Hallo Freunde,
@Dirk: Du hast vollkommen recht - eine Seite vorher habe ich beschrieben wie die Stützmauer grundsätzlich gebaut wurde - aber eine Anleitung fehlt. Das will ich hier mal nachholen:
Grundsätzlich besteht die gesamte Mauer aus ein und derselben Gipsform von Klaus Spörle. Wenn Du ihn per E-Mail anschreibst schickt er Dir einen Katalog. Die Besonderheit bei der Mauer hier war, daß diese sowohl im Bogen verläuft als auch nach oben und nach unten die Mauer fällt resp. steigt. Doch der Reihe nach:
- Zunächst muß man die Form des Bogens bestimmen. Das geht am einfachsten indem man sich aus Papier einen Bogen zurechtklebt den man auf der gesamten Länge der geplanten Mauer auf das Gleis neben der Mauer legen kann. Durchdrücken führt dazu dass sich das Gleis auf das Papier durchdrückt und man kann den Gleisverlauf nachzeichnen
- Nachdem der Gleisverlauf abgenommen wurde muß natürlich noch der Abstand dazuaddiert werden zwischen Gleis und Mauer - damit haben wir den vorgesehenen Bogenverlauf auf Papier.
- Bogenverlauf ausschneiden und in den Längen der Stützmauer (besser 1cm weniger) in kleine Stücke aufteilen. Diese Stücke am Besten mit A,B,C, usw. beschriften. Bei meiner Mauer musste ich insgesamt 8 Gipsformen erstellen
- Nun geht es an das Giessen der 1. Form - Details zur Mischung und zum Giessen finden sich an anderer Stelle - z.B. hier. Wichtig ist, daß wir die Form auf eine biegsame Unterlage legen.
- Nach 5-10 Minuten hat der Gips in der Form soweit abgebunden, das man diesen biegen kann. Am Besten schon vorher sich überlegen wie man die Unterlage rechts und links unterfüttern kann sodaß man die Form biegen kann. Das klappt für Biegungen nach hinten - nicht aber für Biegungen nach vorne. Dafür habe ich die Unterlage mitsamt aufliegender Gipsform in einen Schraubstock gespannt (wohl dem der was Besseres findet) und dann mit dem vorher zurechtgeschnittenen Papier so lange die Form unter Druck gesetzt bis die Biegung der Gipsform dem Papier entspricht. Hört sich kompliziert an - ist aber ganz einfach. Und keine Angst: Ungenaues Arbeiten ist hier kein Problem
- Die Gipsform kann nach ca. 30-40min entnommen werden und benötigt dann ca. 2-3 Tage zum Austrocknen
- Da die Form natürlich in Höhe und Breite nicht genau der Zielmauer entspricht muß der Gips gebrochen werden. Ich verwende dazu eine Ahle - ein spitzer Stift tut es aber wohl auch. Die Ahle von hinten an die Form ansetzen und mit einem Stahllineal die Bruchkante entlangziehen. Das bitte nicht auf festem Untergrund sondern auf einem Schaumstoffuntergrund damit der Gips nicht vorher durch den Druck an anderer Stelle reisst.
- Nun ist ein Mauerverband immer horizontal aufgebaut. Meine Mauer hatte aber Steigung + Gefälle. Daher wurde mit einer kleinen Wasserwaage ermittelt wie viel Gips von der Form weggenommen werden muß.
- Bevor wir die Mauer aufstellen wird die Form noch etwas herausgearbeitet - an der Bruchkante sind nämlich durch die Steigung resp. Gefälle halbe Steine entstanden die ziemlich blöd aussehen. Hier hilft auch wieder die Ahle. Die Bruchkante sollte auch etwas nachgeschliffen werden - hierzu hilft Gipsschleifpapier (so ähnlich heisst das wohl) aus dem Baumarkt bei den Gipskartonplatten.
- Die Form dann am Zielort aufstellen und die Formen untereinander mit Ponal verkleben. Dabei nicht vergessen, daß die Mauern nie gerade stehen um dem Druck standzuhalten sondern immer leicht Schräg. Die Zwischenräume zwischen den Formen mit Gips wieder leicht verspachteln. Um das Aufstellen zu erleichtern und auch gleich die richtige Schräge zu verwenden habe ich als Untergrund Styrodur entsprechend vorab zurechtgeschnitten und aufgestellt - die Mauern werden dann von hinten mit Gips bestrichen und gegen das Styrodur "geklebt" (eigentlich nur mit Gips verbunden). Dabei sollte man wie beim Fliesenlegen vorgehen und die Fliese äh die Platte ganz mit Gips bestreichen. So lässt sich auch ein Übergang oder eine Schräge noch gut ausgleichen.
- Das war's schon - Farbgebung ist dann wie bei den Felsen vorher beschrieben erfolgt - auch mit den gleichen Woodland Farben
Es ist übrigens kein Beinbruch wenn eine Platte doch mal an der falschen Stelle reissen sollte - auch hier hilft Ponal (wobei tunlichst kein Ponal aus der geprägten Seite herausquellen sollte).
Kontaktdaten der Firma Spörle (keine Homepage, soweit mir bekannt) :
- Werkstatt Spörle - Eichenstraße 77 - D-47443 Moers
- Tel. 02841/1690 444 - Fax. 02841/1690 445
Email: klaus.spoerle@t-online.de
Leider hab ich das jetzt nur in Textform - wenn ich mal irgendwann meine Website hinbekomme kann ich das nochmal mit Bildern nachstellen - aber wenn Du noch Fragen hast: Gerne! Dazu ist das Forum ja da.
und @Randolf: Wenn Du sagst, dass es mit der Farbgebung einwandfrei ist: Dann mache ich auch den nächsten Gleisanschluß in dieser Form