Guten Morgen zusammen,
gestern wurde es spanndend. Für die Interessierten unter euch hier mein Erfahrungsbericht des ersten Tests einer PC-Steuerung.
Ich hatte ja einen 16-fachen Gleisbesetztmelder von Digikeijs besorgt. Zum Testen habe ich eine kleine Strecke auf dem Schreibtisch aufgebaut. Diese Strecke habe ich in 5 Blöcke unterteilt, die ich an den GBM angeschlossen habe. Die Blöcke sind natürlich ultrakurz, meist nur die Länge eines Roco-Gleises, also ca. 333 mm.
Ich hatte mich im Vorfeld mit den gängigen PC-Steuerungsprogrammen beschäftigt und habe mich für den ersten Test für den TrainController 9 Bronze entschieden. Die Demo ist voll funktionsfähig. Lediglich nach 15 Minuten wird die Verbindung zur Anlage bzw. dem Testaufbau gekappt und man muss neu starten. Die Einstellungen bleiben aber erhalten. Mich hat das überhaupt nicht gestört.
Das Herunterladen und Installieren geht fix. Die Einrichtung hat auch nicht lange gedauert. Leider wird in der Liste der Zentralen und Rückmelder kein Digikeijs-Produkt aufgelistet, aber die Einrichtung und Adresszuweisung funktionierte trotzdem sehr einfach und fast schon intuitiv (Wobei ich hier nach der Schnellstart-Anleitung der Software vorgegangen bin).
Das erstellen des "Gleisplans" geht sehr leicht und schnell. Die Blöcke einzeichnen und als solche benennen, war einfach. Auch das Anlegen der Loks lief äußerst schnell. Wenn die Loks angelegt sind und die Blöcke adressiert sind, zeigt die Software die Belegung der Blöcke durch die Loks an (Ja, ich weiß, das ist für die "Profis" unter euch logisch und es ist ja genau der Witz der Sache. Aber für mich, der zwar kein PC-Neuling ist, aber das erste Mal mit einer Modellbahnsteuerung zu tun hat, ist das wie ein Wunder.... )
Wenn man nun mit den Loks zwischen den Blöcken hin und her fährt, zeigt die Software jeweils im belegten Block ein Bild der entsprechenden Lok. Also die automatische Zugverfolgung. Das war schon mal ein erster Erfolg!!
Dann habe ich versucht, die Loks automatisch fahren zu lassen. In der Schnellanleitung heißt das "Spontanfahrt". Geplant war, die Lok von z. B. Block 1 losfahren zu lassen. Eigentlich sollte sie im letzten Block von selber stoppen, da das Gleis als Stumpfgleis erkannt wird.
Ja... eigentlich...
Da die Blöcke auf der Testschiene sehr sehr kurz sind, "rutschen" die Loks quasi durch bis zum nächsten Block. Blöcke eingemessen hatte ich nicht bislang. Ich habe daran gar nicht gedacht, da ich genau nach der Schnellanleitung vorgegangen bin (jaja, die Ungeduld...). Ich habe auch die CVs der Loks unangetastet gelassen. Offensichtlich erkennt der GBM die Lok recht spät, die auch sehr schnell daherkam. Und dann bremst zwar die Software, aber durch die CV Einstellung wird dann decoderseitig nochmal nachgesteuert. Somit kam das gewünschte Ergebnis noch nicht zustande.
Ich werde jetzt, dank einiger Tipps von Randolf, als nächstes die CVs und die Blöcke besser einstellen und einmessen und dann einen zweiten Versuch starten.
Im Moment stört mich das noch gar nicht. Wenn bei einem Versuchsaufbau beim ersten Mal alles klappt, ist irgendwas faul an der Sache... Daher mache ich mir keine Sorgen
Dass es schonmal soweit klappt, ist wirklich eine tolle Sache. Auch die wahlweise Steuerung mit dem Handregler oder dem Software-Regler funktioniert einwandfrei. Die Loks und die Blockbelegung werden in jedem Fall gleichermaßen erkannt.
Als nächstes probierte ich das sogenannte Drag and Drop aus. Man sagt einer Lok im Gleisplan per Mausklick, in welche Richtung sie bis zu welchem Block fahren soll. Das funktioniert super. Die eine Lok erkennt, wenn der Block durch die andere Lok belegt ist und fährt erst weiter, wenn der Block frei ist. Das ist echt gut gelaufen! Es war erhellend zu beobachten, wie die eine Lok anhielt und wartete, bis der nächste Block frei war und dann von selbst weiterfuhr... (Jahaa , auch hier ist mir klar, dass das für euch eine Selbstverständlichkeit darstellt.... )
Auch eine Art Pendelzugbetrieb ging schon. Der Erfolg wurde nur dadurch getrübt, dass es nur von einem Block zum anderen richtig funktionierte. Bei 2 oder 3 Blöcken Abstand war die Lok dann zu schnell und ist, wenn sie überhaupt gebremst hat, über die Blockgrenze hinausgefahren, was dann in der Zugverfolgung und der Steuerung ein Drucheinander gegeben hat. Aber das werde ich mit den CV Einstellungen ändern und testen. Grundsätzlich hat es funktioniert und das ist für den ersten Tag für mich absolut überzeugend.
Ursprünglich habe ich eigentlich vorgehabt, auch Win Digipet, iTrain und RocRail mit den gleichen Aufgaben und Vorgaben zu testen, um direkt vergleichen zu können. Aber irgendwie fehlt mir da im Moment der Antrieb. Einerseits kam ich mit TC auf Anhieb wunderbar zurecht und es macht genau das, was ich mir vorstelle, was ich beim Studium der Anleitungen und Spezifikationen der anderen nicht in der Form gefunden habe. Bei iTrain muss man anscheinend alle möglichen Fahrstraßen vorab hinterlegen, damit ein "zufälliger" Verkehr möglich ist. TC macht das wohl, indem es freie Blöcke sucht und solange fährt, bis es irgendwo ankommt, wo die gesetzten Parameter nicht mehr ausreichen für eine Weiterfahrt (Wenden oder freien Block finden etc.).
Rocrail war mir dann doch irgendwie zu speziell und kompliziert als Anfänger. Und Win Digipet ist mir irgendwie unsympathisch. Nicht zuletzt deshalb, weil die Demoversion die komplette aufgepustete Vollversion darstellt, während ich in der von mir angedachten kleineren Version gar nicht alle diese Funktionen hätte. Und den Mercedes S-Klasse in Vollausstattung probefahren, wenn man das abgespeckte A-Klasse-Einsteigermodell kaufen will, ist da definitiv nicht förderlich...
Das ist bei TC Bronze wirklich toll. Die Demo umfasst die Merkmale der Version, die man dann auch kaufen möchte.
Sollte ich nicht irgendwelche komische Überraschungen erleben, wird das wohl dabei bleiben (Selten so wohl gefühlt bei einer Software am ersten Testtag )
Das einzige etwas irritierende war, dass bei schnellerer Fahrt von einem Block zum anderen die Erkennung der Belegung mit Verzögerung stattfand. Wenn ich dann im Kriechgang gefahren bin, ging es besser. Das werde ich im Auge behalten. Entweder es liegt an den Einstellungen, oder mein Rechner denkt zu lange über die Informationen nach, die er da so bekommt.... Aber das werden wir sehen.
Unterm Strich bin ich für einen ersten Testtag absolut zufrieden. Es ging schnell und leicht und man konnte sehr schnell ein Ergebnis sehen, was dann wieder motiviert und darin bestärkt, das Richtige gemacht zu haben.
Das ganze oben beschriebene Testszenario hat 3 Stunden gedauert!! Für meine selbstgelötete Diodenmatrix hab ich auch nicht weniger Zeit gebraucht
So, und zum Abschluss noch zwei Bilder vom Testaufbau und der Anzeige am Bildschirm.
Viele Grüße,
Daniel