RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#1 von sturzi ( gelöscht ) , 12.03.2013 23:42

Liebe Forums-Kollegen

Ich habe vor einiger Zeit an einer Modellbahn-Börse eine (neue ?) Roco 185-er Lok gekauft.



Die Lok war mit einem Digital-Decoder (wahrscheinlich Roco) ausgerüstet. Da wir mit Selectrix fahren war es für mich von Anfang an klar, dass der Decoder ausgewechselt werden muss. Der Original-Decoder war in dem schwarzen Kasten unterhalb des Gebäuses (weiss nicht einmal für was der beim Vorbild ist) eingebaut. Auf dem Bild erkennt man den Kasten an dem Permanent-Magnetchen, das wir für die Rückmeldung daran angebracht haben.



Also habe ich den neuen Decoder (es handelt sich um einen ESU LokPilot 4.0 Multiprotokoll) wiederum in diesem Kasten angebracht. Die Lok lief auf Anhieb wunderbar und auch das Licht hat perfekt funktioniert. Ich habe die Lok mit meiner Steuerung eingemessen und eine vorbildliche Charakteristik festgestellt. So weit eine erfreuliche Sache.

Dann habe ich der Lok einen schweren Güterzug (ca. 18 vierachsige HAG-Metallwagen) angehängt und bin zwei Vollrunden (ab- und aufwärts) damit gefahren (70 km/h, ca. 17 Minuten). Dann hat die Lok angefangen zu spinnen (zuerst Vollgas, dann blinkendes Front- und Rücklicht, dann Stillstand, dann Kurzschluss). Beim riechen an der Lok hat man sofort gemerkt, dass etwas verbrannt ist. Nun, ich habe dann den Decoder ausgebaut und gesehen, dass er verbraten ist.



Ich zog zwei Schlüsse daraus: Erstens ist der Decoder-Kasten zeimlich klein und abgeschlossen und erlaubt keine Luftzirkulation, also denkbar ungünstig als Platz für einen Decoder. Zweitens sind die LokPilot Decoder scheinbar nicht auf Überlast gesichert (nach meiner Meinung müsste ein guter Decoder bei Überhitzung abschalten).

Also baute ich einen neuen Decoder ein, aber diesmal an einem anderen Platz in der Lok.



Nach meiner Meinung ist das ein Platz, an dem eher etwas Kühlluft an den Decoder gelangen kann.

Selbes Prozedere: Lok eingemessen, sieht alles gut aus, langer, schwerer Güterzug, zwei Vollrunden (70 km/h, ca. 17 Minuten). Selbes Ergebnis: Lok spinnt, blinkende Lichter, dann Kurzschluss -> Decoder verbraten. Hier sieht man beide.



Nun, ich habe es noch nicht aufgegeben. Ich habe dann noch einen dritten Decoder riskiert (am gleichen Platz wie beim zweiten). Lok eingemessen, alles sah gut aus. Dann habe ich es mit einem leichten Güterzug versucht. Der Decoder lebt noch, aber die Lichter haben schon wieder angefangen zu blinken und die Lok spinnt auch schon leicht. Dann habe ich abgeschaltet. Der Decoder ist noch nicht verbraten, aber vermutlich kurz davor.

Etwas muss ich noch erwähnen. Beim zweiten Decoder ist mir aufgefallen, dass beim Betrieb ständig die Lichter ganz leicht geblinkt haben (nicht ein-aus-geblinkt, sondern hell-weniger hell und nur schwach sichtbar). Das war ungefähr im Ein-Sekunden-Takt. Auch das Ampère-Meter vor dem Booster hat im gleichen Takt ganz leicht gependelt (so um die 0.1A auf und ab). Das Gleiche habe ich dann beim dritten Decoder (der noch lebt) auch wieder beobachtet.

Was mache ich falsch? Wir habe sonst keine Probleme mit unserem Digital-System und haben auch schon einige Loks (auch Roco) mit LokPilot-Decodern ausgerüstet, immer ohne solche oder ähnliche Probleme. Wir haben auch schon gelegentlich LokPilot Decoder verbraten, aber da war immer eine falsche Verkabelung im Spiel und der Decoder hat dabei von Anfang an nicht funktioniert (nicht wie jetzt, erst gut, dann schlecht).

Vielen Dank für eure Hilfe!


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#2 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 12.03.2013 23:48

Hast Du mal gemessen, was die Lok bei voller Belastung für einen Strom zieht?

Mir hat es auch grad einen Decoder zerschossen, aber nur in einer Fahrtrichtung, weil der Anker etwas arg zerschlissen ist und so munteres Bürstenfeuer produzierte, vermutlich mit entsprechend hohem Strom.


Maxjonimus

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#3 von sturzi ( gelöscht ) , 12.03.2013 23:55

Zitat von Maxjonimus
Hast Du mal gemessen, was die Lok bei voller Belastung für einen Strom zieht?


Ich kann es nur ungefähr sagen. Es war die einzige Lok die fuhr und Gesamt-Strom-Aufnahme des Boosters war so um 1.0A (hat zwischn 1.0A und 1.1A gependelt). Aber unser Ampèremeter ist in diesem Bereich sehr ungenau.


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#4 von Weichenputzer ( gelöscht ) , 13.03.2013 06:24

Ist die Lok mechanisch ok? Motor und Getriebe leichtgängig? Sitzen die Kohlen richtig? Haben sich Haare/Fussel in den Achsen verfangen? Sowas treibt dem Stromverbrauch in die Höhe und den Decoder in den Hitzetod...

Oder gibt es bei den Wagen welche mit schwergängigen Achsen? Sind evtl. Radien zu eng und/oder Steigungen zu hoch?

Welche digitale Steuerung setzt Du ein?

Beste Grüße, Markus


Weichenputzer

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#5 von Michael K , 13.03.2013 07:20

Servus Röbi,
das sieht nach zuviel Motorstrom aus. Wobei ich eigentlich auch dachte, dass die ESU Lokpiloten gegen Überlast gesichert wären...
Ein Blinken der Lichter zeigt so etwas an.
Bevor du nun einen weiteren Decoder schrottest, sollte der Ursache auf den Grund gegangen werden:
Miss mit einem Multimeter den Motorstrom im Leerlauf (Lok zerlegt auf dem Rücken - Räder drehen frei; dazu brauchst Du auch eine Gleichspannungsquelle) Und als nächstes bremst Du die Räder mit dem Finger etwas ab und misst wieder.
Solltest Du damit die 1 A Stromaufnahme bestätigen, müsste ein stärkerer Decoder verbaut werden (was aber schon mehr als normal wäre).
Wenn allerdings bereits im Leerlauf mehr als sagen wir mal 100 - 200 mA fließen, passt etwas am Motor oder Getriebe nicht!

Lass auch beim nächsten test der lok mit decoder das gehäuse offen und fühle mit den Fingern die Temperatur an den bisher durchgebrannten Bauteilen auf der Decoderplatine (Motorendstufe). Die sollten im unbelasteten Betrieb immer nur warm, nicht heiß sein.


Viele Grüße
Michael


 
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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#6 von ucdfo , 13.03.2013 07:37

Hallo Röbi!
1 Ampere erscheint mir ziemlich hoch.Bei mir hat noch kein Roco-Motor aus heutiger Fertigung mehr als 600mA gezogen.
Ich würde vorsichthalber mal alle Leiterbahnen der Platine kontollieren.
Dann habe ich auf Deinen Fotos gesehen, daß im Getriebekasten Eurer 185 noch die gelbe Schnecke (=zweigängig) arbeitet.
Ich habe bei allen meinen 185er Loks die Getriebe auf die roten Schnecken (=eingängig) und Schneckenzahnräder umgebaut.
Durch die für eine Güterzuglok passendere Übersetzung bekommen die Maschinen viel bessere Langsamfahreigenschaften und
der Motor einen niedrigeren Stromverbrauch.Sollte der Decoder bei Eurer Lok im Grenzbereich arbeiten, was ich allerdings
kaum glaube, würde diese mechanische Änderung eine Hilfe darstellen.
Die Ersatzteilnummern für die Getriebeänderung :
Rote Schnecke : 86 704 (ist eingängig !!!)
rotes Schneckenzahnrad : 86 419
So ein Getriebeumbau lohnt sich auf jeden Fall.
Es kann natürlich auch sein, daß der Motor ein Montagsprodukt ist. Ich würde den mal ausbauen und dann den Stromverbrauch
im Leerlauf messen. Ich hatte vor Jahren eine nagelneue Roco 139, deren Motor schon beim Einfahren total heiß wurde.
Damals konnte man noch direkt bei Roco telefonisch um Rat fragen, und ich habe daraufhin den Motor einschicken können und
erhielt einige Tage später unbürokratisch einen Ersatz, der dann problemlos lief.
Also, wie gesagt, Motor ausbauen und nachmessen. Dann wissen wir mehr.
Viele Grüße
Heinz


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#7 von Peter BR44 , 13.03.2013 07:43

Hallo Röbi,

wenn bei einer Lokomotive mit verbautem LoPi die Lichter anfangen zu blinken,
sofort auf STOP drücken. Der LoPi zeigt damit an, dass er überlastet ist.
Die Überlastung kann verschiedene Ursachen haben.
Wie bereits u. a. erwähnt kann es am

- Motor liegen
- Getriebe
- zu viel Achsen die er bewegen muss
- schlechte Laufeigenschaften der Achsen
- gequetschtes Kabel
- unsaubere Lötstelle (eventuell auch am Decoder)
- zu wenig Platz für Kühlung (haste Du selber schon erwähnt)
- eventuell ein Kabel falsch angeschlossen
- Krichströme
- eventuell falsche Spannung am Gleis
- Endstörmittel nicht richtig oder gar nicht angelötet
- oder einen nicht benötigten AUX vergessen zu isolieren
- nicht auch, dass der Magnet die Störquelle ist*
- Schleifer Probleme unsauberer Kontakt oder kurzzeitiger Schluss
- unsaubere Räder oder Gleise (was unwahrscheinlich ist, aber dat Ding mit dem Eichhörnchen)

*würde diesen eh immer auf einem Drehgestell setzten, da er dort immer mittig Gleis arbeitet
und nicht die Gefahr besteht, dass er über dem Gleiskörper hinweg geht und nichts auslöst.

Das es mal passieren kann, dass sich ein Decoder verabschiedet ja. Aber nicht
gleich zwei (fast drei) in ein und der selben Lokomotive.
Würde Die Lokomotive mal komplett zerlegen, alles durchsehen, messen
und wieder Stück für Stück zusammenbauen.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#8 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 13.03.2013 07:54

Zitat von sturzi

Zitat von Maxjonimus
Hast Du mal gemessen, was die Lok bei voller Belastung für einen Strom zieht?


Ich kann es nur ungefähr sagen. Es war die einzige Lok die fuhr und Gesamt-Strom-Aufnahme des Boosters war so um 1.0A (hat zwischn 1.0A und 1.1A gependelt). Aber unser Ampèremeter ist in diesem Bereich sehr ungenau.



1,1A nur für die Lok ist deutlich zu viel, m.M.n. Als Dauermotorstrom verträgt der LokPilot 4 max. 1,1A, da könntest Du also schon an der Grenze sein. Eine Märklin Mobile Station 2 hast Du nicht zufällig da, um damit mal den Gleisstrom zu messen?

Eigentlich sind die Motor- und Funktionsausgänge gegen Überlastung und Kurzschluss geschützt. Steht so ganz klar auf S.9 Kapitel 5.2.7 in der Bedienungsanleitung. Aber ganz ehrlich: Ich glaub das Esu nicht! Dafür rauchen die Esu LokPilot Decoder zu schnell ab.


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#9 von jogi , 13.03.2013 09:47

Hallo , Jogi hier

Also , ich habe noch nie einen LOPI gehabt , der durch überlast defekt geworden ist , habe ca. 90 Stück im Einsatz . ( LOPI 2 , 3 , 4 )

Kann sein , das der Motor einen Schluss zu einem Anschluss zur Schiene hat ? ( Anschlüsse auf der Platine verfolgen und messen ) Oder Motor selber hat einen Schluss . ( Anschlüsse Motor messen gegen Gehäuse Motor )

Decoder sind zwar gegen Überlast geschützt , aber Fremdspannung mögen die garnicht . ( wenn Fremdspannung auf die Ausgänge trifft )

Einen Test machen mit dem ursprünglichen Decoder !?

Viel Erfolg

Jogi


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#10 von teddych , 13.03.2013 13:37

Hoi Röbi

Ich denke das wichtigste ist gesagt, er scheint Überlast zu sein.

Versucht doch mal den Motor der Lok direkt an einer Gleichspannungsquelle zu betreiben, dann kannst du den Stromverbrauch viel einfacher messen.

Gruss
Teddy
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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#11 von schaerra , 13.03.2013 15:20

Hallo,

ja, unbedingt den Motor ohne Decoder messen! Die ESU Decoder haben eine Überlastsicherung. Aber wie vorher schon geschrieben wurde, mögen sie absolut keine Gegenspannung! (Dies mag kein Decoder, egal von welcher Firma). Sieht für mich auch ganz nach einem Kurzschluß aus!
Bitte mit einem Multimeter mal messen ob die Schienenanschlüsse mit einem der Motorpole oder einem Funktionsausgang kurzschließen.

Ist der Kurzschluß noch so klein, tötet er das Decoderlein!

Der langen Zug ist sicher nicht Schuld!

Ach ja, sende die toten Decoder mit der Kaufrechnung zu ESU, die sind meistens sehr kulant!


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#12 von Heinzi , 13.03.2013 16:49

Zitat

.....mögen sie absolut keine Gegenspannung!.....
....Sieht für mich auch ganz nach einem Kurzschluß aus!

Weshalb gauert es dann 17 Minuten bis der Decoder abraucht?


Gruss Heinzi
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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#13 von schaerra , 13.03.2013 18:16

Es könnte sich um einen Microkurzschluß handeln, da dauert es schon mal, bis sich das Bauteil soweit erhitzt hat bis es zu Ende geht.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#14 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 18:34

Liebe Forums-Kollegen

Ich danke euch für die vielen wertvollen Tips.

Ich werde jetzt erstmal prüfen, ob einer der beiden Motoranschlüsse Verbindung hat zu einem der beiden Anschlüsse von Gleis und Oberleitung, was ja sicher nicht sein darf. Falls eine Verbindung besteht, werde ich versuchen herauszufinden auf welchem Weg sie besteht um sie dann zu trennen.
Sollte das nicht der Fall sein, werde ich mal den Motor unter die Lupe nehmen (Decoder ausstecken und Motor mit dem Labor-Netzgerät betreiben). Dann kann ich auch die Stromaufnahme des Motors allein bestimmen.

Bis ich das alles machen kann, kann es ein paar Tage dauern. Aber ich werde mich bestimmt wieder melden und berichten, wie es ausgegangen ist.
Nochmal besten Dank für eure Hilfe!


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#15 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 18:44

Zitat von ucdfo
Dann habe ich auf Deinen Fotos gesehen, daß im Getriebekasten Eurer 185 noch die gelbe Schnecke (=zweigängig) arbeitet.
Ich habe bei allen meinen 185er Loks die Getriebe auf die roten Schnecken (=eingängig) und Schneckenzahnräder umgebaut.
Durch die für eine Güterzuglok passendere Übersetzung bekommen die Maschinen viel bessere Langsamfahreigenschaften und
der Motor einen niedrigeren Stromverbrauch.Sollte der Decoder bei Eurer Lok im Grenzbereich arbeiten, was ich allerdings
kaum glaube, würde diese mechanische Änderung eine Hilfe darstellen.
Die Ersatzteilnummern für die Getriebeänderung :
Rote Schnecke : 86 704 (ist eingängig !!!)
rotes Schneckenzahnrad : 86 419
So ein Getriebeumbau lohnt sich auf jeden Fall.


Hallo Heinz

Unabhängig davon, wie es mit dem Decoder ausgeht, scheint mir das ein guter Tip zu sein. Die Höchstgeschwindigkeit einer Roco-Lok ist mindestens doppelt so hoch, wie ich sie gerne hätte. Ich reduziere sie dann jeweils mit dem CV53. Eine mechanische Reduktion (Schneckengetriebe) scheint mir sinnvoll und ich werde es wahrscheinlich mal ausprobieren. Bis jetzt wusste ich gar nicht, dass Roco eingängige Austausch-Getriebe anbietet.


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#16 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 18:48

Zitat von Peter BR44
*würde diesen eh immer auf einem Drehgestell setzten, da er dort immer mittig Gleis arbeitet
und nicht die Gefahr besteht, dass er über dem Gleiskörper hinweg geht und nichts auslöst.


Hallo Peter

Das geht bei dieser Lok schlecht. Die Bodenplatte unter dem Drehgestell sitzt zu tief und dann hängt der Magnet bei den Weichen ein.
So wie wir ihn befestigt haben funktioniert das gut. Keine Sorge, der löst die Reedkontakte zuverlässig aus.


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#17 von ucdfo , 13.03.2013 19:22

Hallo Röbi!
Ich melde mich nochmal wegen der Getriebeänderung:
Wenn Ihr nur die roten Schnecken und die roten Schneckenzahnräder bestellt , kommen folgende Bastelarbeiten auf Euch zu :
1. Getriebedeckel über der Schnecke ausklipsen
2. Achse mit Schnecke, Beilegscheiben und Schneckenachslager ausbauen
3. Kardankugel vorsichtig von der Achse ziehen
4. gelbe Schnecke von der Achse abziehen , das ist der schwierigste Teil und geht nur mit Radabzieher
alternativ kann man sich auch eine neue Achse fertigen, indem man die Räder eines Roco Radsatzes mit 2mm Durchmesser abzieht und
auf die gleiche Länge schneidet wie die Schneckenachse
5. Schnecke auf die richtige Position aufziehen - ich gestehe, daß ich in letzter Zeit die Achsen mit einem Hammer in die Innenbohrung der
Schnecken schlagen mußte, weil die Roco-Schnecken mittlerweile einen unheimlich festen Preßsitz haben.Es ist mir aber noch keine
Schnecke dabei zerstört worden.
Alternative zu Punkt 4 und 5 : Man bestellt anstelle der Schnecke den Schneckensatz 100628 (der ist aber Preisgruppe 13), dann
muß man lediglich die Kardanschale gegen die Kardankugel tauschen.
6. Per Totaldemontage des Getriebes die Schneckenzahnräder austauschen.
7. Alles wieder zusammensetzen und die neue Schnecke einbauen, danach per Hand die Schneckenachse drehen und auf den leichten Lauf des
Getriebes achten.
8. Am neuen Fahrgefühl der Lok erfreuen!

Wenn Du möchtest, kann ich einige Fotos einstellen mit 2 kleinen Spezialwerkzeugen zum Abziehen der Schnecken von der Achse.
Gruß aus Bochum
Heinz


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#18 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 19:34

Zitat von ucdfo
Ich melde mich nochmal wegen der Getriebeänderung


Hallo Heinz

Ja, das scheint eine knifflige Angelegenheit zu werden.
Im Moment versuche ich mal die anstehenden Probleme mit dem Decoder zu lösen.
Wenn dann die Lok dauerhaft funktioniert (und nicht nur 17 Minuten), hängt es davon ab, wie schön sie läuft.
Wenn sie dann in jeder Hinsicht befriedigt, wäre es wahrscheinlich falsch, mechanisch etwas zu ändern.
Sollte sie aber beim Laufverhälten Mängel zeigen, würde ich mir einen solchen Umbau überlegen. In dem Fall würde ich gerne auf dein Angebot (Bilder) zurückkommen. Aber warten wir vorerst mal ab. Jedenfalls besten Dank.


sturzi

RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#19 von berndm , 13.03.2013 19:46

Kann der Decoder auf den Metallrahmen des Modells zwecks Kühlung geklebt werden?
Bei den älteren 110er Modellen wird dies extra empfohlen.


 
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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#20 von ucdfo , 13.03.2013 19:49

Hallo Röbi!
Ich bin heute morgen nicht auf Deine Homepage gekommen.Jetzt aber hat es funktioniert, und ich muß sagen, daß ich schwer beeindruckt bin!
Ich glaube, wer so eine Anlage hinbekommt, der muß bestimmt nicht vor einem Getriebeumbau zurückschrecken.
Viele Grüße
Heinz


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#21 von jogi , 13.03.2013 19:57

Hallo , Jogi nochmal

Hast Du einen Original Karton bei der Lok gehabt ?? Nr. ??

Weil :

Gelbe Schnecken ( 2 gängig ) waren eigentlich nur in den Modellen für MÄ eingebaut .
( kann sein , das ROCO das im laufe der Zeit geändert hat )

Es könnte sein , das Dein Modell ein Rückbau auf DC ist , weil es Ursprünglich eine AC Version war .
Untersuche mal die Platine auf irgendwelche Verbindungen , die nicht sein sollen .
Motoranschlüsse nur an Pin 1 + 5 vom Stecker .
Ist der Stecker richtig eingesteckt ?? Pin 4 linke Schiene , Pin 8 rechte Schiene .
Pin 2 Licht hinten , Pin 6 Licht vorne .
Pin 7 ist der gemeinsame Rückleiter . DER DARF KEINE VERBINDUNG ZUM RAHMEN ( kann aber doch , wenn Lampen eingebaut sind für Li vo. / hi. , dann darf der Rahmen aber KEINE Verbindung zu den Gleisen und den Motoranschlüssen haben ) ,ODER SONST WAS HABEN , NUR ZUM LICHT .

Viel Erfolg


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#22 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 23:45

Zitat von berndm
Kann der Decoder auf den Metallrahmen des Modells zwecks Kühlung geklebt werden?


Bei dieser Lok wäre es schwierig.
Aber mittlerweile bin ich überzeugt, dass nicht die mangelhafte Kühlung das eigentliche Problem ist, sondern da stimmt etwas Grundsätzliches nicht. Und das will ich herausfinden.


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#23 von sturzi ( gelöscht ) , 13.03.2013 23:50

Zitat von ucdfo
Ich bin heute morgen nicht auf Deine Homepage gekommen.Jetzt aber hat es funktioniert, und ich muß sagen, daß ich schwer beeindruckt bin!
Ich glaube, wer so eine Anlage hinbekommt, der muß bestimmt nicht vor einem Getriebeumbau zurückschrecken.


Hallo Heinz

Ja heute morgen hatte mein Hoster ein Problem mit dem Server.
Danke für das Kompliment. Das hören wir natürlich gern.
Vor einem Getriebe-Umbau schrecken wir nicht zurück. Aber sollten wir die Lok auch sonst so hinkriegen, dass keine Wünsche offen bleiben, würden wir uns das mit dem Umbau natürlich sparen.


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#24 von Tini , 14.03.2013 18:37

Hallo Röbi,

ich habe zahlreiche Roco-Loks in allen Ausführungen. Mit der ECoS kann ich die Stromaufnahme auch im Digitalbetrieb einfach messen. Normal liegt die Stromaufnahme bei Schlepptenderloks bei ca. 300 mA, bei Diesel- u. E-Loks eher etwas weniger. Wenn die Stromaufnahme deutlich darüber liegt, ist etwas faul!

Nach meiner Erfahrung steigt die Stromaufnahme stark an (im Extremfall bis 3000 mA), wenn Kollektor u. Kohlen verölt u. verschmutzt sind. Abhilfe ist in der Regel durch Reinigen/Entfetten möglich.

Bei älteren Roco-Loks hat der Schleifer direkten Kontakt mit dem Chassis. Das ganze Chassis steht dann sozusagen "unter Strom". Da passieren leicht Kurzschlüsse.

Den Getriebeumbau habe ich auch schon gemacht, allerdings in umgekehrter Richtung. Eine E140 heulte bei zunehmender Geschwindigkeit, die baugleiche E 110 lief ruhig. Mit der 2-gängigen Schnecke von der 110 läuft auch die 140 ruhig. Die Zugkraft ist völlig ausreichend u. mit einem guten ESU-Decoder ist auch die Regelbarkeit in allen Belastungssituationen einwandfrei. Der Getriebeumbau ist für einen Mechaniker kein Problem, aber m. E. nicht notwendig, wenn die Lok sonst i. O. ist.

Gerade fällt mir noch ein möglicher Grund für Dein Problem ein: Vor Jahren sind an den Roco-Loks reihenweise die schwarzen Kardankugeln geplatzt. Das merkt man u. U. nicht sofort, wenn der eine Kardan rutscht, der andere aber noch antreibt, aber es kommt zwangsläufig zu einer Hemmung u. erhöhter Stromaufnahme. Bei Roco gibt es seitdem bessere, beige Kardankugeln. Aber man kann die alten auch nach Entfetten mit Sekundenkleber befestigen.


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RE: Decoder zweimal verbraten - Könnte Tips brauchen

#25 von sturzi ( gelöscht ) , 24.03.2013 13:37

Ich möchte euch jetzt doch noch mitteilen, wie es mit dieser Lokomotive weitergegangen ist.

Erst muss ich anfügen, dass die Lok neu und sauber ist, also keine um Achsen gewickelte Haare/Fussel. Alles ist leichtgängig. Keine abgebrannten Kohlen.

Zur erwähnten Stromaufnahme von ca. 1.0 A: Diese Angabe ist sehr unzuverlässig, weil
1. das Ampèrermeter in diesem Bereich sehr ungenau ist
2. dies die Stromaufnahme des Boosters ist (also Eigen-Stromverbrauch des Boosters ist eingeschlossen)
3. so ca. 18 Loks gleichzeitig auf der Anlage unter Strom standen (allerdings ohne Licht, aber Decoder unter Strom)

Ich habe mal den Decoder ausgesteckt und geprüft, ob ein Anschluss des Motors Massenschluss hat. Ist nicht der Fall (auch nicht ein messbarer Widerstand zwischen Motoranschlüssen und Masse oder zwischen Motoranschlüssen und einem anderen Pin zum Decoder).

Ich habe den Motor mit einem Labor-Netzgerät direkt mit Gleichspannung betrieben (ca. 14V). Stromaufname im Leerlauf ca. 0.1 A, beim Abbremsen von Hand an den Rädern bis zu 0.5 A, also IMHO durchaus vernünftig.

Ich habe die Lok ohne oder mit kleiner Anhängelast längere Zeit betrieben, ohne dass der Decoder wieder verbrannt wäre. Die Wärmeentwicklung am Decoder ist vernünftig.

Was immer noch auffällt ist, dass die Lichter in einer Fahrrichtung ganz leicht (fast nicht wahrnehmbar) im ca. 1-Sekunden-Takt blinken (nicht ein Ein-Aus-Blinken, sondern ein Hell-EtwasWenigerHell-Blinken) und in der anderen Fahrrichtung brennen die weissen und die roten Lichter gleichzeitig.

In diesem Zustand kann ich die Lok (eingeschränkt) brauchen, aber das eigentliche Problem ist noch nicht gelöst. Mir sind im Moment die Ideen ausgegangen.


sturzi

   


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