Moin Felix,
Im Gegensatz zur DDR, wurden in Westdeutschland, abgeschnittene Bahnverbindungen nach der Unterbrechung 1961 beim Bau des Grenzzaunes, erst stillgelegt, dann verkauft und rückgebaut.
Es gab damals zwei Bahntrassen in Südöstlicher Richtung von Bad Oldesloe aus.
Eine Bahnverbindung über Trittau nach Schwarzenbeck und die andere Bahnverbindung in mehr östlicher Richtung nach Ratzeburg und weiter nach Zarenthin in Mecklenburg, in der anderen Richtung wurde die Bahnstrecke über Segeberg nach Neumünster als sogenannte "Kaiserbahn" befahren, weil sie die kürzeste Entfernung zwischen Berlin und Kiel darstellte, die ab 1898 sogar mit Schnellzügen befahren wurde.
Nach der Wiedervereinigung wurde sogar über eine Reaktivierung, der bis zur Ostseite der, damaligen Zonengrenze, erhaltenen Bahnlinie nachgedacht, aber dennoch verworfen, weil der Eigentümer der Bahntrasse nicht nur Brücken und Gleise verkaufte, sondern auch Dammaufschüttungen und Geländeeinschitte einebnete, um so größere Äcker und Wiesen zu erhalten.
Bei der Einrichtung eines Trajektes muß bedacht werden, wie aufwändig er werden darf, wenn der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle spielt und kaum finazielle Mittel zur Verfügung stehen, müssen die Kosten so gering wie eben möglich bleiben.
Trajektkähne ohne Maschinenanlage sind kostengünstig zu erwerben, sogenannte Pontone.
Das Trajektieren mit seitlich vertäuten Schleppern bedingt weniger Personal als Schleppverbände von mehrfach hintereinander vertäuten Kähnen.
Beim Hintereinanderfahren mit Schleppverbänden gibt es große Gefahren, daß einer der abgeschleppten Kähne, dem Schleppkahn auffährt, bei einer Flußüberquerung keine sonderlich praktikable Lösung, wenn die zurückzulegende Entfernung in kurzer Distanz liegt.
Hier wäre ein Ketten oder Seilantrieb vorzuziehen.
Bei Kettenschiffen liegt die Schleppkette im Wasser und wird von den Kettenschiffen angehoben und mittig verlaufend über eine Winde geführt. Bei Begegnungen wird die Kette aufgetrennt und im Fluß versenkt, die dann mit Enterhaken aus dem Fluß gefischt werden muß und wieder zusammengespleißt werden muß.
Keine wirtschaftliche Methode aber auf der Elbe sehr lange praktiziert wurde.
Seilschiffe arbeiten nach einem ähnlichen System wie Seilbahngondeln, sie gibt es gegenläufig oder einzeln, das Tragseil verläuft aber im Wasser.
Im Mündungsgebiet eines Flußes der zu einem weiter Landeinwärts gelegenen Binnenhafen führt, wie Lübeck, sind auch Seilschiffe keine praktikable Lösung.
Bleiben Raddampfer oder die moderneren Schraubendampfer, diese bedingen aber wiederum Betriebspersonale und aufwändige Schiffkonstruktionen.
Verbleiben antriebslose Trajektkähne mit seitlich vertäuten Schleppern. Es können, je nach Stärke des Schleppers, auch mehrere Trajektkähne gleichzeitig in einer Richtung übergesetzt werden.
Die örtlichen Schlepperreedereien werden sich aber dieses lukrative Eisenbahngeschäft nicht entgehen lassen, sind es doch garantierte Einnahmen die für jede Überfahrt bezahlt werden.
Da kommen schnell einige Zigtausend Güterwagen zusammen, die übergesetzt werden müssen, gelegentlich auch andere Eisenbahnfahrzeuge.
Die L.T.E. betreibt keine eigenen Dampfbarkassen oder Schleppkähne, das machen auf diese Transportart spezialisierte Betriebe der marinen Schiffahrt.
Von Travemünde Stadt zum Anleger wird ein Triebwagen benötigt und eine Rangierlok mit Brückenwagen.
Im Fbf. Priwall gelangen die Fahrgäste bis direkt zum Anleger der Barkassen.
Wer mit der Küstenbahn nach Boltenhagen oder Wismar Hbf fährt, kann das in modernen elektrischen Zügen machen.
Auf Grund der Streckenführung und der Anzahl der Zwischenstationen, wird eine Fahrtdauer von 10 Minuten pro Station angenommen, was bei 20 Bahnstationen (ab Fbf. Priwall) dann eine ungefähre Reisedauer von nicht unter 3⅓ bis 3¾ Stunden bedeuten würde, mit zusätzlicher Trajektierung und eines korrespondierenden Zuges nach Lübeck könnte die Gesamtreisedauer von Wismar Hbf bis Lübeck Bf. etwa 4½ bis 5 Stunden dauern.
Möglicherweise sind andere Verbindungen schneller aber mit häufigerem Umsteigen zu bewältigen.
"Mit nur 3 Mal Umsteigen von Lübeck nach Wismar.
Genießen Sie die Küstenbahn der L.T.E. in modernen Zügen, der 3ten und 4ten Wagenklasse."
"Nutzen sie unsere durchgehende Kurswagenverbindung ab Hamburg in modernen, luxoriösen Kurswagen der 1ten, 2ten und 3ten Wagenklasse der L.T.E., um ohne Umsteigen, Wismar Hbf zu erreichen."