Hallo Jochen,
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Nun ja, aus Fehlern lernt man. Und ohne klare Marktverhältnisse ist das sowieso nur Kristallkugellesen.
Da hast Du zweifelsfrei recht!
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Allerdings bin ich über den verbreiteten 1:100-Maßstab auch erstaunt. Sicher sind die einfach grundsätzlich bei jedem irgendwo vorhanden. Und ab und zu taucht ja immer wieder Neuware in diesem Maßstab auf. Aus den obigen Beispielen glaube ich herauszulesen, dass das hauptsächlich für Epoche IV-VI-Modelle gilt. Vielleicht (auch eine Mutmaßung) ist das 1:87-Dogma vor allem für Epoche III-Fahrer wichtig, wie ja die Epoche-III-Fahrer sowieso gerne in die Ecke "Nietenzähler" gestellt werden...
Da kann ich DIr nicht unbedingt folgen, Für mich ist jedoch eins klar: es gibt wohl sehr viele Anhänger der Epoche III, weil das eben auch eine sehr spannende Epoche ist, nicht nur geschichtlich mit dem Wiederaufbau - Wirtschafts-Wunder - der Bundesrepublik (ja, und auch der DDR) sondern auch bei der Bahn: Traktionswechsel, Aufkommen von Nebau- (Dampf-) Diesel- und v.a. E-Loks, jedoch Weiterverwendung von Vorkriegs-Material, d.h. man kann in der Ep III eigentlich alles fahren, Vielfalt ist Trumpf (deshalb bin ich auch dabei ). Zahlenmäßig lässt es sich wohl am besten daran erkennen, dass die Märklin-Insider-Modelle mehrheitlich EpIII sind (die 103 letztes Jahr war ein Ausreißer nach oben) und auch laut eigenen Angaben von Märklin die auflagenstärksten sind. Wenn also Epoche-III-Fahrer innerhalb der MoBa-Gemeinde sehr stark vertreten sind, sind natürlich auch viele "Nietenzähler" darunter.
Warum sollte für einen Ep-III-Fahrer das "1:87-Dogma" wichtiger sein als für die Anhänger späterer Epochen:
Da fallen mir jetzt Argumente dafür und dagegen ein:
Dagegen:
26,4 m-Wagen kommen bei mir allenfalls als Randerscheinung vor, die Mehrheit der Personenwagen bilden Altbau- und Umbau-Wagen, es gibt genau vier Züge mit UIC-Wagen: Rheingold 1968 (blau-beige, rot-beige gemischt), 1x M-Wagen, 1x n-Wagen, 1x Eilzug gemischt mit n- und yl- und Umbau-Wagen (20 % meines gesamten Personenwagenparks). Insofern liegen die Schnellzugwagen nicht bei jedermann im Fokus, damit auch nicht unbedingt ihre Maßstäblichkeit...
Dafür:
Möglicherweise ist aber genau das letztgenannte Beispiel mit dem gemischten Eilzug ein Aufhänger für die Überlegung und das Verlangen nach maßstäblich langen Wagen. Wir müssen uns vor Augen halten, dass der Unterschied 26,4 cm (1:100), noch mehr 28,5 cm (1:93,5) und 30,3 cm in einem Zugbild manchmal nur im direkten Vergleich sichtbar wird, Märklin hat bei seinen Wagen noch zusätzlich an der Höhe und Breite der Modelle "gedreht", wohl um die Proportionen stimmiger zu machen (ich hatte dazu sogar selbst schon einen eigenen Thread)...
Aber um den Längenzuwachs zwischen den "neuen" und den Vorkriegswagen (Schürzenwagen sind immerhin 25 cm) sichtbar zu machen, braucht es meiner Meinung nach mindestens 1:93...
Dagegen:
Die gängigen 26,4m-Wagen der EpIII (yl,n,m) gibt es in allen drei Maßstäben, man hat die freie Auswahl, d.h. ich bin nicht "gezwungen", mich für eine bestimmte Zugbildung zu verbiegen... In neueren Epochen fahren ausschließlich 26,4m-Wagen, dort ist natürlicherweise dann der Fokus, es gibt auch viel mehr Typen, die es jetzt nicht mehr in allen Längen gibt, da muss der Ep IV-VI-Fan größeres Augenmerk darauf legen, welchen Maßstab er wählt.
Aber es gibt noch eine ganz große Gruppe, die verkürzte Wagen fährt, hier überhaupt nicht zu Wort kommt, und sich auch überhaupt nicht daran stört:
Unsere Kinder!Wenn Du Dir das anschaust, dann werden die Kleinen natürlich aufgrund der Platzverhältnisse im Kinderzimmer schon auf verkürzte Wagen geprägt. Ich weiß allerdings auch nicht, ob ich meinem Kind beim "Umstieg auf die richtige Bahn" mit 303-mm-Wagen auf seiner/ihrer Türblattanlage (mehr geht im Kinderzimmer nicht!) einen Gefallen tue...Noch ist meine Kleine nicht so weit, sie wird erst acht...
Gruß
uLi