Hallo liebe Stummis,
@Mathias: Mit den Abstützungen hast du absolut Recht. Ich hatte ja oben schon geschrieben, dass ich noch keine Zeit dafür hatte. Das hat sich am Wochenende aber geändert. Hier der Beweis.
Jetzt habe ich alle in der Kurve stehenden Masten mit Stützen versehen, wie es auch dem Vorbild entspricht.
@Elfi und Dominic: Vielen Dank für euren Besuch in Buchenbach und die netten Worte. Schwarze Gummilitze wäre natürlich optimal. Wenn jemand eine Bezugsquelle kennt, immer her damit. Ich kenn bislang leider nur die von Weinert.
Da ich jetzt schon mehrmals auf meine Begrünung angesprochen wurde, will ich euch heute mal einen kleinen Bericht dazu liefern. Zum Glück habe ich damals schon einige Bilder gemacht. Die Bilder sind leider etwas zusammengewürfelt und die Qualität hier und da nicht sehr gut, so dass ich bei der Begrünung meines Berges, die ja demnächst auch noch ansteht, bessere Bilder und einen etwas ausführlicheren Bericht zeigen werde.
Benötigte Materialien und Werkzeuge:
- Holzleim
- NOCH Turf „braun“ (Art.-Nr.: 95110)
- NOCH Turf „Herbst“ (Art.-Nr.: 95130)
- NOCH Turf „Sommer“ (Art.-Nr.: 95140)
- NOCH Turf „Unkraut“ (Art.-Nr.: 95150)
- Grasfasern Frühherbst von miniNatur (2mm Art.-Nr.: 002-23, 4,5 mm Art.-Nr.: 004-23)
- Grasfasern Spätherbst von miniNatur (2 mm Art.-Nr.: 002-24, 4,5 mm Art.-Nr.: 004-24)
- Grasfasern Heu von miniNatur (2 mm Art.-Nr.: 002-29, 4,5 mm Art.-Nr.: 004-29)
- Begrasungsgerät
- Stecknadel
- Borstenpinsel diverse Größen
- Staubsauger (optimal mit einstellbarer Saugleistung)
- Damenstrumpf
und ganz wichtig: viel Zeit und Geduld!
Leim
Zunächst möchte ich noch ein paar Worte zum verwendeten Leim verlieren. Ich verwende ganz normalen Holzleim von Ponal. Diesen mische ich mit Wasser in einem Verhältnis von Leim : Wasser = 1 : 1. Der Leim ist nun etwas flüssiger als im Urzustand, aber immer noch so dickflüssig, dass sich nach dem Auftupfen mit einem Borstenpinsel kleine Tröpfchen bilden. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären: Das Leim-Wasser-Gemisch, dass ich zum Begrasen benutze bekommt keinen Spülmittelzusatz. Das wäre eher kontraproduktiv und würde die Oberflächenspannung herabsetzen. Nach dem punktförmigen Auftragen des Leims würde die es nicht zu einer so guten Tröpfchenbildung kommen. Es ist auch nicht nötig den überteuerten Leim von NOCH oder anderen Anbietern zu kaufen, die diesen als „Wundermittel“ für ihre Begrasung anpreisen. Absoluter Schwachsinn, da das auch nichts anderes als Holzleim ist! Leider gibt es offenbar genug Leute, die darauf reinfallen.
Vorbereitung des Untergrunds
Nun aber zur Begrünung. Nachdem ich meinen Untergrund vorbereitet habe (eingefärbter Sand), wird zunächst einmal großflächig NOCH Turf in verschiedenen Farben aufgetragen. Das imitiert auf dem Boden wachsendes Unkraut und Flechten.
Erster Faserauftrag – Grasfasern 2 mm
Danach kommt der erste Auftrag mit kurzen (2 mm) Fasern. Hier fange ich mit den Fasern „Frühherbst“ an. Mit einem Borstenpinsel werden Punkt für Punkt Leimtröpfchen auf den Untergrund aufgebracht (immer nur eine kleine Fläche; höchstens 10 x 10 cm, da der Leim nach einer bestimmten Zeit die Oberfläche verschließt und keine Fasern mehr haften). Je feiner der verwendete Borstenpinsel, desto feiner werden auch die Grasbüschel werden. Ich verwende hier in der Regel einen ganz feinen Borstenpinsel, um möglichst kleine Grasbüschel zu erhalten.
In die Holzleimtröpfchen werden nun die Fasern mit einem Begrasungsgerät geschossen. Den Gegenpol befestige ich immer an einer Stecknadel, die ich in einen dieser Leimtröpfchen stecke!
Hier schon mal vorweg ein Bild vom Ergebnis.
Sofort nach dem Auftragen der Fasern, werden die nichthaftenden Fasern abgesaugt. Dazu verwende ich einen handelsüblichen Staubsauger, auf dessen Düse ein Damenstrumpf aufgesetzt wird. Mit niedrigster Saugleistung werden nun die Fasern vorsichtig mit kleinen kreisenden Bewegungen abgesaugt. Der Damenstrumpf fängt dabei die Fasern auf, die erneut verwendet werden können. Man sollte die Düse immer etwa 2 cm von der Oberfläche entfernt halten und auf keinen Fall die Oberfläche berühren. Nach meiner Erfahrung hilft das sofortige Absaugen der Fasern nochmal zusätzlich die im Leim haftenden Fasern aufzustellen. Allerdings kann das auch nur Einbildung sein.
Der große Vorteil des sofortigen Absaugens der Fasern: man kann sofort mit der benachbarten Fläche weitermachen. Nach dem ersten Auftrag folgen nun weitere Aufträge mit helleren Farbnuancen. In der Regel verwende ich die Fasern „Spätherbst“ nicht pur, sondern mische sie etwas mit den Fasern „Frühherbst“. Dann ist der Kontrast zwischen den beiden Fasersorten nicht so stark. Die helleren Fasern werden auf die gleiche Weise an Stellen, die nicht so viel Wasser bekommen, aufgetragen.
Nach dem Absaugen, lass ich diese Fläche nun erstmal einen Tag trocknen. Danach wird alles nochmal gründlich und mit hoher Saugleistung abgesaugt.
Im Bereich der Küferei habe ich mehr Wert auf die kurzen Fasern gelegt. Lange Fasern wurden nur wenige verwendet.
Generell sollte der Fokus mehr auf den kurzen Fasern liegen, da diese richtig aufgetragen auch ohne lange Fasern ein stimmiges Bild liefern. Hinzu kommt, dass die Länge deutlich realistischer ist. 4,5 mm Grasfasern entsprechen umgerechnet immerhin 39 cm langen Grashalmen, was in etwa Kniehöhe entspricht. Auf wild wachsenden Wiesen mag das noch realistisch sein, in vielen Bereichen (Hinterhöfe / BW-Bereich) aber eher nicht.
Zweiter Faserauftrag – Grasfasern 4,5 mm
Im nächsten Schritt folgt der Auftrag mit den 4,5 mm Fasern. Auch hier fange ich wieder mit den Fasern „Frühherbst“ an. Auf die gleiche Weise werden die Leimtröpfchen gesetzt. Hier kann man den Leim entweder auf die noch freien Flächen, aber auch auf die bereits vorhandenen kleinen Grasbüchel auftragen. Dadurch entsteht später eine unregelmäßig hohe Oberfläche an Grasfasern. Auch hier werden wieder mehrere Aufträge in unterschiedlichen Farbnuancen aufgetragen.
Links erkennt man schon den Bereich, der bereits mit langen Fasern begrast wurde. Die Fläche wirkt jetzt schon deutlich dichter. Sofort nach dem Auftragen werden die überschüssigen Fasern wieder abgesaugt.
Dritter Faserauftrag – Grasbüschel 4,5 mm
Das Problem bei den langen Fasern ist allerdings, dass sie den Auftrag weiterer langer Fasern behindern und somit die folgenden Faseraufträge zunehmend schwieriger werden. Hier kommen nun meine extern hergestellten Grasfasern zum Einsatz, die zwischen die bereits vorhandenen Grasbüschel gepflanzt werden. Die Herstellung dieser Grasbüschel möchte ich auch noch schnell beschreiben.
Um diese Grasbüschel herzustellen habe ich mir ein Brett mit einem engmaschigen Fliegengitter bestückt. Ein Bild habe ich davon gerade nicht gefunden. Das kann ich aber nachliefern, wenn es gewünscht wird.
Darüber lege ich nun ein Stück Klarsichtfolie, auf die die Leimtröpfchen aufgetragen werden. Der Gegenpol des Begrasungsgeräts wird mit dem Fliegengitter verbunden und die Fasern in den Leim geschossen. Die überschüssigen Fasern werden danach einfach von der Folie abgeschüttelt. Danach mach ich in der Regel gleich noch einen zweiten Auftrag mit den gleichen Fasern. Das ganze wird dann nochmal etwas dichter. Die Folien werden für einen Tag getrocknet. Am nächsten Tag kann man dann die Grasbüschel ganz einfach mit dem Finger oder einer Pinzette von der Folie lösen und mit etwas Tesa-Alleskleber auf der Anlage platzieren.
Auf dem folgenden Bild kann man schön die unterschiedlichen Grashöhen und Farbnuancen sehen.
Folgende Schritte
In den folgenden Schritten wird die Grundbegrünung noch weiter verfeinert. Es folgen noch der punktuelle Auftrag von Blüten, NOCH Turf und das Pflanzen größerer Sträucher und Bodendecker. Allerdings habe ich dies noch nicht realisiert und daher habe ich dazu auch noch keine Bilder.
Zum Schluss möchte ich noch einige Bilder zeigen, die auf meinem Balkon entstanden sind, als ich die Segmentrahmen gestrichen habe. Die beste Lampe kann einfach nicht mit natürlichem Sonnenlicht mithalten.
Ich hoffe euch gefällt meine kleine Bilderstrecke zum Thema Begrasung. Die gesamte Begrasung auf diesen beiden Segmenten hat insgesamt 3 Monate gedauert. Wie ich bereits oben angesprochen habe, wird es demnächst im Rahmen des Bergbaus einen noch ausführlicheren Bericht geben. Bis dahin…
Liebe Grüße
Sebastian