Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#1 von Burnsi , 03.07.2023 20:42

Moin zusammen!
Gerne möchte ich euch beim Bau meiner Modulanlage mitnehmen. Nachdem ich erste Pläne einer "klassischen" Anlage mit Kreisverkehr verworfen hatte, auf den maximal möglichen 1600mmx1200mm fanden meine Vorstellungen einfach keinen Platz, habe ich mich dazu entschlossen, mich rein auf den Bau eines Bahnhofes und dessen näherer Umgebung zu konzentrieren.

Welches Konzept verfolge ich dabei?
Auf 4 Modulen zu je 800mmx600mm soll ein Kopfbahnhof entstehen, der im Norddeutschen Raum angesiedelt wird. Neben einem oder zwei Bahnsteigen für den Personenverkehr dient der Bahnhof dem Transport der Erzeugnisse der lokalen Brauerei und Holzindustrie. Als Start bzw. Endpunkt der Nebenbahnstrecke wird es auch einen kleinen, einständigen Lokschuppen inklusive Bekohlungsanlage und eine Tankstelle für Dieselloks geben.

Um die Anlage bespielen zu können, werden die vier Module miteinander verbunden und dann mittels höhenverstellbarer Beine auf das Niveau eines Küchen oder Esstisches gebracht, auf dem dann eine Kehrschleife aufgebaut wird. Rangierbetrieb ist natürlich jederzeit möglich, ohne dass derartig aufwendige Vorbereitungen möglich sind.

Nun zu den harten Fakten des Anlagenbaus:
Maßstab: 1:87
Gleismaterial: Märklin C-Gleis

Die Frage, warum ich mich für die Nenngröße H0 entschieden habe ist recht einfach zu beantworten. Meiner Ansicht nach ist es der ideale Kompromiss zwischen der Möglichkeit Gebäude selber zu bauen, Figuren zu bemalen und auch Autos mit Beleuchtung zu versehen (diese Liste könnte ich sehr lange fortsetzen) und Platz. In Spur 0 oder gar 1 wäre es bei meinen Platzverhältnissen leider illusorisch Züge aus 4 dreiachsigen Umbauwagen fahren zu lassen.

Das Märklin C-Gleis ist es dann geworden, weil ich zum einen schöne Erinnerungen an meine erste Anlage mit dem alten M-Gleis habe. Zum anderen überzeugt mich der sehr intuitive Einbau der Weichenantriebe. Es unterstützt außerdem meine Idee, eine Kehrschleife recht flexibel auf dem Tisch aufbauen und an die Anlage anstecken zu können. Die Punktkontakte fallen zudem wesentlich dezenter aus, als die "Balken" des K-Gleises. Nachdem der Bahndamm an den Seiten noch etwas aufgefüllt wird und das Gleis dann in Gänze eingeschottert ist, wird man von der zugegeben ziemlich hässlichen C-Gleis Optik auf der Anlage nichts mehr sehen.

Genug der Worte, kommen wir zu ersten Bildern und einem kurzen Bericht des Modulbaus:

Bild entfernt (keine Rechte)

Zu sehen hier das 10mm Pappelsperrholz für die Konstruktion der Module. Die Kopfteile sind bereits bündig aufeinander gelegt und mit Schraubzwingen verbunden. In die 8mm Löcher wurden später noch EIndrehmuffen mit M5 Gewinde geschraubt, die zur späteren Verbindung der Module dienen werden. Löcher zur Durchführung von Kabeln feheln noch, da ich hierzu noch überlege, wie ich die Kabelverbindungen zwischen den Modulen am besten realisieren kann.

Bild entfernt (keine Rechte)

Am Erstlingswerk lässt sich gut erkennen, warum ich mich für die Länge von 800mm je Modul entschieden habe: Es passt tatsächlich perfekt mit der C-Gleis Geometrie, sodass ich hoffe, möglichst wenig Gleise mit dem Dremel trennen zu müssen. Zudem passt es so auch ideal auf eine Malm Kommode, wie im nächsten Bild zu sehen. Zumindest wenn man diese noch ein Stück von der Wand abrückt, um den Überstand der Module verschwinden zu lassen.

Bild entfernt (keine Rechte)

Jetzt hoffe ich, dass euch mein Bericht soweit gefällt und werde mich weiter mit der Planung meiner Gleisanlagen beschäftigen. Ein paar Ideen habe ich hierzu bereits sammeln können aber so ganz zufrieden bin ich mit meinen Entwürfen noch nicht.

Gruß,
Jan

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RE: Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#2 von MatzeP10 , 03.07.2023 21:24

Servus,

Endbahnhof auf einer Nebenbahn mit Brauerei und Sägewerk/Holzrampe? Klingt interessant und ich folge mal.

Da auch auf meiner entstehenden Anlage ein Endbahnhof mit ähnlichen Abmessungen, allerdings auf 294cm x 49cm, dabei ist bin ich gespannt wie bei Dir die Anordnung im Bahnhof und die Ausgestaltung dazu ausfällt. Bei mir ist es neben den üblichen Verdächtigen (GS, LS und Rampe) noch ein Landhandel und eine Torfverladung die ich "unterbringen" muss.

Bin gespannt wie es bei Dir weitergeht.

Gruß
Matthias


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RE: Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#3 von Burnsi , 04.07.2023 13:25

So, wie versprochen habe ich mir Gedanken zum Gleisplan meines Bahnhofes gemacht und diesen vorerst per Hand gezeichnet:

Bild entfernt (keine Rechte)

Ich habe mir zwar einige Pläne des Originals angesehen, diese waren aber entweder so umfangreich, dass sie den zur Verfügung stehenden Platz gesprengt oder zumindest völlig überladen hätten, sodass ich letztlich "frei Schnauze" überlegt habe. Auf dem aktuellen Entwurf liegt derzeit noch eine Weiche über einer Modultrennung -natürlich ändere ich das später noch. Ein Teil der Planung hat leider nicht mehr aufs DinA4 Papier gepasst, sodass das Modul 4 nur gekürzt dargestellt werden kann.

Berücksichtigt wurden zunächst die recht Steilen 24,3° Weichen. Gerade im Bereich der Bahnhofszufahrt werde ich aber, sofern möglich, auch gerne die schlanken C-Gleis Weichen verwenden. Bei den sonstigen Radien habe ich mich nicht streng an die C-Gleis Geometrie gehalten, da ich hier im Forum auf eine wunderbare Anleitung gestoßen bin, um aus C-Gleisen selber Flexgleise herzustellen.

Jetzt bin ich gespannt auf Meinungen, Anregungen und kostruktive Kritik, was ich an dem Plan verbessern könnte, bzw. am Besten direkt wieder über den Haufen werfen sollte.

Gruß
Jan


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RE: Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#4 von PCvD , 04.07.2023 13:48

Hallo,

auf den ersten Blick finde ich deinen Entwurf "mal was Anderes" im Vergleich zu anderen Endbahnhöfen. Das liegt daran, dass du eine Menge Gleise unüblich angebunden hast: Die Tankstelle, die Abstellgleise in Mittellage, das Schuppen-Ladegleis vor der letzten Umfahrung.

Auf den zweiten Blick - beim Durchspielen von Rangierbewegungen - erklärt sich, warum das "unüblich" wäre: Es ist in vielerlei Hinsicht betrieblich unpraktisch:
- Eine Personenzuglok kann nach Ankunft mit dem Reisezug nur umsetzen, wenn auf den zwei Gleisen am Lokschuppen genügend Gleis frei ist.
Steht auf Gleis 2 ein angekommener oder bald abfahrbereiter Güterzug, ist kein Umsetzen mehr möglich, höchstens wenn das Gleis an der Laderampe zufällig frei wäre - mit weiteren Sägefahrten.
- Die beiden Abstellgleise können nur bedient werden, wenn die Gesamtlänge der Rangierabteilung nicht zu groß ist und nicht links an den Prellbock reicht. In der Praxis würde man auf das "unendlich lange" Streckengleis ausziehen, bei dir wäre das rechts.
- Die Dieseltankstelle ist nur umständlich von Loks für Reisezüge und von/nach Lokschuppen zu erreichen. Das Gleis an der Ladestraße muss dazu ausreichend frei gehalten werden.

Das frische "Mal was Anderes" sorgt also zum Spielen für eine Menge Zwangspunkte und organisatorisches Geschick - also viel Fahrspaß.
Die echte Eisenbahn würde diese Dinge möglichst vermeiden.

Die Frage ist also, wonach dir ist? Vorbildtreue Bahnanlagen oder Fahrspaß? Begründungen für solche Gegebenheiten der Bahnhofstopologie ließen sich ja immer finden...


Gruß,

PCvD
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RE: Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#5 von Burnsi , 04.07.2023 16:10

Vielen Dank schonmal für die Rückmeldung zu meinem Vorschlag!

Zitat von PCvD im Beitrag #4

Die Frage ist also, wonach dir ist? Vorbildtreue Bahnanlagen oder Fahrspaß? Begründungen für solche Gegebenheiten der Bahnhofstopologie ließen sich ja immer finden...


Das ist eine gute Frage! Sicherlich möchte ich ein gewisses Maß an Vorbildtreue erhalten, andrerseits aber auch Fahr- und Rangierspaß haben. Deine Anregungen haben mich aber grübeln lassen, ob der Rangierspaß nicht irgendwann zu aufwändig und komplex werden könnte...

Daher habe ich meinen Plan etwas überarbeitet und bei der Gelegenheit gleich mal einen digitalen Gleisplaner ausprobiert:

Bild entfernt (keine Rechte)

Die Dieseltankstelle ist auf die linke Anlagenseite verlegt worden, sodass sie von allen Loks problemlos angefahren werden kann, ohne dass der Güterverkehr dabei gestört würde.

Der Anschluss des linken Abstellgleises wurde auf die andere Seite verlegt und das rechte Abstellgleis zum Durchfahrtsgleis umgemodelt, um hier die Güterzüge direkt fertig zur Abfahrt aus dem Bahnhof zusammenstellen zu können.

Als Variation ist mir dann noch die Idee gekommen, den Güterschuppen der Brauerei in die rechte untere Anlagenecke zu verlegen. (gelb eingezeichnet) Das würde eine längere Laderampe ermöglichen, die nicht durch den Lokschuppen begrenzt ist und man könnte die Bahnhofsanlagen vermutlich insgesamt etwas strecken, da auf die linke äußere Umsetzmöglichkeit verzichtet werden würde. Stattdessen würden hier noch ein oder zwei Abstellgleise u.a. für Personenzugwagen oder Triebwagen entstehen.


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RE: Kopfbahnhof in Modulbauweise (H0)

#6 von PCvD , 04.07.2023 17:05

Hallo Jan,

das ist ja schön, wenn meine Denkanstöße für dich wertvoll waren.

Ich finden den Plan betrieblich nun schon überzeugender.
Die Idee mit der Brauerei mit beidseitig angeschlossener Rampe finde ich originell. Denn immerhin könnte hier mehrfach am Tag ein Brauereiwagen zugestellt und wieder abgefahren werden, in dem dazu auch mal die Lok des Personenzuges bei dessen Wende tätig wird und der Brauereiwagen mit im Personenzug läuft.

Ich würde auf dem linken Modul die Gleise nicht so stark schwenken, und hinter das Brauereilager noch den Lokschuppen setzen, der dann weiter links angebunden ist. Hierzu tauscht du die Reihenfolge der beiden Weichen im mittleren Gleis: Die Weiche zur Doppelkreuzweiche am Lokschuppen also auch noch auf das mittlere Segment.
Dann hat die Brauerei zwar weniger Rampe, am Tag laufen aber mehr Wagenbedienungen.

Auf diese Art hättest du in den beiden Hauptgleisen auch etwas mehr Nutzlänge, oder es könnte noch ein Schüttbahnsteig eingefügt werden, falls zwei Personenzüge hier knapp zu einander ankommen und abfahren.


Gruß,

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