Hallo Peter und natürlich auch alle anderen Mit-Fachsimpler,
auf keinen Fall möchte ich die interessante - aber z.T. auch äußerst vage - Diskussion unterbrechen, nur ist ein "warum gibt es das nicht öfters" offensichtlich nicht zu beantworten. Gründe dafür wurden einige genannt.
Aus meiner Denkweise heraus, und das hatte ich in meinem ersten Post schon vesucht anzudeuten, gibt es ganz einfach keinen Bedarf und dafür sind die Punkte meiner Vorredner (Lage) bereits ein wichtiger Ausschnitt aus einer größeren Menge.
Stellt Euch bitte auch vor, wann sich die Frage überhaupt erst ergibt.
- Bahn existiert bereits (z.B. Brücke) -> exakt dort muss nun ein neuer Staudamm hin. Unwahrscheinlich.
- Damm existiert bereits -> dort soll nun später eine Bahn rüber, weil zufällig die Trassenführung geeignet ist. Bauwerk ist ggf. nicht dafür bemessen (Breite Dammkrone nur ein Beispiel).
- Man möchte beides zusammen neu errichten. Das ist der wahrscheinlichste Fall. Aber auch dafür müssen dann eben für beide Teile die Basisanforderungen passen, und das ist halt der Trassenverlauf (ggf. zu einem gewissen Grad variabel) und der günstigste Standort für Staumauer/-damm (nahezu null Verhandlungsspielraum... vor allem nicht zugunsten eines Verkehrswegs). Der Stausee ist im Zweifel das Vorhaben mit dem höheren Stellenwert.
Wenn man es dann unbedingt will, kann man es heutzutage bestimmt bauen. (Das mit den "marginalen Mehrkosten" war dabei von Peter glaube ich ironisch gemeint^^)
Mich würde an dieser Stelle interessieren, ob Dich die bisherigen Erkenntnisse für Dein persönliches MoBa-Vorhaben bereits weiterbringen. Hast Du schon eine Entscheidung getroffen, ob Du Staudamm + Bahn baust?
Es wurden hier Beispiele gezeigt, was es in der Realität gibt. Ich hätte vermutet, dass der Thomaston Dam am ehesten passt, aber in #17 hast Du angedeutet, dass Du damit nicht zufrieden bist, u.a. weil er kein permanentes Reservoir darstellt. Wenn es Dir wichtig ist, dass der Stausee permanent bis zu einem gewissen Pegel befüllt ist: Welche Funktion (und Gestalt und Bauart) schwebt Dir für Dein Bauwerk konkret vor?
Bitte bewerte das mit den Sensoren nicht als Ausschlusskriterium. Als Ingenieur (nicht Bauingenieur, kein Experte für Dämme jeglicher Art!) habe ich eine Vorstellung davon, wie man die Unterscheidung "Schwingung durch Verkehr oder Ereignis aus der Struktur heraus" mit einem Sensorarray und herkömmlichen Methoden in den Griff bekommen sollte. Natürlich ist die Umsetzung nicht trivial, aber kein technologisches Neuland. Dann gleich wieder das aufgeblähte Wort künstliche Intelligenz verwenden... In Forschungsanträgen und Außendarstellung dient es in vielen Fällen nur als Eye Catcher (vorher waren es z.B. neuronale Netze, davor schlicht Optimierung... und gerade bei letzterem wurde auch selten gemeint, was es eigentlich bedeutet). Das Forschungsvorhaben der Uni Köln konnte ich nicht direkt finden, stell gern mal einen Link dazu rein oder sende es mir per PN. Oft werden eigentliche Forschungsinhalte - z.T. weil es für die breite Öffentlichkeit einfach nicht anders möglich ist - verkürzt oder sogar ungenau präsentiert. Die Gründe dafür sind dabei i.d.R. nicht bösartig, sondern zweckgetrieben. Für die Kölner muss auch nicht der Staudamm der fokussierte Anwendungsfall sein, er ist ggf. nur ein Beispiel oder man bedient sich dort aus einem Datenpool - weiß ich nicht, ohne es gelesen zu haben, aber Missverständnisse entstehen bei so etwas sehr schnell.
Bedarf für Weiterentwicklung von Zustandsüberwachung an diversen Bauwerksarten gibt es natürlich. Das primäre Ziel wird aber ganz sicher nicht sein, in Zukunft mehr Straßen oder gar Bahntrassen auf Staudämmen bauen zu dürfen
. In aller Regel wird es einfach um eine bessere Qualität/Eindeutigkeit der Zustandsüberwachung gehen.
Gruß in die Runde
Dominik