ich Frage mich seit ein paar Tagen, welche Auswirkungen verschieden starke Trafos an Boostern haben. Ich habe 3 Booster mit 3 A Ausgangsspannung. 2 werden mit einem 50VA-Netzteil und einer mit einem 70VA-Netzteil betrieben. Haben die jetzt eine unterschiedliche Ausgangsleistung oder ist das nicht relevant. Es sind B3-Booster von Gerd Boll und auf seiner Seite steht, daß die Bosster einen Trafo von 50 - 100 VA brauchen.
Danke für Eure Info.
Gruß
Matthias
HO, Ecos 2, WDP 2021, Märklin K- und C- Gleis, EcosBoost, HSI, ESU Servodekoder mit Conrad Servos für die Weichen, S88-Module von Ldt, ESU Servo- und Signalpiloten
Normalerweise zapft sich der Booster die Leistung die er benötigt. Wenn der Trafo mehr Leistung hat, als der Booster, bleibt der Überschuss des Trafos brach liegen.
Du hast 3A Booster. Wenn dein Trafo 16V Ausgang hat, dann sind das 3A X 16V = 48VA Boosterleistung
Also dein 70VA Trafo ist überdimensioniert. Die 50VA Trafos sind richtig dimensioniert. Die Ausgangsleistung aller Booster ist bei dir gleich.
wenn dein Trafo 18V Ausgang hat, dann hat dein Booster 3A X 18 V = 54 VA Boosterleistung Somit wären die 50VA Trafos unterdimensioniert und der Booster kann nicht die volle LEisutng abgeben, wie mit dem 70VA Trafo. Die Booster hätten dann unterschiedliche Ausgangsleistungen.
Hattest du jetzt den 5A Booster und ein 18V Trafo, wäre die Boosterleistung 5A x 18V = 90VA -> Also wären alle deine Trafos unterdimensioniert.
Ein Trafo liefert einen sinusförmige Spannung, die spätestens im Booster gleichgerichtet wird. Aus 16 V Wechselspannung werden dann ca. 21 V am Boostergleichstromzwischenkreis. Jetzt kommt es darauf an wie stark die Spannung am Kondensator schwanken darf, bzw. auf welche Spannung der Booster seinen Ausgang stabilisiert. Im ungünstigsten Fall beträgt die Dauerleistung allerdings 3 A mal 20 V plus einiges an Verlustleistung. Also muß der 70 VA Trafo nicht zwingend überdimensioniert sein. Im Gegenteil, wenn man sicher sein will, dass der Trafo genügend Leistung liefert, dann braucht er 16V mal 1,41 x 3 A = 68 VA. Bei 18 V wäre dann die erforderliche Leistung noch mal etwas höher.
In der Praxis mit den bei der Modellbahn typischen wechselnden Lastfällen mag das nicht relevant sein. Wenn man aber sicher sein will, das der Booster bei einem Kurzschluß immer sicher abschaltet, sollte der Trafo eher überdimensioniert sein. Ich selbst betreibe mein Lenz Compact (2,5 A) z.B. an einem blauen Märklin Trafo (30 VA bei 16 V) der stark unterdimensioniert ist. Ich hatte bisher auch wie zu erwarten noch keine Probleme. Aber ich darf halt auch nicht an die Leistungsgrenze des Trafos gehen. Denn dann würden die Kondensatoren bei Kurzschluß vielleicht nicht mehr genügend Strom liefern können, dass dieser auch erkannt wird und das Compact abschaltet.
danke für die Erläuterung. Mir war das bekannt, dass das mit dem Digitalstrom etwas anders ist, da aber für mich Strom doof macht und ich mich an die Details nicht erinnerte, habe ich lieber die allgemeine Erklärung genommen, ohne gross die Halbkurven ins Spiel zu bringen.
Als Überschlagsrechnung reicht dass allemal, ohne jetzt die Grenzfälle zu analisieren.
danke für Eure Info. Jetzt bin ich wieder etwas klüger.
Gruß
Matthias
HO, Ecos 2, WDP 2021, Märklin K- und C- Gleis, EcosBoost, HSI, ESU Servodekoder mit Conrad Servos für die Weichen, S88-Module von Ldt, ESU Servo- und Signalpiloten
Zitat von Asslstein Jetzt kommt es darauf an wie stark die Spannung am Kondensator schwanken darf, bzw. auf welche Spannung der Booster seinen Ausgang stabilisiert.
Gruß Knut
Die Kondensatoren werden nur dann bis zur Scheitelspannung (die ja nur für einen paar Millisekunden vorhanden ist) geladen, wenn nur wenig bis keine Last anliegt. Deshalb wird elektronisch deutlich unterhalb der Scheitelspannung stabilisiert. Die Kondensatoren arbeiten dann wie eine kurzzeitige niederohmige Batterie.
Es ist also in der Tat kein Fehler, den Trafo etwas größer zu dimensionieren, einmal sind die unter Belastung sehr Spannungsweich (Die Kondensatoren können dann nicht mehr ausreichend geladen werden) und irgendwann kann eben die Spannungsstabilisierung nicht mehr arbeiten, geht nur wenn ein "Spannungsüberschuss" gegenüber der Nennspannung am Gleis da ist (und dann kommt noch die Schleusenspannung der Transistoren usw....). Wie schon der Ausdruck "VA" sagt, ist das alles nicht die Wirkleistung, sondern die Scheinleistung des Trafos.
Also lieber Trafo a bisserl größer.
Zitat von Asslstein da stimme ich Dir zu, zumal ja jeder Trafo kurzfristig deutlich mehr Strom liefern kann.
Gruß Knut
Strom schon, dann sinkt aber die Aussgangsspannung (Ausgangsleistung wird da kaum deutlich größer), das ist bei den üblichen Mobatrafos so (VDE läßt grüßen). Rinkerntrafo ist da wesentlich steifer (und nebenbei teurer), weshalb auch die Überstromabschaltung wesentlich heikler und weniger trivial zu dimensionieren ist. Primär- wie Sekundärseitig.