Zitat von Badaboba im Beitrag #19
Zitat von nico2lang im Beitrag #8
Ich tendiere aktuell dazu den großteil der PIKO A-Gleise auszutauschen, da ich auch schon Probleme mit den Bogenweichen hatte.
Hallo Nico,
gute Idee!
Noch nie hat ein Hersteller ein konzeptionell derart veraltetes Gleis neu auf den Markt gebracht. Ist halt ein Billigprodukt.
Schau mal bei Tillig oder noch besser bei Weinert, Weichen mit Spurkranzlauf (auch Roco) sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit.
Liebe Grüße
Volker
Na ja, so extrem würde ich das nicht ausdrücken, auch wenn es Verbesserungspotential gibt. Für Leute, die ein günstiges Gleis suchen das recht ordentlich funktioniert, ist es nicht schlecht. Zumal die 2,5 mm Schienenhöhe es vom Grundsatz erst einmal ermöglichen auch ältere Fahrzeuge mit höheren Spurkränzen recht ordentlich fahren zu lassen. Bei dennoch einem recht filigranen Gleis, daß m. E. optisch nicht schlecht aussieht und über eine einfache Gleisgeometrie verfügt, ohne Ausgleichstücke wie etwa bei Roco Line. Das Problem sind die Weichen, insbesondere die DKW. Daß die Herzstücke nicht polarisiert sind, ist wohl dem Umstand eines möglichen einfachen Aufbaus geschuldet. Und der Tatsache die Weichen auch auffahren zu können. Es soll halt auch Leute geben, die einfach nur spielen wollen. Bei den normalen Weichen mit Loks vernünftiger Stromaufnahme funktioniert die Kontaktaufnahme und das Überfahren der Weichen auch im Langsamfahrbereich ganz gut. Probleme machen hier:
- Loks mit niedrigen Spurkränzen, bei mir einige ältere Liliput-Loks mit für die damalige Zeit bereits sehr modellgetreuer Ausführung und niedrigen Spurkränzen. Die fahren unsauber durch die Weiche. Aber teilweise nicht nur bei Piko Gleisen.
- einige seltene, ältere Loks mit breiteren Radscheiben. Hier kommt es gelegentlich zu Kurzschlüssen an der Weichenspitze
- Loks mit starrem (ungeeignetem) Fahrwerk und relativ dicken Spurkränzen. Die tun sich bei den doch sehr filigran gestalteten Herzstücken und Radlenkern der DKW schwer, mit der Folge, daß hin und wieder die Räder im Herzstück aufsteigen.
Ich habe Loks und Züge die problemlos auch die DKW durchfahren. Es sind halt nicht alle und es liegt auch nicht nur an den Fahrwerken. Das ist das Problem weshalb ich, im Nachhinein betrachtet, das Piko A-Gleis nicht für stationäre Neuaufbauten empfehle. Vom Roco Line und selbst vom einfacheren Geoline kenne ich diese Probleme nicht. Herzstückpolarisation vorausgesetzt.
Das Elite-Programm enthält sicherlich 1A Gleise, mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn man den Platz hat. Allerdings ist es deutlich teurer und auch aufwendiger zu verlegen. Es ist halt ein Modellbahngleis. Für wen das Aufbauen mehr Last als Spaß ist und der lieber schnell ein Spielbahnerlebnis haben will, wird m. E. damit möglicherweise erst einmal Frust erleben. Und ob es auch für Modellbahner unbedingt notwendig ist, sei mal dahin gestellt. Ich verwende es jedenfalls nicht, nach Abwägung der für mich relevanten Vor- und Nachteile.
Eine Sache noch zur Qualität des Neusilberprofils:
Roco Geoline: die Profile neigen zur Oxidation (Grünspan). Ich weiß nicht, ob das nur einzelne Chargen betrifft oder ob das generell so ist. Ich habe jedenfalls einige Gleise inkl. Weichen, die am Schienenfuß oxidieren. Erst einmal nicht dramatisch aber auch nicht schön. Zudem versprödet der harte Kunststoff der Bettung, mit der Folge, daß bei mehrmaligem Aufbau Bettungsteile ausbrechen. Sollte hier aber nicht das Problem sein, da Geoline nicht zur Diskussion steht und wohl auch nicht mehr im aktuellen Lieferprogramm von Roco enthalten ist.
Piko A-Gleis: die Profile sind sehr schmal, was dann der trotz 2,5 mm ein recht filigranes Aussehen des Gleises ergibt. Oxidation habe ich noch nicht festgestellt. Allerdings sind die Schienenköpfe im Vergleich zu Roco Gleis (Geoline und Line) recht scharfkantig und rauh. An der Stelle ist dann halt doch gespart worden. Daß es auch anders geht zeigen die anderen Hersteller. Irgendwo im I-Net gibt es hierzu auch einen Bericht, der beschreibt wie die Laufflächen der Fahrzeuge am Piko A-Gleis-Profil verstärkt abgenutzt werden können. Ich habe das zwar selbst noch nicht festgestellt, die unsaubere Oberfläche allerdings schon.
Die Weichen aus der Anfangszeit des Piko A-Gleise hatten zudem das Problem mit zu dünnen (lapprigen) Weichenzungen, die zudem noch schlecht befestigt waren. Einiger dieser Kandidaten hatte ich mir anfangs gebraucht gekauft und auch keine Freude damit. Spätere Neukäufe hatten dickere gefräste Zungen mit einer ordentlichen Befestigung. Das Problem war damit bei den normalen Weichen erledigt. Die funktionieren nun.
Jeder hat so seine Prioritäten was Aussehen, Technik und Kosten anbelangt. Zusammenfassend kann ich allerdings für mich festhalten, daß ich für neue Gleisverlegungen, ich bin immer noch am Auf-/Umbau, kein neues Piko A-Gleis mehr einsetzen werde. Dort wo es drin ist und funktioniert bleibt es drin, allerdings ohne DKW, Bogenweichen und Dreiwegweichen.
Grüße Thomas