Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#1 von J Kayser , 01.08.2023 14:24

Hallo,
ich bin neu hier und habe schon einiges durchgelesen zum Thema vom Analog- zum Digitalbetrieb. Betrifft Märklin H0 K-Gleis. Ich habe nur eine Verständnisfrage: wenn ich im Gleissystem eine Anschlußschiene mit Kondensator habe und diese aber nicht als Einspeisung nutze, kann ich dann die Schiene im System lassen oder muss sie grundsätzlich dann raus, wenn ich mit der MS2 digital fahren möchte?
Ich habe noch viele alte Schätzchen, die noch analog sind und will erstmal auch analog fahren, habe aber auch drei digitale Loks, die ich dann auch gerne digital fahren möchte. Müsste sonst halt immer die Schiene ausbauen. Hoffe auf Antworten.
Liebe Grüße aus Niedersachen
Jürgen


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#2 von Michael Knop , 01.08.2023 14:44

Hi Jürgen,

beim Digitalbetrieb darf kein Kondensator im Gleis sein - an keiner Stelle!

Wenn du den Kondensator zur Entstörung im Analog-Betrieb beibehalten möchtest, bau doch einen Schalter zum an-/abschalten des Kondensators ein!



Viele Grüße, Michael


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#3 von iwii , 01.08.2023 14:47

Probiere es einfach aus. Kaputt machen kann man dabei nichts. Es "kann" beim Digitalbetrieb Probleme geben, es muss aber nicht. Wenn es keine Probleme gibt, kannst du den Kondensator drin lassen, bis du komplett auf digital umgestiegen bist.

Gruss, iwii



 
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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#4 von Langsamfahrer , 01.08.2023 15:14

Hallo Jürgen!

Ein Kondensator am Gleis (egal wo dort) verfälscht das Digitalsignal.
Eine genauere Erklärung findest Du in diesem Beitrag.

Als beste Lösung erscheint mir:
1) Du baust dieses Anschlussgleis aus, benutzt nur eines ohne Entstör-Kondensator (oder direkte Anschlüsse an Mittelleiter und Schienen-Masse). Dann sollte für den Digitalbetrieb alles klappen.
2) Du besorgst Dir einen Kondensator mit ungefähr den Werten des im Entstör-Anschlussgleis verbauten und verbindest den (möglichst nah an der Anlage) mit der Einspeisung für den Analogbetrieb.
Es spricht nichts dagegen, für die digitale (ohne) und die analoge (mit Kondensator) Einspeise-Leitung die selben Anschluss-Kontakte zu benutzen, sie dürfen aber nicht gleichzeitig verbunden sein.

Ich bin nicht sicher, ob ich ein K-Anschlussgleis mit Entstör-Kondensator habe, das ich durchmessen könnte. vielleicht weiß ja ein anderer Forums-Leser die Werte?

Gute Fahrt!
Jörg


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#5 von Michael Knop , 01.08.2023 16:23

Zitat von iwii im Beitrag #3
Probiere es einfach aus. Kaputt machen kann man dabei nichts. Es "kann" beim Digitalbetrieb Probleme geben, es muss aber nicht. Wenn es keine Probleme gibt, kannst du den Kondensator drin lassen, bis du komplett auf digital umgestiegen bist.

Gruss, iwii


Hi,

es macht definitiv Probleme - nicht nur das das Gleissignal ggf. bis zur Unerkennbarkeit verstümmelt werden kann, nein, es fließen auch Ströme, die die Kurzschlusssicherung der Zentrale ansprechen lassen. Letzteres habe ich neulich mal selber ausprobiert - es dauert einen Moment, dann schaltet die Zentrale ab!


Viele Grüße, Michael

PS: und das nix kaputt geht, da wäre ich nicht so sicher - die Entladeströme des Kondensators kann sehr wohl auch die Endstufen der Zentrale schädigen!


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#6 von iwii , 01.08.2023 16:49

Zitat von Michael Knop im Beitrag #5
es macht definitiv Probleme


Ich habe meinen Testkreis eine ganze Zeit so betrieben. Es gab keine Probleme.

Zitat von Michael Knop im Beitrag #5
die Entladeströme des Kondensators kann sehr wohl auch die Endstufen der Zentrale schädigen!


Ich weiß nicht. Wenn das ein reales Problem ist, sollte nicht in der Anleitung der Zentrale dazu etwas stehen? Ich habe extra geschaut. Bei mir steht nichts dazu.

Gruss, iwii



 
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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#7 von DGU , 01.08.2023 17:15

Ich weiß nicht wie oft dieses Thema noh wiederholt werden muss.
War erst vor kurzem hier Thema.
Einfach mal die Suchfunktion des Forums nutzen oder auch überregional suchen.
https://www.modellbahntechnik-aktuell.de...gitalsteuerung/


Gruß
DGU


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#8 von vikr , 01.08.2023 19:08

Hallo Jürgen,

Zitat von J Kayser im Beitrag #1
habe nur eine Verständnisfrage: wenn ich im Gleissystem eine Anschlußschiene mit Kondensator habe und diese aber nicht als Einspeisung nutze, kann ich dann die Schiene im System lassen oder muss sie grundsätzlich dann raus, wenn ich mit der MS2 digital fahren möchte?
Jeder Kondensator verhält sich bei Wechselspannung wie ein mehr oder weniger großer Widerstand, der bei Gleichstrom unendlich groß wird, so dass dann kein Strom durchfließt.
Entstöekondensatoren für den Analogbetrieb sind so dimensioniert, dass der Widerstand für die üblichen 50 Hz sehr groß ist aber Frequenzen über 20 000 Hz praktisch kurz schließen, so dass Impulse vom Motor das Gleis nicht als elektromagnetische Welle verlassen und den Funkemfang stören.
Die digital,en Protokolle auf dem Gleis (DCC, MM, SX, etc.) sind aber ein nicht sinusförmiger Wechselstrom im Bereich von durchschnittlich 10 000 Hz. Hier fließt durch jeden Kondensator schon ein erheblicher Strom, der die Zentrale belastet. Das tut natürlich auch jedes Glühbirnchen, dass z.B. als Weichen-Laterne oder in einem Wagen ohne Decoder Licht spended. Das Problem ist, dass die höheren Frequenzanteile der Protokolle viel stärker durch den Kondensator "kurzgeschlossen" werden als die niedrigeren Frequenzanteile. Damit werden die steilen Flanken der Protokolle abgeschwächt und die Decoder können die Nachrichten nicht mehr korrekt decodieren.

Im Digitalbetrieb liegt zwischen Motor und Gleis der Decoder und verhindert, dass die Störimpulse vom Kommutator auf die Gleise gelangen. Hier müssen Entstörelemente zwischen Motor und Decoder zwischengeschaltet werden, damit Spannungsspitzen nicht die Halbleiterbauteile im Decoder selbst zerstören.

Suchen z.B. "Entstörkondensatoren im Gleis" im Forum:
search.php?zeit=9999&s=2&forum=0&im_feld=content&page=1&perpage=20&inthread=216843&q=Entst%F6rkondensator+im+Gleis

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#9 von Stahlblauberlin , 02.08.2023 08:01

Die Kapazität des Kondensators spielt eine erhebliche Rolle, kleine Kapazitäten ab 1 nF und kleiner kann man ignorieren, Beschriftung auf dem Kondensator wäre dann z.B 102 = 1000 pF = 1nF, Angaben immer in pF so nichts anderes aufgedruckt. Dank der PWM-Fahrtregler in aktuellen Startpackungen sind die Kondensatoren in neueren Anschlußgleisen deutlich geschrumpft, PWM mag die kapazitive Last durch Entstörkondensatoren auch nicht so gerne. Siehe daz die Diskussionen um den berüchtigten Piko C4...


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#10 von Duplex6-4-4-6 , 02.08.2023 09:52

Hallo,
von den berüchtigten "Anschlussgleisen" einiger Modellbahnhersteller abgesehen verwendet weltweit kein Modellbahner Entstörmaterial direkt am Gleis. Üblicherweise werden von einem großzügig dimensionierten Stegleiter alle paar Meter Kabelverbindungen direkt ans Gleis gelötet.
In den Loks selbst sorgen die Entstörbauteile bei Digitalbetrieb mitunter sogar selbst für Funkstörungen und verkürzte Decoderlebensdauer. Der Kondensator zur Löschung des Bürstenfeuers sollte etwa maximal 10nF Kapazität aufweisen. "Traditionsbewusst" wird da aber meist viel mehr verbaut.

Und fahrenden Störfeuern mit Uraltantrieben, wo man es aus der Lok leuchten sieht und den Bürstenabbrand riecht, wird man so und so schwer beikommen :-)

LG


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#11 von MMX , 02.08.2023 10:00

Beim 2292 von Märklin steht in der Produktbeschreibung: „Nicht für Digital und Delta“.

Link;

https://www.maerklin.de/de/produkte/details/article/2292

Viele Grüße, Markus


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#12 von Stahlblauberlin , 02.08.2023 20:41

Zitat von Duplex6-4-4-6 im Beitrag #10
Und fahrenden Störfeuern mit Uraltantrieben, wo man es aus der Lok leuchten sieht und den Bürstenabbrand riecht, wird man so und so schwer beikommen :-)

Denen kommt man mit vernünftiger Wartung und einem halbwegs korrekt ausgelegtem Entstörkondensator direkt am Motor bei... Selbst die alten PIKO/Gützold-Topfmotoren lassen sich so zähmen.


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RE: Kondensator beim Digitalbetrieb ausbauen

#13 von J Kayser , 04.08.2023 17:13

Vielen Dank für die Antworten, ich weiß dass das Thema mehr wie einmal behandelt wurde. Wollte trotzdem noch mal sicher gehen.


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