RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#1 von blauerBlitz , 08.05.2020 18:26

Hallo zusammen!

Mir wurde die Märklin Lok 37056 von einem Sammler angeboten. Diese Lok hat einen Glockenanker Motor. Da sie nur wenige Digitalfunktionen hat möchte ich sie mit einem Sounddecoder nachrüsten. Benötige ich für einen Glockenanker Motor einen speziellen Decoder oder bin ich da frei in der Auswahl?

Mfg
Gerhard


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#2 von Tenderschieber , 08.05.2020 19:13

Zimo, ESU, D&H, such dir einen aus. Wenn die Decoder eine Motoransteuerung im Kilohertzbereich haben, sind sie tauglich.


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#3 von Michael Knop , 08.05.2020 21:27

Zitat

Hallo zusammen!

Mir wurde die Märklin Lok 37056 von einem Sammler angeboten. Diese Lok hat einen Glockenanker Motor. Da sie nur wenige Digitalfunktionen hat möchte ich sie mit einem Sounddecoder nachrüsten. Benötige ich für einen Glockenanker Motor einen speziellen Decoder oder bin ich da frei in der Auswahl?

Mfg
Gerhard



Hi Gerhard,

Du brauchst weniger einen speziellen Dekoder, als eine spezielle Schnittstellenplatine.

Mit den Suchbegriffen württ. K, württ. C, 3311 (und Verwandte) wirst du hier einige Themen finden, in der auch Quellen für die Platine genannt sind - wichtig ist nur, dass die eine Platine für den kurzen Tender bekommst, bei der württ. C gab es auch einen langen Tender.



Viele Grüße, Michael


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#4 von blauerBlitz , 09.05.2020 00:06

Danke, werde mich mal umsehen.

Mfg
Gerhard


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#5 von EpcheIV_Fan , 09.05.2020 00:47

Hallo Gerhard,

Glockenankermotor mit Decoder betreiben - hmmm ... ? schwieriges Gebiet. Ich würde eher sagen, bei Glockenankermotoren besser analog fahren. Wenn man unbedingt digital fahren will, dann würde ich entweder eine Zusatzbaugruppe einbauen, die die vom Decoder kommende Motor-PWM in eine entsprechend hohe Gleichspannung wandelt (Prinzip Schaltnetzteil), oder irgendeinen Decoder nehmen und dann aber gleich für einen passenden Ersatzmotor Vorsorge treffen, da die Lebensdauer dieser Motoren (va bei ungünstiger Regelungsparametereinstellung) stark leidet.

ESU, D&H, Zimo, Lenz, und auch weitere Decoder steuern den Motor mit Frequenzen irgendwo zwischen 100 bis 500Hz an.

Grüße vom Rand der Platte

Jonas


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#6 von TT800 , 09.05.2020 01:37

Servus Gerhard,
Selbstverständlich geht auch jeder mSD3 von Märklin; man muss nur den Motortyp auf "Glockenanker" einstellen. Aber wie Michael schon schrieb, ist eine geeignete Schnittstellenplatine das Problem.


Viele Grüße,
Stephan
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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#7 von EpcheIV_Fan , 09.05.2020 07:53

Morgen,


vor etwa 7 Jahren hatte ich im Club die Aufgabe mich um zwei Loks zu kümmern, deren Fahrgeräusch und Fahrverhalten "komisch", schlecht geworden waren. Trotz des normalen Wartungs- und Pflegezyklus kam es dazu. Zunächst wurde ein Fehler oder ein versehentliches Verstellen bei den Decoderparametern vermutet. Das hat sich jedoch nicht bestätigt.
Das Ende vom Lied war, dass die Motoren der BR218 von MäTri und der (ich glaube es war eine) BR150? von mir ausgebaut wurden. Auch bei Gleichstrombetireb, zogen diese unüblicherweise deutlich zu viel Strom im Leerlauf - um die 150 mA bis knapp 400 mA. Normal wären bei diesen Glockenankermotoren deutlich unter 100 mA im Leerlauf! Auch deren Betriebsgeräusch war unangenehm ...

Garantie vom Händler war nach 5 bis 6 Jahren natürlich keine mehr vorhanden. Also habe ich die Motoren nach einem Telefonat kurzerhand an den technischen Support von Maxon eingeschickt. Im Labor wird dieser untersucht, ob und was für ein Defekt vorliegt.
Nach 2 Wochen kamen die Motoren einschließlich einer Diagnose zurück. Ich erinnere mich nicht auswendig an alles was in dem Labor festgestellt wurde. Es wurden geringste Abnutzungen der Sinterlager festgestellt (Lagerspiel), die aber als "normal" und praktisch unerheblich eingestuft wurden. Auch die zu hohe Stromaufnahme wurde bestätigt. Ansonsten wurden keine weiteren besonderen Defekte festgestellt.
Laut der Einschätzung durch Maxon müssen die Betriebsstunden deutlich überschritten worden sein - mehr als doppelt so hoch als das, was für diese Motoren angegeben wird. (Restlebensdauer = 0)

Die Zahlen weiß ich nicht mehr genau, ohne das Schreiben vor mir zu haben, aber ich habe damals zurückgerechnet, mit dem Ergebnis, dass die Loks bereits vor ihrem Einkauf hätten Fahren müssen, oder im Club mindestens jeden Tag volle 24 h bis zu besagtem Tag X des Ausbaus, hätten durchweg fahren müssen. Und das nicht nur einfach dahinfahren sondern, mit Stop-Go und Richtungswechsel.

Das konnte also nicht sein - passte auch nicht zu den eher geringfügig abgenutzten Rädern der Loks. Also habe ich wieder mit Maxon telefoniert und noch einmal hingeschrieben.
Ich wurde gefragt, in welchem Setup die Motoren betrieben werden etc. und welches Steuergerät verwendet wird. Die Vermutung des Experten bei Maxon war, dass der Motor durch eine niederfrequente Ansteuerung (deutlich unter 5 kHz) praktisch in einem ständigen Stop-Go Betrieb und höheren Belastungen ausgesetzt war.
In einer Lok war ein Lopi v3 und in der anderen ein Trix Decoder -glaube ich mich zu erinnern. (oder war der Trix-Decoder ein ESU und der andere ??? k.A. weiß ich nicht mehr sicher)

Maxon bot uns entsprechende Ersatzmotoren an und empfahl eine hochfrequente Ansteuerung, am besten > 20 kHz, oder gleich reinen DC betrieb.
Nach einem prüfenden Blick auf die Motoransteuerung der Decoder mittels Oszilloskop, musste die Motorregelung abgeschalten werden, damit der Motor 40 kHz bekommt. Wir haben dann aber trotzdem Module zur DC-Erzeugung aus der Decoder PWM eingebaut. Damit konnten die Motoren mit DC betrieben werden.
Seitdem Fahren die Loks nun mehr als 7 Jahre im Schnitt mehrere Stunden pro Woche und das glockenanker-typisch, leise und gleichmäßig. Alleine das Anfahren geht durch dieses zusätzliche Modul nicht ultra langsam.


Es stimmt schon, was hier gesagt wird. Man kann durchaus praktisch jeden Decoder bei Glockenankermotoren verwenden. Es ist aber gut möglich das man damit die Lebensdauer der Motoren deutlich verkürzt. Die meisten laufen dann ja trotzdem noch sehr lange. Das Fahrverhalten wird schlechter und das Motorgeräusch nimmt halt zu. (s.o.)
Daher meine zuvor geäußerten Bedenken.

So, das sind meine Erfahrungen mit Glockenankermotoren und Digitalbetrieb. Ich denke, dass sich Faulhabermotoren oder Motraxx, Escap Motoren ähnlich (gleich) verhalten.


Grüße vom Rand der Platte

Jonas


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#8 von SAH , 09.05.2020 10:41

Moin Jonas,

herzlichen Dank für die Bestätigung!

Hohe Frequenzen schonen den Motor, weil dieser mechanisch undxelektrisch den Impulsen nicht mehr folgen kann.
Beim Einschalten der Regelung jedoch wird die Abnutzung des Stromwenders so dramatisch erhöht, dass die hohe PWM-Frequenz nicht mehr von Bedeutung ist. Ursache ist die Ausrastlpcke, die im niedrigen kHz-Bereich oder darunter liegt.


Mit freundlichen Grüßen
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#9 von Topham Hatt , 09.05.2020 13:22

Hiho,

ESU preist den neuen LS 5 mit folgendem Zitat an:

Zitat
Die Motorsteuerung des LokSound 5 wurde erneut grundlegend verbessert. Eine variabel einstellbare PWM-Taktfrequenz von 10kHz bis 50kHz sorgt gerade bei Glockenankermotoren für einen superleisen Betrieb – Das typische „Brummen“ gehört der Vergangenheit an.



Qelle: http://www.esu.eu/produkte/loksound/loksound-5/

Hoffentlich bestätigen Erfahrungen dies auch.


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#10 von SAH , 09.05.2020 13:57

Moin Jürgen,

nur bei ausgeschaltener Regelung.
Siehe mein vorheriger Beitrag.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#11 von Topham Hatt , 09.05.2020 15:22

Hi Stephan-Alexander,

und büßt damit die schönen Fahreigenschaften ein? In meinem Fall geht es um den AC-Umbau inkl. Digitalisierung einer Trix 22151 BR150. Dieser Thread bringt mich jetzt arg ans Grübeln.


Schöne Grüße
Jürgen


 
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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#12 von blauerBlitz , 09.05.2020 15:23

Hallo zusammen!
Danke für Eure umfangreichen Ausführungen. Kann diese Schnittstellenplatine nicht entfernt werden und durch den neuen Sounddecoder ersetzt werden. Meines Wissens ist auf dieser Platine der Delta Decoder oben. Wozu dient diese Platine den sonst noch? Bei meinen bisherigen Umbauten habe diese Platinen samt Delta Decoder immer komplett entfernt. Waren aber nur E-Loks mit sehr viel Platz.

Mfg
Gerhard


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#13 von EpcheIV_Fan , 09.05.2020 16:24

Zitat

Hohe Frequenzen schonen den Motor, weil dieser mechanisch undxelektrisch den Impulsen nicht mehr folgen kann.
Beim Einschalten der Regelung jedoch wird die Abnutzung des Stromwenders so dramatisch erhöht, dass die hohe PWM-Frequenz nicht mehr von Bedeutung ist. Ursache ist die Ausrastlpcke, die im niedrigen kHz-Bereich oder darunter liegt.


Moin Stephan-Alexander,

ich weiß nicht genau woran es liegt, dass es zu Problemen kommt. Aber ich vermute das gleiche was du gechrieben hast. Es liegt an der Frequenz der Messpause, was aus sich des Motors einer niedrigen Frequenz entspricht. Der Mann von Maxon hatte das mir auch so ähnlich erklärt, mein ich mich zu erinnern. Desshalb meine Befürchtung, dass man durch ungünstige Einstellung der Regelungsparameter das ohne hin schon schlechte, noch weiter verschlechtern kann.
Ich weiß nicht sicher wie das bei modernen Decodern aussieht mld3 und ESU 5te Generation etc.?
Ka, ob die in dieser Hinsicht nun nachgebessert haben.


Grüße vom Rand der Platte

Jonas


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#14 von Michael Knop , 09.05.2020 16:26

Zitat

Hallo zusammen!
Danke für Eure umfangreichen Ausführungen. Kann diese Schnittstellenplatine nicht entfernt werden und durch den neuen Sounddecoder ersetzt werden. Meines Wissens ist auf dieser Platine der Delta Decoder oben. Wozu dient diese Platine den sonst noch? Bei meinen bisherigen Umbauten habe diese Platinen samt Delta Decoder immer komplett entfernt. Waren aber nur E-Loks mit sehr viel Platz.

Mfg
Gerhard



Hi Gerhard,

Die Schnittstellenplatine trägt die Widerstände für die in der Lok verbauten LED, und hat die passenden Kontaktflächen für die Tenderbeleuchung - die ist kabellos mit Kontaktfedern ausgeführt.

Klar kann man auch ohne die Platine Arbeiten, aber es erleichtert die Arbeit schon sehr, wenn man nur die alte Platine, die gleichzeitig auch der Dekoder ist (der im übrigen ein vollwertiger Dekoder mit Lastregelung und schaltbaren Funktionen ist - nix Delta!), einfach entfernt, und dafür die Schnittstellenplatine einbaut. Auf diese wird dann der Dekoder nur aufgesteckt.

Übrigens, Platz ist im Tender der 59 auch Mangelware, vor allem, wenn du noch Lautsprecher für den Sound unterbringen willst.


Viele Grüße, Michael


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#15 von SAH , 09.05.2020 19:21

Moin Jürgen,

[quote="Topham Hatt" post_id=2114827 time=1589030523 user_id=11249]
und büßt damit die schönen Fahreigenschaften ein? In meinem Fall geht es um den AC-Umbau inkl. Digitalisierung einer Trix 22151 BR150. Dieser Thread bringt mich jetzt arg ans Grübeln.
[/quote]

Du hast bei allen Dekodern mit aktiver Regelung zwei Frequenzbereiche:
a) die PWM-Frequenz
b) die inverse Dauer der Messpause, auch als Austastlücke bezeichnet.
Frequenz = 1/ Zeitspanne bzw. Dauer.

Die beim Lopi5 nun feiner einstellbare PWM steht auf 10kHz ++.
Das ist auch für Glockenankermotoren zu hoch, um mechanisch (Hochlaufzeitkondtante) oder elektrisch (L/R) darauf reagieren zu können. Wobei hier eher 50 als 10 kHz zu empfehlen sind, je nach Motor). Nur wieviele Modellbahner können R und L messen?
Die Austastlücke ist dagegen sehr lang, typischerweise >1ms. Ein Glockenankermotor kann darauf mindestens elektrisch reagieren, manche sogar mechanisch!
Ob Dein Trix-Modell davon betroffen ist, hängt von Motor selbst ab (Datenblatt!) und vom Dekoder und seinen Einstellungen.
Jetzt kommen Deine individuellen Bedürfnisse ins Spiel:
Die größte Rolle spielen die von Dir benutzten Belastungen, weil das Modellverhalten daran angepasst werden muss durch Dekoderprogrammierung.
Sofern Du Steigungen kleiner 2,5% hast und Züge mit weniger als 30 Wagen, womöglich nur mit Spitzachsen, dann bist Du fein raus: eine Regelung wird nicht notwendig sein. Der Motor wird es mit einer vielfach längeren Lebensdauer danken!
In Bezug auf die E50 Märklin habe ich hier einen Vergleichstest (Vergleichsfahrten BR E50/150) veröffentlicht:
konstruktiv identische Modelle mia) Glockenanker plus Regelung, die ab Werk deaktiviert ist,
b) Sinus 3/ SDS
c) ferromagnetischer Motor mit Regelung.
Ich habe von allen drei Modellen auch eine Videoaufnahme gemacht und hier ebensfalls veröffentlicht.
Vielleicht ist ja was für Dich von Interesse.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#16 von SAH , 09.05.2020 19:32

Moin Jonas,

vielleicht auch ein Grund dafür, dass in der Anfangszeit von Glockenankern im H0 Sortiment von Märklin keine Regelung vorgesehen war/ist (BR 18.1 als 3711, BR 05 als 37050, BR 45 als 37450)?

Vielleicht steht der Modellbahner vor der Wahl: entweder Glockenanker ohne Regelung oder "normaler" Motor mit Regelung.
Du wirst hier im Forum beim Suchen sehr schnell was finden. Wenn Du das machen willst, dann bereite Dich vor u d Hole Dir vorher Bier oder Cola und Popcorn.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#17 von Michael Knop , 09.05.2020 19:44

Zitat

Moin Jonas,

vielleicht auch ein Grund dafür, dass in der Anfangszeit von Glockenankern im H0 Sortiment von Märklin keine Regelung vorgesehen war/ist (BR 18.1 als 3711, BR 05 als 37050, BR 45 als 37450)?

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Hi Stephan-Alexander,

Von den oben genannten Modellen hat nur die 3711 keine Regelung - dagegen haben die 37050 und 37450 eine vollständige Regelung, den 6090x Dekodern entsprechend.


Viele Grüße, Michael


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#18 von SAH , 09.05.2020 19:49

Guten Abend Michael,

bei der 37050 merk ich nix davon.
Mal das Ossi wieder rauskramen.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#19 von EpcheIV_Fan , 09.05.2020 20:11

Moin Stephan-Alexander,

Zitat

vielleicht auch ein Grund dafür, dass in der Anfangszeit von Glockenankern im H0 Sortiment von Märklin keine Regelung vorgesehen war/ist (BR 18.1 als 3711, BR 05 als 37050, BR 45 als 37450)?

Interessant, das wusste ich nicht, kenne mich im Sortiment und den unterschiedlichen technischen Ausführungen nicht so aus. Aber denkbar ist es. Ein Glockenankermotor hat ja ohnehin einen relativ hohen Wirkungsgrad und Energiedichte, sodass er oft nicht geregelt werden muss. Und im Grenzlastbereich sollte man ihn ja auch nicht dauerhaft betreiben. Besser den Motor von vornherein etwas überkonfektionieren, allerdings gibt es dann hier und da Platzprobleme und als Kunde habe ich darauf keinen Einfluss.

Zitat

Vielleicht steht der Modellbahner vor der Wahl: entweder Glockenanker ohne Regelung oder "normaler" Motor mit Regelung.

Vielleicht ist das so. Ich meine aber schon, dass es prinzipiell möglich sein müsste einen Deocder so zu bauen, dass er eine Regelung (Motorsteuerung) implementiert hat, die mit Glockenankern umgehen kann.

Zitat

Du wirst hier im Forum beim Suchen sehr schnell was finden. Wenn Du das machen willst, dann bereite Dich vor u d Hole Dir vorher Bier oder Cola und Popcorn.


Okay. Hätte nicht gedacht, dass das so ein "populäres" Thema ist. Ich hatte eher den Eindruck, so etwas interessiert die meisten recht wenig. flaster:
was muss ich eingeben, nach was muss ich suchen?

Ich hatte seinerzeit auch im Netz gesucht, aber nichts wirklich aussagekräftiges gefunden. Lediglich die platten Floskeln von Decoderherstellern - "auch für Glockenankermotoren geeignet ...".
Ein Modellbahner, der mit seinen Loks nur relativ wenig Betrieb macht, merkt von den möglichen Schäden u.U. ja auch gar nichts, könnte ich mir vorstellen. Und selbst wenn, wer kommt denn schon auf die Idee, dass verchlechterte Fahreigenschaften oder eine erhöhte Geräuschkulisse durch eine nur bedingt geeignte Regelung verursacht wurden?


Grüße vom Rand der Platte

Jonas


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#20 von blauerBlitz , 09.05.2020 22:03

Hallo Michael,

ich würde ja gerne eine neue Schnittstellenplatine einbauen und dann einen Sounddecoder (Mfx) draufstecken. Mir wird aber immer vermittelt, dass es so eine nicht mehr gibt. Langsam kenne ich mich nicht mehr aus. Ich glaube ich werde die Lok nicht kaufen, wenn die Ausrüstung mit Sound bei dieser Lok so kompliziert ist.

Mfg
Gerhard


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#21 von SAH , 09.05.2020 23:41

Moin Jonas,

Zitat

Zitat

vielleicht auch ein Grund dafür, dass in der Anfangszeit von Glockenankern im H0 Sortiment von Märklin keine Regelung vorgesehen war/ist (BR 18.1 als 3711, BR 05 als 37050, BR 45 als 37450)?

Interessant, das wusste ich nicht, kenne mich im Sortiment und den unterschiedlichen technischen Ausführungen nicht so aus. Aber denkbar ist es. Ein Glockenankermotor hat ja ohnehin einen relativ hohen Wirkungsgrad und Energiedichte, sodass er oft nicht geregelt werden muss. Und im Grenzlastbereich sollte man ihn ja auch nicht dauerhaft betreiben. Besser den Motor von vornherein etwas überkonfektionieren, allerdings gibt es dann hier und da Platzprobleme und als Kunde habe ich darauf keinen Einfluss.




Das geht dann nahtlos ins nächste Fass über. Die v8m Hersteller verbauten Motoren sind i.d.R. bereits so konfektioniert, dass sie passen. Will man es selbst durchführen, so kommt meistens irgendeine Mischung zwischen Krücke mit Rädern oder Rollator mit Turbolader heraus. Es liegt in der Natur der Modellbahner, denn die Wenigsten wollen/können/möchten sich mit den dazugehörigen Detailfragen beschäftigen. Hat nun einer Erfolg mit seiner Lösung, so wird verständlicherweise diese bwrichtet, und das ist auch gut so. ABER: dann kommt irgendwann ein Anderer, versucht es nachzumachen hat aber gant andere Rahmenbedingungen. Selbstverständlich misslingt dann das Vorhaben und schon hängt der Haussegen schief.
Einen dieser Zankäpfel hast Du mit dem Schlagwort " Wirkungsgrad " angesprochen. Jeder seriöse Hersteller gibt im Datenblatt für seine Motoren die Kennwerte an. Der dort auch zu findende Wirkungsgrad ist der maximal mögliche; jedoch nicht der, den der Motor immer hat wie manch Zeitgenosse es gerne hätte.
Ich gebe hier ein Beispiel:
Für einen Glockenankermotor wird Folgendes angegeben: 12V, 13,3 Ohm, 78,3% Wirkungsgrad, Stromaufnahme im Leerlauf bei 12V: 12 mA.
Diese Angaben gelten für den Motor, ohne dass ein Getriebe dranhängt.
In einem Modell hat dieser Motor eine Stromaufnahme im Leerlauf von 70 mA. Und schon ist der maximal erreichbare Wirkungsgrad bei nur noch 52,1%. Dafür gibt es auch theoretische Herleitungen, die I_min mit eta_ max bei U= const. in Zusammenhang bringen. Details führen hier aber zu weit; nur eine Anmerkung noch: die tatsächlichen Wirkungsgrade sind noch viel kleiner in der Modellbahn.


Zitat

Zitat

Vielleicht steht der Modellbahner vor der Wahl: entweder Glockenanker ohne Regelung oder "normaler" Motor mit Regelung.

Vielleicht ist das so. Ich meine aber schon, dass es prinzipiell möglich sein müsste einen Deocder so zu bauen, dass er eine Regelung (Motorsteuerung) implementiert hat, die mit Glockenankern umgehen kann.



Die bisherigen Dekoder steuern die Motoren schon "richtig" an, nur muss man als Endnutzer aufpassen was man macht. Der enorm rasche Verschleiß wird dabei oftmals (also von Gelegenheitsbahnern) weniger wahrgenommen als von ausgesprochenen Vielfahrern. Fatalerweise werden halt die Glockenankermotoren schneller verschlissen als "normale" Motoren. Eine schöne, geglättete Gleichspannung wäre das Beste, dafür müsste man in der Regelungstechnik die PWM am Motor verlassen und andere Wege gehen. Diesen Schritt traut man sich (noch?) nicht.


Zitat

Zitat

Du wirst hier im Forum beim Suchen sehr schnell was finden. Wenn Du das machen willst, dann bereite Dich vor u d Hole Dir vorher Bier oder Cola und Popcorn.


Okay. Hätte nicht gedacht, dass das so ein "populäres" Thema ist. Ich hatte eher den Eindruck, so etwas interessiert die meisten recht wenig. flaster:
was muss ich eingeben, nach was muss ich suchen?

Ich hatte seinerzeit auch im Netz gesucht, aber nichts wirklich aussagekräftiges gefunden. Lediglich die platten Floskeln von Decoderherstellern - "auch für Glockenankermotoren geeignet ...".
Ein Modellbahner, der mit seinen Loks nur relativ wenig Betrieb macht, merkt von den möglichen Schäden u.U. ja auch gar nichts, könnte ich mir vorstellen. Und selbst wenn, wer kommt denn schon auf die Idee, dass verchlechterte Fahreigenschaften oder eine erhöhte Geräuschkulisse durch eine nur bedingt geeignte Regelung verursacht wurden?




Suchbegriffe wie Glockenanker, Faulhaber, Chinaböller. Viel Vergnügen bei der Lektüre!
Abschließend möchte ich noch auf Folgendes Hinweisen: Hersteller von Motoren hoher Qualität sorgen dafür, dass der Motor vom Endverbraucher erst noch eingefahren werden muss (damit z.B. die Bürsten ideal am Stromwender anliegen). Dies ist eine Prozedur, die sehr effizient und schnell mit Phasenschnittsteuerung wegen des enorm hohen Verschleißes erreicht wird. Siehe Dissertation Berghänel, der sich genau damit beschäftigt hat.

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#22 von SAH , 09.05.2020 23:59

Guten Abend Gerhard,

wenn Du einen msd3 60975 erwirbst, dann ist alles dabei.
Nur bei der Beschaffung von Einzel- oder Ersatzteilen, also Detailverkauf, wirst Du Nichts bekommen. Weder Originalmotor oder -Dekoder, noch die Schnittstellenplatine einzeln aus dem 60975-Set.


Zitat

ich würde ja gerne eine neue Schnittstellenplatine einbauen und dann einen Sounddecoder (Mfx) draufstecken. Mir wird aber immer vermittelt, dass es so eine nicht mehr gibt. Langsam kenne ich mich nicht mehr aus. Ich glaube ich werde die Lok nicht kaufen, wenn die Ausrüstung mit Sound bei dieser Lok so kompliziert ist.



Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#23 von berndm , 10.05.2020 00:10

Zitat

Guten Abend Gerhard,

wenn Du einen msd3 60975 erwirbst, dann ist alles dabei.
Nur bei der Beschaffung von Einzel- oder Ersatzteilen, also Detailverkauf, wirst Du Nichts bekommen. Weder Originalmotor oder -Dekoder, noch die Schnittstellenplatine einzeln aus dem 60975-Set.
...
Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Soll das Sounddecoder Set 60975 auch für Glockenankermotoren geeignet sein?


 
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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#24 von SAH , 10.05.2020 06:05

Moin Bernd,

bereits beim mld und msd gibt es unter "Motortyp" die Einstellung "2 x Faulhaber".

Mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Digitalumbau mit Glockenankermotor

#25 von TT800 , 10.05.2020 08:23

Zitat
Soll das Sounddecoder Set 60975 auch für Glockenankermotoren geeignet sein?


60975 ist ein mSD3 > siehe Beitrag 6:

Zitat

Servus Gerhard,
Selbstverständlich geht auch jeder mSD3 von Märklin; man muss nur den Motortyp auf "Glockenanker" einstellen. Aber wie Michael schon schrieb, ist eine geeignete Schnittstellenplatine das Problem.


Und die Schnittstellenplatine aus dem Set hat Platzprobleme in der Lok 37056!


Viele Grüße,
Stephan
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