Guten Morgen Daniel,
Zitat
... der Selbstbau eines Empfangsgebäudes macht mir Angst. Ich hab null Ahnung, wie das geht. ...
Hm ... mir lag gerade ein flotter Spruch in dem das Wort "Selbsthilfegruppe" vorkam auf der Zunge ... aber nee, jetzt traue ich mich nicht.
Was macht Dir denn Angst ... die Sorge zu scheitern? Was kann denn im schlimmsten Fall passieren ... einen Zehner an Material und etwas Bastelzeit in den Sand setzen ... die Erfahrung, vor die persönliche Grenze zu laufen? Ja und ...
Ich tausche für mich das Wort "Angst" gegen "Respekt" denn damit kann ich mehr anfangen. Das klingt ein wenig mehr nach einer Herausforderung, von der man noch nicht weiß, ob man ihr gewachsen ist. Und das kenne ich nur zu gut. Meine Signatur steht aus gutem Grund unter meinen Beiträgen.
Meine persönliche Erfahrung lautet, einfach mal probieren und schauen, wie weit man kommt. Es droht kein Weltuntergang, wenn's nicht klappt oder das Ergebnis nicht anlagentauglich ist. Aber wenn es gelingt ... ... und das könnte ja auch passieren!
Man muss ja nicht gleich mit einem Großprojekt starten. Erfahrungen gewinnt man z.B. durch den Umbau vorhandener Bausätze. So bin ich angefangen. Ich habe mir ein paar alte Schätzchen aus der Bucht geangelt, die sonst wohl in der Tonne gelandet wären. Durch die Praxis fand ich dann heraus, welche Materialien und Werkzeuge hilfreich sind und bin Stück für Stück angefangen, meinen Fundus nach meinen Bedürfnissen und Vorgehensweisen auszubauen. Irgendwann traute ich mich an komplette Selbstbauten. Das kam eigentlich in der Rückschau fast unbemerkt, automatisch und konsequent hinterher. Es hat sich einfach so ergeben, da es in N nicht die Gebäude gab, die ich für meine Ideen brauchte. Und jetzt traue ich mich sogar nach oben zu schauen und siehe da ... blauer Himmel ... unendliche Weiten ... jede Menge Bastelspaß ... Begeisterung.
Weiter oben hast Du gefragt, wie das geht und wie man anfängt. Ich kann jetzt nur von mir ausgehen. Ich bin in der Gegend herumgelaufen bzw. gefahren und habe mir Beipiele und reale Vorbilder angeschaut. Schnell sind mir die Differenzen zwischen Bausatzmodellen und wirklichen Gebäuden deutlich geworden. Dann fing ich an zu planen und stellte mir meine Stadt vor ... wer dort wohnt, von was die Leute leben, welche chrakteristischen Merkmale die Modellgegend prägen ...
Wenn Du eine klare Vorstellung hast, besitzt Du ein Kriterium, nach dem Du Bausatzmodelle auswählst oder auf ihre Umbautauglichkeit abklopfen kannst. Plötzlich fallen Dir draußen Szenen auf, die perfekt in Deine Vorstellungen passen. In solchen Fällen nehme ich meine Kamera zur Hand und lichte das Vorbild so gut es geht ab. Wenn es zum Nachbau ansteht, geht's an den Rechner und es wird gezeichnet. Wenn ich unsicher bin, ob die Idee umzusetzen ist, fertige ich ein einfaches Papier oder Kartonmodell an. Da ich kein konkretes Vorbild nachbaue, wandle ich den Plan so lange ab, bis es passt. Dann folgt der Bastelspaß. Du kannst es in meinem Thread nachlesen z.B. beim Bau meines Kaufhauses. Das war mein erstes Großprojekt, das ich hier in loser Folge vorgestellt habe.
Das ist aber nur ein Beispiel, wie ich es gemacht habe. Wenn Du es versuchen möchtest, wirst Du Deinen eigenen Weg finden müssen. Wie ich wirst Du wahrscheinlich auch in einige Sackgassen laufen ... was soll's. Fang einfach an, wenn es Dich reizt ... der Rest findet sich unterwegs. Vorsicht, das hat Suchtpotential ...
LG
Hubert