Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#1 von modellbausven , 17.12.2023 19:59

N'Abend,

heute werd ich mich hier erstmalig zu Wort melden:
Ich bin Sven, Modellbahner bzw. Sammler mit einem recht umfangreichen Fuhrpark.
In erster Linie bin ich aber seit drei Jahren Vater einer wundervollen Tochter, Besitzer eines neu gebauten Eigenheims und neben der Vorliebe für das Hobby natürlich auch berufstätig.
Und so kommt es, dass die Möglichkeiten (40m² Dachboden) und die Träume (riesige Anlage mit 20 gleisigem Schattenbahnhof, Kleinstadtbahnhof und langer Paradestrecke durch das südliche Niedersachsen) aufgrund der vielen Verpflichtungen und dem Mangel an zeitlichen und finanziellen Ressourcen noch nicht in Einklang gebracht werden können.
Aber der Tag wird kommen, an dem dieses Großprojekt in Angriff genommen wird und um die Zeit zu überbrücken habe ich vor ein paar Wochen ein Fertiggelände angeschafft!

Für 25,- € konnte es in unmittelbarer Nachbarschaft abgeholt werden und ich konnte nicht "Nein" sagen, auch wenn es das komplette Gegenteil dessen ist, was ich mir als Modellbahnanlage erträume und wünsche.

Es handelt sich um das 1980 erschienene Fertiggelände "Birkenfeld" von NOCH, dessen Zustand dem Alter entspricht - seht selbst!

Bild entfernt (keine Rechte)

Mein Ziel ist es, darauf eine kleine, ansehnliche Rangieranlage zu gestalten, um zumindest einem Teil des Rollmaterials Auslauf geben zu können, mich mit Techniken, Methoden und Material vertraut zu machen, Schaltungen und Komponenten zu testen und am Ende vielleicht auch ein wenig Spielspaß auf dem kleinen Gelände zu haben.

Der Vorbesitzer hatte das Gelände auf eine Spanplatte geschraubt und die Zwischenräume mit Styropor gefüllt, d.h. in den vergangenen zwei Wochen stand zunächst eine Grundsanierung an, über die ich im nächsten Beitrag gerne berichten werde.

Ich hoffe, ein paar von euch begleiten mich und die Wiederbelebung dieser alten Anlage in den kommenden Monaten, denn ich bin mir sicher, dass man auch bei so einem kleinen Anlagenprojekt viel voneinander lernen kann und sicherlich der Punkt kommt, an dem ich Ratschläge und Anregungen gut gebrauchen und einsetzen kann.

Viele Grüße
Sven



 
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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#2 von Alfred61 , 18.12.2023 00:42

Zwei Brücken, ein See und ein Bach, ein hoher Berg, Modellbahnerherz, was willst Du mehr?
Grösser heisst nur noch mehr Ärger und wenn es hakt, kannst durch das Zimmer laufen weil der Fünffingerkran zu kurze Arme hat.

Auch aus so einem Fertiggelände kann man eine ansprechende Kleinanlage bauen. Zum Lernen, Ausprobieren und Spielen ideal.
Besser ein Fertiggelände als gar keine Anlage.

lG
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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#3 von Meickel , 18.12.2023 18:04

Hallo Sven,
so ein kleines Fertiggelände kann eine gute Basis für eine tolle Anlage sein.
Ich füg hier mal einen You tube link ein, um Dich ein wenig zu inspirieren.
https://www.youtube.com/watch?v=5BUvZ8sacJE
Dann wünsch ich Dir viel Erfolg beim bauen, vielleicht hälst Du uns ja dann auf dem laufenden.
LG Meickel


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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#4 von modellbausven , 18.12.2023 20:15

Hallo,

danke Meickel, für den Link zu einem wirklich beeindruckenden Video!
Der Gedanke an eine Winterlandschaft war tatsächlich auch kurz bei mir vorhanden... wurde dann aber Aufgrund der Herausforderungen, die das so mit sich bringt, wieder verworfen.
Wie gesagt, ich stehe mit meinem modellbahnerischen Geschick noch ganz am Anfang ;)

Im vorangegangenen Beitrag hatte ich ja schon erwähnt, dass die Entscheidung, die alte Spanplatte unter der Anlage zu entfernen, schnell gefallen ist — und das war auch gut so!
Was sich in den letzten 40 Jahren an Dreck, Gekrümel, Spinnenweben und toten Insekten dort im Hohlraum gesammelt hat, kann sich jeder denken. Also, Platte ab und Staubsauger an!

Danach habe ich das Fertiggelände auch oberflächlich abgesaugt, abgeschrubbt, angeschliffen und bin erneut mit dem Staubsauger drüber gegangen. Da ist schon ne Menge Dreck herunter gekommen, aber manch Kleberest hält sich hartnäckig und würde bei weiteren Schleifvorgängen zu viel Material von der ohnehin dünnen Platte abtragen.
Ich bin mir sicher, man wird die verbleibenden Spuren später landschaftlich gut kaschieren können.

Die umlaufende Rahmenkonstruktion des Geländes habe ich durch zwei Querstreben ergänzt, die durch Auflagen in Längsrichtung des "Bahnhofsbereich" und den späteren Güterumschlag abstützen. Für die Tunneltrasse (die der Vorbesitzer nur auf Styropor aufgebaut hatte) wurde eine Sperrholzplatte eingepasst und verleimt, bzw. am hinteren Rahmen verschraubt.

Bild entfernt (keine Rechte)

Das sieht solide aus und verleiht dem Ganzen auch ein wenig mehr Stabilität, falls man sich beim Arbeiten doch einmal irgendwo abstützen muss ;)

Grüße
Sven



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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#5 von 5kuppler , 18.12.2023 21:34

Hallo Sven,
unabhängig davon, was Du auf dem Fertiggelände vorhast: Das Fertiggelände "wabbelt. Ich würde zuerst die Struktur des Fertiggeländes irgendwie stabilisieren (dies ist meine Erfahrung mit Fertiggelände).
Dann würde ich überlegen, ob sich das Fertiggelände optimieren lässt.
Mein Vorschlag wäre, die Tunnelstrecke vom unteren Kreis um etwa vier/fünf Schienenstücke vorzuziehen. Damit verlegst Du das Tunnelportal zur Anlagenvorderseite, in den Bereich des jetzigen Sees (da müsstest Du dann wahrscheinlich ein Seegrundstück opfern). Aber im Gegenzug wird die Brücke im oberen Gleiskreis überflüssig. Anstelle des geraden Brückengleises könntest Du nun eine Weiche (nach innen) abzweigen lassen. Das Anschussgleis könnte zu einer Fabrik führen, die ihre Abwasser in den (Rest)See ableitet. Dies ist nur ein Vorschlag.
Das Fortkommen des Projekts interessiert mich
Grüsse
Peter


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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#6 von modellbausven , 06.01.2024 20:19

NAbend,

nach rund drei Wochen melde ich mich mal wieder zurück.

Zitat von 5kuppler im Beitrag #5
Mein Vorschlag wäre, die Tunnelstrecke vom unteren Kreis um etwa vier/fünf Schienenstücke vorzuziehen. Damit verlegst Du das Tunnelportal zur Anlagenvorderseite, in den Bereich des jetzigen Sees (da müsstest Du dann wahrscheinlich ein Seegrundstück opfern). Aber im Gegenzug wird die Brücke im oberen Gleiskreis überflüssig. Anstelle des geraden Brückengleises könntest Du nun eine Weiche (nach innen) abzweigen lassen. Das Anschussgleis könnte zu einer Fabrik führen[...]


Ja, ich kann den Vorschlag gut nachvollziehen, aber das Arrangement mit dem Bogen rund um den See und der Brücke am hinteren Anlagenrand gefällt mir eigentlich ganz gut und ich möchte ungern mehr Strecke in den Tunnel verlegen, weil ich auf den wenigen Gleismetern, die hier zur Verfügung stehen, meine Züge schon gerne sehen möchte.

Zitat von 5kuppler im Beitrag #5
Ich würde zuerst die Struktur des Fertiggeländes irgendwie stabilisieren


Ja, das war auf jeden Fall notwendig und wurde im vorherigen Beitrag schon dargestellt. Durch die geringe Größe von lediglich 1,4 x 1 Meter ist mit den nun eingebauten Verstrebungen genügend Stabilität vorhanden, um die Platte bequem anzuheben, zu bewegen und so zwischen Betrieb auf Bödenhöhe oder mit passenden Arbeitsböcken zu wechseln.

Nun komme ich zu dem, was ich in den letzten drei Wochen geschafft habe:
Ich habe die Gleise verlegt — und das war wahrlich kein großes Vergnügen... aufgrund der Tatsache, dass das Gelände wirklich sehr klein ist (siehe Maße) und die Gleispläne nur für Märklin M-Gleis und das damalige Fleischmann Gleis vorlagen, war ordentlich Fleißarbeit gefragt.

Aus praktischen Gründen soll bei diesem Projekt das RocoLine Gleis mit Bettung zum Einsatz kommen, dessen Optik ich bereits durch das Abdunkeln des Schotterbettes und anschließendem Drybrushing mit hellem Grau etwas aufgewertet habe. Der Gleisplan besteht etwa jeweils zur Hälfte aus R2 und R3 Bögen, was ich bei den Abmessungen des Geländes für sehr erstaunlich halte. Eine selbst angefertigte 1/2 R2 Kurve ergänzt die 15° Abzweigung der DKW und rundet damit den Innenkreis ab. Die Verbindung zwischen Bogenweiche und DKW war nur durch ein Flexgleis zu lösen und die ebenfalls selbst gesägte 1/8 Gerade vor der kleinen Brücke schafft den, durch die unterschiedliche Lage der Bogenweichen bedingten, Ausgleich.

Das vordere Abstellgleis konnte ich leider nicht gemäß der Originalpläne durch eine Bogenweiche hinter der DKW angeschlossen werden, da es sonst die Fläche in zwei Hälften geschnitten und somit viele Gestaltungsmöglichkeiten geraubt hätte. So fällt es nun etwas kürzer aus und lässt Raum für einen kleinen Schuppen und Lagerflächen.
An der hinteren Tunnelausfahrt versteckt sich zudem noch eine weitere Bogenweiche, die in ein rund 60cm langes Abstellgleis führt. Dies ist mit einem Entkupplungsgleis ausgerüstet worden, so dass dort auch Lokomotiven ohne Digitalkupplung von ihrem Zug getrennt werden können.

Es besteht also die Möglichkeit, an zwei Stellen Rollmaterial zu abzustellen und mit zwei weiteren Zügen zu fahren — die verbaute DKW bietet zudem die Möglichkeit, einen im Außenkreis abgestellten Wagen oder eine Lok zu umfahren.

Bild entfernt (keine Rechte)

Alle Weichen habe ich bereits mit digitalen Unterflurantrieben ausgerüstet und auch das Entkupplungsgleis hat einen Decoder bekommen. Die Programmierkabel wurden durch die Anlagenoberfläche geführt und sind so für spätere Anpassungen von unten erreichbar. Die Einspeisung der Gleisspannung erfolgt jeweils im Außen- und Innenkreis, jedoch ohne Isolierung der beiden Abschnitte.

Ich bin mit dem, was bisher geschafft ist, schon recht zufrieden und könnte noch stundenlang weiterschreiben, aber das hebe ich mir für den nächsten Bericht auf...

Viele Grüße und schönen Sonntag!
Euer
Sven



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zuletzt bearbeitet 10.01.2024 | Top

RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#7 von Alfred61 , 06.01.2024 22:00

Man sieht, es wird eine nette kleine Anlage, danke fürs Teilen,

lG
Alfred


 
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RE: Birkenfeld - neue Chance für altes Fertiggelände

#8 von RC-Flieger , 06.01.2024 22:45

Hi Sven
Ich habe vor vielen Jahren in Spur N auch mit einem Fertiggelände angefangen. Wie du habe ich es auch unten verstrebt und die Tunnelbereiche mit ordentlichem Sperrholz gemacht. Ich habe dann später den Tunnelberg auf der linken Seite aufgeschnitten und dort dann die Anlage erweitert. So richtig mit Rahmen und Platte darauf. Das Außenoval wurde dann vorne links wieder mit dem Fertiggelände verbunden. Nach dem Aufbau der Landschaft war kaum noch festzustellen das der rechte Teil ein Fertiggelände war.
Also viel Spaß mit dem Fertiggelände. Der Anfang sieht ja schon mal richtig gut aus und ich werde weiterhin schauen was du daraus zauberst.

Gruß Thomas


RE: " Einmal rund um die Werkstatt " Dioramen mit Verbindungsgleisen
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