Hallo Henning,
Hallo Stummiversum,
es freut mich wenn ich mit meiner Beschreibung weiterhelfen konnte.
Aber ich habe mich bei meiner Beschreibung, glaube ich, etwas verzettelt.
Denn du hattest ja nach dem Umfeld gefragt - ich will versuchen da noch
etwas nachzutragen.
Also mit deiner Idee den Parkplatz wegzulassen bist du schon auf dem richtigen Weg.
Zur Straße vor dem Laden: es war/ist eine dieser typischen Kopfsteinpflasterstr. die diese
Rundung haben (ähnlich den Str. aus den Spörleformen). Die Str. hat es so wohl auch schon in den 30igern und 40igern gegeben - und das sah man ihr auch an.
Der Bürgersteig auf der einen Seite war mit 30 x 30 cm Gehwegplatten ausgelegt und hatte
eine Breite von 120 oder 150 cm. Zur Straßenseite waren es Kantsteine aus gebrochenen Granit, die etwa 80 cm lang waren. Zur anderen Seite gab es dienormalen Rasenborde, dann einen Jägerzaun, der einen recht großen Bauerngarten vor Eindringlingen schützte. (der Zaun, der strategisch günstig in einer Kurve lag mußte übrigens div. male erneuert werden. Kopfsteinplaster kann höllisch glatt werden)
Vor dem Laden selber war mehr Platz. Hier waren es wohl so um 300 cm.
Auslagen vor dem Laden gab es selten bis nie. Eine kleine Obstecke gab es im Laden, vorne im Eingangsbereich.
Das Gebäude selber bestand aus Verputzen Mauerwerk, das weiß gestrichen war und einen
mal braun, mal grün abgesetzten Sockel hatte.
An den Laden selber wurden div Anbauten angesetzt, an die wiederum auch Anbauten kamen.
Die Zufahrt zum Hinterhof und zum Ladebereich führte über einen kleinen unbefestigten Weg.
Dieser Weg führte eigentlich zu einem großen Acker - und wenn der Lieferant kam war der Weg zu - aber auch zu einigen Wohnhäusern (Altenteil). Bis der Lieferant fertig war, mußten die Anwohner halt warten. ...man trug es mit Fassung...
Die gegenüberliegende Straßenseite hatte "nur" einen Geweg aus Sand. Aber auch hier die
Granitkantsteine. Das Grundstück des Landwirts auf der anderen Straßenseite wurde mit einer Mauer aus gesammelten Feldsteinen abgegrenzt. Etwa alle 4 m gab es einen ca 50 x 50 cm Pfeiler aus dem gleichen Material.
Der zweite Laden befand sich in einem alten Bauernhaus, das man nach Aufgabe der Landwirtschaft umgebaut hatte. Der Laden war etwas größer als der andere, war aber ansonsten der gleiche Vollsortimenter-Tante-Emma-Laden.
Aber dieser Laden hatte seinen alten Hof mit einer zweiten Auffahrt versehen und dadurch konnten vor dem Laden auch die PKW abgestellt werden.
Auf dem Hof (vor dem Haus) standen/stehen zwei schöne große Kastanienbäume.
Auch bei diesem Laden gab es außer einem Zeitschriftenständer keine Außenauslagen.
Die alte Scheune wurde übrigens Stellplatzweise an Wohnwagenbesitzer vermietet, die hier ihre Teile zum Überwintern abstellten.
In den 80igern wurde aus dem Tante Emma Laden ein Getränkegroßhandel.
Wenn ich es richtig weis, werden heute in dem Dorf keine Lebensmittel mehr verkauft. Die Leute müssen sich in einer kleinen Stadt versorgen, die ca 4 km entfernt ist.
Die Läden waren übrigens nicht nur "Einkaufszentrum" sondern auch Treffpunkt der Dorffrauen, die sich hier für Klatsch und Tratsch traffen ("....Hilde, haste das von den Müllers schon gehört?...")
Aber nicht nur Klatsch und Trasch gab es hier. Es wurde sich auch gekümmert. Wenn die alte Oma Jensen 2 Tage nacheinander nicht zum Einkaufen kam wurde die schon mal gefragt, ob auf dem Weg nach Hause nicht mal jemand vorbeischauen könnte. Oder der Ladenbesitzer ist bei seiner Tour gleich selber mal vorbeigefahren, um zu fragen wie es geht.
Wenn man also wissen wollte was es neues im Dorf gab, mußte man nur mit der Verkäuferin ins Gespräch kommen. Meistens war sie hocherfreut wenn sie ihr Wissen weitergeben konnte....
Soweit mein Nachtrag zu deinen Dorfgeschichten
Vieleicht ist es ja von Intresse.
Bauzugfahrer Andreas
PS. Du baust eine tolle Anlage. Ich werde weiterhin ein Auge drauf haben