Mein Grundgedanke war, einen in Einzelteile zerlegbaren Hosenträger mit schlanken Weichen zu entwerfen. Die Bedingung war auch, keine Veränderungen an den kostbaren Weichen vornehmen zu müssen, damit diese universell verwendbar bleiben. Die Lösung ist sehr schlicht und einfach gehalten, jeder qualitätsbewusste Modellbauer müsste das relativ leicht hinbekommen.
Die Länge beträgt 652,2 mm, das heißt, Ihr braucht jeweils ein Gleis von 64,3 mm und 229,3 mm, um wieder ins 236,1 mm Raster des längsten (echten) C-Gleises zu kommen. Der Gleismittenabstand beträgt 89,0 mm und daher braucht Ihr nach einem anschließenden 90°-Bogen für das Innengleis ein 70,8 mm und für das Außengleis ein 94,2 mm langes Gleisstück. Die geringe Differenz zwischen dem Gleismittenabstand des Hosenträgers 89,0 – 64,5 = 24,5 mm und der Differenz der beiden Ausgleichs-Gleisstücke 94,2 mm – 70,8 = 23,4 mm ist nicht sichtbar.
Meine beiden selbstgebauten 179,0 mm Gleisstücke stammen aus dem 188,3 mm langen C-Gleis. Diese beiden Gleise müssen zunächst an beiden Enden der einen Böschungsseite abgeschrägt werden. Das 70,8 mm Sondergleis mit den abklippsbaren Böschungsteile ist eine wunderbare Hilfe. Die beiden anzufertigen Schrägen müssen am Weichenende genau so aussehen wie das 70,8 mm Gleis ohne Böschung und auf 71 mm Länge in die normale Böschung auslaufen.
Das klingt schwieriger als es ist. Ich habe es mit einer PUK-Säge von Hand abgetrennt und mit einer Feile mit mittlerem Hieb auf das genaue Maß gefeilt. Spätestens bei der vierten Schräge weiß man dann, wie es sauber und schnell geht und hat dann bei der teureren 24,3°-Kreuzung die entsprechende Übung. Da das Ganze demontierbar sein soll, empfiehlt es sich an einer Weiche die vier Schrägen der Gleisstücke mit den vier Schrägen der Kreuzung mehrfach untereinander und auch gegeneinander zu tauschen und auf optimale Passgenauigkeit zu untersuchen.
Dann kommt der heikelste Teil der Übung: Das Teilen der abgeschrägten Gleisstücke. Den ersten Schnitt setzt Ihr haargenau neben den fast mittleren Steg im Gleis. Der Steg gibt Euch nämlich Halt beim Sägen. Während Ihr den Mittelleiter problemlos mit dem Metallsägeblatt in einem Rutsch durchsägen könnt, solltet Ihr dagegen aufhören, wenn Ihr an das Metall der Schienen kommt. Selbst eine fein gezahnte Metallsäge ist zu grob und würde die Schienen aus den zierlichen Schienenbefestigungen reißen und dann wäre die gesamte Arbeit „im Eimer“.
Die Schienen kann man wunderbar mit einer kleinen Dremel-Trennscheibe teilen. Ich empfehle, einige Zehntel Millimeter vor dem Nennmaß abzutrennen und den Rest mit einem Schleifkörper passgenau abzutragen. Das abgetrennte Teil des Gleises muss jetzt auch auf die richtige Länge gebracht werden. Da dort kein Steg ist, der die Säge führen kann, lieber einen Tick länger lassen und nachher auf Maß feilen. Und den überstehenden Rest der Schienen wieder mit der Dremel oder ähnlich abtrennen. Wenn die Gleise passgenau zusammenpassen, müssen an jedem gesägten Gleisende die jeweils ersten Schienenbefestigungsklammern mit einem scharfen Messer so gekürzt werden, dass rechts und links des Schienenfußes ein 0,5 mm breiter Spalt für den Einschub der Schienenverbinder entsteht.
Danach können die jeweils beiden richtigen (!) Gleisstücke zusammengesteckt werden. Nicht vergessen, die Länge von 179 mm sorgfältig zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzuarbeiten. „Richtig“ ist auch, wenn jeweils beide Schrägen auf der gleichen Gleisseite liegen. Auf die hoffentlich passgenau hergestellte Trennstelle zwischen den beiden Gleishälften einzelne kleine Tröpfen Sekundenkleber fließen und trocknen lassen. Ich habe dann die Klebestelle mit Glasfaserschnitzel als Hohlkehle ausgeformt und mit Gießharz betröpfelt. Die Glasfasern geben nicht nur zusätzliche Festigkeit, sondern verhindern vor allen Dingen, dass das Harz durch die winzigen Öffnungen im Gleis nach unten durchläuft.
Zum Schluss kommt noch die selbsterklärende Verkabelung, ich empfehle eine Litze von 1 mm2. Wer nicht das passende Crimpwerkzeug hat, kann selbstverständlich auch löten. Aber bitte nicht zu lange, sonst schmilzt der Kunststoff!
Nun wünsche ich viel Vergnügen beim Bau und noch mehr Spaß beim Fahrbetrieb mit diesem kompakten doppelten und leicht zerlegbarem Gleiswechsel.