Hallo,
Butgereit und sein Kollege wollten in dem Abbruchhaus die Wirksamkeit der Staubmasken ausprobieren, Thomas, Marco, Sebastian, Tino und Matthias.
Leider hatte sich der Staub schon verzogen……
Bernd, die Werkstatthalle bleibt an einer Seite offen. Aber unter der Dachtraufe ist ein 20mm hoher Wandstreifen angebracht, damit es nicht ganz so nackt aussieht. Ausserdem hält der Streifen die Giebelseiten in Position.
Unterm Dach hatte ich fünf LEDs angebracht und weitere zwei sollte der Kran erhalten.
Aber die fünf haben sich als viel zu schwach erwiesen, also wurden sie radikal auf zehn verdoppelt. Ob dann der Kran noch Lampen braucht, wird sich zeigen.
Am Kran sind bereits zwei Kabel verlegt, hierzu habe ich mich zweier zuvor höchst ungeliebter Spalten bedient
An einer Seite das Leitungsdrähtchen durch die Öffnung in den Längsträger geschoben und an der anderen Seite mit einem dickeren Drahthäkchen so lange geangelt, bis der Delinquent an's Tageslicht kam. Inzwischen hat auch eine zweite Leitung den Blindflug überstanden.
Da nun aber seit längerem der Spaß am Ofen samt Umfeld ziemlich verschwunden ist, bleibt das alles erst mal liegen.
Aber an was anderem könnte man schon ein bisschen basteln……...
Daher ist Butgereit nicht im Home Office, sondern mit einigen Einschränkungen durchaus gestalterisch tätig, Andreas + Andreas.
Nur, was könnte man da machen? Autos, Kräne und LKWs gibt es massig überall - aber was man nicht zu sehen kriegt, ist z.B. ein Manipulator für große Schmiedestücke.
Das wär' doch mal was!
Aber woraus macht man sowas?
Es folgt eine langwierige Suche, während der das ganze Haus mindestens drei Mal auf den Kopf gestellt wurde.
Das für Fahrzeugbauer ungewöhnlichste Teil an so 'nem Manipulator ist sicherlich der Greifer vorn dran - zur Form der Greifarme fällt mir ganz und gar überhaupt nix ein……
Zum Glück gibt es nicht nur solche Fahrzeuge in mannigfachen Ausführungen, sondern auch ebenso viele Greifarme. Da muss man sich doch irgendwie behelfen können.
Das erste Fundobjekt war die Bodenwanne eines 1:35 SPz Marder, der mir schon öfter aus der Klemme geholfen hat.
Also schnell zwei Streifen aus dem Bugbereich rausgesägt und mit weiteren Fundstücken bekannt gemacht
Das Rohr ist handelsüblich, einer von Dieters Schraubflanschen passt genau drauf. Das schwarze Teil ist aus der allgemeinen Fundstück-Sammlung und das 'Werkstück' ist vom Spritzling der Trix'schen Kohlenwäscheverglasung. Dessen Stiel ist mit Schrumpfschlauch überzogen.
Nun brauchen die Greifarme eine Aufnahme. Dazu klebt man zwei Plättchen aufeinander. feilt sie in geeignete Form und sägt sie zweimal ein, damit man den verbliebenen Steg raushacken kann. Zuvor sind noch zwei Bohrungen für die Drehachsen der Arme anzubringen - denn wenn man die Plättchen an der richtigen Stelle zusammengeklebt hat, fallen sie nach Rausstechen des Stegs unbeschädigt auseinander
Während der Plättchenprozedur und tausendmaligem Betrachten von Original-Fotos haben sich zwei neue Arm-Kandidaten vorgestellt. Die machten so guten Eindruck, dass sie sofort engagiert wurden
Zwei alte Drucktaster, wahrscheinlich von irgendeinem Messgerät. Sie mussten etwas knifflig einjustiert werden, weil sie mit den bereits angebrachten Distanzstegen kollidierten
An der Rückseite sehen sie etwas zu kurz geraten aus. Ich habe aber Vorbildfotos aufgetrieben, die auch so kurze Arme zeigen. Offensichtlich knicken die rechtwinklig nach innen ab und werden an dem inneren Winkel nach hinten gezogen.
Als weitere Möglichkeit gibt es noch einen dritten Satz Kandidaten
Wo die herkommen?
Aus einer zersägten Wäscheklammer
Vielleicht gibt es später mal verschiedene Greifersätze für jeweilige Schmiedeformen, man weiß ja nie.
Bevor jetzt das ausgebreitete Teileangebot wieder verräumt wird, machen wir noch schnell aus dem Marder einen Kühlergrill raus. Der sieht aus, als könnte man ihn gebrauchen
In der Hoffnung, dass nun der Greifer irgendwie werden wird, muss man mal nach dem Fahrgestell sehen. Da machen die Räder ein wenig Sorgen. Gewöhnliche LKW Räder sind da nicht zu gebrauchen und auf Schienen möchte ich das Kerlchen nicht stellen, das wäre zu unflexibel.
Man braucht Vollgummireifen wie manche Gabelstapler. Und ohne Profil.
Da hilft nix, als von einem passenden Rohr entsprechende 'Gummis' abzusägen und die Außenkanten leicht anzuschrägen.
Braucht man jetzt Zwillings- oder Drillingsbereifung?
Nach langer Vorbildsuche hat Butgereit entschieden, dass Zwillinge ausreichen.
Gut, somit muss man je zwei der Ringe fluchtend nebeneinander kleben.
Aber wie ausrichten?
Hier hilft wieder Solidarität im Haushalt. Zwei von sechs vorhandenen Schrankregalhaltern haben einen genau passenden Zapfendurchmaesser und dienen als Lehre
Lange hat man auch nach halbwegs brauchbaren Felgen gesucht. Am Ende wurden es zwei von vielen Kibri Felgen, deren Form sich leicht von allen anderen unterscheidet und 3x vorhanden ist. Wusste bisher gar nicht, dass es da verschiedene gibt…...
So, jetzt haben wir Räder mit Felgen, aber keine Achse.
Machen wir erst mal ein rudimentäres Fahrgestell und schauen, wie die Radaufhängung überhaupt aussehen soll
Die Gummireifen direkt an den Rahmen zu kleben, widerstrebt mir irgendwie.
Wieder mal bringt Butgereit die Rettung mit den komischen Kibri -Böppeln, die bei irgendwelchen Tanks immer beiliegen und so gut wie nicht zu gebrauchen sind. Aber hier passen sie haarscharf!
Sie sitzen mit Presssitz im Rad und werden mit einem halben MM Überstand aussen abgesägt.
Die Räder bleiben jetzt mal so vorbereitet liegen (wer weiß, was sich noch ändert) und Butgereit kann sich um die Karosserie kümmern
Die Außenmaße müssen so angepasst werden, dass die Karosserie mit den Rädern einigermaßen fluchtet, dazu bedarf es einiger Zwischenlagen.
Im Lauf der Zeit gesellt sich auch noch das Führerhaus eines Kibri Straßenhobels dazu, dessen Form hier ganz gut passt
Der schwarze Kühler ist ein WNW-Teil aus der Rumpelkiste und muss irgendwie eingepasst werden. Das Marder-Gitter hatte sich als zu groß erwiesen.
So wächst nach und nach einiges zusammen und man kann sich die zukünftige Figur ungefähr vorstellen
Jetzt braucht man aber auch einen Arbeitsplatz für den Fahrer!
Der Einfachheit halber nehmen wir den vom Straßenhobel und sägen ihn so zu, dass er genau in's Häuschen passt.
Leider ist das nix als eine Sitzaufnahme und eine Lenkradsäule - damit kann man doch keinen Manipulator bedienen!
Also kriegt er zwei Pedale, ausserdem zwei Schalthebel, die mal Kotflügelhalter von 3achs-LKWs waren.
Aus Platz- (und Bequemlichkeitsgründen) wurde auf einen im Original höchstwahrscheinlich vorhandenen Bildschirm verzichtet. Dafür kriegt der noch etwas zweifelnde Fahrer einen exklusiven roten Ledersitz und kostenlose Umrüstung von Hut auf Helm
Nun wird noch hie und da ein bisschen rumgepeppt und die Scheibengummis provisorisch angeschmiert, so lange man mit der Greiferkonstruktion nicht weiter kommt…..
Aber es hilft ja nix. Ein Greifer muss dran, egal wie.
Da ist es nützlich, sich an den Kibri Scheuerle-Heuler zu erinnern. Dessen Radaufhängungen gibt es in hochgelegter und in abgesenkter Ausführung. Die Vorsehung wollte es wohl, dass die hochgelegten Treibachsaufhängungen hier zu verwenden sind…...
Man muss sie nur etwas abändern
Machen wir damit noch eine Stellprobe
Hierbei fällt auf, dass das Hinterrad fehlt! (das Fahrzeug ist dreirädrig)
Das hintere (Lenk-) Rad ist größer dimensioniert als die Vorderräder. Geliefert wird es von der geschlitzten Sitzstange eines Vogelbauers, so kann man es praktischerweise nach einem Sägeschnitt gleich verwenden
Nebenbei fällt aber auch der Blick auf die Greiferzange: Irgendwie fehlen da Lagerdeckel für die Drehachsen.
Da ist Abhilfe einfach. Man muss sie nur von einem anderthalber Stäbchen absägen
Jetzt wieder zum Hinterrad. Da es keinen Konstrukteur gibt, hat auch niemand eine Radaufhängung konstruiert……
Das Halbrad ist 4mm hoch. Die Karosserie soll 2mm Bodenfreiheit haben. Nach scharfem Nachrechnen stellt sich raus, dass irgendwas 2mm tief in der Karosse versenkt werden muss, um daran das Rad zu befestigen. Denn von dem kleinen Rad 2mm abzufeilen, ist mir zu mühsam
Schliesslich hat Butgereit eine Platte hergestellt, die genau in den Ausschnitt passt. Um sie exakt 2mm zu versenken, haben wir eine weitere (kleinere) 2mm Platte mit Weißleim aufgeklebt, die Karosse außenrum mit Kleber versehen, die Plastikplatte mit Rucksack aufgesetzt und alles einfach auf planen Boden gedrückt.
Nach Trocknen kann man das weißleimgeklebte Distanzstück einfach raushebeln.
Damit es nun wenigstens so aussieht, als ob es mit dem Greifer vorwärts ginge, habe ich ihn einfach mal grau angeschmiert
Endlich fällt auch da ein Groschen: Es fehlt eine Parallelführung, sonst kann das nicht funktionieren….
In der Verlegenheit wurden dann schnell zwei Hebel gefeilt und gebohrt, während Butgereit sich um die Längsstangen kümmerte. Da vorn und hinten verschiedene Baubreiten vorhanden sind, musste er auch noch zwei Distanzring herstellen.
Zu dem Ganzen braucht man auch eine Hydraulik, dafür stehen zwei Kandidaten zur Auswahl.
Über den folgenden zwanzigmal zusammengebrochenen Kladderadatsch und Lackieren, Kleinteile anbringen etc. breiten wir lieber den Mantel des Schweigens......
Immerhin steht jetzt ein halbwegs fertiger Manipulator rum.
Wenn wieder Nerven da sind, kriegt er die Endbearbeitung und vielleicht einen ersten Arbeitseinsatz
Bis später
Gruß
Heinz