RE: Verlustleistung Widerstand

#51 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 11.02.2012 14:31

@Martin Lutz:

Martin Lutz schrieb:

Zitat
Nach diesen Messungen müsste man ja behaupten, dass die Verlustleistung vor dem Gleichrichter höher sein müsste als nach dem Gleichrichter. Die Ursprungsbehauptung war ja:

Zitat
Wenn ich einen Widerstand vor den Gleichrichter setze, ist die Verlustleistung niedriger als hinter dem Gleichrichter.





speedy200 schrieb:

Zitat
Wenn ich einen Widerstand vor den Gleichrichter setze, ist die Verlustleistung niedriger als hinter dem Gleichrichter.

Stimmt diese Annahme?



Das ist die Ausgangsfrage und keine Behauptung. Richtig zitieren kann schon manchmal schwierig sein......

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#52 von H007 , 12.02.2012 07:10

Morgen Zusammen,

um die Abweichung zwischen Simulation und Messung erklären zu können, werfe man(gerne auch Frau) einen Blick auf die Messbereichswahl von Martin.
Das Messgerät im AC-Kreis wurde, klarerweise, auf AC eingestellt, das Messgerät sekundärseite steht auf DC. Ich würde nun behaupten, das zweite Messgerät zeigt nur den Gleichanteil des sekundärseitigen Stroms an, nicht jedoch den (davon abweichenden) Effektivwert des Stroms.
Zitat aus der Bedienungsanleitung des Fluke 87:
...Die Strombereiche des Messgeräts sind 600,0 μA,
6000 μA, 60,00 mA, 400,0 mA, 6000 mA und 10 A.
Wechselstromstärke wird als ein Effektivwert angezeigt.
Zur Strommessung Abbildung 8 heranziehen und wie folgt
verfahren:...


Denn: Wie schon von meinen Vorrednern angemerkt, der Strom durch alle Bauteile ist der selbe, auch die Kurvenform ist identisch (ohne Glättungskondensator). Warum also sollte der Effektivwert in den Bauteilen anders sein?

Zum Thema Blindleistung durch Gleichrichter:
Auch ohne Kondensator kann, meiner Meinung nach, eine gewisse Blindleistung entstehen.
Aufgrund der Diodenvorwärtsspannung beginnt diese nicht im Nulldurchgang, sonder erst etwas später zu leiten. D.h der Strom durch die Diode bzw. den Verbraucher weicht im Nulldurchgang von der idealen Sinusform ab, wodurch sicher eine (eher geringe) Verzerrungsblindleistung entsteht.

Gruß,
Andreas


H007  
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RE: Verlustleistung Widerstand

#53 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 12.02.2012 12:59

Mit den vorhandenen Messgeräten kann ich die Messung mit der PFC-Beschaltung nicht widerholen. War vermutlich Oxid auf einem Anschlussbeinchen.
Bekomme immer wieder die fast gleichen Messwerte. Der z.Z vorhandene Messgerätepark aus Fluke 123, Fluke 83, Fluke 87 und Extech510 läßt einen
Nachweis der Wirksamkeit der PFC nicht zu.

Ich zeige nochmal die Meßergebnisse mit 2 Widerständen ca.98 Ohm, einen Brückengleichrichter B560C1500.
Verwendete Meßgeräte: Fluke 87 zur Wechselstrommessung, Fluke 83 zur Gleichstrommessung, Extech510 zu diversen Spannungsmessungen,
Fluke 123 Scopemeter zu diversen Spannungsmessungen. Der Umstand, daß das Fluke 83 kein True-RMS-Multimeter ist kann man vernach-
lässigen, die ermittelten Werte weichen um 1-2mA ab. Der Innenwiderstand der Strommeßgeräte, Messleitungen und des Märklintrafos beträgt
insgesamt ca. 6 Ohm.

Im folgen Bild die Messung mit R1 vor dem Gleichrichter, R2 hinter dem Gleichrichter:





Im nächsten Bild sind die beiden R´s hinter dem Gleichrichter, der Gleichrichter direkt am Trafo:



Wie man sieht, ist die Gesamtleistung der Schaltung ungefähr gleich groß, die beiden Widerstände leisten jeweils 420mW.

Im fogenden zeige ich euch die Schaltung wie im ersten Beispiel, R1 auf der Wechselstromseite, Gleichrichter, R2 auf der Gleichstromseite.
Zusätzlich habe ich auf der Gleichstromseite eine Blindleistungsbombe 470µF/50V installiert:



Überraschung! Die Leistung an R2 steigt um popelige 22mW, an R1 auf der Wechselstromseite um 219mW.
Das da Unterschiede im Strom sind kann man schon mit den Fingern an den Widerständen fühlen.
R1 ist deutlich heißer als R2.

EDIT: Die Messungen kann man einfach nachstellen. R1 und R2 bildet man aus jeweils 2 Widerständen 47 Ohm und 51 Ohm in Reihe um
sich die Finger nicht zu verbrennen, daher auch die krummen Werte 97,7 und 97,9 Ohm.
Alle Spannungwerte habe ich mit dem Fluke 87 verifiziert in dem ich das Fluke 87 aus der Strommessung genommen habe und ersatzweise
das Extech510 in die Strommessung eingefügt habe.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#54 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 13.02.2012 18:00

Nachtrag:

Habe interessante Literatur zum Thema gefunden:

http://www.et-inf.fho-emden.de/~elmalab/...wnload/LE_4.pdf

Abschnitt "B2-Schaltung und deren Spannungsverläufe"

Die ermittelte Leistung von 1197mW vor dem Gleichrichter und 844mW
und hinter dem Gleichrichter sind schon passend. Im PDF wird mit einem
verlustfreien Trafo gerechnet.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#55 von Martin Lutz , 13.02.2012 19:14

Zitat von Stromstossschalter
Nachtrag:

Habe interessante Literatur zum Thema gefunden:

http://www.et-inf.fho-emden.de/~elmalab/...wnload/LE_4.pdf

Abschnitt "B2-Schaltung und deren Spannungsverläufe"

Die ermittelte Leistung von 1197mW vor dem Gleichrichter und 844mW
und hinter dem Gleichrichter sind schon passend. Im PDF wird mit einem
verlustfreien Trafo gerechnet.

Grüße
Martin


Hilf mir auf die Sprünge. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass da irgendwo steht I = Id mal irgend einen Faktor. Der Faktor 1.11 bezieht sich auf die Scheinleistung, wenn man den Trafo mit einbezieht und das Ganze von der Primärseite des Trafos mit Verhältnis 1:1 aus betrachtet.


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RE: Verlustleistung Widerstand

#56 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 13.02.2012 20:11

Es geht um den Faktor 1,23 ,nicht 1,11 bei induktiver Belastung.
Und ich muß schon ein wenig den Effektivwertmessungen des Fluke 123 Scopemeters und des Fluke 87 glauben,
andernfalls wären die Investitionen etwas daneben.

Wenn man Pythagoras auf meine Meßwerte ansetzt komme ich auf den Faktor 1,24 ,also voll im Rahmen der Messreihen.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#57 von Martin Lutz , 13.02.2012 20:42

Zitat von Stromstossschalter
Es geht um den Faktor 1,23 ,nicht 1,11 bei induktiver Belastung.
Und ich muß schon ein wenig den Effektivwertmessungen des Fluke 123 Scopemeters und des Fluke 87 glauben,
andernfalls wären die Investitionen etwas daneben.

Wenn man Pythagoras auf meine Meßwerte ansetzt komme ich auf den Faktor 1,24 ,also voll im Rahmen der Messreihen.

Grüße
Martin


Ja, aber dieser Faktor ist MIT dem Trafo. Also von der Primärseite her betrachtet. Wir wollen die Sache nur VOR und HINTER dem GLEICHRICHTER!

SNetz = U ⋅ I = 1,11 ⋅ Ud ⋅ 1,11 ⋅ Id = 1,23 ⋅ Pd


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RE: Verlustleistung Widerstand

#58 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 13.02.2012 21:34

Das Wickelverhältniss des Trafos spielt doch in keinster Weise eine Rolle.
Der Trafo im Beispiel ist verlustfrei, also ein virtueller Trafo den es nicht gibt.

Nimm dir einen Brückengleichrichter, 2x 100 Ohm und staune über die Ergebnisse der von dir
ermittelten Messwerte. Man kann sich jetzt stundenlang darüber unterhalten, ob ich Blödsinn
gemessen habe oder die Physik auf der Modellbahn aufgehoben ist. Führt zu keinem Ziel.

Martin Lutz schrieb:

Zitat
Wir wollen die Sache nur VOR und HINTER dem GLEICHRICHTER!


Gut. Dann werfe ich den Trafo, den Widerstand vor dem Gleichrichter, den Widerstand
hinter dem Gleichrichter in die Tonne. Hmmm.. irgendwie fliesst kein Strom..grübel.
Ich werde unsachlich... Zudem stehen alle Meßwerte der Gemeinde zur Verfügung, vieleicht
mal das Ohmsche Gesetz anwenden, oder calc.exe unter Fenstersystemen.

Meine Messreihen zeigen Effektivwerte, nichts anderes.
Zeig mir deine gewünschte Messanordnung und ich werde versuchen Diese nachzuvollziehen.
Foto von der Skizze der gewünschten Schaltung o.Ä. wäre hilfreich. Ab ca. 18.2.2012 bis 20.2.2012
kann ich die Meßgeräte wieder entführen.
Fluke 123 Scopemeter steht noch auf meinem Schreibtisch..

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#59 von SAH , 14.02.2012 17:47

Guten Abend Martin (Stromstossschalter),

ich vermute, ich weiß, was Martin Lutz meint.
Aus diesem Grund versuche ich am WE ebenfalls mal eine Messung durchzuführen, da ich sowieso mit Graetz et al arbeite.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Verlustleistung Widerstand

#60 von Martin Lutz , 15.02.2012 11:38

Zitat von SAH
Guten Abend Martin (Stromstossschalter),

ich vermute, ich weiß, was Martin Lutz meint.
Aus diesem Grund versuche ich am WE ebenfalls mal eine Messung durchzuführen, da ich sowieso mit Graetz et al arbeite.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Dass die Leistung vor dem Trafo (Aus Sicht der Netzseite) grösser ist als nur auf der Sekundärseite muss wohl jedem einleuchten. Durch die Primärwicklung fliesst so oder so immer etwas Strom, selbst wenn an der Sekundärseite nichts angeschlossen wird.

Ich denke, dieser "Ruhestrom" durch die Primärwicklung hat hauptsächlich "Blindstromcharakter" mit etwas "Wirkstrom" dazu.

Die Ausgangsfrage war eigentlich klar.


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RE: Verlustleistung Widerstand

#61 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 15.02.2012 21:04

Die Verluste auf der Primärseite sind doch nicht gefragt, verkomplizieren das Thema nur.

Habe mal die Ausgangsfrage mündlich einem meiner Brötchengeber gestellt, Antwort war knochentrocken:
Faktor 1,23 zur Scheinleistung ist doch bekannt zur Bemessung von Trafos mit Gleichrichtung dahinter.
Bestätigt meine ermittelten Werte.


Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#62 von Martin Lutz , 16.02.2012 07:38

Zitat von Stromstossschalter
Die Verluste auf der Primärseite sind doch nicht gefragt, verkomplizieren das Thema nur.

Habe mal die Ausgangsfrage mündlich einem meiner Brötchengeber gestellt, Antwort war knochentrocken:
Faktor 1,23 zur Scheinleistung ist doch bekannt zur Bemessung von Trafos mit Gleichrichtung dahinter.
Bestätigt meine ermittelten Werte.


Grüße
Martin


Ja, das ist ja schon klar und bestreitet niemand. Aber die Ausgangsfrage dieses Threads war ja VOR und NACH dem Gleichrichter und nicht VOR und NACh dem Trafo. Dieser Faktor ist irrelevant für die Betrachtung der Verlustleistung eines Vorwiderstand zu einem Verbraucher vor und nach dem Gleichrichter.

Der Fragesteller hat deutlich geschrieben:

Zitat
Wenn ich einen Widerstand vor den Gleichrichter setze, ist die Verlustleistung niedriger als hinter dem Gleichrichter.

Stimmt diese Annahme?
Rein nach ohmschen Gesetz müßte es ja stimmen, da ja der Spannungsabfall vor dem Gleichrichter niedriger ist als danach.

Es ist mir auch klar, weshalb er zum Schluss kommt, dass hinter dem Gleichrichter eine höhere Spannung herrschen sollte. Ganz einfach, weil er nicht weiss, dass dies nur mit Hilfe eine Siebkondensators der Fall ist, welcher die Effektivspannung zur Spitzenspannung werden lässt (im Leerlauf ohne Last). Aber von einem Siebkondensator war ja nicht die Rede.

Dennoch:
Ich bleibe dabei. Der Strom vor und hinter dem Gleichrichter unterscheidet sich vom Betrag (ob man den Spitzenwert betrachtet oder den Effektivwert ist nahezu egal, man nur muss vorne und hinten vom Gleichen reden) nur so viel, wie bei den beiden gerade sperrenden Gleichrichterdioden als Leckstrom der Schaltung nach dem Gleichrichter vorenthalten wird. Und es mag sein, dass durch Schaltverzögerung und parasitären Kapazitäten dieser Dioden noch ein gaanz geringer Blindstrom erzeugt wird, der aber bei 50 Hz vernachlässigt werden kann.

Für mich stellt sich natürlich auch die Frage, wie richtig misst ein NICHT-TrueRMS-Messgerät den Strom vor dem Gleichrichter bei nicht lupenreinem Sinusstrom (Man betrachte die Sperrzeit beim Nulldurchgang, bis die 0.7V erreicht werden und die Diode erst den vollen Strom durchlässt, man sehe die Stufe beim Nulldurchgang auf dem linken Bild). Wir sprechen hier vom Strom.



Gaaaanz unter dem Motto:
"Wer misst, misst Mist. "


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RE: Verlustleistung Widerstand

#63 von SAH , 16.02.2012 07:59

Guten Morgen Martin

Zitat von Martin Lutz

Dass die Leistung vor dem Trafo (Aus Sicht der Netzseite) grösser ist als nur auf der Sekundärseite muss wohl jedem einleuchten. Durch die Primärwicklung fliesst so oder so immer etwas Strom, selbst wenn an der Sekundärseite nichts angeschlossen wird.
Ich denke, dieser "Ruhestrom" durch die Primärwicklung hat hauptsächlich "Blindstromcharakter" mit etwas "Wirkstrom" dazu.
Die Ausgangsfrage war eigentlich klar.



Du meinst hier wohl die Eisenverluste? Im Leerlauf habe ich bei einem Trafo die Leistungsaufnahme mal gemessen:
13VA mit einer sehr niedrigen cos Phi.

Das wollte ich jedoch außen vor lassen (kann es dennoch mit einbeziehen, falls nötig).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Verlustleistung Widerstand

#64 von Martin Lutz , 16.02.2012 08:20

Zitat von SAH
Du meinst hier wohl die Eisenverluste?


Unter anderem, ja. Doch auchdurch den Spulendraht fliesst etwas Strom, selbst wenn kein Eisenkern vorhanden ist. Selbst eine Luftspule ist nicht ideal.


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RE: Verlustleistung Widerstand

#65 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 16.02.2012 22:38

Fluke schreibt zum Multimeter 87:

Zitat
Wechselstrom: Fluke 87 V: Ungenauigkeit bei Strommessungen: ±(1,0 %+2) Echteffektiv



Das Fluke 123 Scopemeterhat hat bei 0-60Hz eine Abweichung von ±(1,0 %+10Digit) Echteffektiv

http://www.fluke.com/fluke/dede/Digitale...V.htm?PID=56135

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#66 von Martin Lutz , 17.02.2012 05:31

Zitat von Stromstossschalter
Fluke schreibt zum Multimeter 87:

Zitat
Wechselstrom: Fluke 87 V: Ungenauigkeit bei Strommessungen: ±(1,0 %+2) Echteffektiv



Das Fluke 123 Scopemeterhat hat bei 0-60Hz eine Abweichung von ±(1,0 %+10Digit) Echteffektiv

http://www.fluke.com/fluke/dede/Digitale...V.htm?PID=56135

Grüße
Martin



Ich beziehe mich auf das Fluke 83, das kein True RMS Gerät ist:

Zitat von Stromstossschalter
Das Fluke 83 links zeigt den Wechselstrom



Da du mit diesem auf der Werchselstromseite den Strom misst, hätte man vorerst mal das Gefühl, es misst richtg, da es sich um einen Sinusförmigen Strom handle. Tatsächlich aber fliesst hier der Strom nicht Sinusförmig, denn im Nulldurchgang gibt es die oben gezeigten Stufen, da die Gleichrichterdioden erst dann leitend sind, wenn die Spannung höher als 0.7V wird.


Martin Lutz  
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RE: Verlustleistung Widerstand

#67 von Dreispur , 17.02.2012 07:14

Hallo !

Das gesamte Thema zeigt wie verworren und doch von Entwickler gemeistert wird.
Für meine Anlage ist wichtig das verschiedende Bauteile eine Toleranz vertragen um sicher zu betreiben .
Jedenfalls ein Lob den Entwicklern.

Und sollte eine Glühlampe einmal mit einer " HALBWELLE " flakern trink ich nen Schluck Bier ein Rauchstangerl und schon ist wieder heile Welt.

Ist zum Auflockern gedacht .
mfG Anton


mfG ANTON

Roco DigiSet+MMaus Rocomotin, IB 650 2.0 / IB 60500 ESU+CT-Programmer, Schalt/RMGB Dec Viessman , LDT,Roco,Lenz,LISSY,Lopi:Lenz,Tran+Sound/ESU+Sound/ Orig. Lok+Sound.anal.Trafo z.Test.WDP 7.0 u.9.2 / 2015 /RM Digikeijs / IB II /


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RE: Verlustleistung Widerstand

#68 von Martin Lutz , 17.02.2012 08:12

Zitat von Dreispur
Hallo !

Das gesamte Thema zeigt wie verworren und doch von Entwickler gemeistert wird.

Ja, die Elektrotechnik ist sehr, sehr komplex. Aber spannend.


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RE: Verlustleistung Widerstand

#69 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 17.02.2012 19:14

Neue Messungen mit Erfassung der Spannung direkt am Gleichrichter:

Aufbau 1 mit Widerstand R1 97,7 Ohm vor dem Gleichrichter, R2 97,9 Ohm hinter dem Gleichrichter.
Der gemeinsame Anschluß für Kanal A und B des Fluke 123 Scopemeter befindet sich am Gleichrichter
auf der Wechselspannungsseite, wo auch ein Ende von R1 angeschlossen ist. Kanal A zeigt den
Spannungsfall an R1, Kanal B den Spannungsfall am Gleichrichter, Fluke 87 ermittelt den Strom:



Die Umkehr der Phasenlage von Kanal A und B in den Messungen ergibt sich aus der Wahl des
gemeinsamen Anschlusses am Gleichrichter, andernfalls wären Einzelmessungen nötig. Trigger auf Kanal A.

Nach Adam Riese und Schürmanns Rechenbuch ergeben die beiden Spannungswerte 7,20V + 8,65V die
Speisespannung des Trafos von ca. 15,85V (verifiziert mit Extech510 und Fluke 87 , +-0,2V)

Nun kam ich auf die Idee, die höhere Leistung an R1 mittels Temperaturmessung zu erfassen, ist mir
jedoch in dieser Schaltungsvariante mißlungen. Ich messe mit der Temperaturmeßpille mal 40°C, mal 45°C
an R1 und/oder R2, auch ein Austausch R2 vor dem Gleichrichter R1 hinter dem Gleichrichter brachte
keine Aussage, nur eine Tendenz: Vor dem Gleichrichter wird es wärmer. Kann es nicht mit den vorhandenen
Meßmitteln nachweisen. Die Länge der Anschlussbeinchen, Lage der Krokodilklemmen an den
Anschlussbeinchen und Lötstellen verfälschen das Ergebniss.

Die Schaltungsvariante Gleichrichter direkt am Trafo, R1 und R2 in Reihe hinter dem Gleichrichter habe ich
nicht wiederholt, Messung vom letzen Wochenende, Scopemeter zeigt die Spannungen direkt am Gleichrichter:




Ich habe in einem Beitrag vorher die nicht verlangte Blindleistungsbombe 470µF/50V in die erste Schaltungvariante
(R1 Gleichrichter R2) eingebaut. Der C liegt parallel zu den Anschlüssen + und - des Gleichrichters. Ich hatte in
diesem Beitrag erwähnt, daß der R1 sich richtig aufheizt, wärend hinter dem Gleichrichter der Strom nur minimal
um ca. 5mA steigt. Die Temperaturmesspille zeigt mir mehr als eine Tendenz:
Die Temperatur an R1 vor dem Gleichrichter steigt von maximal gemessenen 45°C auf über 62°C !!!
R2 hinter dem Gleichrichter läßt das kalt, komme nicht über 44°C.
Kanal A des Scopemeters zeigt den Spannungsfall an R1 vor dem Gleichrichter, Kanal B den Spannungsfall
direkt am Gleichrichter, die rechte Bildhälfte die Spannung auf der Gleichstromseite:



Auch hier kann ich locker meinen Messungen vertrauen: Kanal A plus Kanal B = Speisespannung des Trafos
8,59V + 6,75V = 16,26V (Watt a Fack, mein Versorger hat 4V nachgeschoben, vorher 229V jetzt 233V primär)

Tante Edit meinte um 22:09 Uhr: Interessant wäre noch eine Messung mit Gleichrichter direkt am Gleichrichter plus Siebelko Größe
messtechnisch erfassbar......Blindleistung mittels zu fetten Siebelkos.
Habe das ausgeschlagen, ist aber auch sehr interessant, ein neuer Thread wäre nötig.

Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#70 von SAH , 17.02.2012 19:24

Guten Abend Martin (Stromstossschalter),

eine Bitte noch: erstellst Du bitte noch einen Meß-/Schaltplan? Vielen Dank! (sonst muß ich das machen ).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Verlustleistung Widerstand

#71 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 17.02.2012 19:51

kommen am Samstag gegen 15-19Uhr

Grüße
Martin

Tante Edit, Hinweis:

In der Messung "Trafo > Gleichrichter > R1 + R2 auf der Gleichspannungsseite > Gleichrichter > Trafo" erwartet man
üblicherweise einen Spannungsfall von ca. 2mal 0,7V pro Diode im Gleichrichter. In der Messung beträgt der Spannungs-
fall am belasteten Gleichrichter jedoch ca. 3V:



Grüße von Tante Edit


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#72 von Martin Lutz , 18.02.2012 09:07

Hallo,

Nochmals zum einfacherern Verständnis:

Der Gleichrichter ist der einzige Weg, den der Strom nehmen kann um nicht durch die Last am Ende zu fliessen. Da im Gleichrichter immer zwei Dioden (die letztlich in Reihe geschaltet sind) sperrend sind und die anderen zwei leitend, muss der Strom, der den Unterschied zwischen vor und nach dem Gleichrichter ausmacht, zwangsläufig durch die beiden sperrenden Dioden (nacheinander) fliessen. Einen anderen Weg gibt es nicht!

Es liegt also nur am Leck der beiden sperrenden Dioden und am Messfehler, der den Unterschied der Anzeige bringt. Ich glaube nicht, dass der Leckstrom so gross ist.


Martin Lutz  
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RE: Verlustleistung Widerstand

#73 von Stromstossschalter ( gelöscht ) , 18.02.2012 12:20

Hier die Meßanordnungen:

Messung 1 mit R1 vor dem Gleichrichter, R2 hinter dem Gleichrichter:




Messung 2 mit R1 und R2 hinter dem Gleichrichter:




Messung 3 wie Messung 1 plus Elko 470µF auf der Gleichspannungsseite:




Grüße
Martin


Stromstossschalter

RE: Verlustleistung Widerstand

#74 von SAH , 18.02.2012 18:21

Guten Abend Martin (Stromstossschalter):

vielen Dank! Sofern ich temperaturbedingt dazu komme, füge ich meine Ergebnisse hinzu.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Verlustleistung Widerstand

#75 von GottfriedW , 18.02.2012 20:28

Dialog in einer Tübinger Studentenkneipe zwischen einem Juristen und einem Physiker Ende der 70er Jahre:

"Ich hab gelesen, was ihr da so in der Elektrik rumrechnet, stimmt gar nicht."
"Haste n Radio?"
"Ja"
"Funktionierts?"
"Ja"
"Na siehste!"

In diesem Sinne modellbahnerische Grüße
Gottfried


Schau auch mal in Kahlfelden vorbei: viewtopic.php?f=64&t=62356


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