Hallo liebe Stummis,
ich bin jetzt seit über 2 Jahren im Forum angemeldet und die wenigsten werden mal einen Beitrag von mir gelesen haben (große Trauer). Als Kind/junger Jugendlicher habe ich mich an der 2m x 1m H0-Gleichstrom-Standard-Sperrholzplatte versucht. Mein Vater sagte immer „Du friemelst und friemelst und nichts kommt bei rum.“ Das war natürlich nicht sooo motivierend. Dieses schwere Trauma begleitete mich über 20 Jahre. Endlich konnte ich es verarbeiten.
Außerdem wohne ich nicht mehr zu Hause. 😊
Ich habe mich beim Planen einer Anlage bereits versucht. Allerdings fehlt es mir noch an Fingerfertigkeit und Wissen, was den Umgang mit Scarm und - viel schlimmer - wie ich die harte Schienen-Realität richtig ins Modell umsetze, angeht.
Planerisch ist das alles nicht so dolle, was ich bisher auf die Reihe bekommen habe.
Was meine Anlage angeht: Zunächst gehe ich (natürlich) von der eierlegenden Wolfmilchsau aus. Will sagen: Ich
befinde mich zunächst bei Wünsch-Dir-was um dann hoffentlich von Euch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden. Für viele Anregungen habe ich mir die „Gleisplansammlung“ mehrmals durchgeschaut und dort sehr interessante Pläne gefunden. Mehr dazu im Fragebogen.
1. Titel
Ich finde "Mit Heinrich ins Weserbergland" ganz passend. Evtl. ergibt sich ja aber noch was anderes...
2. Spurweite & Gleissystem
Spur H0, RocoLine mit und ohne Bettung. Gleismaterial an sich ist aber nicht so entscheidend, da mich hier gern beraten lasse. Wichtig ist nur, dass es ein Zweileitergleis ist. Mit Dreileitergleis kann ich nicht um (versucht mal mit Dreileitergleis einen Wendekreis zu bauen. Wasn Aufwand).
3. Raum & Anlage
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Ich finde ein „G“ sympathisch. Es wäre aber auch ein „U“ oder eine Rundum-Anlage mit beweglicher Brücke denkbar. Ich bin da derzeit nicht festgelegt.
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
Mir steht ein Kellerraum mit den Maßen 7,05 m x 4,15 m zur Verfügung. Die Tür ist fast mittig an der schmalen Raumseite. Das Kellerfenster braucht nicht beachtet zu werden. Theoretisch könnte der gesamte Raum „verbaut“ werden. Dies ist aber kein explizites Planungsziel. Ein wenig Platz im Raum ist auch ok.
An der Seite mit der Heizung kann ich mir auch vorstellen, dass die Anlage sich dort von der Wand entfernt, so dass man hinter der Anlage durch einen Wartungsgang an die Heizung kommt.
Die Anlage muss nicht demontierbar sein. Wenn man das einfach mit einplanen kann, käme es aber u.U. doch in Betracht.
4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Ich habe nicht den Anspruch, dass ich einen Bahnhof 1 zu 87 ins Modell umsetze. Es soll aber schon so nah wie möglich am Original sein. Es soll möglichst große Radien geben und ein stimmiges Konzept sichtbar sein. Ich möchte mich aber nicht den strengen Konventionen einer reinen Modellbahn unterwerfen.
Ich möchte aber auch keinen ICE sich über R1 quälen lassen.
4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Eine zweigleisige Hauptstrecke (hauptsächlich als Parade) wäre schön. Eine Nebenstrecke mit Industrieanschluss. Dazu ein Bahnhof für jede Strecke.
4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Für schöne Bögen sollen Flexgleise für große Radien zum Einsatz kommen. Radien im sichtbaren Bereich so groß wie möglich.
Der Einsatz von Bogenweichen kann eingeplant werden. Gern auch schlanke Weichen, wobei dies kein Muss ist.
Im nichtsichtbaren Bereich dürfen es gern auch kleinere Radien sein.
4.4 Maximale Steigung
Die Steigung sollte nicht über 3% gehen, da auch lange Garnituren (Heinrich) fahren sollen.
4.5 Maximale Zugslänge
Im Idealfall ein langer Heinrich mit Doppeltraktion. Das wären zwei 44er und 50 Waggons. Das macht… ziemlich lang. Ein einfacher Heinrich wäre aber auch schon schön. Ich kenne mich mit den Zuglängen und Zusammensetzungen nicht so aus. Da ich aber lange Züge mag, sollte ein Personenzug schon 5 oder mehr 30 cm Waggons haben.
4.6 Anlagenhöhe der Hauptebene
Die Raumhöhe beträgt 2,2m. Die kann mit einem Berg auch voll ausgenutzt werden. Ansonsten irgendwas zwischen 100 und 120 cm. Da bin ich nicht so festgelegt.
4.7 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Die Anlage sollte nicht tiefer als 100 cm sein. Ich bin relativ groß und habe somit lange Arme… Das Minimum kann auch gern schmal sein (z.B. 40cm). Wenn es gestalterisch Sinn macht.
4.8 Eingriffslücken / Servicegang
Eingriffslöcher finde ich irgendwie doof. Ich möchte nicht planmäßig unter der Anlage umherrobben. Sollte sich aber ein Gleisplan auftuen, der so genial ist, sich aber nur mit Eingriffslöchern realisieren lässt, würde ich die Kröte schlucken.
4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Der Schattenbahnhof kann unter der ganzen Anlage versteckt werden. Ich denke, dass eine Etage Schattenbahnhof ausreichend ist. Fiddelyard ist nicht geplant (kann man da mit einem im Nirvana endenden Industriegleis was machen?).
4.10 Oberleitung ja / nein
Da auch E-Loks fahren sollen, wäre eine Oberleitung zumindest auf der Hauptstrecke wünschenswert.
5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Fahren auf jeden Fall digital.
5.2 Steuern analog oder digital
Die Steuerung soll ebenfalls digital erfolgen.
5.3 PC-Steuerung
Ich kann mir auch einen späteren vollautomatischen Betrieb vorstellen. Das sollte natürlich gleich beim Bau berücksichtigt werden. Bin da für Ideen offen.
6. Motive
6.1 Epoche
Epoche IV hat mit das schönste Rollmaterial, finde ich. Ich finde aber auch den ICE recht schick. Wenn der so über die Parade schießt… Ich bin da zeitlich nicht so festgelegt.
6.2 Bahnhofstyp(en)
Der Bahnhof der Hauptstrecke sollte ein Durchgangsbahnhof sein. Der Bahnhof der Nebenstrecke kann sowohl ein Endbahnhof oder auch ein Durchgangsbahnhof sein.
6.3 Landschaft
Ein wenig bergig bzw. hügelig soll es sein. Eine bestimmte Region habe ich nicht im Auge. Ein wenig Harz, ein wenig Weserbergland. So in der Art.
6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
Ich möchte auf jeden Fall meine Farben-Fabrik unterbringen. Wichtig ist mir noch ein Bahnübergang mit Behang. Ich habe da noch so ein Bild aus der Jugend im Kopf. Ich glaube es war ein Fallerprospekt mit einem beschrankten Bahnübergang, einer Straße mit Kopfsteinpflaster, die Schranken waren geschlossen und ein Zug war am Bildrand zu sehen… So die Erinnerung.
Ein bisschen Stadt ist nie verkehrt. Dazu viel Strecke. Ein paar Brücken, die ein kleines Tal queren. Ein Bach oder Fluss, gern mit Wasserfall… *Träum*
6.5 Bw (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
Ein BW wäre toll. Es darf auch gern klein sein.
7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
Der bisher vorhandene Fuhrpark ist überschaubar und soll nach und nach ergänzt werden. Es gibt noch ein paar analoge Loks bei denen eine Umrüstung wohl nicht lohnt. Ich möchte gern Dampfloks, Diesellok und E-Loks fahren lassen.
7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
Es gibt zwei ganz großartige Pläne. Nee anders… Es gibt (gerade im Stummiforum) ganz viele großartige Pläne. Zwei davon gefallen mir besonders.
Es gibt aber so viele andere Pläne, die alle ihre Highlights haben. Ich möchte aber diese zwei nennen, da ich mir das in meinem Kellerraum auch gut vorstellen kann:
Traventall: viewtopic.php?f=64&t=96683
St.Luis nach Bad Kimstadt: viewtopic.php?f=64&t=58234&start=225
Ich habe mich mal in der Scarm-Modellierung versucht. Beim Versuchen ist es aber auch geblieben. Da besteht noch Aufholbedarf…
7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Geplant werden soll hauptsächlich für den Einzelspielerbetrieb. Mein Sohn (10) wird natürlich ebenfalls mal mitfahren. Wenn es denn mal soweit ist, würde ichmich natürlich freuen, den einen oder anderen Stummi zu begrüßen.
7.4 Budget
Das Budget spielt natürlich eine Rolle. Ich bin mir wohl bewusst, dass der Bau einer Anlage gern mal in den oberen vierstelligen oder unteren fünfstelligen Bereich gehen kann. Da ja nicht alles rollende und technische Material von jetzt auf gleich vorhanden sein muss, gibt es einen Ausgleich in der Zeit. Das passt dann schon.
7.5 Zeitplan
Papier ist geduldig. Ich bin es manchmal auch. Bis zum planmäßigen Renteneintritt sind es noch 28 Jahre. Die Anlage sollte vorher fertig sein. Einen festen Zeitplan gibt es aber nicht. Ich werde wohl hauptsächlich am Wochenende und im Urlaub bauen können. Je nach Größe wird es also dauern, bis die Anlage fertig ist. Ist eine Anlage jemals fertig?
Soweit der Fragebogen…
Erwähnen möchte ich noch, dass es mich vor allem reizt, lange Züge fahren zu sehen. Auch das Konstruieren und der Bau wird mir Freude bereiten. Ich liebe Friemelarbeit (siehe Zitat Papa). Respekt habe ich vor allem vor der Verkabelung. Das geht mir bisher völlig ab. Da bin ich totaler Anfänger.
Eine (evtl nur angedeutete) U-Bahn-Station fände ich interessant (so als Übergang zum Bahnhof der Hauptstrecke). Ich mag die Hamburger U-Bahn-Züge so gern. Einen langen Heinrich würde ich gern über die Hauptstrecke tuckern sehen. Daher auch der total inspirierte Anlagenname.
Verhandelbar bei der Planung ist erstmal alles. Es muss am Ende stimmig sein.
Moment, eine Sache ist doch nicht verhandelbar. Wenn die Farben-Fabrik geplant wird, muss ein Abwasserrohr in einen nahegelegen Bach führen. Meine Preiserprotestler wollen ja was zu meckern haben.
Das soll es fürs Erste gewesen sein...