Vielleicht ist die Frage doof, aber vielleicht kann mir doch jemand helfen. Wenn eine Innenbogenweiche meinetwegen am Aussenbogen ein Radius R600 hat muss ich dann zwangsläufig meinen Kurve mit R600 bauen oder kann ich auch meinethalber R440 nach oder vor der Bogenweiche verbauen?
du kannst in einen Gleissystem prinzipiell alles kombinieren. Verhindern musst du, dass benachbarte Gleise aufeinander oder zu nah bei einander liegen. Bei einer Bogenweiche mit bestimmten (größeren) Radien kannst du folglich auch Kurven mit kleinerem Radius anschließen. Jedoch kann das folgende Auswirkungen haben: - Du verlässt das geometrische Konzept des gewählten Gleissystems, so dass benachbarte Gleise nicht mehr im Rastermaß liegen (Standard-Gleisabstand oder Vielfaches davon), bzw. parallele Gleisabschnitte auf gleicher Höhe enden, um im geometrischen Konzept wiederum Weichen und Kurven folgen zu lassen. Das wäre nur noch durch Einpassen/Sägen wieder rückzuführen. - Die Fortführung der parallelen Gleise hat über ein längeres Stück nicht den Standard-Gleisabstand sondern weniger, so dass sich benachbarte Fahrten dadurch berühren könnten, Schäden an den Fahrzeugen entstehen oder Entgleisungen. Das wäre nur durch entsprechende Regelungen beherrschbar, wann wo welcher Zug noch fahren darf. Das hat auch zur Folge, dass sich zum Beispiel Gleislängen für das Halten von Zügen bzw. Abstellen massiv von der Weiche weg einkürzen, wenn auf dem abgezweigten Gleis noch Fahrten stattfinden sollen. - Es sieht einfach grauslich aus. Wenn innerhalb eines Gleisbogens mit Radius X ein Stück Radius mit größeren Bogen folgt (in deinem Fall vlt. beidseitig der Bogenweiche), dann nennt man das Korbbogen: eng - weit - eng. Die Züge "eiern" dann dort durch. Korbbögen werden bei der großen Eisenbahn vermieden in der Trassierung. In Bögen sind weitere Radien immer "außen", beidseitig an den Übergängen zu benachbarten Graden oder Gegenbögen.
Bei einer Bogenweiche mit bestimmten (größeren) Radien kannst du folglich auch Kurven mit kleinerem Radius anschließen. ..
Das ist dann eine Klothoidenweiche wie beim Vorbild.
Passt nur nicht in die Schemata der Moba-Hersteller.
Das waren Zeiten: „Die festliche Eröffnung der nun vollendeten württembergischen Eisenbahn fand am 29. Juni statt. Morgen ¾ auf 6 Uhr ging die Locomotive „Alp“ von Heilbronn ab, überstieg das gleichnamige Gebirge und langte um 12 Uhr auf dem mit Flaggen geschmückten Bahnhof von Ulm an, wo Geschützdonner und Jubelruf sie begrüßte. Nach 20 Minuten wurde die Fahrt an den Bodensee fortgesetzt.“ (Illustrirte Zeitung, 13. Juli 1850)
Schließt man links an die Weiche an beiden Zweigen den gleichen Radius an, so ergibt sich automatisch der Standardabstand des Gleissystems. Oberer Bogen = kleiner Kurvenradius (R2) große Bogenweiche (R6), Unterer Bogen = großer Kurvenradius (R6) kleine Bogenweiche (R2). Welches Gleissystem verwendest Du? Hier RocoLine: Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat Schließt man links an die Weiche an beiden Zweigen den gleichen Radius an, so ergibt sich automatisch der Standardabstand des Gleissystems.
Das geht bei RocoLine, weil hier beide Zweige den gleichen Radius haben, nur um den Parallelkreisabstand zueinander versetzt. Ist in dem Sinne keine richtige Bogenweiche….
Wenn man Tillig Gleise nimmt, auch Standard System, kann man übrigens den Radius der Bogenweichen durchaus ändern….