Hallo zusammen,
auch aus Island vielen Dank an die Verantwortlichen, die diesen Riesenumzug möglich gemacht haben! –
Hier ist ein kurzes Resumee der ersten Modernisierungsphase – hat alles in allem hervorragend geklappt, auch dank der vielen Tips hier aus dem Forum - danke! Vielleicht sind diese Erfahrungen auch fuer andere von Interesse, die einen Fundus aus den 80ern (analoge und MM1-Loks) aufmöbeln wollen.
Ich habe mich fuer alle meine alten Schätzchen fuer ESU LokPilot 5 und LokSound 5 entschieden, zusammen mit ESU 21mtc-Adapterplatinen und dem ESU LokProgrammer. Das ist alles „aus einem Guss“ und bisher hat alles tadellos funktioniert. Dazu die HLA-Umbausätze von Märklin und Kleinteile von Tams.
1. Umbau: BR 110 (Märklin 3039, Trommelkollektor). Alte Elektrik raus, Getriebe und Motorraum gereinigt, neuen Motor und Lokpilot eingebaut, lief sofort problemlos mit den ESU-Voreinstellungen. Birnen durch weisse LED (angeschliffen) in BiPin-Fassungen (Tams) ersetzt, mit dem blauen Rückleiter angeschlossen - flackerfrei. Gleichzeitig neue Drehgestellblenden mit NEM-Schacht, Leitern und Telexkupplungen (Märklin) sowie Maschinenraum- und Führerstandsbeleuchtungen (SMD-LEDs von Tams) eingebaut. Ist ein tolles Modell geworden. Auf rot-weissen Lichtwechsel habe ich verzichtet, weil ich nicht durch die roten Lampenattrappen bohren wollte, und fuer eine Lok ohne Wendezugsteuerung finde ich Telexkupplungen auch sinnvoller, da muss man eben die Lok am Endbahnhof umsetzen, so „wie damals in echt“...
2. Umbau: SBB Ae 6/6 (Märklin 3050, grosser Scheibenkollektor). Umbau genauso problemlos, Motor lief sofort mit den ESU-Voreinstellungen hervorragend. Die Lok hat 2 Motorraumbeleuchtungen und Führerstandsbeleuchtungen bekommen und von Rudolf (rwd) hier im Forum NEM-Kupplungsadapter und Märklin-Kurzkupplungen. Telexkupplungen passen wegen des Schneeräumers nicht.
3. Umbau: Märklin BR 103 mit Schürze (3054, grosser Scheibenkollektormotor). Hier wurde es langwierig! Alter Motor raus, gereinigt wie bei den anderen, neuen Motor eingebaut, lief mit 9V-Batterie langsam ein paar Umdrehungen und stoppte dann. Andere hier im Forum hatten ähnliches berichtet, ich habe den Motor dann sicher sechsmal wieder aus- und eingebaut und auch verschiedene Schrauben probiert, bis alles richtig sass. Das Problem war, dass der untere Stift am Magnetbügel erst nicht richtig im Loch im Drehgestell einrastete. Man sieht es kaum, hinter dem mittleren Treibrad, zumal die Schrauben trotzdem passen, am Ende habe ich aber gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, weil die mittlere Achse nicht richtig seitenverschiebbar war. Darauf muss man also besonders achten!
Dann alles angeschlossen – und mit den ESU-Einstellungen ruckelte die Lok in den Fahrstufen 1-3 ziemlich übel, da war der alte Motor viel besser gewesen... ändern der Lastregelparameter nach ESU-Anleitung brachte nichts. Alles wieder ausgebaut, alle Zahnraeder genau untersucht, und da war ein Problem, ein winziges Stückchen Radiergummi (aus Schülertagen?) in einem Zahnrad! Wieder zusammengebaut, leider kaum Besserung... Alles wieder auseinandergenommen, Getriebe komplett entfettet, alle Zahnraeder mit Zahnstochern, Zahnbürste und Wattestäbchen gereinigt, leicht neu geölt, wieder zusammengebaut – und nun läuft sie recht weich auch in Stufe 1 mit den ESU-Parametern.
Allerdings ist die extreme Langsamfahrt in einer Richtung immernoch ein kleines bisschen weicher als in der anderen Fahrtrichtung, nicht dramatisch, aber sichtbar – woran kann das liegen? Nochmal ausbauen und reinigen? Schaden am Getriebe?
Fazit – das Getriebe muss *wirklich supersauber* sein... das hatte ich natuerlich auch hier vorher gelesen, aber mangels Vergleich und Erfahrung hatte ich eigentlich gedacht, es waere schon sauber genug gewesen. Ohne Motorteile rollten die ausgebauten Drehgestelle aller 3 Loks recht leicht auf der Tischplatte, aber bei der 103 offenbar doch noch nicht leicht genug... sie hat allerdings von den dreien auch die höchste Kilometerleistung, war eben in den 80ern eine Lieblingslok 😊
Ausserdem hat auch diese Lok rot-weissen Lichtwechsel, Führerstands- und Motorraumbeleuchtung und NEM-Adapter von Rudolf bekommen. Telexkupplungen passen wegen der Schürze auch hier nicht, aber normale Kurzkupplungen. Ja, und diese Lok hat nun Sound, und der ist ziemlich beeindruckend, finde ich, selbst mit dem kleinen beiliegenden „Brüllwürfel“ mit allen Zwischenringen. Tolle Sache.
Nun ist die BR 50 dran (3084), auch mit LokSound, hier sollten sogar die Telexe passen, und mit klasse Inneneinrichtung von rwd im Tender... und wir warten noch auf unsere neue Zentrale (Tams mc2), die gerade in einem Container auf dem Atlantik unterwegs ist... und nicht vergessen, allen Loks beim Umbau tüchtig die Zähne putzen
Gruss aus dem Norden,
Stefan-in-Island