Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#1 von sbbfan , 25.09.2023 19:43

ich schreibe Ihnen einen Brief damit Sie sich freuen... oder auch nicht!

Gestern bin ich mit dem Rad von Horb am Neckar nach Tübingen geradelt. Immer den Bahngleisen entlang und dem Neckar.
Ja die Strecke hat schon was, der morbide Scharm von Zerfall und Vergänglichkeit.
Verfallen, verwahrlost, vergammelt, egal ob es Gleiskörper, Gebäude,Brücken sind. Minimalistisch wird nur das nötigste aufrecht erhalten um die Grundfunktion der Strecke aufrecht zu erhalten.
Wenn man sich beispielsweise die Bahnanlagen in Eyach anschaut so beschleicht einen eine gewisse Endzeitstimmung...
Aber unsere Politik will doch eine Verkehrswende einleiten!
18 Uhr war ich auf dem Haltepunkt Mühringen im Eyachtal. Der Wirt der dortigen Gastronomie hat gerade abgeschlossen, er spricht mich an und erklärt mir: Also heute fährt kein Zug mehr!
Mein Glück: Ich brauchte keinen Zug...
Auf meinem ganzen Weg Horb-Tü-Horb, mit dem Umweg nach Mühringen (... fast 100km)
Stellte ich mir die Frage was in diesem Film falsch läuft und wer wohl in der Lage ist hier Grundsätzliches in die richtige Richtung biegen könnte.
Zutrauen tu ich das ehrlich gesagt weder den Schwätzern in Stuttgart oder Berlin und den Krawattenträgern im Bahnvorstand noch weniger!
Das System Bahn ist in der Fläche sowas von abgefahren, 60 Jahre nixtun lässt sich nicht so einfach wieder einrenken.
Hauptsache Milliarden im Stuttgarter Kessel vergraben...
Ein paar Bilder angehängt die mir in Tübingen so über den Weg gelaufen sind...
Bild entfernt (keine Rechte)
... the end of german federal Railway?
Bild entfernt (keine Rechte)
... nein, es geht nicht um mein Rad!
Ein Gleisende mitten in Tü Hbf.Bild entfernt (keine Rechte)
... dieses Bild bedarf einer eigenen Geschichte und ist nur 2m vom letzten Bild entfernt.
Die ganze Szenerie ist folgendermaßen aufgebaut: Ein Gleis zweigt über eine Weichenverbindung vom Streckengleis ab.
Ca. 20m später ist eine Schiene auf einer Länge von 2m herausgetrennt, weil jetzt genau an dieser Stelle ein neuer Turmmast errichtet wurde.
Soweit noch alles nachvollziehbar aber jetzt wird es doch schon etwas mehr seltsam oder auch peinlich: Nach dem Stück ausgebauter Schiene geht es noch genau 5m wieder mit zwei Schienen weiter!
Und jetzt? Jetzt zeigt uns die DB AG wie man sowas richtig macht: Nochmal 2m weiter steht der ominöse Zwerg, im Gestrüpp und:
Alles klar, er zeigt strahlend eine doppelt rotes Signalbild! Na immerhin gehen ja die Lampen noch... Nur was wollen diese wem signalisieren???
Noch ein paar Bilder von der Dienststelle, für mich zeigen diese den wahren Zustand der DB AG.
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Nein nicht die Hedschasbahn, es ist die Deutsche Bahn!
Immerhin:Bild entfernt (keine Rechte)
Ne Köf wie aus der Schachtel raus.

Grüßle aus dem Schwarzwald Uwe


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#2 von E16-06 , 25.09.2023 20:27

Hallo Uwe,

ja, wenn man sich so manche Stelle im Netz anschaut, dann könnte man wirklich auf den Gedanken "Endzeitstimmung" kommen.
Wie man da noch was in die richtige Richtung umbiegen will ist mir auch fraglich.
Das Geld, das in die Infrastruktur investiert werden muss, ist ja nur die eine Seite. Es braucht ja auch die Firmen inkl. Personal, welche die ganzen Baustellen abarbeiten. Die Resourcen sind aber in diesem Bereich auch durchaus begrenzt. Und dann kommt noch dazu, dass die ganzen Baustellen den Kunden "wehtun" werden.

Nun noch etwas dazu ...

Zitat von sbbfan im Beitrag #1
Ein Gleisende mitten in Tü Hbf....
dieses Bild bedarf einer eigenen Geschichte und ist nur 2m vom letzten Bild entfernt. Die ganze Szenerie ist folgendermaßen aufgebaut: Ein Gleis zweigt über eine Weichenverbindung vom Streckengleis ab.Ca. 20m später ist eine Schiene auf einer Länge von 2m herausgetrennt, weil jetzt genau an dieser Stelle ein neuer Turmmast errichtet wurde. Soweit noch alles nachvollziehbar aber jetzt wird es doch schon etwas mehr seltsam oder auch peinlich: Nach dem Stück ausgebauter Schiene geht es noch genau 5m wieder mit zwei Schienen weiter!Und jetzt? Jetzt zeigt uns die DB AG wie man sowas richtig macht: Nochmal 2m weiter steht der ominöse Zwerg, im Gestrüpp und:Alles klar, er zeigt strahlend eine doppelt rotes Signalbild! Na immerhin gehen ja die Lampen noch... Nur was wollen diese wem signalisieren???

Das gibt es öfters als man denkt. Und es signalisiert das, was es immer signalisiert hat.
Die Drucktastenstellwerke in Relaistechnik sind vom Aufbau recht komplex, und alle Abhängigkeiten sind "fest verdrahtet". Änderungen damit recht aufwändig.
Das von dir fotografierte Sperrsignal ist vermutlich in irgendeiner Fahrstraße als Flankenschutz mit enthalten, d.h. es wird angesteuert, und auch überwacht (ob die Lampen funktionieren). Da ist es dann einfacher, das Signal funktionsfähig zu erhalten, als das Stellwerk neu zu projektieren und umzuverdrahten.
Das bleibt dann mal so, bis ein größerer Umbau ansteht, und dann ist das Relaisstellwerk eh Geschichte, und wird zum ESTW umgebaut.

Grüße,
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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#3 von JoWild , 25.09.2023 20:49

Zitat von sbbfan im Beitrag #1
i

Nein nicht die Hedschasbahn, es ist die Deutsche Bahn!



das abgebildete mit dem herunterhängenden Kupplungbügel mit Spindel und Lasche ist ein Unfallquelle. Die kann bei Anschlagen an Hindernisse durch Auswerfen der genutzten Kupplung zur Zugtrennung führen. --> grober Pfusch


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#4 von Gelöschtes Mitglied , 26.09.2023 00:08

Zitat von JoWild im Beitrag #3

das abgebildete mit dem herunterhängenden Kupplungbügel mit Spindel und Lasche ist ein Unfallquelle. Die kann bei Anschlagen an Hindernisse durch Auswerfen der genutzten Kupplung zur Zugtrennung führen. --> grober Pfusch


na, wenn das mal nicht perspektivisch täuscht.
Da die Luftschläuche auch runterhängen,würde ich mal behaupten das da nix hintendranhängt, bzw. der Wagen mit nix gekuppelt ist.
Der aufmerksame Betrachter der Bilder sieht auch das der Wagen im BW-Bereich bei einer Schiebebühne steht (steht zumindest auf dem Bild oben drüber)
Also um die Ehre der Eisenbahner zu retten ........... nix isses mit Pfusch

Gruß Uwe


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#5 von sbbfan , 26.09.2023 07:25

Moin Zusammen,
mein Namensvetter mosi62 hat recht. Es ist ein Einzelwagen der dort zum Unterhalt weilt.
Er wurde einfach "hintenraus" geschoben.
Denke die Schiebebühne wird nur noch dazu genutzt zur Verlängerung des ersten Werkstattgleises. In der Grube der Schiebebühne hat sich die Natur soweit ausgebreitet dass diese sich nicht mehr so einfach bewegen könnte. Da müsste erstmal
die Forstabteilung vorbeischauen...
Das Bild hat mir einfach gefallen weil es die Gegensätze bei der DB AG für mich so trefflich beschreibt.
Auf der einen Seite der Regiowagen und als Kontrast die über 100 jährige Umgebung in ihrem völlig abgewirtschafteten Zustand.
(Immerhin wurde für die Mitarbeiter eine vernünftige Kantine hinten errichtet!
Es sind ja nicht die Mitarbeiter die dieses Jammertal errichtet haben, nein auch hier stinkt der Fisch aus Richtung Kopf!

Gruß Uwe


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#6 von Elokfahrer160 , 26.09.2023 19:22

Moin, Uwe

kein Wunder, dass alle mit dem PKW fahren , bei dem Verein DB AG. Dazu passt die Meldung von heute:

https://www.manager-magazin.de/unternehm...e5-621f36414575

Mehr Geld für Total Versager mit einer fixen Vergütung von 700 T Euro ( ++ 77% ), ein anderes Bonussystem , das ist ein Selbstbedienungsladen geworden !!

Gruss - Elokfahrer160 / Rainer


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#7 von JoWild , 26.09.2023 20:04

Zitat von Elokfahrer160 im Beitrag #6
...
700 T Euro ...

Hallo Rainer
Wenn du mit dem T Euro = 1000 Euro meinst, dann sei dir zugestanden, aber T ist die Abkürzung für 1 Billion (1 000 000 000 000)
hier würde statt der 3 Nullen auch ein "k" ausreichen. Auch ein "t" würde nicht so zur Verwirrung führen.


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#8 von Elokfahrer160 , 26.09.2023 20:12

Hallo, Joachim

bei uns im Unternehmen hatte sich T ( für Tausend ) Euro eingebürgert, meine Schweizer Kollegen haben immer das " k " genutzt.
Wichtig ist diese Erhöhung an sich ++ 77% auf das Festgehalt, toll - was

Gruss - Elokfahrer160/Rainer


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RE: Sehr geehrte Vorstände der DB AG,

#9 von Olli 66 , 26.09.2023 20:49

Guten Abend zusammen,

für mich ist es ein Rätsel, wie sich die Vorstände mal eben die Bezüge drastisch erhöhen, während das Unternehmen riesige Verluste einfährt. Eigentlich wären da Gegaltsreduzierungen der richtige Weg bzw. die Abberufung, denn sie scheinen ja nicht in der Lage zu sein, das Unternehmen zu führen.


Liebe Grüße
Olli
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