Hallo zusammen,
nach dem Opaeinsatz und etwas Basteln melde ich mich zurück. Aber ... wie komme ich jetzt bloß aus dieser dummen Mauersache heraus ... hm. Ich könnte jetzt sagen, das wäre ein Test gewesen, um Eure Aufmerksamkeit zu prüfen. Nee. das ist zu durchsichtig. Bleiben wir bei den Tatsachen, ich habe einfach Mist gebaut und bin mit der Geometrie der Steigungen und Bögen irgendwie komplett aus dem Tritt geraten.
Ich musste beim Markgrafen zum Rapport antreten und erwartete, eine dicke Zigarre verpasst zu bekommen. Und was soll ich sagen, der Markgraf hat sich kaputt gelacht über so viel Schusseligkeit. Aber er hatte eine gute Idee, wie es passiert sein könnte ... es ist das verwirrende Rosa.
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Das Rosastyrodur bringt wohl Farbe auf die Anlage, aber irgendwann kann man es nicht mehr sehen. War bei mir genau so. Mit einem Baustoff überzogen verändert es die Anlage ungemein und man hat das Gefühl, dass man einen Riesenschritt weiter gekommen ist. Mit der Landschaftsgestaltung fängt ja bekanntlich die schöne Arbeit erst an ...
@Sven
Genau das ist es. Ich wollte wohl zu flott weiterkommen und endlich etwas Grünes sehen. Tja, das war keine gute Idee. Vielleicht sollte ich hundert mal ins Baubuch schreiben: "Du sollst nicht schusseln!"
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... das müssen wir jetzt aber nochmals vertiefen.
Größere Felsformationen glaubhaft darzustellen ist mit einer strukturierten Arbeitstechnik durchaus möglich. ... Jeder Einzelne hinterlässt folglich eine andere Handschrift im Fels. ... Und gut das Du die Arkaden zwischendurch einmal präsentiert hast. So kriegst Du noch rechtzeitig die Kurve. ... Die Idee mit den Stützpfeilern und wird optisch auch interessanter wirken ...
@Wolfgang
Das will ich gerne glauben, dass man das kann ... bloß ... jetzt komme ich ins Spiel. Mir fällt es leichter mit Abgüssen zu arbeiten und das dazwischen liegende Flickwerk zu einem geschlossenen Bild zu bearbeiten. Ich gehe auch mit Stechbeitel, Messingbürsten oder was auch immer zu Werke, bis es dann passt. Speziell diese hoch gedrückten Basaltsäulen hätte ich nur mit viel Mühe aus einer geschlossenen Gipswand heraus geschnitzt.
Du hast recht, ohne Euch wäre ich komplett in die Arkadenfalle geraten. Zu einem späteren Zeitpunkt wäre der Ärger größer gewesen. Jetzt reicht ein kurzes verwundertes Schütteln, ein Lächeln über die eigene Dummheit und ein Neubau ...
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.. da wollte ich gerade deinen Baufortschritt loben und die Idee der aufgegebenen Steilstrecke, da kommt der Ralf daher und stellt mich vor ein Rätsel. Ich sehe den Unterschied nicht zwischen deinen Arkaden und den von Ralf verlinkten ops: . ...
@Christoph
Na ja, das Loben solltest Du Dir erst einmal verkneifen. Der Fehler ist deutlicher zu erkennen, wenn Du bei Ralfs Link in der Bilderliste etwas weiter gehst bzw. die direkte Draufsicht anschaust. Ich habe zwei Fehler gemacht: Erstens liegen die Bögen nicht auf einer Höhe, so dass von der Statik her der Schub von oben nicht in die Wand sondern teilweise in den folgenden niedrigeren Bogen abgeleitet wird. Zweitens verlaufen die Mauerfugen nicht waagerecht sondern folgen der Steigung. Da passt nix ... gar nix ... ops:
In der Mark Michingen gibt es nicht nur Dampfer. Der Bahnhof Rhodenhausen ist als Traktionswechselstation ausgelegt. Mit dem noch im Bau befindlichen Aufzug hat sich allerdings die Grundplanung des Untergrundes etwas geändert, aber dieses Konzept möchte ich beibehalten. Am südlichen Bahnhofskopf erreicht eine elektrifizierte Strecke aus der Großstadt Klustal den Vorort Rhodenhausen. Die Elektrifizierung reicht nur bis hierher, so dass alle weiterfahrenden Züge eine neue Lok brauchen. Über das Viadukt geht's weiter in die Welt ... mit Diesel und Dampf. Ich hatte zwar mal darüber nachgedacht, auch das Viadukt mit einer Oberleitung zu versehen, aber bislang den Gedanken nicht weiter verfolgt. Am nördlichen Kopf wird außerdem die Strecke nach Bad Dachstein ausgekoppelt. Hier wird definitiv ohne Oberleitung gefahren. Ich muss demnächst das Grundkonzept noch mal neu überarbeiten und hier darstellen ...
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... Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das der "Perfekionubert" diese Arkaden schräg an den Hang stellt …
@Acki
Hüstel ... genau das ist passiert ... hüstel ... ops: Das hat auch seine guten Seiten; ich bin jetzt so einige unverdient verliehene Titel wieder los ...
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... Und wieder ein neuer Spitzname für Hubert, mittlerweile kann er sich VON nennen ...
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... Das ist ein Kosenamen! ...
Nochmal hüstel ... ... für Euch gebe ich doch gern den Trottel ...
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... deine Steinbogenbrücke und dahinter die super Felsen haben's mir angetan! ... Freu mich wie immer auf weiter Bilder! ...
@Roman
Wenigstens noch einer, der mich nicht fertig machen will. Daaaanke! Aber keine Sorge, ich trage es mit Fassung und Humor. Solange es keine größeren Probleme gibt ... und ein paar neue Bilder gibt's auch gleich.
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... Ohne es besser zu können, erinnern mich diese irgendwie an diese doppelreihigen Legostein ops: ...
@Frank
Diese Reihen sind durchaus gewollt ... Erklärung weiter oben. Solche Strukturen sind in ehemaligen Vulkangebieten oft anzutreffen.
Danke, dass Du Dich geoutet hast ... dann fühle ich mich gleich nicht mehr so allein ...
@All
Nun zu meinen neuen Taten ... oder weiterem Unsinn ... völlig verunsichert bin ... ... seht selbst:
Der Neubau der Stützmauer startete erst einmal mit der Sichtung des vorhandenen Plattenmaterials. Wie konnte es anders sein, nur noch Reste in der Kiste. Stückeln musste ich sowieso, also warum nicht bei diesen Resten anfangen. Die Mauer ist immerhin ca. 45 cm lang. Und wenn man die Teile einigermaßen ineinander schachtelt sind die Nähte erfahrungsgemäß kaum zu erkennen ...
Den Sims wollte ich diesmal mit einer neuen Technik gestalten. In alter Zeit pflegte man die Zeit und den Aufwand für verzierende Details selbst bei Profanbauten nicht zu scheuen. Ich entschied daher, es mit kleinen Rundbögen als Randabschluss zu probieren. Bloß, woher nehmen?
Aber ich wusste, meine Frau hat bei ihren Nähutensilien eine Reihe diverser Zacken- und Profilscheren. Damit müsste man doch auch dünnes PS schneiden können. Tatsächlich, es ging sogar prima. Interessant waren für mich aber nicht die Bögen, sondern der Abschnitt mit den Spitzen. In der Spur N haben sie die passende Größe, um als Bauverzierung durchzugehen:
Wie man sehen kann, verlaufen die Mauerfugen diesmal waagerecht. Die Verstärkungsrippen habe ich relativ flach ausgeführt, da ich den Druck des Erdreiches von oben als nicht so groß einschätze. Hinter der Bahnstrecke verläuft das Gelände schließlich recht eben.
Hier habe ich das vorläufige Ergebnis auf der Anlage angehalten. Die Arkaden sind dahinter noch nicht abgerissen. Rechts ist übrigens ein heller Mauerabschnitt zu sehen. Die Idee dahinter ist eine spätere Verlängerung der Stützmauer zum Schutz der neu gebauten Strecke über das Viadukt. Der Anbau erhielt schon keine aufwändige Simsverzierung mehr ...
Die ehemalige Bahnstrecke wird nun als romantischer Wanderweg mit grandioser Aussicht in das Tal genutzt. Schließlich muss Rhodenhausen seinen Besuchern ja auch ein paar Attraktionen bieten. Und dann diese Eisenbahnfotografen ... sie brauchen auf jeden Fall ein ordentliches Geländer, sonst klettern sie noch vor lauter Begeisterung auf die Mauer. Was tun ... hm ... die Krone zeigt ja einen Anstieg und da gibt es nichts Passendes zu kaufen. Die fertigen Geländer aus geätztem Messing oder die punktgeschweißten Drahtgestelle lassen sich prima auf waagerechte Kanten setzen, aber die Felder so lange zu verziehen, bis die Stützen bei einer Steigung wieder senkrecht stehen, wird kaum gehen.
Ich besorgte mir Relingstützen, wo sich ein feiner Draht durchstecken lässt. An sich eine feine Sache und für jeden Steigungswinkel geeignet, aber von der Seite betrachtet wirken die breiten Stützen irgendwie fehl am Platz. Eine neue Idee muss her. Mir fiel die beeindruckende, bewachsene Konstruktion oberhalb der Weinberg-Arkaden in Kassel ein. findet Ihr Bilder von der Terrassenseite aus. Hm ... eine abgespeckte Version ... mit blühendem Grünzeug ... eine optische Anbindung zum bewachsenen Hang und hinter dem Wanderweg der Wald bzw. die Hintergrundkulisse ... vlt. sogar wie ein Tunnel mit einem grünen Dach ... ich muss darüber nachdenken ... was meint Ihr?
Ich habe aber nicht nur die Stützwand gebaut. Parallel bin ich mit dem Bach unter dem Viadukt angefangen und habe den Bachlauf etwas vertieft bzw vorbereitet:
Da ich aber auch hier noch nicht genau weiß, wie es endgültig aussehen soll, erinnerte ich mich an das noch zu bauende Tunnelportal in der Verlängerung der Viaduktstrecke. Hier klafft noch ein Loch im Gelände, was dringend geschlossen werden will. Also suchte ich nach interessanten Tunnelvorbildern, die einerseits nicht zu protzig, aber andererseits auch nicht zu langweilig aussehen sollten. Fündig wurde ich hier mit dem ehemaligen Portal in Peterslahr (Westerwald). Interessant fand ich nicht nur die Form, sondern auch die verwendeten Bausteine. Die Mauern sehen aus, als hätte man unterschiedlich große Steine aus diversen Restposten aufgekauft und zu einem Portal verheiratet. Allein die Zyklopensteine des Gewölbes in Kombination mit den filigranen Mauersteinen sind bemerkenswert. Die vorgezogenen Flügelmauern stehen wieder auf riesigen Basisblöcken und oben werden sie an den Ecken von seltsamen Spitzen gekrönt, die möglicherweise zum Abfangen herunter rollender Steine als Betonguss nachgerüstet wurden. Und dann noch der Bogen oberhalb des Portals ... als Modell für mich sehr spannend.
Das auf der verlinkten Seite gefundene Frontalfoto verkleinerte ich erst einmal auf einen passenden Maßstab. So fiel mir auch das breite Tunnelloch auf:
Ich kramte meine Schablonen hervor, die ich mir einmal aus Pappe bzw. Alu ausgeschnitten hatte. So ließen sich die Normportale mit der Realität vergleichen ... aha. daher weht der Wind. Das Peterslaher Exemplar ist unten rum ziemlich breit ausgeformt ...
Auf dem nächsten Bild bin ich schon mit dem Nachbau angefangen.
Die Mauer stoppelte ich aus vorhandenen PS-Platten zusammen, um unten die großen Steinblöcke nachzubilden. Die Tunnelöffnung formte ich nach einer aus dem Foto gewonnenen Schablone. Die Öffnung musste natürlich etwas nach unten verlängert werden, da ja noch das Schotterbett hinzugedacht werden muss. Für die Zyklopensteine des Gewölbes blieb mir nichts anderes übrig als sie einzeln auszuschneiden. Damit sie ordentlich verklebt werden konnten, klebte ich hinter die Mauer eine weitere schwarze PS-Platte. Ich denke, anhand des Fotos ist das Bauprinzip zu erkennen.
Die Gewölbesteine schnitt ich aus einer umgedrehten Mauerplatte. Die glatte Vorderseite bekleckerte ich mit reichlich PS-Kleber, ließ das Lösemittel eine Zeit einwirken und tupfte dann den Kleber mit einem alten Lappen auf. Die weich gewordene Oberfläche erhielt so die Nachbildung der Bearbeitungsspuren der Steinmetze.
Hier sind die nicht allzu sorgfältig bearbeiteten Gewölbesteine bereits eingesetzt. Ich wollte den etwas krummen Eindruck des Originals widerspiegeln, hab's aber vlt. dabei etwas übertrieben. Mal sehen, wie es nach der Farbgebung wirkt. Auf alle Fälle musste ich die Reste des Klebers mit einer kleinen Messingbürste beseitigen. Die Oberfläche verlor so schon mal etwas von dem typischen Plastikglanz. Nun war der Bogen dran ...
Dazu schnitt ich mir erst einmal eine Schablone aus Pappe und feilte den schwarzen Überstand passend.
Den Bogen wollte ich wie beim Vorbild aus unterschiedlich dicken Steinen konstruieren. Ich schnitt mir dazu Streifen von einer Mauerplatte. Die eine Hälfte feilte ich dünner während die anderen Streifen auf der Rückseite mit einer weiteren dünnen Platte verstärkt wurden. Das senkrechte Muster wurde von den anschließend abgeknipsten Steinpaketen geformt.
So sieht meine Version des Portals bislang aus. Es fehlen noch die vorspringenden Flügelmauern mit ihrem Aufsatz und natürlich eine Nachbildung der Tunnelröhre. Nach dem Bemalen kann der Bau auf die Anlage und ich kann die Geländelücke schließen.
Viel zu tun ... viel zu überlegen ... jede Menge Potential für weitere Fehler ... aber ich hoffe, Ihr passt weiterhin auf mich auf.
LG
Hubert