Aber zurück zur Kupplung. Irgendwie sieht die Kupplung von Piko für mich viel kontaktsicherer aus, als die allseits bekannte zweipolige Kupplung von Viessmann. Die von Viessmann ist extrem anfällig auf Bewegungen der Kupplungen. Plötzliche horizontale Ausschläge (Bsp. schnelles Befahren einer Weichenstraße) und jegliche vertikale Bewegungen führen dazu, dass die Pins kurzfristig Kontakt verlieren. Ohne gute Pufferung kann man die zweipolige von Viessmann nicht wirklich betreiben. Aus diesem Gesichtspunkt heraus sieht die Kupplung von Piko deutlich besser aus. So wie die aussieht, denke ich, diese Kupplung wird keine Probleme mit Kontaktverlust haben.
Was mich ärgert ist der Preis. 15 Euro, um einen Wagen damit auszustatten? Das ist doch Schwachsinn. Eine Lichtleiste mit integriertem Decoder kostet nur ein wenig mehr. Also kaufe ich mir lieber die Lichtleiste, als die Kupplungen. Setze ich eine decoder-behaftete Lichtleiste ein, dann habe ich freie Wahl bei den Kupplungen. Auch habe ich keine Probleme mit mechanischen Effekten und mit kurzfristigen Kontaktabbrüchen. Zudem habe ich Vorteile beim Dimmen und mit weiteren Funktionsausgängen, um z.B. auch eine Zugschlussbeleuchtung, Zugzielanzeige oder Tischbeleuchtung bei Restaurant-Wagen mit der Lichtleiste gleich mit zu schalten. Das ist auch der Grund, wieso bei mir keine zweipoligen Kupplungen im Einsatz sind.
Kurzum: Das Preis-Leistungsverhältnis zweipoliger Kupplungen ist meiner Meinung nach unterirdisch. Das war schon immer so und nun reiht sich auch Piko in diese völlig schwachsinnige Preispolitik bei zweipoligen Kupplungen ein und stellt damit ein Produkt auf den Markt, das ob seines miserablen Preis-Leistungsverhältnisses kaum Abnehmer finden wird. Was wohl auch der Grund für den hohen Preis sein wird. Und so haben wir eine Negativspirale, die letztlich den hohen Preis diktiert.
Ein weiterer Nachteil der (üblichen) zweipoligen Kupplungen ist, dass sie keine kurzschlusssicheren Kontakte haben. Die Kontakte sind nicht vom Kupplungsgehäuse gegen Berührungen mit der Außenwelt hinreichend geschützt. Bei einer Entgleisung muss damit gerechnet werden, dass es zum Kontakt mit dem Gleis kommt. Also benötige ich eine galvanische Trennung, was auf ein Relais, einen Optokoppler oder ähnliche Lösungen hinaus läuft.
Dahingehend finde ich die vierpoligen Kupplungen von Roco oder Tams viel vernünftiger. Meine Züge mit Steuerwagen statte ich immer nach selbem Prinzip aus. In den Steuerwagen kommt ein ESU LoPi FX. Der schaltet Spitzensignal, Fernlicht und Führerstandsbeleuchtung im Wagen selbst. Die anderen drei AUX-Ausgänge leite ich auf die vierpolige Kupplung. Innebeleuchtung ist immer belegt, Tischbeleuchtung häufig und Zugzielanzeige, wo angebracht.
Und das Beste: Die vierpolige kostet genau so viel, wie die zweipologe Kupplung. Einziger Nachteil ist, sie ist nicht mit einer elektronischen Kupplung kupplebar. Rangieren fällt damit also weg. Nun, meine Personenwagen rangiere ich nicht. Also fehlt es mir auch nicht.