Hallo,
nachdem ich nun schon ein paar Tage hier im Forum bin will ich mit dem Baubericht zu meiner Anlage starten. Es geht hier aber nicht bei 0 los, ich hab schon einiges gemacht.
Aufgebaut ist die Anlage in meinem Wohnzimmer - dank verständnisvoller besserer Hälfte kein Problem. Sie war es ja eigentlich die mich dazu bewogen hatte endlich mal mit der schon ewigen Planerei aufzuhören und mit dem Bau zu beginnen.
Das ganze ist natürlich an die gegebenheiten im Wohnzimmer angepasst und zudem modular. Auch wenn ich eine Eigentumswohnung habe, irgendwann zieht man ja dann vielleicht doch um. Grob ist es eine U-Anlage.
Zum Thema der Anlage: Eine 2gleisige Hauptstrecke irgenwo in Österreich - eher im gebirgigen Teil gelegen, aber ohne Konkretes Vorbild. Wohl aber mit typischen Elementen österreichischer Strecken.
Geplant habe ich das ganze in Wintrack, wenngleich ich schon ein paar Änderungen durchgeführt habe die im Plan nicht drinnen sind.
Als Gleissystem kommt Roco Line zum Einsatz. Der Mindestradius ist knapp 500mm - also R4. Aber nur im unsichtbaren Bereich im sichtbaren ist es mindestens R6.
Zuerst ein paar Worte zur Steuerung: Gesteuert wird das ganze natürlich digital, ausschließlich DCC. Fahre schon seit Beginn meiner Modellbahnerzeit digital. Habe mir am Anfang des Jahres die neue ECOS 2.1 von ESU gegönnt. In erster Linie wegen des Gleisbildstellpultes das mMn einer Computersteuerung schon sehr nahe kommt. Als Rückmeldung kommt S88 zum Einsatz der über die Stromfühlermethode die Gleisbesetztmeldung macht. funktioniert tadellos. Vor allem kann man bei der Ecos Fahrwege auch über Rückmelder auslösen lassen, sehr praktisch zB beim Rückstellen von Signalen auf Halt - oder HP0 wie es in Deutschland heisst. Oder auch bei der Schattenbahnhofsteuerung.
Ein Blick auf das GBS vom linken Anlagenteil - insgesammt werde ich 3 Seiten brauchen um die ganze Anlage darzustellen. Man sieht hier auch das es sich um deutsches Produkt handelt. Zum einen an den Signalbegriffen und zum anderen ist es gar nicht einfach die Steuerung für den Gleiswechselbetrieb zu konfigurieren. Desshalb auch die vielen Tasten. Leider ist es bei der ECOS nicht möglich die Start - Ziel Taster zu priorisieren, sprich wenn Taste A zuerst gedrückt wird und dann Taste B, schalte Fahrweg C, wen B zuerst und dann A schalte Fahrweg D - geht leider nicht. Desshalb immer 4 Taster, jeweils 2 für eine Richtung.
Als Bremstechnik verwende ich die ABC Technik von Lenz. Dazu hatte ich im Vorfeld einige Test durchgeführt. Als Fehler hat sich herausgestellt das ich die Test ausschließlich mit einer Lok durchgeführt hae die einen ESU Decoder verbaut hat. Kaum hatte ich einen Teil der Anlage gebaut und testete das ganze auch mit einer Lok mit Zimo Decoder fingen die Probleme an. Entweder schlichen die Loks durch den Bremsabschnitt oder reagierten gar nicht auf das Signal. Nur eine "Zimo Lok" funktionierte Problemlos, die 50.2314, warum konnte ich mir zuerst nicht erklären. Eine Mail an den Support von Zimo brachte dann die Lösung, ein 1K Widerstand um den Stromverbrauch der Loks zu erhöhen, siehe da jetzt bleiben auch die Zimo Loks so stehen wie ich es von den ESU Loks gewohnt war. Jetzt war mir auch klar warum die 50er funktionierte, die hat einen Rauchgenerator von Seuthe verbaut der ordentlich Strom zieht und damit das gleiche bewirkt wie der Widerstand.
Die ganzen Bremsmodule, Decoder für Weichen und Signale baue ich selbst. Hier ein Blick auf ein ABC Bremsmodul für 2 Gleisabschnitte (oder halt einen bei einer 2 gleisigen Strecke) für beide Fahrtrichtungen. Das Modul hat auch einen Decoder integriert mit der bei Freistellung des Signals die Bremsdioden überbrückt werden. Die beiden anderen Relais dienen dazu den ganzen Abschnitt auf die Bremsdioden zu schalten wenn ein Zug in den Bremsabschnitt einfährt - wichtig ist das vor allem für den Wendezugbetrieb wenn die Lok hinten ist. Die Besetztmelder hab ich auch gleich in das Modul integriert.
Rechts daneben sieht man einen einfachen Gleisbesetztmelder - für Gleise in denen keine Bremstechnik erforderlich ist.
So, jetzt aber zur Anlage selbst.
Hier das linke Gleiswendel um vom Schattenbahnhof zur sichtbaren Ebene zu kommen. Gebaut mit Sperrholz und Gewindestangen. Zudem hab ich aus 2mm Schweissdraht eine Tunneloberleitung gebaut. Machner mag vielleicht sagen das man die im Digitalbetrieb eh nicht braucht. Ich hab trotzdem eine gebaut, und bin auch froh darüber das ich mich so entschieden habe. Denn schon beim Wendel gab es einen Punkt, nähmlich jenen wo das Wendel unter das bereits in der Eben liegende obere Trassenbrett führt. Dort wäre die Durchfahrtshöhe für eine Lok mit aufgestelltem Stromabnehmer viel zu gering. Ausserdem hilft es beim überbauen der Anlage. Ist der Ausschnitt so große das die Oberleitung durch passt, passt es auch für die Loks.
Hauptthema des linken Anlagenteils ist etwas für Österreich typisches: Eine Haltestelle die einmal ein Bahnhof war. Das mittlere Bahnhofsgleis wurde entfernt und an dessen Stelle ein breiter, moderner Mittelbahnsteig errichtet. Vorhanden sind noch das alte Bahnhofsgebäuse (ist gerade im Bau) und der Güterschuppen samt Anschlussgleis. Ebenso ein Gleisanschluss zu einem Schrotthändler. Diese werden heute als Anschlussbahn betrieben. Beide Anschlussgleise haben noch die früher übliche Schutzweiche um Flankenfahrten zu verhindern.
Im rechten unteren Eck des Bildes sieht man den Signaldecoder für den Selbstblock - ist wirklich einer, wird von der ECOS gesteuert - der sich kurz vor der Tunneleinfahrt befindet. Ein Bild davon.
An den linken Teil anschließend ist ein Verbindungsstück welches hinter dem Fernseher vorbei führt und nur 20cm breit ist. Ursprünglich wollte ich da nichts besonderes machen, hab mich nun aber doch dazu entschieden da eine kleine Schlucht mit Brücke zu bauen. Ob unten später eine Strasse oder ein Fluss hin kommt weiß ich noch nicht.
Als Brücken kommen 2 Stahlbrücken aus dem Lasercut Programm von Noch zum Einsatz. Anfangs war ich aufgrund der filigranen Kartonkonstruktion noch etwas skeptisch bezüglich der Stablilität. Zusammengebaut sind die aber sehr stabil. Die Optik finde ich genial, vor allem wenn ich da an die Plastikbrücken denke die auch noch von früher habe. Das schlägt sich aber natürlich auch im Preis nieder.
So, das wars erstmal. Bitte entschuldigt die eher schlechte Bildqualität, aber das Licht war gestern einfach so schlecht - bei uns hat es ja nochmal geschneit - das keine ordentlichen Bilder zu machen waren.