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Übrigens verfolge ich Deine Baufortschritte nach wie vor, und es macht Freude zu sehen, wie Deine vorzügliche Anlage "wächst und gedeiht"
Hallo Randolf,
erst einmal vielen Dank für das Lob eines exzellenten Modellbahners......
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ich vermute ja mal, dass Du im Kurzschlussfall nicht mehr als ein kurzes Zucken der Ampère-Meter wahrnimmst. Wie ich das Lenz-System und die LV102 bzw. LZV100 kenne, versuchen die ja in kurzen Zeitabständen, wieder "Saft" ans Gleis zu bringen und schalten sofort wieder ab, wenn der Kurzschluss nicht beseitigt ist. Nun kann man ja die Booster über C-D-E miteinander verbinden, so dass diese alle abschalten, wenn irgendwo auf der Anlage ein Kurzschluss entsteht. Oder man lässt das bleiben, dann spricht im Kurzschlussfall nur der Booster des betroffenen Kreises an. TC friert natürlich immer ein.
Frage ist also: welche Info genau liefern die Ampère-Meter im Kurzschluss-Fall? Im normalen Betrieb hat man sicherlich die Info über die Belastung der einzelnen Stromkreise - was auch hilfreich ist, weil man so erkennen kann, ob die Aufteilung der Stromkreise vom Leistungsbedarf her ausgewogen ausgelegt ist. Das hatte bei mir bislang aber keine hohe Priorität. Eine sinnvolle Info über Kurzschlüsse ist hingegen sehr hilfreich, da könnte ich mich glatt aufraffen, meiner Anlage diese Anzeigen zu spendieren.
Um deine Fragen zu beantworten, möchte ich dir über die Entwicklung berichten und meine Erfahrungen im praktischen Betrieb schildern.
Hier der Ursprung des Powerpanels.
Ausstattung;
1 x LZV 100 (1) fürs Schalten
1 x LZV 100 (2) fürs Fahren (
3 x LV 102 für weitere 3 Boosterbereiche
5 x TR 150 Trafo für die Lenz Zentralen und Booster
2 x Märklin Trafo zur Versorgung der Weichen, Signale, Rückmeldedecoder, Servos
Diese Grundausstattung hatte sich anfangs bewährt. Mit der Zunahme der Verbraucher konnten aber bald die beiden Märklintrafos die Versorgung nicht mehr sicherstellen. Festgestellt habe ich dies, dass mein Lifffinski Kehrschleifenmodul gelegentlich nicht funktionierte. Ursache war letztendlich ein Spannungseinbruch unter 16 V. Also war ein dritter Versorgungstrafo erforderlich.
Damit ich nun die Belastung in Zukunft besser überwachen konnte, habe ich 8 Amperemeter eingebaut.
Jetzt konnte ich die Belastung der Trafos überprüfen und hatte als angenehme Begleiterscheinung eine Möglichkeit, Kurzschlüsse zu erkennen. Natürlich werden die Amperemeter nicht laufend beobachtet, sondern nur der Ausschlag oder das "Zucken" beim Wiedereinschalten.
Da ich die LZV 100 (2) über die CDE Leitung mit den LV 102 verbunden habe, führt jeder Kurzschluss in den 4 Versorgungsbereichen zum Einfrieren von TrainController. Im diesem Zustand kann von TC weder auf die Zentrale 1 (Schalten) noch Zentrale 2 (Fahren) zugreifen. Somit kann die Ursache des Kurzschlusses (wie z.b. Durchrutschen eines Zuges in polarisierte Weiche ) durch Schalten einer Weiche oder Beendigung einer Zugfahrt nicht beseitigt werden.
Die Option die "E" Leitung nicht zwischen LZV100 und den LV102 durchzuschleifen, führt zwangsläufig dazu, dass nur ein Versorgungsbereich im Falle eines Kurzschlusses abschaltet. Wenn der Kurzschluss sich nicht im Versorgungsbereich der Zentrale befindet arbeitet TC weiter. Dies scheint bei erster Betrachtung ein Vorteil zu sein, erweist sich aber als Bumerang, da nun der lückenlose Datenaustausch zwischen Zentrale, Booster und Software nicht mehr sichergestellt ist. Folge davon sind undefinierte Zustände mit dem entsprechenden Geisterfahrten.
Ein Versuch softwaremäßig eine Kurzschlusserkennung und die entsprechenden Aktion mittels TrainController zu installieren führte nicht zu einem 100% zuverlässigen Resultat. Also habe ich eine einfache Hardwarelösung gesucht.
Hier der Bauzustand nach Einbau Amperemeter. Der dritte Versorgungstrafo wurde später eingebaut.
Das Ziel meiner Hardwarelösung war, nach Isolierung (nicht Beseitigung) eines Kurzschlusses wieder TrainController-Aktion durchführen zu können.
Es wurde nach einer Möglichkeit gesucht, nur die Booster abzuschalten ohne die Zentralenfunktion zu beeinflussen. Da die Zentrale LZV100 aber eine Kombination von Zentrale und Verstärker ist, konnte der Gleisanschluss J und K nicht verwendet werden. Also wurde ein 4. LV102 beschafft, der den ursprünglichen Versorgungsbereich der LZV übernahm und von der LZV nur das CDE Signal ( Datenformat und "Verstärker-Kurzschlussmeldekabel") zu den Verstärkern durchgeschliffen. Außerdem wurden alle Verstärker mit einem 10A Kippschalter zwischen Trafo und Booster versehen.
Die Investition in einen zusätzlichen LV102 und der Schalter hat sich gelohnt, da ich nun mein Ziel erreicht habe.
In der Praxis hat sich folgende Vorgehensweise bewährt.
Situation:
Auf der Anlage entsteht ein Kurzschluss ( z.B Zug bremst zu spät rutscht in den Grenzzeichenbereich einer polarisierten Weiche)
Kurzschluss wird an Zentrale "Fahren" gemeldet und TC schaltet Zentrale ab und wechselt in den Zustand "Einfrieren" . Nun ist auch Zentrale "Schalten" nicht mehr bedienbar.
Als erstes Problem muss bei teilweise über 20 aktiven Zugfahrten der Verursacher gefunden werden. Um zumindest den Versorgungsbereich zu erkennen, gibt es neben einer offensichtlichen optischen Erkennung 2 technische Möglichgeiten.
A. System wird wieder eingeschaltet und die 4 Amperemeter der Versorgungsbereiche werden beobachtet. Falls ein Ausschlag oder Zucken erfolgt, ist der Bereich festgestellt. Falls kein Ausschlag erkennbar ist, greift Option B.
B.
1.Alle 4 Versorgungsbereiche werden ausschaltet
2.TainController wird wieder eingeschaltet (Start-Taster) TC wieder aktiv, da kein Kurzschluss erkannt wird
3. Alle Zugfahrten beenden
4. Schalter der Versorgungbereiche nacheinander wieder einschalten
5. Wenn der Kurzschluss wieder auftritt, ist der Bereich bekannt.
Jetzt kann der Verursacher gezielt gesucht und beseitigt werden. Danach die beendeten Zugfahrten einzeln wieder starten und der Betrieb läuft wieder normal.
Die Antwort ist nun doch etwas länger als geplant geworden und ich hoffe, dass mein Vorgehen einigermaßen verständlich erklärt worden ist.
Unten noch einmal der Bauzustand des Powerpanels.
Viele Grüße aus Igling
Reinhard