Hallo Neo und Thorsten,
Ich bin einer von den gaaanz stillen Mitlesern gewesen, aber euer Thread hat mich nach gut zwei Jahren Mitlesens irgendwie gepackt.
Da ich persönlich nicht mit Wintrack, sondern mit Anyrail arbeite, kann ich euchbei den Wintrack-spezifischen Angelegenheiten keine Hilfe leisten, allerdings habe ich mir mal erlaubt, auf Basis der geschilderten Gegebenheiten einen kleinen Vorschlag zu basteln.
Selbst bin ich, auch wenn hier im Forum bisher stumm wie ein Fisch, gleisplantechnisch wie auch allgemein eisenbahnerisch recht bewandert, und habe mich bereits (trotz meines zarten Alters) mit einigen Gleisplänen diversester Regionen und Epochen und deren kompromissbehaftete Modellumsetzung unter Beibehaltung des Vorbildcharakters auseinandergesetzt. Damit vertrete ich also eher die Fraktion der Modell- als die der Spiel-bahn.
Der Vorschlag, den ich einreichen möchte, weicht in einigen Aspekten von euren grundlegend vorgegebenen Kriterien ab, dennoch bitte ich, diese Abweichungen und deren Motivation zu bedenken.

So habe ich eine sehr freie Form gewählt, die durch ihren G-förmigen Charakter einen enormen Gewinn an Strecke bietet, ohne überladen zu wirken. Es kann so eine deutlichere thematische und landschaftliche Trennung und Entfernung der einzelnen "Themenwelten" Abzeigbahnhof und Endbahnhof der Nebenbahn erfolgen.
Ein weiterer Vorteil ist begründet in Murphys Eisenbahngesetzen, die besagen, dass stets die Weiche an der unzugänglichsten Stelle kaputtgeht. Daher gilt es ebensolche Stellen zu vermeiden, was bei einer geringeren Anlagentiefe durch eine aufgelockerte Form wie dem "G" automatisch der Fall ist.
Weiterhin habe ich als Nichtmärklinist inzwischen meine argen Schwierigkeiten mit derartig starren Gleisgeometrien wie der des Märklin-C-Gleises. Ich habe selbst mit Roco Geoline angefangen (ebenfalls mit fest montiertem Schotterbett), was am Anfang durch den Plug&Play-Charakter überzeugt, langfristig jedoch durch die engen Radien und die darauf folgenden langen Geraden ein sehr unnatürliches Bild erzeugt. Daher habe ich in meinem Vorschlag das Märklin-K-Gleis verwendet, das ein Flexgleis bietet. Mit diesem lassen sich deutlich geschwungenere, elegantere und damit lebendigere Gleiskompositionen erstellen, wie der Entwurf zeigt.
Die Idee, die Anlage auf Rollen zu stellen, habe ich nicht ganz verstanden, generell würde ich davon zugunsten der Stabilität allerdings abraten.
Noch kurz ein paar erläuternde Worte zu meinem Plan:
Wie von euch vorgegeben, zeigt der Plan einen Abzweigbahnhof an einer zweigleisigen Hauptstrecke. Diese ist beidseitig an die "große weite Welt" angeschlossen, welche sich dann konkret in Form des Schattenbahnhofes unterhalb dieses Bahnhofes befindet. Verbunden werden diese beiden Bahnhöfe über die Kehrschleifen an den jeweiligen beiden Enden. Es bleibt dem Bauenden überlassen, wie viele Wendeln er bauen will, allerdings ist davor zu warnen, den Schattenbahnhof zu flach unter das Obergeschoss zu legen, da sonst entweder Einsehbarkeit, Bespielbarkeit oder schlimmstenfalls die Fahrzeuge leiden. Der Abzweigbahnhof selbst ist dann in einer schwungvollen Kurve gestaltet, aus genannten Gründen. Um den Bahnhof herum bietet die großzügig bemessene Fläche allerlei Möglichkeiten zur kreativen Stadt-/Landschaftsgestaltung. Das gewünschte Bw in Form eines Lokschuppens (bei der Deutschen Bundesbahn nannte man so etwas eine Lokstation) habe ich in der unteren Einfahrt untergebracht, für die obere rechte Ecke würde sich ein Industriegleisanschluss, vielleicht ja auch einer mit einer kleinen Wagendrehscheibe anbieten. Solche Rangieraufgaben des örtlichen Güterverkehrs können zu interessanten Rangierspielen führen und geben Güterzügen einen Sinn.
Die Bahnsteiganordnung ist in diesem Plan untypisch, allerdings nicht unmöglich, da der Hausbahnsteig zugunsten eines Inselbahnsteiges entfällt. Solche Situationen finden sich beispielsweise in Offenburg oder in Bad Münster am Stein(Bahnsteige muss man sich bei den größeren Gleisabständen denken).
Am oberen Bahnhofskopf des Abzweigbahnhofes findet nun die Nebenbahn ihren Ausgangspunkt. Sie steigt bis zum Nebenbahnendbahnhof um 7cm an. Das entspricht einer Steigung von ca. 3%, was für Märklinloks bei einer maximalen Zuglänge von 1,2m (auf der Nebenbahn) absolut machbar ist.
Gleichzeitig sinkt die Hauptstrecke ab, um die Steigung der Wendel etwas zu verteilen. Schließlich verschwindet sie dann im Tunnel unter dem Nebenbahnendbahnhof, dort macht sie eine 180°-Wende und kommt eine Etage tiefer wieder raus. Wie zu erkennen, quert sie dadurch notwendigerweise den Zugang zum Nebenbahnendbahnhof, was mir allerdings vertretbar erscheint.
Auch im Nebenbahnendbahnhof gibt es einen Gleisanschluss an einen Industrieanschluss nach Wahl, nur ein paar Vorschläge sind Sägewerk, Brauerei, Langholzverladung, der örtliche Kohlenhändler, Stückgutverladung, ein Traktorenhersteller, eine Tongrube oder vieles andere mehr.
Dadurch kann dem Nahverkehrszug nach Belieben ein Güterwagen mit angehängt werden, der dann im Abzweigbahnhof in den nächsten Güterzug eingereiht wird.
So viel zu diesem Plan, vielleicht konnte ich ja einige Anregungen geben, die sich später als nützlich erweisen.
Freundliche Grüße von der KBS661 Mainz-Alzey,
Wolfslokführer