Abend zusammen,
bei meiner BR 94 713 (37165) ist das hier allseitig bekannte Phänomen auch aufgetreten. Allerdings blieb sie nicht ruckelnd stehen sondern ging vom einen aufs andere Mal beim Aufsetzen auf´s Gleis nicht mehr. Da ich mich für die soundlose Version entschieden hatte und einen ESU Loksound 4 nachgerüstet habe, schied ein Einsenden auf Garantie aus, da durch den Umbau die Garantie sowieso erloschen ist.
Also hab ich Fehleranalyse betrieben.
1. Es ist eindeutig der Motor, der einen Schluß bekommt. Kein klemmendes Getriebe, kein hackelndes Gestänge, kein defekter Decoder.
2. Der Motor wurde ausgebaut, abgelötet und am Labornetzteil betrieben. Der Strombedarf zum Anlaufen stieg bei ca. 3 V auf über 3 A. Klar, dass da nix mehr fährt, denn da schaltet jeder Decoder sofort auf Überlast die Endstufen ab.
3. Der Motor geht nicht einfach so kaputt! Das kommt durch die Betriebsdauer und ...man höre und staune!!!...durch eine Überfüllung des Schneckengetriebes mit Fett! Durch die Vorzugsdrehrichtung der Schnecke wird das Fett in Richtung vorderes Motorlager gedrückt. Hier wird es dann sehr dünnflüssig durch den sich im Betrieb erwärmenden Motor und durch das Motorlager ins Motorinnere gedrückt. Und man ahnt es ja schon, genau hinter dem Motorlager sitzt der Kollektor! Also der Motorschluß wird durch verbrennendes Öl/Fett auf dem Kollektor verursacht.
4. Ich habe den Motor im ausgebauten Zustand vorsichtig "frei" laufen lassen. Hat am Anfang über 3 A gezogen und sogar ganz kurz mal geraucht! Nachdem das Fett aber vom Kollektor abgeschleudert wurde und sich die Bürsten frei gebrannt haben, lief er wieder einwandfrei!
5. Also zur Schadensvorbeugung einfach die Fettmenge im Getriebe reduzieren und gut ist´s. Das Getriebe hat zwar eine Einfüllöffnung zum Nachfetten die eigentlich auch als "Entlüftung" für eine Überfüllung dienen könnte, sie ist aber ungünstig vor der Schnecke platziert. Der "Fettüberdruck", der durch die rotierende Schnecke erzeugt wird ist aber nach der Schnecke, also wird an der Entlüftung nichts rausgedrückt, sondern in den Motor gepresst.
Also wer noch keine defekte 94er hat, Lok öffnen, Getriebedeckel abklippsen, Fett rausnehmen und fertig.
Das es ein defekter Motor ist, der Schuld an den Ausfällen ist, kann man schön an der Ersatzteilliste sehen. Der Motor ist das einzige Bauteil an dieser Neukonstruktion, der nicht lieferbar ist!
Gruß Eric