RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#1 von elfmeter ( gelöscht ) , 19.01.2011 20:35

Hallo erstmal,
habe mich hier zwar schon durch einige Threads durchgelesen aber man hat ja immer spezielle Fragen auf die man keine Antwort findet.

Vorweg, ich fahre Gleichstrom H0, des meiste Fleischmann, davon sehr alte Loks und auch neue.
Zur Zeit bin ich am überlegen auf Digital umzusteigen, der Rohbau der neuen Anlage ist fertig, Gleise verlegt, erste Testfahrten gemacht, alles noch Analog.

1.Frage:
Habe einen Schattenbahnhof, mit selbstgebauter Steuerung, Zug fährt rein, schaltet Reedkontakt, fährt in einen Stromlosen Abschnitt und bleibt stehen. Durch den Reedkontakt wird für den Zug im nächsten Gleis der Strom zugeschaltet, der fährt los und dreht seine Runde, usw..
Würde das auch bei digital gehen? Wie wirkt sich das Strom zu- und abschalten aus? Weil der decoder wäre ja dann eine Zeitlang stromlos.

2.Frage:
Wie is des mit der Lastregelung? Habe Steigungen und Gefälle von 3%, wie schnell greift da eigentlich die Lastregelung, hab sowas noch nie beobachtet? Kommt es da auf den Decoder an? Wird auch ein unterschied sein wenn die Lok ne Schwungmasse hat oder nicht.

So, des reicht erstmal.

Gruß
Carsten


elfmeter

RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#2 von floete100 , 19.01.2011 20:55

Hallo Carsten,

Digital ist besser als Du denkst

1. Kein Problem - die Digitalzentrale sendet die Fahrbefehle weiter. Und moderne Decoder haben ein "Gedächtnis" - die wissen sogar am nächsten Tag noch den letzten Fahrzustand (auch wenn Du die Nacht nicht durchmachst).

2. Lastregelung (wenn der Decoder das kann) greift sofort und immer - das merkst Du gar nicht (außer Du vergleichst mit Loks ohne Lastregelung). Die Geschwindigkeit wird bergauf, bergab konstant gehalten. Schwungmasse spielt keine Rolle dabei.

Gruß,
Rainer


Am Ende wird alles gut.
Wenn es nicht gut ist, war es noch nicht das Ende ..

Mein Anlagenthread: Die unendliche Geschichte ...

Mein schwierigstes "Winzprojekt": Inneneinrichtung Kabinentender BR 50


 
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RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#3 von Asslstein , 19.01.2011 21:10

Hallo Carsten,

zu 1.:
Die Reaktion der Loks ist beim Abbremsen wie im Analogbetrieb. Das Beschleunigen erfolgt mit der im Decoder eingestellten Beschleunigungsrampe.
Bei den aktuellen Digitalsystemen besteht nicht die Gefahr, dass die Lok in die falsche Richtung losfährt. Die Befehle an die Lok beinhalten die Richtungsinformation.

zu 2.:
Lastregelung ist eigentlich der falsche Ausdruck. Richtigerweise müßte es Geschwindigkeitsregelung heißen.
Bei guten Decodern läßt sich der Grad der Ausregelung einstellen. Auch die Regelparameter selbst lassen sich in Grenzen anpassen. Wie gut die Regelung ist hängt stark vom Decoder ab. Hier gibt es leider immer noch große Unterschiede.
Eine gewisse Trägheit des Nachregelverhaltens ist aber sogar wünschenswert.
Allgemein kann man wohl sagen, dass man 3% Steigung an der Geschwindigkeit der Lok mit bloßem Auge nicht erkennt.

Gruß
Knut


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RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#4 von elfmeter ( gelöscht ) , 20.01.2011 11:10

Vielen Dank euch beiden für die schnelle Antwort, des hat mir in meinem Entschluss schon weitergeholfen.
Decoder werden wohl von TAMS sein, ich hoffe die taugen was. Die sind halt auch günstig im Preis (16Euro) was ich so gesehen hab und nen Decoder für 40-50 Euro kann ich mir bei meinem Fuhrpark nicht leisten.

Gruß
Carsten

@Knut
Schöne Anlage hast du da, gefällt mir.
Muss auch mal schauen das ich Bilder von meinem Rohbau hier einstell.

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elfmeter

RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#5 von Henwen ( gelöscht ) , 20.01.2011 11:18

Hallo zusammen.
Ich hoffe, diesen thread mal kapern zu dürfen, da der Titel so schön passt.

Nach knapp 20jähriger Pause baue ich nun wieder meine Anlage (9 qm, ca. 50m M-Gleis, 24 Weichen, Schattenbahnhof) auf; dabei werde ich auf Digital umstellen.
Bevor ich mir die nötigen Komponenten (angefangen bei der Central Station 60214) zulege, will ich natürlich alles sauber geplant haben (mit der Gleisverlegung habe ich schon begonnen). Leider bin ich ein absoluter Digital-Laie

Probleme habe ich derzeit mit folgenden Punkten:
1. Nach welchen Überlegungen sollte ich meine Stromkreise konzipieren? Für jeden Stromkreis ist ein booster (60173 oder auch 6017?) erforderlich und die Kreise müssen am Mittelleiter abisoliert sein, richtig?
2. Ein S88 kann vier Weichen steuern; d.h. ich benötige 6 Decoder? Wie werden die in der Centralstation „zusammengeführt“?
3. Auf meinen 6 Schattengleisen benötige ich GBM (also zwei S88). Muss ich da spezielle Gleisstücke einbauen, die am Ende in beide Richtungen isoliert werden? Oder reichen zwei angelötete Drähte (wie im Analogbetrieb)? Kommt dabei noch ein Rückmelder in’s Spiel?

Für ein paar verständliche (wie gesagt: Digital-Anfänger und –Laie) Anworten wäre ich sehr dankbar.


Henwen

RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#6 von Asslstein , 20.01.2011 18:02

Hallo Henwen,

ich versuche mich mal mit ein paar Antworten.

zu 1.:
Die Anzahl und die Aufteilung der Stromkreise richtet sich nach dem Strom den die Booster zur Verfügung stellen, dem Strom den Deine Loks und Wagen verbrauchen und wo dieser Verbrauch stattfinden wird.
Bei mir ist es z.B. so, dass ich meine Anlage elektrisch in drei getrennte Bereich aufgeteilt habe. Diese stimmen zufälligerweise mit den bahntechnischen Abschnitten Bahnhof, Paradestrecke mit Schattenbahnhof und Nebenbahn mit Schattenbahnhof überein. In jedem der drei Abschnitte können sinnvoll maximal 2 bis 3 Züge fahren und maximal 6 Züge vorhanden sein. Diese Überlegungen beruhten noch auf maximalen Boosterströmen von 3 Ampere. Da meine Zentrale aber 5 A liefern kann, habe ich kurzerhand alle Trennstellen überbrückt und versorge alles mit diesen max. 5 Ampere.
Die Stromkreise werden sinnvollerweise am Mittelleiter der M-Gleise getrennt.

zu 2.:
Der S88 ist kein Weichendecoder, sondern ein Rückmelder. Zum digitalen Schalten der Weichen brauchst Du Weichendecoder und nachdem Du M-Gleis Weichen mit entsprechenden Doppelspulenantrieben hast, brauchst Du sogenannte Magnetartikeldecoder. Die gibt es für 1, 2, 4, 6 oder sogar bis zu 8 Weichen pro Decoder. Du musst nur noch darauf achten, dass Sie auch die Sprache Deiner Zentrale beherrschen, was aber bei den meisten aktuellen Zentralen kein Problem darstellt, da die sowieso fast alles sprechen. Der zur Zeit höchstwahrscheinlich beste Magnetartikeldecoder mit günstigen 7 Euro pro Weiche dürfte übrigens der Lenz LS150 sein.
Diese Magnetartikeldecoder werden sinnvollerweise über den Gleisausgang der Zentrale mit den Digitaldaten und über einen separaten Trafo mit Schaltstrom versorgt. Auf diese Weise muss man nicht den "teuren" Digitalstrom zum Schalten verbraten.

zu 3.:
Die einfachste Form der Rückmeldung beim Mittelleitersystem erfolgt über eine elektrisch getrennte Außenschiene. Jeder Radsatz verbindet die beiden Schienen und zieht damit die abgetrennte auf das Potential der anderen Schiene. Der S88 nutzt dieses Prinzip.
Beim M-Gleis brauchst Du dazu allerdings Spezialgleise oder Du baust vorhanden Gleise um, indem Du eine Schiene abtrennst und elektrisch isoliert wieder aufklebst. Einfacher wäre die Verwendung von C- oder K-Gleise für diese Bereiche.
Andere Methoden der Rückmeldung sind Strommessung der Verbraucher (Lok, beleuchtete Wagen), Lichtschranken, Reedkontakte, etc. Aber alle sind nicht so wirkungsvoll und einfach wie die Rückmeldung über eine isolierte Schiene.
Neben dem S88 gibt es auch noch andere Rückmeldebusse, deren Verwendung je nach Zentrale mehr oder weniger Sinn machen.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen, hätte zum Abschluss aber noch eine Frage.
Du schreibst Du seist absoluter Digitallaie, hast Dich aber scheinbar schon auf die CS2 festgelegt, warum?

Gruß
Knut


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RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#7 von Henwen ( gelöscht ) , 20.01.2011 18:59

Hallo Knut, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Trotzdem noch zwei Nachfragen:
- Wenn ich (z.B.) zwei LS150 angeschlossen habe, muss ich ja BEIDE mit der CS2 verbinden. Wie?
- Für den GBM-Abschnitt werde ich dann ein C-Gleis einbauen. Oder gibt es auch ein M-Gleis mit getrennter Schiene?

Für die CS2 habe ich mich entschieden, da sie - nach allem was ich gelesen und gehört habe - alles bietet, was ich will und auch "zukunftsträchtig" ist: vielleicht will ich ja mal was machen, an das ich heute noch nicht denke
Da ich ja bisher keinerlei Digital-Equipment habe, wollte ich mich auch nicht mit "altem" befassen, das ich nur noch über Ebay bekomme.
Letztendlich bin ich von Kleinauf "Märkliner" gewesen. Kann man drüber diskutieren, ist aber halt so.


Henwen

RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#8 von Asslstein , 20.01.2011 21:08

Hallo Henwen,

Zitat von Henwen
Trotzdem noch zwei Nachfragen:
- Wenn ich (z.B.) zwei LS150 angeschlossen habe, muss ich ja BEIDE mit der CS2 verbinden. Wie?


Der LS150 wird wie jeder andere Decoder auch parallel zu allen anderen an die Gleisausgänge angeschlossen. Magnetartikeldecoder bekommen die gleichen Signale wie die Lokdecoder über dieselben Kabel.

Zitat von Henwen
- Für den GBM-Abschnitt werde ich dann ein C-Gleis einbauen. Oder gibt es auch ein M-Gleis mit getrennter Schiene?


Es gibt sie auch als Sondergleise für das M-Gleis. Es sind die vom Bahnübergang, vielleicht kennst Du sie. Flexibler bist Du aber mit dem C- oder noch flexibler mit dem K-Gleis. Das K-Gleis hätte zudem noch die gleiche Profilhöhe.

Zitat von Henwen

Für die CS2 habe ich mich entschieden, da sie - nach allem was ich gelesen und gehört habe - alles bietet, was ich will und auch "zukunftsträchtig" ist: vielleicht will ich ja mal was machen, an das ich heute noch nicht denke


Die CS2 ist sicher nicht schlecht und hat in der Tat viel Potential. Aber einige Dinge die andere schon lange können wird sie vielleicht nie können. Und wenn das dann genau das ist, was Du dann willst, ist sie für Dich doch nicht so zukunftsicher.

Zitat von Henwen
Da ich ja bisher keinerlei Digital-Equipment habe, wollte ich mich auch nicht mit "altem" befassen, das ich nur noch über Ebay bekomme.
Letztendlich bin ich von Kleinauf "Märkliner" gewesen. Kann man drüber diskutieren, ist aber halt so.


Es gibt im Unterforum Testberichte einen genialen Vergleich zwischen EcosII und CSII. Den solltest Du Dir vielleicht mal durchlesen. Ideal wäre es wenn Du verschiedene Geräte mal selbst austesten könntest.
Ich gehe davon aus, dass Dir eine Zentrale mit Touchscreen und Gleisbildstellwerkmöglichkeit vorschwebt. Von daher kommen all die anderen hervorragenden Zentralen für Dich höchstwahrscheinlich nicht in Frage. Aber diese beiden bieten genug Unterschiede um sich ernsthaft Gedanken zu machen.

Gruß
Knut


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RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#9 von elfmeter ( gelöscht ) , 22.01.2011 10:18

So, hab mir die Roco multizentrale mit der multimaus pro zugelegt, bin jetzt auch digital unterwegs.
Hab noch ne Frage:
Brauch man wirklich für jeden Loktyp, bzw Hersteller nen anderen Decoder? Hat mir mein Händler so erklärt das es besser wäre Decoder XY nur in die Lok einzubauen und Decoder YZ nur in ne andere Lok. Soll besser sein zwecks der Fahreigenschaften.

Gut ich kanns mir schon vorstellen, vorallem wenn die eine Lok 30 Jahre alt ist und nen Uralt-Motor hat und die andere nagelneu ist.

Carsten


elfmeter

RE: Fragen vor umstieg auf Digital

#10 von 8erberg , 22.01.2011 16:52

Hallo,

na ja, das ist so eine Sache.
Der eine meint es so, der nächste so....
Versuch zumindest bei einem Decoderhersteller zu bleiben, denn sonst hast Du ein riesiges Problem mit den unterschiedlichen CVs und "Philosophieen".

Peter


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