Dann will ich mal den großen Planungsthread transferieren.
Verfasst am: 15 März 2010 0:33 Titel: Kelleranlage Luburg
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Hallo zusammen,
nachdem ich mich noch einmal der Philosophie zugewandt hatte, wollte ich unbedingt 'Nägel mit Köpfen machen'. Es musste eine Entscheidung her.
Hier ist sie: Die Planung für die Kelleranlage "Luburg". Woher der Name kommt? Das erkläre ich später.
Ich versuche mich mal an der Vorlage von Mark.
@Mark:
Vielen Dank für Deine hervorragende Arbeit!
1. Wünsche und Anforderungen an deine Anlage:
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1.1 In welcher Region (Gegend, Landschaft) ist deine Modellbahn angedacht?
Städtisch und ländliche Ausrichtung in Süddeutschland
Zitat
1.2 An welche Motive hast du gedacht (Stadt/Land, Industrie, Bw, Landwirtschaft etc.)? Hauptbahn oder Nebenbahn?
Es soll eine elektrifizierte Hauptbahn mit Bahnhof mit abzweigender nicht elektrifizierter Nebenbahn und endender elektrifizierer S-Bahn / Vorortlinie dargestellt werden. Geringer Umfang an Güteranlagen.
Kein Betriebswerk
Stadt mit Häuserzeile
Gießerei in Bahnhofsnähe
Strecke mit Brücke über Fluß, Bahnlinie parallel zum Fluß ähnlich Neckartal
Altstadt mit Fachwerkhäuser, am Hang gelegen ähnlich Bad Wimpfen
Schotterwerk als Anschluss an der Nebenbahn
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1.3 Welche Fahrzeuge sollen auf deiner Anlage fahren?
Hauptbahn:
Personenverkehr: TEE, hochwertige D-Züge, Eilzüge mit Dampf-, Diesel- und Elloks mit Triebfarzeugen BR 01, 23, 38, E 03, E 10, E 41, E 44, V 200
Nahverkehr: ET 65, ET 85
Güterverkehr: Durchgangsgüterzüge, Ganzzüge (Autotransportwagen, Kesselwagen, Selbstentladewaggons, Rübenzug, etc.) mit Triebfarzeugen BR 41, BR 44, BR 50, E 50, E 91, E 94, V 200
Nebenbahn:
Personenverkehr: Dieseltriebwagen ( VT 98 ) und lokbespannte Personenzüge (Nebenbahnloks)
Güterverkehr: Nahgüterzüge mit Triebfahrzeugen für Nebenbahnen
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1.4 In welchem Zeitraum/welcher Epoche soll deine Anlage angesiedelt sein?
Epoche III !
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1.5 Welche(n) Bahnhofstypen bevorzugst du (Durchgangsbahnhof, Endbahnhof, Spitzkehre, Abzweigebahnhof)?
Durchgangsbahnhof mit Anschluss, Spitzkehre, Endbahnhof
Zitat
1.6 Gibt es bestimmte Gebäude, Hochbauten, andere Besonderheiten, die auf die Anlage sollen?
Brücke über Fluss (kombiniert Vorfluter aus Stein oder Fachwerk / Hauptbrücke als Fachwerk)
Gießerei (Schmelzbetrieb, Formerei, Putzerei, Lager/Versand, Verwaltung)
Schotterwerk (LKW-Verladung, Bahnverladung, Sortieranlage)
Häuserzeile (Bilker Allee - ja, passt nicht nach Süddeutschland, gefällt mir aber zu gut)
Baywa Gebäude (von POLA / Faller)
Bauernhof
Altstadt mit Fachwerkgebäuden
Zoo
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1.7 Welche von den genannten Wünschen sind ein unbedingtes Muss, welche sind verhandelbar?
Alles MUSS, nichts verhandelbar!
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1.8 Gibt es im Internet publizierte Gleispläne, die dir gefallen haben und die in deine gewünschte Richtung gehen? Gibt es erste Ideenskizzen von dir, die deine Antworten anschaulicher machen können?
Kein publizierte Gleisplan vorhanden. Ähnliche Vorbildsituation: Ludwigsburg
2. Konkrete Rahmenbedingungen:
Zitat
2.1 Welche Fläche steht dir zur Verfügung? (Raum? Raumecke? temporäre Aufstellfläche? Bücherregal?)
--> siehe Erstellen einer Raumskizze mit Inkscape
Raumsituation: Gesamtfläche 9,15 m x 4,40 m, Raumhöhe 2,20 m. Auf einer Längsseite sind zwei Stützmauern mit 70 cm Tiefe und 21 cm Dicke im Abstand von 3,01 m mittig angebracht. Türzugang auf gegenüberliegender Seite mittig.
Zitat
2.2 Gibt es eine bevorzugte Anlagenform (U, L, Zungenform, Rechteck, Rundum-Anlage, An-der-Wand-entlang)?
Zur optimalen Raumnutzung und Umsetzung bleibt nur die Zungenanlage, weil ich keine "Duck-under" haben möchte.
Zitat
2.3 Zu welcher Spurweite tendierst du? (diese Frage hängt naturgemäß eng mit der Frage nach dem verfügbaren Platz zusammen) Bevorzugst du ein bestimmtes Gleissystem ? (steile Weichen oder schlanke Weichen?) Normalspur oder Schmalspur oder eine Mischform?
Spurweite ist H0, Gleissystem mit Code 75 (PECO) oder 83 (ROCO Line), schlanke Weichen, möglichst Original-Gleisabstand, ausschließlich Regelspur.
Zitat
2.4 Gibt es bestimmte technische Bedingungen? Mindestradius, maximale Steigung, Eingrifftiefe oder Eingrifflöcher? Sollen Teile oder die ganze Anlage demontierbar sein?
Mindestradius: 650 mm im unsichtbaren Bereich und 900 mm im sichrbaren Bereich
Maximale Steigung: 2,5 %
Eingrifftiefe 80 cm
Anlage stationär, aber Zur besseren Gestaltung sind die einzelnen Segmente trennbar.
Zitat
2.5 Steuerung: Wie möchtest du die Fahrzeuge betreiben (analog, digital)? Wie sollen Signale, Weichen etc. gesteuert werden (analog, digital, PC)?
Bei der Anlagengröße und dem geplanten Betrieb macht nur eine komplette Digital-Steuerung Sinn. Oder gibt es Erfahrungen mit der Ringsmeier-Steuerung?
[big]3. Weitere Informationen[big]
Zitat
3.1 Was reizt dich besonders an deinem Vorhaben? (Rangieren, realistischer Fahrbetrieb nach Fahrplan, lange Züge fahren sehen, Konstruieren und Bauen, Landschaftsgestaltung ... oder?)
1. Lange Züge fahren
2. Zugbegegnungen auf der Strecke und im Bahnhof
3. Einsatz der elektrischen Triebwagen
4. Überholungen
5. Parallelfahrten
Zitat
3.2 andere relevante Informationen (Einzelspieler, mehrere Mitspieler, sonstige Besonderheiten)
- Kein "Duck-Under"
- Zugänglichkeit der Gleiswendeln von innen, d.h. Schattenbahnhofsebene auf 60 cm
@Mark:
Ist Dein Fragebogen so zufriedenstellend abgearbeitet?
Jetzt ein paar Informationen, warum der Plan so aussieht und was dahinter steckt (etwas länger geworden):
Letztendlich ist jede Modellbahnanlage ein Kompromiss!
Meine Kompromisse dabei sind, dass ich
a. eine Längenverkürzung der Gleise in Kauf nehmen muss,
b. die Gesamtzahl der Abstellgleise reduzieren muss,
c. die Umgebung des Bahnhofes nur andeuten kann,
d. die Strecke leider nur auf einer Seite des Bahnhofes darstellen kann,
e. ein sklavischer Nachbau aus Zeit- und Beschaffungsgründen nicht in Betracht kommt,
wenn ich das Thema umsetzen möchte. Und dies trotz (oder wegen) der Platzverhältnisse.
Als gebürtiger "Schwoaba Buar aus Stuagatt" habe ich den örtlichen Nahverkehr über Jahre sehr intensiv studieren dürfen - das darf man ruhig wörtlich nehmen. Da mehrere Wege zwischen Wohnort und Uni existierten, habe ich diese als Fan der Bahn auch immer wieder abwechselnd genutzt. Dabei waren die Bahnhöfe Ludwigsburg, Zuffenhausen und Stuttgart Hbf die Hauptanlaufpunkte. Ich kann mich aus frühester Kindheit noch an einen Dampfzug in Stuttgart HBf erinnern und auch an eine V 200 (ja, nicht 220), was damals noch kein Museumsbetrieb war.
Was mich am meisten fasziniert hat und heute immer noch begeistert, waren und sind die so unkoordiniert aussehenden Zugbewegungen und Lokfahrten, die zu einem koordinierten Betrieb führen: Parallelfahrten, Zugbegegnungen auf mehreren Gleisen, usw.
Nun war mir damals schon klar, dass ein Stuttgart Hbf außerhalb jeder Modellumsetzungen ist! Weder habe ich eine Turnhalle, noch das nötige Kleingeld zur Verfügung.
Zuffenhausen oder Ludwigsburg nach dem Umbau für das S-Bahnnetz? Na ja, das ganze würde etwas kleiner, aber wie sollen die Strecken angebunden werden? :x
Das Ganze in N-Spur? Schon möglich, aber nicht, wenn man schon so viel Rollmaterial und Spass an H0 hat. Also: Kompromiss!
Ausschlaggebend für das Vorbild war dann ein längerer Aufenthalt an einem späten Sonntag Mittag am Bahnhof Ludwigsburg. Das muss so 1984/85 gewesen sein. Falls ihr nach Bildmaterial fragt? Fehlanzeige. Leider war damals nichts zum Knipsen vorhanden.
Aber was da so durch Ludwigsburg fuhr, war schon Klasse. Die Güterzüge gaben sich die Klinke in die Hand: Kesselwagenzug mit 150, Kohlewagenzug mit 194, Autotransportzug mit 140, gemischter Güterzug mit 140, Containertragwagen mit 140, usw.
Dazwischen in beiden Richtungen mäßiger S-Bahn-Verkehr (es war ja Sonntag) im Abstand von 20 bzw. 40 Minuten. Eilzüge auf Gleis 1 und 5 mit Zwischenhalt. Überholender Güterzug auf Gleis 2... (naja, ich will jetzt nicht alles verraten).
So entstand die Idee des Nachbaus! Bei Schwangeren dauert das Ergebnis 9 Monate. Bei Elefanten etwas länger. Bei mir? Kein Kommentar. Nach 5 Umzügen und drei Wechseln des Arbeitgebers... Aber das ist ein anderes Thema. Zurück zum Heute.
Heißa, "einigermaßen" Platz vorhanden. - Ich weiß, andere würden liebend gerne mit mir tauschen und wären froh, wenn sie so viel Platz hätten. Aber es ist immer das gleiche: Hat man mehr Platz als vorher, reicht der bald nicht mehr für die erweiterten Vorstellungen. :o
Deshalb kann ich jetzt getrost sagen: "Back to the roots". Andere würden sagen: Verwirklichung des Traums! Bei mir: Beides zusammen! Yippie!
Da meine Frau sehr gerne bastelt und auch extrem kreativ ist, hat sie sich die Landschaftsgestaltung auserbeten. Soll man(n) dazu "nein" sagen? :-) D.h. aber auch, dass einige für sie wichtige und bedeutsame Details auf die Anlage müssen. Dazu zählt die Häuserzeile "Bilker Allee", das Fachwerkstädtchen, der Bauernhof und der Zoo!
Von mir kommt dann eine Gießerei, die große Brücke über einen Fluss und das Schotterwerk an der Nebenbahn dazu.
Und ich frage mich immer noch, wo und wie ich diese vermaledeite Straßenbahn unterbringen will/soll??? :? - Fragt jetzt nicht nach dem Plan, der kommt später.
Dass das ganze nicht analog funzt, ist mir klar. Also muss "ein bisschen" digitalisiert werden. Dazu demnächst mehr...
Falls jetzt von Euch einer meint "der ist bekloppt", dann habt Ihr damit sicher Recht.
In diesem Sinne
Gruß, Heinz
PS: Raumskizze folgt!
Edit 31.05.2021: Schriftgröße [ size=15 ] durch [ big ] ersetzt