RE: Märklin-Spur 1-Gleis aus Alu-Kantenschutz

#26 von guido , 27.08.2022 02:10

Hallo Simon,

Zitat von Inntaler im Beitrag #25
[...] in der "Bucht". Nur preislich ist es dort immer noch "greislich", boarisch für "greulich", also nicht unter 15 Teuronen pro Meter gerade Strecke. 8 Euro halte ich gerade noch für utopisch, oder man ist eben geduldiger als ich im Moment.



Hast Du einen Gebrauchthändler in Deiner Nähe? Oder Gelegenheit, auf eine Börse zu fahren? Mein Händler hat wie andernorts schon gesagt, immer mal wieder Kartons mit 30cm-Stücken, die nicht mehr schön sind, für 1 EUR.
Eine andere Möglichkeit, wenn man's auch ein bisschen selbst machen möchte oder kann, ist, sich alte 600er Kurvengleise zu beschaffen, die gibt's wirklich hinterhergeworfen, und sie am Schraubstock nach Aufsägen der Schwellenroste gerade zu biegen. Zwei Stücke mit den dann jeweils längeren/kürzeren Schienen aneinandergesetzt geben ein nettes um die 50cm langes Gleis, das man so für 1 bis 3 EUR haben kann. Auch kann man sich so selbst schwächere Radien biegen, muss dann aber sehr sorgfältig arbeiten.

Zitat von Inntaler im Beitrag #25

-Messing ist dann wohl das unausrottbare Material für die "Ewigkeit"? Am besten LGB, wie ich verstanden habe? Ist auch im Gebraucht-Netz omnipräsent.



Wenn neu, ist LGB zu teuer, da nimm lieber ML-Train (auch über ModellLand erhältlich, ist mehr oder weniger derselbe Laden).
Ansonsten sind LGB, ML-Train und Piko in der Geometrie praktisch identisch und beliebig kombinierbar. Und wie gesagt, gebraucht ist offline günstiger als online.
Manche bevorzugen verzinktes Messing, manche sogar Edelstahl. Das soll dann wirklich für die Ewigkeit sein. Argument ist aber für die alternativen Materialien stets die angeblich unaufwändige Reinigung.
Ich kann das nicht so nachvollziehen; Messing oxydiert auch nicht so schlimm, dass es unbefahrbar wird. Und jedes Gleis muss man z.B. im Frühling grundreinigen. Nach Regengüssen ist auch auf Edelstahlgleisen von Tropfen hochgeschleuderter Staub, der dort antrocknet und irgendwie entfernt werden muss. Im Regelfall reicht für alle Gleisarten ein Lappen, für die Entfernung von Vogelkot o.ä. ein Reinigungsmittel (manche nehmen Spüli, manche Bremsenreiniger...).
Die einzigen Gleise, die ich kaufte und die wirklich erstmal unbefahrbar waren, waren diejenigen alter Gartenbahner, die schon jahrelang im Garten lagen, altersbedingt (des Betreibers, meine ich) aber lange nicht mehr befahren worden waren. Wie alles im Garten ist auch Messing ohne Pflege irgendwann sturzdreckig. Nur verwende nie grobes Schleifpapier für die Reinigung, das rauht die Oberflächen auf und es sammelt sich der Dreck leichter an. Normalerweise braucht man bei gutem Wetter nur ab und zu mal neuralgische Stellen nachzuputzen in der Saison.

Zitat von Inntaler im Beitrag #25

-Die Schienenverbinder muß man durch Verschraubungen ersetzen zwengs elektrischer Leitfähiigkeit und Stabilität? Ist gelöteten Ringleitungen witterungstechnisch zu trauen? Da kommt der Rost doch sicher ganz schnell?


Schau Dir gerne mal meinen Bauthread an (siehe Footer) oder den anderer Leute. Ich habe eine Ringleitung (Erdkabel, das ist ja dafür gemacht), alle fünf Meter eine Einspeisung, trotzdem Schraubverbinder. Alle Verbindungen der Kabel geschraubt mit Lüsterklemmen in Verteilerdosen und mit Silikon rundum verklebt. Gelötet habe ich nur an den Lötösen, die an die Schrauben der Schienenverbinder kommen. Ans Gleis löten ist nicht gerade lustig, Du brauchst eine SEHR (!!!) leistungsfähige Lötstation. Trotzdem brechen Lötverbindungen durch die Belastung durch Temperaturdehnung etc. leicht, ich empfehle weiterhin gegen Feuchtigkeit zu isolierende Schraubverbindungen für die Kabel.

Zitat von Inntaler im Beitrag #25
-Eine Kehrschleife am Ende des Knochens kriegt man ohne Kurzen hin im Märklin-Wechselstromsystem, indem man einfach eine einzige Unterbrechung beider Schienen erzeugt, über die die Lok dann sicherlich schon drüberrumpelt, ohne zu lang im Kurzschluß zu verharren? Oder ist da ein Denkfehler drin? Nur beim Gleichstrom braucht´s doch die Umpolung?


Leider Denkfehler. Du übersiehst, dass das Märklin-Wechselstromsystem in H0 einen Mittelleiter hat. Die beiden Schienen außen sind von gleicher Polarität. Da kann man verbinden, wie man will, es gibt nie einen Kurzschluss. Bei allen (!) Zweileitersystemen, analog oder digital, Gleichstrom oder Wechselstrom (wenn's letzteres überhaupt noch gibt?), ist das anders. Jede Schiene hat einen Pol und die dürfen sich nicht gegenseitig berühren ohne Verbraucher dazwischen. Tun sie aber bei einer Kehrschleife, siehe die Berührung zwischen "rotem Pol" und "schwarzem Pol":



Im Analogbereich gibt es verschiedene Bausteine, die das regeln mit der Kehrschleife, meist handelt es sich um Lösungen mit Dioden oder Umschaltungen in Kombination mit Weichen. Das brauche ich hier jetzt nicht zu erklären, das kann man googeln und findet haufenweise Beispiele.
Im Digitalbereich gibt es ebenfalls Bausteine, die i.d.R. so funktionieren, dass die Kehrschleife gegen beide Seiten isoliert wird und wenn eine Lok über die Trennstelle fährt, die Elektronik eine falsche Polarität erkennt und so schnell umschaltet, dass die Digitalzentrale den Kurzschluss nicht erkennen kann (sie würde sonst abschalten).

Und keine Sorge für die Fragen - dafür sind doch Foren da. Irgendwann wirst Du mit Deinen Erfahrungen vielleicht auch andern helfen können.
Viele Grüße,

Guido


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Todtnauerli und Inntaler haben sich bedankt!
 
guido
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zuletzt bearbeitet 27.08.2022 | Top

   

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