Guten Morgen zusammen,
Es geht um eine recht grosse Vereinsanlage, die ausschliesslich analog betrieben wird. Vorab: Eine Umstellung auf ein Digitalsystem ist ausgeschlossen. Die Bedienung erfolgt manuell über Stellpulte. Der daraus resultierende Fahrbetrieb ist eher " übersichtlich". Die finanziellen Mittel für eine mögliche Erweiterung/Umbau sind stark begrenzt.
Zur eingesetzten Technik:
+ Spur N
+ Zweileiter Gleichspannung


Trotz allem gibt es nun zwei Themen, zu denen ich etwas Hilfe benötige. Gesucht werden
1. Eine Schaltung für eine analoge Kehrschleife
Als Fertigprodukt habe ich leider nur bei Tams etwas gefunden. Diese Baugruppe ist allerdings nur für den Digitalbetrieb geeignet. Wenn jemand etwas Vergleichbares für analog kennt, oder einen Schaltplan zur Erstellung einer solchen Baugruppe hätte, wäre das eine grosse Hilfe.
2. Eine Schaltung/Bausteine für einen Blockbetrieb
Die Grundlagen für den Blockbetrieb sind bekannt. Für die gesamte Anlage sollen nur wenige Blöcke, maximal 6, erstellt werden, um den Betrieb etwas zu erweitern.
Für die Umsetzung habe ich Baugruppen von H-Tronik und Tams im Netz gefunden, mit denen man es probieren könnte. Mich würde an dieser Stelle interessieren, wie die Analogbahner unter Euch diese Aufgabe gelöst haben.


Abschliessend noch ein Gedanke:
Es ist vorstellbar, dass im Laufe der Zeit, weitere neue Ideen dazukommen werden, die es umzusetzen gilt. Unter Beachtung der Eingangs definierten Eckpunkte könnte man natürlich mit "diskreter Schaltungstechnik einiges Basteln. Die Voraussetzungen dafür, Know How und Werkzeuge, sind vorhanden.
Wäre aus Eurer Sicht an dieser Stelle der Start mit "Arduino" nicht der bessere Weg, um die Funktionen der gesamten Anlage etwas zu erweitern?
Da offensichtlich die Mehrheit der Modellbahner in die digitale Welt wechselt, wird sich das Angebot an " analogen Bausätzen" sicher nicht verbessern.
Wenn jemand einen ganz anderen Ansatz hat, um die bestehende Anlage etwas "aufzupeppen" würde mich natürlich auch dies interssieren.

Vorab herzlich Dank für Eure Rückmeldungen
Gruss Achim

Moin,

Zur Kehrschleife:

Es gibt zwei Optionen:
a) mit Dioden, wie es Fleischmann gemacht hat. Artikelnr.: 9199
b) eine Automatik, die erfordert aber einen besonderen Streckenverlauf, sonst wechseln alle Fahrzeuge auf der Anlage die Fahrtrichtung wenn ein Zug durch die Schleife fährt.

Blockstrecken:
Das Hauptproblem ist die Gleismeldung. Ich habe das bei meiner N-Anlage mit Magneten gemacht (Fleischmann 9426), die passen aber nicht unter jede Lok.
Es gab mal ein Blockstellensystem von Fleischmann (Art.Nr 6957+6958), aber es geht auch mit Flügelsignalen die eine Zugbeeinflussung haben. Die Schaltpläne dazu findest Du in alten Fleischmann-Katalogen.


Gruss aus dem Bergischen Land,
Ulli

Hallo Achim,

Dein Ansatz eines digitalisierten Betriebs für eine analog gefahrene Anlage beschäftigt mich auch. Ich denke, dass die Umsetzung dieses Konzepts mit einem Prozessorsystem der einfachste und bei den heutigen Preisen der preiswertere Ansatz ist. Allerdings würde ich auf der übergeordneten Betriebsebene (Fahrstrassenlogik, Blockstrecken u.ä.) z.B. einen Raspberry Pi 3 oder 4 unter Linux einsetzen. An diesen werden dann kleine Bausteine zur Steuerung einer Fahrwegkomponente (Signal, Weiche, Entkuppler...) und Rückmeldung per I2C angebunden. Als Realisierungssprache würde ich auf Python/Mikro-Python setzen, um bei der Implementierung nicht ständig das Ökosystem wechseln zu müssen. Als Hardware für die Bausteinebene kann man dann auf preiswerte Bausteine, auch mit unterschiedlichen Prozessoren und Anschlüssen setzen, da Micro-Python für viele dieser Platinen verfügbar ist.
Abgesehen von dem analogen Betrieb der Fahrzeuge werde ich ein entsprechendes System bei meiner gerade angefangenen Anlage umsetzen. Ob dann die Kommunikation zum Steuerbaustein auf SRCP aufsetzt, muss ich noch schauen. Vielleicht würde ich dann den von mir geschriebenen jSRCPD in Python reimplementieren.

Grüße, und gerne weitere Diskussionen, Kurt

So wurde das vor langer Zeit gelöst und so war das bis vor 5 Jahren bei mir im Einsatz

https://www.drehscheibe-online.de/foren/...hp?010,10542612
https://www.drehscheibe-online.de/foren/...15#msg-10542815

Funktionsumfang Gebhardt Blocksystem

https://www.drehscheibe-online.de/foren/...95#msg-10545695

Für Glockenankermotoren hätte man ein HiR-Modul und Reed-Kontakte gebraucht. Das hatte ich aber nicht.

Hallo Kurt,
das wäre in der Tat ein wirklich neuer Weg und hört sich interessant an. Ich denke, dass mir meine anfänglichen Programmierkenntnisse mit Fortran IV hier nicht mehr viel helfen werden.
Mit anderen Worten, ich wäre sowohl im Hardware- als auch im Softwarebereich Anfänger. Wie schätzt Du das ein? Wäre das mit einem überschaubaren Einarbeitungsaufwand nachbar?
Könntest Du noch einige Infos über mögliche Baugruppen zur Ankopplung an die Anlage geben(Analog In Out, digital in Out)
Danke und Gruss
Achim

Hallo,

Zitat von Kurt Harders im Beitrag #3

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Abgesehen von dem analogen Betrieb der Fahrzeuge werde ich ein entsprechendes System bei meiner gerade angefangenen Anlage umsetzen. Ob dann die Kommunikation zum Steuerbaustein auf SRCP aufsetzt, muss ich noch schauen. Vielleicht würde ich dann den von mir geschriebenen jSRCPD in Python reimplementieren.

Grüße, und gerne weitere Diskussionen, Kurt

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Hallo Achim,

es ist egal, welches System man für die Betriebssteuerung (Fahrstraßen, Weichen, Signale, ...) verwendet, man braucht immer eine (lange) Einarbeitung in das gewählte System auf der Basis des eigenen Wissens. Das ist bei mir meine berufliche Vergangenheit als Hard- und Softwareentwickler (Flüsterantrieb, jSRCPD, Industrielösungen über 2 Jahrzehnte) und mein Spaß an modularen Lösungen mit Mikroprozessorsystemen wie STM32, ESP3, Raspi micro ... Derzeitiges Projekt: Eine Schiebebühne mit Schrittmotoren und 1 m Gleislänge für ganze Züge zur Verteilung auf ca. 24 Gleise :-).
Auf der Basis meines Vorwissens und meiner nachlassenden Lernfähigkeit bei 75 Lebensjahren ist für mich der Aufwand zur effektiven Nutzung von z.B. TrainConroller oder Rocview sehr hoch, die Umsetzung als Mikroprozessorgrab aber sehr naheliegend.
Fazit: zuerst einmal sich klarmachen, was man braucht. Dann die sympathischste Lösung andenken und sich entscheiden. Bei meiner angefangenen Anlage von Blankenese werde ich in irgendeiner Weise mechanische Stellwerke und entsprechende Sicherheitseinrichtungen in einem Prozessornetzwerk nachbilden. Aber da gärt es noch im Ideentank :-).

Grüße, Kurt

Hallo Kurt,

Zitat von Kurt Harders im Beitrag #7

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meine berufliche Vergangenheit als Hard- und Softwareentwickler (Flüsterantrieb, jSRCPD, Industrielösungen über 2 Jahrzehnte) und mein Spaß an modularen Lösungen mit Mikroprozessorsystemen wie STM32, ESP3, Raspi micro ...

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Hallo vic,

Du meinst, dass Analogfahrer so alt sind, dass sie sich nicht an ESP, STM u.a. trauen? Ich bin halt 75 Jahre und kenne beides: den analogen Beginn um 1960 und die Digitale Revolution in den 70-ern bis heute :-)

Grüße, Kurt

Hallo Achim,

möchte Dir und Eurem Verein noch ein paar Gedanken mit auf den Weg geben.
Ich war auch mal in einem Verein, der sehr lange seine Anlage analog betrieben hat. Das war zwar in H0, aber bei 2-Leiter hat man ja die gleichen Probleme und daraus folgende Lösungsansätze, wie bei der Spur N.
Irgendwann hat man zwar doch auf Digital umgestellt, aber das ist ja bei H0 auch viel einfacher und soll jetzt hier auch nicht weiter ausgeführt werden, da es bei der Spur N, gerade bei bereits in großen Mengen vorhandenen Lokomotivbeständen aus früheren Produktionszeiträumen, durchaus Sinn macht bei analog zu bleiben.

Ich möchte jetzt noch gar nicht auf die mögliche technische Umsetzung eingehen, sondern Dich erst einmal bitten, Eure Anlage, also Gleisanlagen, Bahnhöfe, Schattenbahnhöfe und Strecken, aus denen sich die jetzigen und die zukünftigen Fahrmöglichkeiten ergeben werden, zu beschreiben.

Denn je nachdem, wie Eure Gleisanlagen nun aussehen und was für einen Fahrbetrieb Ihr nun darauf abwickeln wollt, können die Vorschläge für die technische Umsetzung doch recht unterschiedlich ausfallen.

Auch kann es Einschränkungen geben, wenn Loks mit Faulhaber Motoren ausgerüstet sind.
Und in welcher Epoche seid Ihr unterwegs, welche Signalbauformen wären also zulässig?

Und wie weit sind die Mitglieder dann bereit Um- oder Anbauten an ihren Fahrzeugen Zuzulassen. Denn, auch wenn es altmodisch klingt, kann ja auch z.B. eine Lösung mit Magneten unter dem letzten Wagen, ein Lösungsansatz sein. Dazu muss dann aber auch mindestens für jeden Zug ein "Endwagen" vorgehalten und entsprechend vorher bearbeitet werden.

Dann möchte ich zum 'heikelsten' Punkt kommen. Ich will jetzt natürlich überhaupt nicht Deine Fähigkeiten in Frage stellen, sich in neueste Techniken hinein zu fuchsen, aber gerade bei Vereinen sollte es immer mehr als einen geben, der mit der gesamten Technik auch umgehen und somit reparieren als auch weiter ausbauen kann, für den Fall daß jemand - vielleicht auch für längere Zeit - mal ausfällt.

MfG Oliver

Vom Franzi's Verlag gibt es ein Buch: "Modellbahn Elektronik von Anfang an". Da sind alle in Frage kommenden Schaltungen erklärt.

Gruß
KWer

Hallo,

eine Kehrschleifen-Schaltung bedeutet bei Gleichstrom immer Umpolung, bei einer "Hundeknochen-Anlage" schon Recht sportlich.

Ich würde Gahler und Ringstmeier empfehlen.

Peter

Hallo
ich habe vor ein paar Wochen, mal einen analogen PWM Trafo programmiert.
Der kann über Rocrail bedient werden. Das Kehrschleifenproblem lässt sich eventuell auch damit lösen.

Rocrail ist kostenlos, und eine alter PC oder Laptop reicht als Steuerzentrale.

Anleitung:
https://wiki.rocrail.net/doku.php?id=ste...p-de#grundlagen
ist für viele Betriebssysteme:
https://wiki.rocrail.net/rocrail-snapshot/

Durch die PWM Steuerung sind die Fahreigenschaften, fast mit einer digitale Modellbahnen vergleichbar.
Ich habe nur eine 2 Meter Teststrecke, daher konnte ich nur gegrenzt testen.

Mehr dazu auf meiner Webseite:
https://bluethners.de/DCCProjekt/Zentrale/DigitalTrafo.html

Viele Grüße Martin

Hallo zusammen,
Danke für die Antworten, es tut immer gut, wenn man mal Hinweise und Ansichten von extern bekommt.
Zur Sache:
Die Aufgabe mit der Kehrschleife haben wir mit einer Diodenschaltung gelöst. Das ist vorerst abgehakt.
Blocksteuerung:
Wir werden das wohl mit analogen Baugruppen angehen. Es gibt am Markt etwas, mit dem es funktionieren könnte. Hier mache ich einen Testaufbau und kläre dann mal die weiteren Randbedingungen.

Ich betreibe selbst eine N- Anlage mit den Fichtelbahn Modulen(Open DCC) und steuere das über RocRail, soviel zu mir.

Zur Vereinsanlage:
Die Anlage ist in den letzten 30 Jahren entstanden, bildet eine bestimmte Strecke in Nordhessen ab und wird zeitlich so Mitte der 60iger Jahre platziert. Es hat vor einigen Monaten einen Wechsel in der technischen Betreuung gegeben. In diesem Zusammenhang war der Verein dann auch bereit, Teile der sehr alten Relaistechnik zu erneuern. Ich selbst bin erst seit kurzer Zeit dort aktiv und bin gerade dabei, das Umfeld etwas näher kennen zu lernen. Vorerst halte ich es für ausgeschlossen, eine Diskussion über die Einführung eines anderen Systems zu führen. Gala und Ringsmeier sind mir bekannt, ausschliessen würde ich es mittelfristig nicht, aber wie gesagt, das ist heute nicht der richtige Zeitpunkt.
Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt im Moment darin, die vorhandenen Fahrpulte "in Gang" zu bekommen, bzw. teilweise neu zu bauen.
Wie der eigentliche Fahrbetrieb dann aussehen wird, kann ich noch nicht genau sagen. Er ist jedoch aufgrund der vorhandenen Steuerungsfunktionen sehr eingeschränkt und reduziert sich wohl auf einige, wenige Züge. Daher auch die Überlegung zur Einrichtung von Blockstellen.
Die Einführung " des letzten Wagens" haben wir kurz angesprochen. Es gibt hier zum Teil widersprüchliche Vorstellungen, die ersteinmal geklärt werden müssen.
Es ist wirklich eine schöne Anlage, und es reizt mich sehr, dort zu helfen. Aber wie das in Vereinen eben so ist, brauchen Veränderungen, egal welcher Art, eben etwas Zeit.
Mir ist schon damit geholfen, wenn ich das an dieser Stelle ausserhalb des Vereins etwas diskutieren kann.
In diesem Sinne
Beste Grüsse
Achim

Guten Morgen zusammen,,
Ich wollte noch einmal eine kurze Rückmeldung zu der Vereinsanlage geben:
Der Rückbau der alten Technik ist nun fast abgeschlossen. Wir können derzeit die Hauptstrecke mit zwei analogen Trafos befahren. Dabei ist es möglich, sechs Zuggarnituren aus dem Schattenbahnhof zu nutzen. Das war es dann auch erst einmal.
In der Zwischenzeit hat es viele Gespräche gegeben, die mehr Klarheit über die zukünftige Nutzung gebracht haben. Es zeichnen sich zwei Betriebsarten ab: der Spielbetrieb für die Vereinsmitglieder und ein "Schau - oder Demobetrieb". Grundsätzlich steht der Digitalisierung nichts mehr im Weg, so dass wir sicher auch keine weiteren analogen Baugruppen zur Zugsteuerung anschaffen werden. Zur Vorbereitung der weiteren Arbeiten werde ich zunächst einen Gleisplan erstellen. Auf der Basis werden wir dann ein technisches Konzept erstellen und anschliessend eine Systementscheidung treffen.
Alle weiteren Themen zu der Vereinsanlage werde ich dann in einem neuen Beitrag posten.