt vielleicht was gscheites raus - und sonst kauf ich mir ab und zu ein „Abrissmodell“ welches ich dann ausschlachten kann…
Zitat von TobiasM82 im Beitrag #14Ich hab nun mal Bilder gemacht und hoffe, dass ich nun endlich Links setzen darf:
Die Variante mit dem abgebrochnen Puffer ist die originale, die andere die neue, die ich frisch gekauft hatte. Dort habe ich schon die beiden Plastikpins entfernt, da ich dachte, dass allein diese dem Einbau gegenüberstünden. Hat sich dann aber als falsch herausgestellt - die gesamte Befestigungsmechanik ist eine andere. Hat da jemand eine Idee?
Viele Grüße, Tobias
Hallo, Märklin hat die Befestigung und somit auf die Pufferbohle ab der Version mit brünierten Radsätzen geändert. Bestellt man das passende Teil, erhält man die letzte Variante. Für meine 3353 habe ich vor jetzt gut 3 Jahren das passende Teil erhalten.Meine 3353 ist zum Glück die letzte Version mit brünierten Radsätzen ab Werk. Hier das defekte Originalteil.Das verbaute Ersatzteil ist genauso bräunlich Schwarz, wie das ab werk verbaute Teil, sodass kein Unterschied zu erkennen ist. Bei der BR 111 hat man die Pufferbohle ebenfalls geändert, was bei der Märklin 3355 und 3360 erstmals vorkam. Hat man eine noch mit glänzenden Radsätzen, passt das Ersatzteil garantiert nicht. Im Übergang zu brünierten Radsätzen, kann dies ebenfalls noch der Fall sein.Hier ist dann basteln angesagt. Mann kann das Ersatzteil aber anpassen. Was angepasst werden muss und wieviel Material vom Ersatzteil abgetragen werden muss, erkennt man recht schnell. Das defekte Altteil ist ein sehr nützliches Muster. Am Ende wird man das Ersatzteil festkleben müssen. Ich habe einen Gelkleber von Uhu (Blitzschnell super Gel) verwendet.