Hallo Nico,
deine umfassenden Fragen ausführlich zu beantworten wäre sehr umfangreich. Ich versuche es war mal mit einer verkürzten Fassung. Falls noch Informationsbedarf besteht, kann man sich ja vielleicht mal telefonisch austauschen.
Hier der Versuch:
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1.) Hat es einen Grund, dass du erst den gesamten Holz-, Gleis- und Elektrikbau machst, bevor du mit der Landschaft
(Schotter, Grün usw.) beginnst?
Nach meiner Erfahrung mit Igling I beträgt der Anteil vom Landschaftsbau, Bau von Kunstbauten und Häusern ca. 60% der Gesamtbauzeit. Ich rechne beim Landschaftsbau mit einer Zeitdauer von 2-3 Jahren bis zu einer 90% Lösung. Fertig wird man ja, Gott sei Dank, nie. In der Zeit möchte man natürlich Betrieb machen. Eine sorgfältige und dokumentierte Elektroinstallation ist für einen zuverlässigen Betrieb unerlässlich. Zu meinen unangenehmsten Erinnerungen gehört die Fehlersuche in einem Kabelverhau unter der Anlage, wo man in unbequemster Arbeitshaltung vollkommen frustriert Fehler sucht. Auch habe ich beim Testbetreib festgestellt, dass beim manchen Weichen und Gleiskombination es zu bei einigen Lok-Wagenzusammenstellungen zu Betriebsstörungen kommt. Deshalb ist ein umfangreicher Testbetrieb vor dem Einschottern nötig.
Außerdem wird beim Geländebau die Zugänglichkeit stark reduziert. Ich vergleiche den Bau einer Modellbahnanlage immer mit einem Hausbau. Hier würde auch niemand auf die Idee kommen, die Wasser-und Elektroinstalliation nach dem Tapezieren und Dekorieren zu planen
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2.) Du hast deine Eletronikbausteine (Rückmeldung und Weichendecoder) relativ zentral unter der Anlage
(was ich sehr sauber und übersichtlich finde) plaziert.
Mit welchem Kabelquerschnitt arbeitest du und was ist ca. dein längster Weg vom Baustein bis zur Weiche / Gleis?
Wie machst du es mit der Weichenpolarisierung? Auch über diese Länge?
Die Rückmeldebausteine sind auf insgsamt 10 verschiedenen Panels in der Nähe der Verbraucher senkrecht am Anlagenrand angebracht. Für die Weichen verwende ich im sichtbaren Bereich die MB-Tronik Servodecoder. Diese sind wieder auf einem kleinen Panel waagrecht unter der Grundplatte in der Nähe der Weichen angebracht. Zum Teil wurden bis zu 4 Antriebe zusammen gefasst. Die Polariserung wir auch "vor Ort" angeschlossen. Wegen Induktionsstörung ist ein kurze Verbindung zum Servo sinnvoll. Der ursprüngliche Versuch, die Servodecoder auch am Anlagenrand anzubringen und die Servokabeln auf bis zu 2m zu verlängern hat sich wegen der Induktion zwischen Servo und Digitalkabeln nicht bewährt und wurde zurückgebaut.
Die Kabeln von den Rückmeldemodulen zum Gleis sind bis zu 5m lang und bestehen aus verdrillter 0.75qmm Litze. Die Stich/Ringleitungen sind 1,5qmm Litze. Diese Litzendurchmesser hat sich beim mir bewährt. Der Kabeldurchmesser hängt aber stark von der Anlagengröße ab
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3.) Da du einen ähnliche Aufbau und Betrieb hast und auch TrainController verwendest, habe ich einen Frage zu Weichen-
belegtüberwachung ( Belegtmeldung und Freigabe).
Im Schattenbahnhof, werde ich die gesamten Weichenstrasse mit einen Block (Einfahrt davor / Ausfhart danach) überwachen, das
ist mir klar.
Jedoch wie hast du deine Weichenstrasssen- / Weichenüberwachung im Bahnhof geplant?
Grund: Trotz Überwachung und evtl. Belegtmeldung, möchte ich einen relativ "flüssigen Bahnbetrieb" haben.
Hier mal 2 Bilder von den Rückmeldeabschniiten im Sbf München und im Hbf Igling. Mit WinTrack (ab Version 10) kann man die Rückmeldeabschnitte fahrblich kennzeichnen. Ich habe folgenende Farbcode verwendet.
Grün: Kehrschleife
Rot: Stopmelder
Gelb und Blau: Rückmeldeabschnitte
Grau: noch nicht gebaut
Wenn man hohe Ansprüche an die Betriebssicherheit stellt, sollte es eine lückenlose Überwachung aller Gleis-und Weichen geben. Die Einteilung der Abschnitte hängt von den betrieblichen Erfordernissen ab und erfordert viel Gehirnschmalz. Wie zu erkennen, habe ich teilweise sogar einzelne Weichen mit einem Rückmelder ausgestattet. Man sollte auch nicht vergessen, den Bereich bis zum Grenzeichen der Weiche mit abzudecken.
Die Flüssigkeit des Betriebs hängt nicht von der Anzahl der Rückmelder ab, sondern erstrangig von der Blockanordnung und den diversen Zugfahrtreglen des Traincontroller. Eine höhere Zugfolge als beim Original strebe ich nicht an. Ich versuche den Betrieb möglichst realistisch zu gestalten.
Zur Blockeinteilung kann ich Dir folgende Lektüre empfehlen.
http://www.vsdm.ch/wcms/ftp//v/vsdm.ch/u...ekorrigiert.pdf
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4.) Wie hast du deinen Wendel / SBH eingeteilt (wieviel Blöcke/ in d. Hardware/Software), da diese ja noch einen schönen
zusätzliche Puffer gibt.
Mein 2-gleisiger Wendel vom Sbf München zum Hbf Igling besteht aus 2 Blöcken in jeder Richtung. Bei der Auffahtr hält der Zug vor dem imaginären Einfahrsignal im Tunnel. Bei der Abfahrt hält der Zug vor Einfahrt in den Schattenbahnhof. Das Anfahren und Bremsen im Wendel ist problemlos. Bei der eingleisigen Nebenstecke nach Holzhausen wird ein 2-gleisiger Wendel verwendet, mit je 2 Blöcken um einen Schattenbahnhof zu simulieren bzw. durch gegenseitige Auslösen eine Streckenverlängerung vorzutäuschen.
Viel Grüße
Reinhard