RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#1 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 18.04.2014 11:58

Hallo Zusammen!

Da das Dampfbetriebswerk in meiner Anlage eine zentrale Rolle spielt und sich dabei sicher einige Detailfragen ergeben, möchte ich dieses Thema in einen separaten Thread stellen. Bei mancher Frage wird sich sicher der eine oder andere denken, warum ich mir nicht einfach ein paar Bilder ansehe und mir die Frage selber beantworte. Deshalb für die die mich noch nicht kennen gleich vorweg nochmal der Hinweis, daß ich nicht zu faul zum suchen bin sondern ich bin blind und kann Bilder leider nicht sehen. Ich kann also leider bei anderen Anlagen nicht so einfach "reingucken" und Ideen räubern.

Um hier nicht zuviel zu wiederholen nur kurz ein paar wesentliche Daten:
Meine Anlage bekommt eine L-Form (500x275cm), der lange Schenkel ist 500x125cm, daran angesetzt wird auf der rechten Seite ein kurzer Schenkel mit ca. 150x90cm. Dort soll auch das BW platziert werden. Der zugehörige BHF liegt auf dem langen Schenkel. Dem BW steht eine Fläche von ca. 190x90cm zur Verfügung, wobei dieser Platz für die Behandlungsanlagen etc. genutzt werden kann, da ich die Gleise zur Abfertigung und Übergabe der Güterwagen des BW's auf die Strecke parallel zu meinem BHF anordnen könnte. Hier kann also ein längerer Güterzug zerlegt werden und z.b. die Kohlewagen bei Bedarf zum Vorratslager geschoben werden.

Die "Geschichte" meiner Anlage liefert eine ausreichende Begründung für das BW, wovon die beginnende Steilstrecke nur ein (aber auch der wichtigste) Aspekt ist. Sie bietet mir die Möglichkeit meine Loks für Steilstrecken vorbildgerecht einzusetzen und ich kann auch mal mit Vorspann fahren.

Ansonsten findet ihr mehr Überlegungen zu meiner Erstlingsanlage hier:
viewtopic.php?f=24&t=108061

Folgendes möchte ich in meinem BW gerne unterbringen:
- Drehscheibe (vorhanden. Märklin 7686).
- 6-ständiger Lokschuppen + 2-3 Plätze im Freien (Lokschuppen: Fleischmann 6476, 7,5°).
- Besandungsanlage.
- Bekohlung (Kibri Großbekohlung 39420 vorhanden)
- Untersuchungsgruben (bei Besandung und Bekohlung).
- Entschlackung / Lösche ziehen (2 Stände).
- 1 gemeinsames Tankgleis für Dieselloks und ölgefeuerte Dampfloks.
- 1 Stand mit Rohrblasgerüst.
- Erforderliche Versorgungsgleise (Sand, Kohle, Öl und Schlackewagen).
- Wenn möglich auch eine Lokwerkstatt z.b. zum Wechseln von Radsätzen.

Natürlich habe ich Wasserkräne, Wasserturm u.a. typische Gebäude nicht vergessen, deren Platzierung wird sich dann aber in geeigneter weise ergeben.

Meine Überlegung ist nun folgende:
Da ich in der Länge (190cm) die Stationen besanden, bekohlen, Lösche/Schlacke, Drehscheibe und Schuppen nicht hintereinander anordnen kann, muß dieser Ablauf sinnvoll aufgeteilt werden. Besanden und Bekohlen gehen ja recht schnell vonstatten. Diese Stationen würde ich also als erstes nach der Einfahrt Abhandeln und hintereinander legen. Kann hier jemand Angaben zur benötigten Zeitdauer für diese Vorgänge bei einer Schlepptenderlok machen, damit ich das mal zeitlich einordnen kann? Und wie bekohle ich kleine Loks wie z.b. die württ. T5 / BR 75.0 oder gar den "Glaskasten" (BR 98.3)? Bestimmt nicht mit dem großen Bekohlungskran der Kibri-Anlage? Was muß ich da noch vorsehen?

Sowohl bei der Besandung als auch der Bekohlung (zwei Stände) würde ich die Untersuchungsgruben einplanen. Arbeitsgruben würde ich dann im Lokschuppen unterbringen, falls ich kein Werkstattgebäude unterbringe.

Dann müßten die Loks als nächstes zur Entschlackung und für die Fahrt auf die Drehscheibe umgesetzt werden.

Diese Aufteilung des Behandlungsgleises scheint mir auch nach dem Buch zu Betriebswerken von H.-J. Spieth zulässig und käme meinem verfügbaren Platz ja entgegen.

Bis jetzt bin ich leider noch nicht sehr weit mit meinem BW gekommen. Bin also für jeden Vorschlag oder Hinweise auf passende beispiele offen!

Ein frohes Osterfest


Michael


MS_Dampfbahn

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#2 von Redundant , 21.04.2014 21:07

Moin,

in meinem Garten liegt ein Stück Trassenrest der Bahnstrecke Linz/Rhein - Flammersfeld. Diese Strecke führte aus dem Rheintal hinaus über den rheimwesterwälder Vulkanrücken wieder hinunter in das Wiedtal. Das geschah auf ziemlich genau 10 km Fahrtstrecke. Insgesamt wurden dabei ca. 550 Höhenmeter mit zwei gegenläufigen Steilstrecken (und einem Spitzkehrenbahnhof dazwischen) überwunden.

Logisch, dass ich das Thema "Steilstrecke" auch in den Kreis meiner favorisierten Szenarien aufgenommen habe. Mein Vorbildbahnhof ist der Bahnhof Linz/Rhein an der rechten Rheinstrecke. Er hat ein langes Bahnhofsvorfeld an dessen einer Seite die Rampe zur Steilstrecke mit ca. 40 - 50 Promille ansteigt. Zwischen Bahnhofsvorfeld und den ansteigenden Bergen am Rand des unteren Mittelrheintals quetschte sich das Bw Linz/Rhein. Es war klein bis mittelgroß, wurde früh zur Außenstelle eines anderen Bws degradiert. Aber es hatte eine Drehscheibe, ein großes Bw-Gebäude und einen vierständigen Rechtecklokschuppen.

Meine Umsetzung in einem Raum mir 4,80 x 3,80 m war als Anlage ohne vollständigen Bahnhof, aber mit dem Bw und einem Teil der Steilstrecke geplant. Die Hauptstrecke beschrieb im sichtbaren Bereich einen Bogen mit etwa 3,50 m Durchmesser. Die Steilstrecke meanderte sich einen Berg hinauf um nach einem Zwischenstopp an einem Haltepunkt im oberen Schattenbahnhof zu verschwinden. Das untere Ende der Steilstrecke war in einem unteren Schattenbahnhof geplant.

Die Hauptstrecke führte durch einen Schattenbahnhof zu einem Kreisel von dem aus der Zug die Fahrtrichtung ändern konnte, oder nach einer simplen tangierenden Durchfahrt wieder in der selben Richtung im Sichtbereich der Hauptstrecke erscheinen konnte.

Einen vollständigen Bahnhof auf einer Modellbahnanlage empfinde ich als langweilig, langatmig und als Ausdruck der Unfähigkeit zur sinnvollen Selbstbeschränkung. Zumindest in meinen Augen ist nur das Bahnhofsvorfeld interessant. Das ist sicher Ansichtssache, aber für mich ist Modellbahnerei auch die hohe Kunst von Andeuten und Weglassen.

Ich hoffe dir mit meinen Überlegungen ein paar "Wetzsteine" hingeschmissen zu haben, an denen du deine eigenen Vorstellungen überprüfen und schärfen kannst.

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#3 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 21.04.2014 21:42

Hallo Thorsten!

Vielen Dank für deine Beschreibung. Die hast du gut für mich verbalisiert, sodaß ich mir ein Bild zusammensetzen konnte.

Was ich aber noch nicht richtig verstanden habe, aber schon öfters gelesen habe, ist das Darstellen eines "unvollständigen Bahnhofs.Du hast ja dann quasi die Bahnsteige oder den zweiten Bahnhofskopf abgeschnitten. Verstehe ich das richtig? Kannst du mir das mal genauer beschreiben, wie das aussieht? Was passiert, wenn ein Zug in den BHF einfährt? Wohin verschwindet er dann? Hier fehlt mir noch die Vorstellung davon, wie man so etwas umsetzt. Interessant klingt es auf alle fälle, spart dann ja auch eine Menge Platz.

Viele Grüße und Danke


Michael


MS_Dampfbahn

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#4 von Redundant , 21.04.2014 22:05

Hallo Michael,

beim Bahnhof Linz ist es so, dass unmittelbar nach dem Bw eine Fußgängerbrücke quer über den Bahnhof verläuft. Das wäre für mich die Trennlinie zum "Untergrund". Geplant war, dahinter eine "Black Box" mit 90°-Kurve in zum Schattenbahnhof anzulegen. Von dem Zug sieht man also maximal, dass er seine Fahrt im Bahnhof verlangsamt. Wo er anhält, ist also schon nicht mehr dargestellt. Unter der Brücke beginnt also die Einfahrt in den Schattenbereich. Man könnte aber auch eine Bahnhofshalle o.ä. als getarnten Weg in den Untergrund nutzen. Die Möglichkeiten sind ja vielfältig.

Wirklich sparen tut man den Platz allerdings nicht. Man kann nur das Bahnhofsvorfeld realistischer darstellen (ein einzelner Bahnhofskopf ist ja schon bei mittleren Bahnhöfen oft länger als der Bahnsteigbereich). Der zweite Punkt ist: Irgendwie ärgert man sich ja immer, dass die Bahnsteige zu kurz sind. Wenn man den Bereich einfach weg lässt, fällt auch ein Ärgernis weg (so geht es mir zumindest). Warum soll ich drei Teile (Kopf - Bahnsteigbereich - Kopf) so verkürzt darstellen, dass sie maximal als Persiflage gelten können? In meinen Augen ist es besser, nur ein Teil darzustellen - aber dafür realistischer!

Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass man 50 % der Weichen und somit eine Menge Kosten einspart. Meine Überlegung ist also realistischer und billiger!

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#5 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 21.04.2014 22:24

Hallo Thorsten!

Prima, ich glaube das Prinzip habe ich nun verstanden. Manchmal hängt es mit der Vorstellung an ganz einfachen Sachen. Zwar werde ich einen BHF auf meiner Anlage mit all den Beschränkungen umsetzen, da ich ja gerne im Zusammenspiel mit meinem BW Lokwechsel an meinen Zügen machen möchte, aber diese Idee könnte ich evtl. nach meiner Steilrampe anwenden, um dort einen weiteren BHF anzudeuten, ohne ihn komplett ausbilden zu müssen. Dort könnte sich dann meine Vorspannlok vom Zug trennen. Da muß ich mir mal nähere Gedanken machen.

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#6 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 22.04.2014 07:56

Hallo Michael,

Thorsten und ich gehören ja zu den eifrigsten Verfechtern abgeschnittener Bahnhöfe hier im Planungsforum, deshalb möchte ich Dir auch noch eine Anregung mitgeben.

Es würde für das von Dir geforderte Betriebsprogramm mit Lokwechsel durchaus ausreichen, nur einen Kopf darzustellen - natürlich den Richtung Steilstrecke und mit der Bw-Anbindung. Wegen der folgenden anstrengenden Leistung sind volle Vorräte erforderlich, und die neue Maschine setzt sich vor den Zug. In die Gegenrichtung sind der Kohle- und Wasserverbrauch hingegen gering, und die Lok kann über Deinen Bahnhof hinausfahren. Auf dem talseitigen Kopf würden also keine Rangiermanöver passieren.

Grüße,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#7 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 22.04.2014 11:41

Hallo Alexander und Thorsten!

OK, das wäre tatsächlich eine Möglichkeit. Ihr verzichtet dann ja wahrscheinlich konsequenterweise auch auf ein Empfangsgebäude?

Ich möchte nochmal eine Frage aus meinem Eröffnungsbeitrag aufgreifen, vielleicht kann mir da jemand was dazu sagen:
Vorgesehen habe ich ja die genannte Bekohlungsanlage von Kibri. Die kann ja meine ganzen Schlepptenderloks bekohlen und ja auch die größeren Tenderloks. Wie wurden in einem solchen Fall aber kleine Loks wie z.b. die BR 75.0 (T5), BR86 oder der Glaskasten bekohlt? Da benötige ich doch sicherlich noch eine andere Vorrichtung?

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#8 von Redundant , 22.04.2014 13:30

Hallo Michael,

klar, ein Empfangsgebäudewird bei einem größeren Bahnhof nicht dargestellt. Bei einem kleineren Bahnhof würde ich das schon machen. Es gibt ja Bahnhöfe (z. B. von Neben und von Kleinbahnen), die sind insgesamt 300 m lang. Da lohnt sich eine Teildarstellung nicht.

Zur Bekohlung kann ich nichts sagen – das weiß ich nicht. Wobei: Ich habe Bilder gesehen, da wurden Tenderloks durch schütten befüllt, die mit einem Kran auf die richtige Höhe gezogen wurden. Arbeitsbühnen auf Höhe der Einfüllöffnungen von Tenderloks habe ich auch gesehen.

Viele Grüße,
Thorsten


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#9 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 22.04.2014 13:36

Hallo Michael,

jedes Bw mit Großbekohlung (wie jener von Kibri) hat für Notfälle vorgesorgt, wenn diese Einrichtung z. B. wegen Reparaturen nicht zur Verfügung steht. Der einfachste Weg wäre der berühmte Fuchsbagger, über den dann auch sonst die Abgabe an Deine Lokzwerge erfolgen könnte. Die BR 86 ist übrigens sehr wohl direkt aus großen Bunkern bekohlt worden.

Das Empfangsgebäude (oder ein Teil davon) könnte ruhig noch auf dem dargestellten Teil des Bahnhofs untergebracht werden. Es würde in Kombination mit der genannten Fußgängerbrücke oder Halle die Tarnung der Kulissendurchfahrt sogar erleichtern.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#10 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 22.04.2014 15:49

Hallo Alexander!

Der Fuchsbagger liegt mir mit den 60er Jahren allerdings zu spät.

Aber dann könnte es ja vorbildgerecht sein, wenn ich an einem Ende meiner Bekohlungsanlage noch einen kleinen Kran platziere, der dann eine Schütte oder ähnliches (ein Kohlehunt? Ist das richtig?) hoch hebt. Wurden diese dann von Hand befüllt?

Und: Wäre dazu ein kleiner zusätzlicher Kohlebansen notwendig? Wenn ich mir den Bansen der Kibri-Anlage ansehe, hatte der ja recht hohe Wände. Oder sind die Arbeiter in den großen Bansen geklettert?

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#11 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 22.04.2014 16:17

Halo Michael,

ich kann Dir nicht ganz folgen, denn der passende Fuchs Typ 200 ist schon Ende der Fünfzigerjahre auf den Markt gekommen. Natürlich kannst Du aber auch einen kleinen Drehkran auf Podest vorsehen, der im Bansen händisch beladene Hunte zum Abkippen über die Lok hebt.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#12 von Oarhelljer , 22.04.2014 16:34

Hallo Michael,

es gibt durchaus Bilder von Kohlenbansen, in denen für die Kohlenhunte sogar Gleise lagen, die dort per Hand und Schippe beladen wurden.
Die Kohlenhunte konnten dann über kleine Drehscheiben bis zum Kran geschoben werden, und dort wurden sie an einem Bügel angehoben, und hochgehoben. Dazu sollte es natürlich in einem nicht zur Kohlelagerung benutzten Teil des Kohlebansen einen Zugang geben, damit die Preiserlein nicht über die Wände und Kohleberge klettern müssen.

Da Du ja ein Großbekohlung hast, könntest Du den Teil mit dem kleinen Kran eher am Rande ansiedeln, und falls Du die Kohlenhuntebahn darstellen möchtest, Dich auf ein Gleis zur Mitte des Kohlebansen hin begnügen. Bei laufender Großbekohlung wäre bestimmt ein manuelles beladen von Kohlehunten im gleichen Bansen der Sicherheit wegen bestimmt verboten gewesen.

Zum BW an sich:
Ich habe die Stationen 'bekohlen' und 'Lösche ziehen' auch doppelt vorgesehen.
'Besanden' und 'Wasser fassen' kann dann jeweils an einer dieser Stationen geschehen.
Aus einigen Büchern über BW's habe ich mir gemerkt:
Gut wäre es, wenn die Loks nach dem bekohlen zur Drehscheibe fahren können, also die Schlackengruben (und die darauf evtl. stehenden Loks) umfahren können.
Um mit der Länge hinzukommen, habe ich bei meinem BW in der Ein- und Ausfahrt jeweils einen Richtungswechsel mit 2 Stumpfgleisen vorgesehen.
Schematisch ist die Folge bei meinem BW also: Einfahrt am BW vorbei, Richtungswechsel, Zufahrt zu den Bekohlungsgleisen, Dann vorziehen zu den Schlackengruben oder auf das Umfahrgleis der Schlackegruben, dann weiter zur Drehscheibe. Von der Drehscheibe geht es zur Ausfahrt wieder zu einem Bereich mit 2 Stumpfgleisen zum Richtungswechsel, um dann - am Lokschuppen neben der Drehscheibe vorbei - das BW-Gelände wieder zu verlassen.

Ich hoffe, das ist so nachvollziehbar. Bitte melde Dich, wo die Beschreibung noch hapert, ich erkläre es dann gerne noch.

Viele Grüße

Jürgen


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#13 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 22.04.2014 17:09

Hallo Jürgen und Alexander!

@alexander: Beim Googeln war ich auf die 300er-Serie gestoßen, die es wohl auch von Kibri gibt. Die waren aus den 60er Jahren.

@Jürgen: Mit deiner Beschreibung bin ich soweit klargekommen. Wichtig ist, daß ich den Fahrweg nachvollziehen kann. Das war also soweit für mich hilfreich beschrieben.

Von zwei Dingen habe ich mich quasi in meinem BW schon verabschiedet:
1. Verwendung von schlanken Weichen.
2. Vermeidung von Sägefahrtenund Anordnung der Behandlungsstationen in linearer Folge von der Einfahrt bis zum Schuppen.

Ich denke aber, mit einem Umsetzmanöver wie du es z.b. gelöst hast, ist das sicher akzeptabel und bestimmt auch reizvoll.

Werde euch sobald ich soweit bin auf alle Fälle meinen Entwurf zeigen.

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#14 von Jumbo-44 , 23.04.2014 13:05

Moin Michael,

Dein Anlagensteckbrief ließ mich sofort an Neuenmarkt-Wirsberg am Fuße der Schiefen Ebene denken: Spitzkehrenbahnhof mit Bw unterhalb einer Steilstrecke. Sehr spannendes Thema.


Ich möchte auch noch mal eine Lanze für das Konzept der abgeschnittenen Bahnhöfe brechen.

Auch ich möchte in dem bei mir aus Platzgründen nicht realiserbaren Hamburg HBF Traktionswechsel durchführen und Pendelzüge Kopf machen lassen. Deshalb plane ich einen Schattenbahnhof mit entsprechenden Gleisanlagen, aber eben rein funktional und nicht unbedingt "vorzeigbar" oder vorbildentsprechend. In meinem Fall lasse ich sogar das (sichtbare) Gleisvorfeld weg.
Der Verzicht auf die Ausgestaltung eines realistischen Bahnhofs bedeutet meiner Meinung nach nicht zwangsläufig den Verzicht auf die zugehörigen Zug- und Rangierbewegungen.

Ich werde hier auf jeden Fall weiter mitlesen!

Gruß,
Mark


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#15 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 23.04.2014 18:05

Hallo Mark!

Ich hoffe nur, daß ich auch meine (Wunsch)-Pläne entsprechend umsetzen kann. Es ist meine Erstlingsanlage. Außer das ich früher mal ein Testoval mit Ausweichstelle als "Bahnhof" hatte, habe ich noch keine Erfahrung. Aber egal, ich tüfftle einfach bis es einigermaßen hinkommt. Mit der entsprechenden Unterstützung hier aus dem Forum wird es schon gehen.

Irgendwie habe ich mich in das Thema Steilstrecke vernarrt. Stelle mir das Betrieblich mit meinen Dampfern einfach auch interessant vor und mein BW bekommt dann auch in seiner Größe seine Berechtigung.

Ob und wie ich das mit dem "abgeschnittenen" Bahnhof auf der Talseite meiner Rampe umsetzen kann, weiß ich noch nicht so recht, behalte mir diese Idee aber im Hinterkopf. Ich habe das Empfangsgebäude des Baden-Badener-BHF und möchte das Gerne aufstellen. Wie ich den zweiten Bahnhofskopf verschwinden lassen könnte, weiß ich noch nicht. Aber vielleicht kommen da ja noch Ideen. Am bergseitigen Ende der Rampe muß ich mir auf alle Fälle etwas entsprechendes einfallen lassen. Hier müssen ja meine Vorspannloks abgekuppelt werden. Auf nachschieben werde ich wegen der schwierigen oder nicht machbaren einheitlichen Steuerung der Loks verzichten.

Deine Idde mit Hamburg klingt auch spannend. Machst du dann den Traktionswechsel im verdeckten Bereich?

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#16 von Jumbo-44 , 24.04.2014 12:00

Hallo Michael,
die "Bergstation" der Schiefen Ebene ist eigentlich nur ein kleiner Dorfbahnhof, in dem die Schubloks sich wieder vom Zug lösen, das Gleis wechseln und ins Tal zurück rollen. Von daher also bestens für die Umsetzung im Modell geeignet.

Für mein "Hamburg" (aber bis jetzt alles nur Pläne und Träume) stelle ich mir den Traktionswechsel tatsächlich im Schattenbahnhof vor. Ob sich da etwas über die Computersteuerung automatisieren läßt weiß ich nicht. Sonst werde ich halt auch im "Untergrund", mit Kameraunterstützung oder direktem Einblick, spielen.
Da wird aber noch viel Zeit vergehen

Schöne Grüße,

Mark


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#17 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 24.04.2014 17:06

Hallo Mark!

Zuerst mal entschuldigt bitte, daß dieser Thread momentan "etwas fremd geht"! Eigentlich gehört die Diskussion gerade in meinen Ursprungsthread zur Konzeption meiner Anlage. Hier wollte ich eigentlich spezielle Fragen zu meinem BW platzieren. Aber da sich diese Fragen nun mal zufälligerweise hier ergeben haben, möchte ich hier natürlich dranbleiben.

Das mit dem "Dorfbahnhof" am oberen Ende der Rampe klingt wirklich ideal. Kennst du zufällig diesen BHF oder hast du Bilder davon gesehen? Nachgeschobene Züge bzw. in meinem Fall wird es Vorspann werden, da wohl Nachschub aufgrund der Streuungen in den Antrieben usw. zu groß sind um sicher nachschieben zu können, sind ja oft relativ lange, zumindest für übliche Kleinbahnhöfe. Wie ist das dann hier? Weißt du das oder sonst jemand?

Bsp: Bei einem kleinen BHF würde ich normalerweise eine max. Nutzlänge von ca. 120 cm vorsehen. Güterzüge oder schwere Reisezüge mit Nachschub/Vorspann wären ja aber länger. Wie löse ich das dann? Dem kleinen BHF kann ich ja nicht auch eine NL von 200-220 cm geben, da das ja die Ausmaße meines großen Talbahnhofs sind.

Ist die Strecke dort an der schiefen Ebene eine zweigleisige Strecke? Ich baue ja eingleisig, schon um Platz zu sparen. Dann könnte der Bergbahnhof gleich auch Ausweichstelle für evtl. Zugkreuzungen oder zum Überholen werden.

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#18 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 24.04.2014 17:19

Hallo Michael,

es handelt sich um den Bahnhof Marktschorgast.

Zum Steilstreckenbetrieb selbst gäbe es noch eine Möglichkeit zur Vereinfachung. Die Reisezüge könnten (natürlich etwas langsamer fahrend) mit einer Lok auskommen. Im Güterverkehr könnte im Bahnhof vor der Rampe eine gewichtsabhängige Teilung stattfinden.

Somit würde der Ansatz mit nur einem dargestellten Kopf weiter funktionieren, und Du brauchst keine zweite Betriebsstelle am oberen Ende der Steilstrecke.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#19 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 24.04.2014 17:46

Hallo Alexander!

Ja klar, diese Möglichkeit bleibt natürlich auch. Wird sich im laufe der weiteren Planungen zeigen, was letztlich überhaupt realisierbar ist, will heißen, ob überhaupt die "Bergstation" auf meiner Anlage platzmäßig darstellbar wäre. Ich muß da einfach Schritt für Schritt vorgehen. Ich muß auch erstmal real ausprobieren, ob ich überhaupt mit Vorspann fahren kann. Wenn mir das nur Schwierigkeiten bereitet, lasse ich das thematisch sowieso weg.

Wenn sich meine Überlegungen umsetzen lassen, wäre die Rampe vom Fahrweg her rund 5-6 m lang. Nach dieser Strecke wäre eine Ausweichstelle sicher betrieblich sinnvoll.

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#20 von RvdtG , 24.04.2014 21:52

Hallo Alexander und Michael,

es wäre auch möglich statt Bhf Marktschorgast den Block Schödlas nachzubilden - da teilweise über Marktschorgast hinaus nachgeschoben werden musste existierte dort an der Wasserscheide ein stumpfer Gleiswechsel mit je einem Stumpfgleis pro Richtung. Zwei Stumpfgleise deshalb, weil teilweise auch aus der anderen Richtung (ab Bhf Münchberg) nachgeschoben werden musste.

@Michael/Mark/Alexander: hat einer von euch gerade parat, wann das zweite Gleis zwischen Marktschorgast und Stammbach abgebaut wurde? Wikipedia schweigt sich dazu aus, und die Literatur liegt bei meinen Eltern

Edit: Mark und Alexander bei der Nachfrage zur Schiefen Ebene eingefügt, da mir gerade erst aufgefallen ist, das Michael der Themenersteller ist.


Grüße
Volker


 
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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#21 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 24.04.2014 22:57

Hallo Volker!

Tut mir leid, aber ich zeichne mich hier durch absolute Unkenntnis aus. Hatte diese Strecke so bei meinen Überlegungen überhaupt nicht im Radar. Stelle nun aber fest, daß das als "Geschichte zu meiner Modellbahn" hervorragend paßt!

Meine Anlage folgt eigentlich soweit keinem realen Vorbild, ist also eine Fantasieanlage, die meine Wunschkomponenten beinhaltet. Auslöser für das Thema Steilstrecke ist bei mir eigentlich die Geislinger Steige, die sich relativ in meiner Nähe befindet und die auch in einem Buch von Bernhard Stein beschrieben ist. Das gefiel mir und bietet betrieblich einige Spielvarianten, wobei ich hier auch keinem realen Fahrplan o.ä. folge sondern dem, was mir gefällt.

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#22 von RvdtG , 24.04.2014 23:15

Gerade ist mir noch die Homepage des DDM Neuenmarkt-Wirsberg eingefallen, und siehe da:

Zitat
Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte die Grenzziehung für einen erheblichen Verkehrsrückgang auf der Strecke von Bamberg nach Hof – um 1967 konnte deshalb das zweite Streckengleis zwischen Stammbach und Marktschorgast zurückgebaut werden.



http://www.dampflokmuseum.de/die-schiefe...chte/bedeutung/


Grüße
Volker


 
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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#23 von Jumbo-44 , 25.04.2014 08:01

Hallo Michael,
Deine Fragen zur Schiefen Ebene wurden ja umfänglich von Volker und Alexander beantwortet. Mein "Wissen" über die Strecke beschränkt sich ja auch auf das einmalige (im zweifachen Wortsinn) Erlebnis einer Dampf-Sonderfahrt von Nürnberg bis Marktschorgast (der Name war mir doch glatt entfallen).
Im angesprochenen Museum gibt es auch eine beeindruckende H0-Schauanlage zur Schiefen Ebene. Da hilft dann aber nur selbst hinfahren, weil die Homepage nur kaum aussagekräftige Bilder enthält.

Daß mitunter auch von der anderen Seite nachgeschoben werden mußte wußte ich jetzt auch noch nicht. Wirklich ein sehr spannendes Vorbild - "leider" bin ich schon dem Hamburg bzw. Speicherstadtvirus verfallen

Wünsche Euch allen einen schönen Tag / ein schönes Wochenende,

Mark


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#24 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 25.04.2014 12:15

Hallo Zusammen!

Das ist also wirklich ein interessantes Thema! Damit hat meine Fantasieanlage doch eine ganz reale Hintergrundgeschichte. Das macht es dann auch betrieblich glaubhaft.

Da ich auf eine weiter oben gestellte Frage noch keine Rückmeldung bekommen habe, möchte ich diese gerne nochmal aufgreifen. Vielleicht wurde sie ja nur überlesen.

Hat mal einer erlebt, wie lange das Besanden und Bekohlen einer Dampflok dauert? Evtl. auch mal der Vergleich zwischen einer großen Schlepptenderlok und einer Tenderlok?

Zum Wasserfassen und Entschlacken habe ich mal Angaben gefunden. Das wurde beides mit 20-30 Min. benannt. Damit läßt sich das Wasserfassen und Entschlacken ja gut zusammenfassen, zumal ja wenn ich es richtig gelesen habe oft die Schlacke mit Wasser abgelöscht wurde (zumindest wenn ein Schlackensumpf vorhanden war). Wurde das generell gemacht, auch ohne Schlackensumpf?

VG Michael


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RE: Mittelgroßes Dampf-BW vor Steilstrecke

#25 von Thomas , 25.04.2014 13:55

Hallo Michael!

Ich habe zwar keine genaue Zeit für die genannten Nachfüllaktionen parat, jedoch dürfte es wie beim
Tanken eines LKW´s sein - je leerer der Tank desto länger dauert die Befüllung.

Mit Anhalten, Öffnen und wieder Fertigmachen dürftzen auch hier 20-30 Minuten realistisch sein, je nach Füllmenge.

Wenn natürlich nur zwischendurch etwas zugefügt wurde, dann auch mit kürzer Zeitspanne.

Gruß


Viele Grüße

Thomas


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