Hallo liebe Stummi-Forengemeinde,

vor knapp 9 Jahren habe ich erstmals eine Anlage hier vorgestellt. Seitdem wurden mehrere andere Kleinprojekten begonnen und zum Teil fertiggestellt, u. a. eine Kleinstanlage, die ihren Weg noch nicht hierher gefunden hat. Mit dem offiziellen Baubeginn von Projekt "W003" setze ich nun das lange gehegte Vorhaben um, hier einen eigenen Baubericht zu starten. Dafür spare ich mir lange Vorreden, die kommen vielleicht später noch.

Planungseckdaten:

• Ziel ist eine zusammenklappbare, transportable Klein(st)anlage mit Märklin H0 C-Gleis und digitaler Steuerung.

• Im Sichtbereich soll eine großzügige Gleisgeometrie vorherrschen. Die Mindestlänge für eingesetzte Züge ist mit 80 cm dagegen eher sparsam. Der Rahmen soll aus einem Showcase mit Hintergrund, Deckel und Beleuchtung bestehen.

• Die Höchstmaße betragen 4,60 x 0,40 m mit Raum für eine wegklappbare Kehrschleife an einer Seite. Mit einer Breite von knapp 0,30 m wurde der Entwurf dann sogar etwas schmaler.

• Die Landschaft soll, bis auf wechselnde Straßenfahrzeuge, ländlich und "epochenneutral" ausgeführt werden. Ohne schlechtes Gewissen und Stilbruch soll, trotz hoher Vorbildorientierung, wahlweise Rollmaterial der Epochen II - IV zum Einsatz kommen können, d. h. aus DRG-, DR- und DB-Flotte (natürlich nicht gleichzeitig ).

• Die Inspiration für den Gleisplan entstammt einem faszinierend einfachen Gleisplan aus der MIBA Spezial 112 "Modellbahn mobil". Dem Konzept wurde im Bahnhof lediglich ein zweites Stumpfgleis mit Lokschuppen hinzugefügt.

(Nur bitte nicht vergessen: Es ist ein Hobby, das uns trotz Vorbildorientierung auch kreativen Freiraum lässt - und das uns auch im digitalen Raum nicht von etwas Höflichkeit entbindet. )

• Geplant wurde mit 3D Modellbahn Studio (https://www.3d-modellbahn.de/)

• Die Planung ist eine Orientierung für den Bau. Änderungen sind vorbehalten, z. B. nach den ersten Stellproben.

• Hat jemand noch einen Vorschlag für die Gestaltung der Fläche zwischen den beiden spitz aneinanderliegenden Weichen? Mit dem kleinen Durchlass bin ich noch nicht ganz zufrieden.

Hallo Fabian,

mir gefällt deine Idee mit der Bezeichnung W003 sehr gut und bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Jetzt schon viel Erfolg 👍🏻🍀

Gruß Carsten

Die Planung (2)


So gut Planung am Computer (oder auf Papier) auch sein mag, eine Stellprobe ist durch nichts zu ersetzen.
Als Empfangsgebäude kommt voraussichtlich der Piko Behelfsbahnhof zum Einsatz. Die später verwendeten Gleise werden noch farblich behandelt und entsprechen nicht denen auf den Fotos.

In dem Projekt werden auch einige Reste verarbeitet, die hier zu sehen sind:

• Bretter für den Rahmenbau (13mm Tischlerplatte, 170 cm Lang >> Entspricht späterer Länge der Modulkästen)
• Bausatz Dieseltankstelle und Behelfsgüterschuppen aus der Wühlkiste vom Modellbahnhändler, die bereits ein "Facelift" erhalten hat.
• Lädierter Lokschuppenbausatz, der noch aufgearbeitet werden soll.

Der Rahmenbau (1)


Nachdem die Planung und Stellprobe auch nach mehreren Nächten des "Drüber Schlafens" überzeugt haben, hat der Rahmenbau von Projekt W003 begonnen. Die Anlage wird aus drei zusammenklappbaren Modulen hergestellt. Eines davon trägt die Kehrschleife mit Abstellgleisen als "Schattenbahnhof" ohne ausgestaltete Landschaft. Der Grund ist, dass dieses Modul aufgrund einer Durchgangstür klappbar sein muss. Der verfügbare Platz ist wahrlich sehr begrenzt.

Die beiden Landschaftsmodule bestehen aus Modulkästen mit Seitenwänden und Deckel. Diese Modulkästen lassen sich zu vollständig geschlossenen Kisten zusammenklappen, um einen einfachen und sicheren Transport zu ermöglichen. Um Platz, Gewicht und Material zu sparen, wird die Bauhöhe bewusst niedrig gehalten. Die Längsträger oben und unten sind lediglich 3-4 cm dick. Optisch gefälliger wären sicher etwas höhere Kästen; hierdurch würden sich die Transportmaße und das Gewicht allerdings deutlich erhöhen, weshalb das geringe Maß gewählt wurde. Ausschlaggebend war zudem, dass die Anlage in einem Wohnraum aufgestellt wird und sich dort harmonisch einfügen soll.

Verwendetes Material:

• Für den Rahmenbau kommen Tischlerplatten in 13 mm und 22 mm (an den Modulübergängen) zum Einsatz.
• Der Deckel wird zur Gewichtsreduktion aus 4 mm Pappelholz hergestellt.
• Alle Teile werden verleimt. Schrauben kommen lediglich zur Befestigung der Scharniere zum Einsatz.

Hallo Fabian,

das ist ein interessantes Projekt, welches ich weiter verfolgen werde. Mich persönlich würde an dem schönen simplen Gleisplan stören, dass es bei Belegung der Ladestraße keine Umfahrmöglichkeit mehr für einen kopfmachenden(?) Zug gibt. Ist das so gewollt?

VG Martin

Hallo Martin,

die eingeschränkte Umfahrmöglichkeit ist in der Tat etwas untypisch und dem geschuldet, dass hier nur ein "halber" Bahnhof abgebildet ist. Da schwingt die Hoffnung mit, irgendwann die andere Hälfte noch dran bauen zu können, wenn mehr Platz ist. Bis dahin könnte man den Betrieb z. B. mit dem Argument rechtfertigen, dass auf dem anderen Bahnhofskopf grade Gleisbauarbeiten stattfinden und der Teil nicht befahrbar ist.

Beim Modellbetrieb wird diese Einschränkung durch drei Effekte kompensiert:
- Aufgrund der Gleissituation im Schattenbahnhof kommen 3 Wendezüge und max. 2 lokbespannte Züge zum Einsatz.
- Mindestens ein lokbespannter Zug wird ein Güterzug oder GmP/ PmG, sodass beim Kopfmachen ohnehin meist an der Ladestraße rangiert wird.
- Im Lokschuppen wird eine Köf stationiert, die im Bedarfsfall "angeworfen wird" und die Reisezugwagen wegesetzt, sodass die Zuglok ans andere Ende rangieren kann.

Deine MiniMax-Anlage gefällt mir übrigens auch sehr gut! Hast du deine Gleissperre von Weinert oder einer anderen Quelle? Ich suche hier einen alternativen Lieferanten, da ich bislang keine Erfahrung mit Messingbausätzen habe. Es müsste nicht zwingend ein funktionierendes Modell sein.

Hallo Fabian,

deine Überlegungen zum Kopfmachen der Züge finde ich schlüssig. Das macht bestimmt Spaß. :-)

Ich hätte noch eine Anmerkung zum Titel: Mit "Kleinstanlage" verbinde ich gedanklich eher so Entwürfe von 1,2x0,3m o.ä. So etwas habe ich auch gerade in H0e in Planung. Deine 3,7m als Kleinstanlage zu benennen, erscheint mir persönlich daher wenig sinnvoll? Zumal wenn du noch mit der zweiten Bahnhofshälfte liebäugelst. Wenn es dir um "lang und schmal" geht, habe ich sowas schon öfter unter dem Begriff "Regalanlage" gesehen.

Vielen Dank für das positive Feedback zu meinem Rangierspiel. Leider ist es noch nicht in MiniMax umgesetzt, aber das ist auch in Planung.

Die Gleissperre entstand im vollständigen Eigenbau. Für die Laterne habe ich entsprechende Ausdrucke vorbereitet und diese anschließend auf einen PS-Würfel (aus Evergreen-„Meterware“) aufgeklebt. Die Laterne wurde nach Setzen einer Bohrung an der Unterseite auf 0,6mm gehärteten Messingdraht aufgesteckt und damit verklebt und anschließend (bis auf die Symbolausdrucke) schwarz und nochmal vollständig farblos matt lackiert. Der Unterbau wurden ebenfalls aus PS-Meterware (breites U-Profil) abgelängt, gebohrt, lackiert und anschließend an der passenden Schwelle fixiert. 

VG Martin

Zitat von mattin hh im Beitrag #7

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Ich hätte noch eine Anmerkung zum Titel: Mit "Kleinstanlage" verbinde ich gedanklich eher so Entwürfe von 1,2x0,3m o.ä. So etwas habe ich auch gerade in H0e in Planung. Deine 3,7m als Kleinstanlage zu benennen, erscheint mir persönlich daher wenig sinnvoll? Zumal wenn du noch mit der zweiten Bahnhofshälfte liebäugelst. Wenn es dir um "lang und schmal" geht, habe ich sowas schon öfter unter dem Begriff "Regalanlage" gesehen.

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Hallo Fabian,

dein Vorhaben gefällt mir, Rangierspaß sollte da gegeben sein.
Da bleibe ich auf jeden Fall mal dran.
Gruß Heiko

Eine sehr gute und originelle Idee - wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung

Fortsetzung des Rahmenbaus: Das Kehrschleifenmodul

Nachfolgend seht ihr einige Eindrücke vom Rahmen- und Gleisbau des Kehrschleifenmoduls mit Vorarbeiten für die Elektrik.

Die beiden Landschaftsmodule der Anlage verfügen über eine Rückwand und werden daher direkt an der Wand aufgehängt. Das Kehrschleifenmodul hingegen stützt sich auf dem Boden ab. Hier wird eine Stütze dafür verleimt. Zusätzlich ist ein Teil des Kehrschleifenmodules klappbar, da es sich an einer Durchgangstür befindet.


Der Rahmen des Kehrschleifenmoduls im Rohbau


Stellprobe der Gleise auf dem Kehrschleifenmodul


Herstellen von Belegtmelde- und Einspeiseabschnitten


Die Schienen werden an den Grenzen der Belegtmeldeabschnitte zusätzlich angeschliffen, um die Lücke zwischen den Schienen zu vergrößern. Von Hause aus ist der Abstand so gering, dass es zu einem unbeabsichtigten Überbrücken kommen kann, wenn die Gleise nicht exakt verlegt sind oder der Rahmen der Anlage sich minimal verzieht. Dies ist eine Erfahrung aus vorausgegangenen, eigenen Projekten.


Vergrößerter Schienenabstand am Isolierstoß (obere Schiene) und unbearbeiteter Schienenstoß im Vergleich dazu (unten)


Verschrauben der Gleise


Bevor die Gleise an der Klappkante getrennt werden, werden die Schienen an den Trennstellen mit Weißleim fixiert.


Fertiggestelltes Kehrschleifenmodul - gestrichen und mit Kork beklebt