Zitat von JoMa im Beitrag #25
Ich hätte auch gedacht, daß die großen Treibräder mit ihren großen Radien und der geringeren Krümmung der Radlauffläche mehr Kraftschluß mit der Schiene zustandebringen als die im Radius viel kleineren Tenderräder mit der hohen Krümmung der Radlauffläche.
Ein Punkt bleibt ein Punkt. Ein Kreis der auf einer Geraden steht berührt diese immer an genau einem Punkt, unabhängig vom Radius. In der Praxis wird das zwar immer eine Fläche sein da sich das Material elastisch verformt, trotzdem bleibt es auch dann bei irgendwas im µm²-Bereich.
Das die geschobenen Lok-Fahrwerke ab und an Klemmen liegt oft an mangelnder Wartung (ist ja kein Motor drin, muss man nix machen...) und den Versuchen D- und E-Kuppler ohne Knickfahrwerke durch 360er Radien zu quetschen. Bei einer alten Fleischmann-50er mit Tenderantrieb fühlte sich die Lok selbst ziemlich zäh an als sie zu mir kam, nach gründlicher Reinigung aller Achslager sowie des Gestänges sowie sparsamsten Ölen der beweglichen Teile hat sie kaum mehr Rollwiderstand als ein Märklin-Wagen mit Schleifer.. Die Lok hakelt nicht mal im 360er-Radius obwohl E-Kuppler. Dafür hat sie einen recht filigranen Rahmen mit freiem Durchblick unter dem Kessel und keine Beulen am Stehkessel wie ihre Märklin-Schwester, der Tenderantrieb ist auch nach heutigen Maßstäben noch leise bei ordentlicher Laufkultur. Praktisch unzerstörbar ist er auch.
An die Standfestigkeit dieser Antriebe kommen natürlich alte Märklin-Antriebe in den Loks auch heran, dafür aber mit heute nicht mehr akzeptablen Kompromissen in der Gestaltung von Rahmen und Kessel. Bei neuen Konstruktionen mit Motor in der Lok ist regelmäßig nur noch eine Achse direkt angetrieben, und das von einem ziemlich zierlichen, vollgekapselten Motörchen. Bei Defekt zu tauschen wenn noch lieferbar. Alle weiteren Achsen werden prinzipiell vorbildlich vom Gestänge mitgenommen. Aufgrund der bei der Modellbahn nötigen Kompromisse (Radien!!!) kann man das aber nicht so spielarm wie eigentlich nötig auslegen, deshalb zieht bei solchen Loks die meist nur die als einzige mit Haftreifen belegte angetriebene Achse wirklich. Diese dann zum vorbildlichen Schleudern zu überreden ist mit den üblichen Motoren solcher Loks ein Problem. Hat man solche Konstruktionen bei Loks ohne Haftreifen ist ein etwas zuckender Lauf unter Last praktisch unvermeidlich, die Gestänge lassen sich einfach nicht spielarm genug auslegen.