Zitat von S3/6Fan im Beitrag #5
Gäbe es jedoch für die erste Getriebestufe ein passendes Nylonzahnrad, sollte sich das Lärmproblem weitgehend lösen. Ich habe trotz langem Suchen bis heute nichts Passendes gefunden und Märklin hat wohl nie in Erwägung gezogen, den lärmbelasteten Spur 1 Bahnern der ersten Stunde eine Lösung anzubieten. Wer eine Bezugsquelle kennt, möge sich bitte melden.
Hallo,
es gibt noch eine andere Lösung, die ich bei meinen alten Märklins aus diesem Zeitraum anwende. Man entferne zunächst das erste Zahnrad (vorsichtig (!!!) die Achse aus dem Rahmen pressen, nicht hämmern oder Ähnliches!). Sodann besorge man sich eine Kunststoffunterlegscheibe passenden Durchmessers und mit entsprechender Bohrung. Diese lege man auf die Achse und presse dann diese wieder ebenso vorsichtig in den Rahmen , damit keine Unwucht oder "eierndes" Verhalten entsteht. Falls man keine Unterlegscheiben findet, die flach genug sind, kann man sie auch noch etwas abschleifen.
Der Kunststoff nimmt erstens die Übertragung des Getriebegeräusches aus dem Kontakt der Fläche Zahnrad/Rahmen und fungiert, da Kunststoff stets zäheleastisch ist, auch als eine Art Schalldämpfer: Die Vibrationen, die aus dem Getriebe auf die Unterlegscheibe gehen, werden quasi teils "geschluckt".
Eine weitere einfache, kurzfristige Lösung ist die Pufferung der Motorverschraubung. Dazu werden die Metallschrauben der Motorbefestigung durch solche aus Kunststoff ersetzt (gibts im Baumarkt, Pfennigpreise). Außerdem gibt man unter den Motorfuß um die Schrauben etwas festen, zähen Schaumstoff, so dick, dass er als Polsterung wirken kann, aber so dünn, dass das Anrtiebszahnrad noch gut greift. Also so um maximal 2/10 mm z.B. Auch hier wird massiv Geräusch, nämlich das des unglaublich lauten Motors, vom Resonanzkörper des Rahmens genommen. Überhaupt ist ja der Motor die erste Geräuschquelle: Nimm mal den Motor aus der Lok und schieb sie - die macht im Getriebe ohne Motor keine Geräusche außer einem satten Schnurren.
Wer es noch leiser haben möchte, kann tatsächlich die Zahnräder durch solche aus Kunststoff ersetzen, das geht wie oben empfohlen z.B. bei der Firma KKPMO. Aber das mit der Unterlegscheibe hilft schonmal etwas. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht und eine 55er und eine 80er entsprechend umgebaut.
Achja und natürlich ist auch die Frage des Anlagenunterbaues zu stellen. Bei zu lauten Maschinen kann auch die Schalldämmung der Anlage (Entkopplung Gleis/Holz durch Schaumstoff oder Kork, Unterbau von unten mit Styropor unterkleben als Schallschlucker usw.) helfen. Meine 78, die ich noch nicht wie genannt schallgedämmt habe, fährt auch sehr laut - im Haus. Aber im Garten (ohne Resonanzhohlraum unter den Gleisen) schnurrt sie gereadezu!
Viele Grüße,
Guido