Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#1 von hjkoenig , 26.06.2023 16:10

Hallo,
ich habe meinen C-Weichen eine rot/grün LED verpasst, die anzeigen soll, ob die Weiche auf geradeaus oder Abzweigung gestellt ist. (Ich weiß, dass es in Wahrheit nur die Stellung der Endabschalter ist, die man sieht, aber das spielt hier keine Rolle.) Die Weichenantriebe werden mit Wechselstrom gefüttert (das soll auch so bleiben). Bei analoger Bedienung der Weichen funktioniert alles einwandfrei; ebenso auch bei meiner selbst gebastelten Kombination aus Einzeldecoder und Doppel-Relais (das gegen Masse schaltet).

Im Prinzip ist es so, dass die LED sich als Stromdieb in den blauen Kabeln der Weiche betätigt. Es leuchtet immer das Teil der LED, das einen schwachen Strom aus einem der durch den Endabschalter geöffneten Verbindung klauen kann. Das Potential an der gelben Leitung ist ja immer vorhanden, und wenn der Endabschalter offen ist könnte ein Strom fließen.

Nun habe ich aber auch noch Lenz LS150 Mehrfachdecoder, die die Antriebe mit Wechselstrom versorgen. Ich habe schon erfahren, dass die Lenz Decoder nicht mit Relais sondern mit Triacs arbeiten; für mich ist das Ding eine Art Blackbox. Deshalb meine Fragen:

- stimmt es dass die Weichenantriebe ihren "Saft" aus dem Wechselstromanschluss des LS150 beziehen? und
- schaltet der LS150 auch gegen Masse und öffnet dabei den anderen Masseanschluss wie die Märklin Weichenantriebe? Wenn ja, ist ja alles gut. Wenn er allerdings beim Schaltimpuls immer die potentialtragende Leitung öffnet, oder keine offene Masseleitung produziert, bin ich angeschmiert und muss mir für meine LED etwas anderes ausdenken.

Gruß, Hajo König


Hans Joachim König, der seine Bahn im Frühjahr aufbaut und im Herbst wieder in die Kisten packt.


 
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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#2 von volkerS , 26.06.2023 17:01

Hallo Hajo,
Wie du deine Leds für die Stellung verschaltet hast habe ich leider nicht ganz verstanden.
Üblich ist eigentlich folgende Schaltung:
Trafo gelb an Magnetantrieb gelb, Drähte blau an Reihenschaltung Led (zur Sicherheit antiparalle Diode) und Widerstand und von dort an Trafo braun.
Die Leds müssen vertauscht positioniert werden da immer die Led leuchtet, dessen Endschalter geschlossen ist. Deshalb sollte auch nur Ledströme von ca. 1 - 2 mA fließen da der Strom permanent durch die Magnetspulen fließt. Dieses Schaltungsprinzip hat Arnold (noch mit speziellen stromsparenden Glühlampen) seit Anbeginn angewandt.
Am Knoten zwischen blauem Draht und Led greift der Taster an der den Wreichenantrieb gegen Trafo braun schaltet.
Der Lenz LS150 verwendet als Schaltelement einen Triac, deshalb sollte obige Beschaltung funktionieren. Lenz beschreibt ja auf Seite 10 die Möglichkeit parallel zum Decoder Taster anzuschließen. Ersetzt du die Taster durch Led + Widerstand hast du deine Rückmeldung. Der Trafoanschluß ist in der Lenz-Documentation nur mit ~ gekennzeichnet.
Gemäß der Möglichkeit zusätzliche Taster anzuschließen ist Trafo gelb an der Gehäusekante, brauner Draht zeigt zum Digitalanschluß.
Volker


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#3 von hjkoenig , 27.06.2023 12:07

Hallo Volker,
danke, das war die Information, die ich brauchte. Meine LED sind genauso geschaltet, wie von dir geschildert, mit antiparallel geschalteten Dioden und Vorwiderstand. Ich war nur nicht in der Lage mich verständlicher auszudrücken.
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#4 von hjkoenig , 28.06.2023 13:41

Hallo,
nur zur Korrektur meiner Beschreibung - die Information, die ich suchte, habe ich ja schon erhalten:
die Duo-LED an der Weiche ist gegen den allgemeinen Null-Leiter geschaltet. Versorgt wird sie im Wechsel aus jeweils einem der blauen Kabel, die zum Stellpult (Taster) oder bei mir zum LS150 führen.

Ist die Weiche z.B. geradeaus geschaltet (bei mir der grüne Kontakt), hat der andere Endabschalter die Leitung zum Taster für rot freigegeben und wartet auf einen Schaltimpuls. Von dieser offenen Leitung klaut sich die LED, geschützt durch einen Vorwiderstand, einen schwachen Strom, und kann leuchten, weil zum allgemeinen Null-Leiter eine Verbindung besteht. Der Taster oder LS150 wird also umgangen. Der abgezweigte Strom ist zu schwach um die Antriebsspulen zu bewegen.

Wird die Weiche umgeschaltet, passiert dasselbe über die andere Leitung. Antiparallel geschaltete Dioden sorgen dafür, dass immer nur eine Hälfte der Sinuswelle des Wechselstroms durchgelassen wird, so dass der jeweils passende Teil der DuoLED leuchten kann.

Das ganze funktioniert so natürlich nur bei Antrieben mit Endabschaltern und mit Wechselstrom. Bei Gleichstrom könnte man keine DuoLED verwenden.
Ich hoffe, damit sind alle Klarheiten beseitigt -
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#5 von volkerS , 28.06.2023 20:18

Hallo Hajo,
auch beim Schalten mit Gleichspannung kann man eine Duo-Led verwenden. Man muss nur wissen welche Schaltungstechnik der Decoder verwendet. Bei Märklin liegt z.B. der gelbe Draht auf minus und die blauen Drähte führen plus. Da muss man eine Duo-Led mit gemeinsamer Kathode verwenden. Decoder die gegen Masse schalten erfordern Duo-Leds mit gemeinsamer Anode. Natürlich sind auch hier Vorwiderstände erforderlich, die wegen der unterschiedlichen Farben sich unterscheiden.
Die antiparallel Dioden zu den Leds verhindern eine Aufmagnetisierung (Sättigung) des Trafokerns durch den, wenn auch geringen Gleichstrom, wenn nur die Led im Stromkreis hängt. Erkennbar ist dies durch ein leichtes Brummen und stärkere Erwärmung.
Volker
Edit: Textfehler korrigiert


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#6 von hjkoenig , 03.07.2023 23:49

Hallo,
da war ich wieder unpräzise. Gemeint hatte ich: man kann ohne den Wechselstrom keine DuoLED verwenden, deren Farbe durch Umpolung geändert wird. Bei dreibeinigen LED sieht es dann schon anders aus.
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#7 von Pirat-Kapitan , 04.07.2023 19:46

Moin Hajo,
zum Umschalten der LEDs verwende doch die Diodenmatrix, die auch für den LGB EPL-Antrieb benötigt wird.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#8 von hjkoenig , 05.07.2023 21:55

Hallo,
Na ja - ich verwende ja den "analogen" Wechselstrom für meine Weichen, und da funktioniert die Schaltung, wie ich sie mit Hilfe aus dem Forum ausgetüftelt habe sehr gut. Also stellt sich mir die Frage nach einer Lösung für Gleichstromversorgung gar nicht, sondern war nur als Hinweis für andere gedacht. Allerdings wäre so ein Polwender für weitere Experimente gar nicht übel. Wo kann ich mich schlau machen?
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#9 von Pirat-Kapitan , 05.07.2023 22:21

Moin,
das gibt es als originales Zubehör von Lenz, Du kannst auch 2 antiparallel geschaltete Dioden nehmen und am Ausgang zusammenlöten, die beiden Eingänge auf die passenden (äußeren) Ausgänge des LS150.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#10 von hjkoenig , 16.07.2023 20:34

Hallo,
noch ein Nachschlag:
gelinde Panik beim Anschließen: zwei der LS150 funktionierten, so wie sie sollten, incl. der Anzeige-LED. Beim dritten schalteten die Weichen zwar, aber die LED blinkte im Moment des Schaltens nur kurz und blieb dann schwarz. Durchgebrannt waren sie nicht; ich konnte den Effekt immer wieder erzeugen.
Des Rätsel Lösung:
für den Schaltvorgang ist es gleichgültig, wie herum gepolt die Wechselstromversorgung angeschlossen wird. Für die LED muss allerdings das Potential führende Kabel (am Lichttrafo bei Märklin Buchse "L" und Farbe gelb) an den äußeren Anschluss geschraubt werden. Die LED kann sich sonst an der offenen Rückleitung des Antriebs (blaue Kabel) keinen Strom klauen und gibt kein Dauerlicht. Ich habe eine Weile gebraucht, ehe mir das aufging.
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#11 von UP4001 , 16.07.2023 21:37

Moin HaJo,

beim LS150 kann die Impulszeit zwischen 0,1 und 10 Sekunden eingestellt werden. Siehe Anleitung Seite 13/14.
Ggf. zurücksetzten (Seite 14)

Ich hoffe, das ist es


LG

Horst

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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#12 von volkerS , 17.07.2023 04:35

Hallo Hajo,
den korrekten Trafoanschluß, gelb außen, hatte ich bereits in #2 beschrieben und begründet.
Volker


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#13 von hjkoenig , 17.07.2023 21:30

Stimmt,
und so hatte ich es bei den ersten beiden LS150 auch gemacht. Beim dritten war ich blockiert, weil mir nicht einfallen wollte, wo der Fehler sein könnte.
Gruß, Hajo König


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RE: Frage zur Funktionsweise des Lenz LS150

#14 von hjkoenig , 17.07.2023 21:36

@UP4001,
da die ersten zwei LS150 mit der Werkseinstellung gut arbeiteten, habe ich auch beim dritten nichts geändert, und tatsächlich lag der Fehler ja auch am schlechten Erinnerungsvermögen und am mangelhaften Nachdenken. Asche auf mein Haupt ...
Gruß, Hajo König


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