Zitat von Lexx im Beitrag #90
Gleich mal noch eine Frage hinterher. Vielleicht verstehe ich das auch falsch in WT.
Doch, wenn ich ein Wendel mit WT baue, dann kann ich die Steigung in Prozent, oder die Höhedifferenz pro Umdrehung angeben.
Die Höhendifferenz ist Oberkante zu Oberkante. Richtig? Heißt also, wenn ich mit 45 mm Höhe für einen Wagen inkl. Gleis und einer Reserve rechne, dann kommt hier noch die Trassenstärke, z.B. 8 mm, dazu, plus einen Untergrund (z.B. Kork), wo ich auch mit 3 mm rechnen muss. Und, da gibt es ja auch noch die Querverstrebungen, wo die Segmente eines Wendels aufliegen. Also, sagen wir, nochmal 8 mm. Heißt, ich bin so bei 64 mm Höhendifferenz pro Umdrehung. Korrekt?
WT errechnet hier einen Steigungswert von 2,2% (Radius von 445 mm).
Auf der sicheren Seite wäre ich vermutlich mit den 66 mm, die WT sowieso als Standardwert über einem Gleis nimmt. Hier errechnet WT einen Steigungswert von 2,4%.
Die Anzahl der Runden ist doch somit auch egal. Denn bei den Steigungswerten geht es doch um eine Umdrehung.
Einen Steigungswert um 2% erreiche ich somit nur, wenn ich den Umfang, also die Gleislänge, erhöhe. Und das würde ich bei meiner „Grundplatte“ nur durch Rampen erreichen.
Oder hab ich einen Denkfehler?
Ja, das ist grob ungefähr das, was ich schon die ganze Zeit versuche, dir näher zu bringen 😆
Eine Wendel ist auch nichts anderes als eine ganz seltsame, aufgewickelte Rampe und es ist sehr sinnvoll, sie Abschnittsweise zu betrachten, nämlich erstmal einen einzigen Vollkreis. Der muss ja so viel Höhe überwinden, das der Zug nach einem Vollkreis unter die zuvor befahrene Etage passt und das ist nunmal Mindestdurchfahrtshöhe nach NEM 102
https://www.morop.eu/downloads/nem/de/nem102_d.pdfPlus alles, was du für Gleis und Trasse brauchst.
Die Trasse wird recht dünn, wenn man 2 Lagen 3 mm Sperrholz mit der Trapez Methode verarbeitet und seitliche Ohren vorsieht, damit es keine zusätzlichen dicken Streben braucht.
43 mm TT + ~4 mm Gleishöhe + 3 mm Dämmung + 6 mm Holz macht 56 mm. Drunter geht's wirklich nicht, mehr ist wahrscheinlich nicht verkehrt, die 66 mm erscheinen nicht verkehrt.
Wenn du also 66 mm wählst, rechnet das Programm dir entweder für eine Wunschsteigung den resultierenden Radius aus, das ist die Rechnung, die ich weiter oben händisch vorgestellt habe, oder für einen festgelegten Radius die resultierende Steigung, was die gleiche Rechnung anders herum ist.
Da du allen Platz der Welt auf der Platte hast, kannst du die vollen 450 mm Radius wählen und kommst dann bei < 2,5% raus, was nicht schlecht ist. Unter 2 % wären natürlich großartig, aber da deine Platte nicht tief genug ist, könntest du die Wendel mit zwischenrampen verbreitern, aber dabei geht natürlich auch etwas vom SBh flöten.
Eine 500 mm Radius Wendel hat 3141 mm Umfang = Strecke, eine 450er Wendel hat 10% weniger Radius und damit auch 10% weniger Umfang, also ~ 2850 mm. Eine komplette Umrundung deiner Platte als lange echte Rampe statt der Wendel bringt 7 m. Bei 2% Wunschsteigung wären das 14 cm Höhen Gewinn, wahrscheinlich müsstest du also zweimal als gigantische Außenwendel die Platte umrunden und vernichtest dabei Platz für den SBh. Eine echte Option ist das also nicht, die 450 mm Wendel mit 2-2,5% hingegen schon.
Flexgleis tut nicht weh und macht richtig Spaß, wenn man das richtige Werkzeug hat und ein paar Kniffe kennt, den fixe Radien sind echt nicht gut! Mit Flex kann man schöne Übergänge bauen, dann sieht der Zug bei Einfahrt in den Bogen nicht so aus wie kleiner Köter, der von Besitzer an der Leine um die Ecke gerissen wird.