Hallo Alexander,
das Fahrgerät-Projekt war für mich in vielerlei Hinsicht Neuland und hat jede Menge Lernaufwand erfordert. Ich kann sehr gut verstehen, daß Du ganz andere Prioritäten setzt und den Aufwand scheust. Das tue ich im Moment mit meiner Anlagenerweiterung ja auch, das Fahrgerät wird momentan nicht weiterentwickelt, trotz der noch vorhandenen kleineren Mängel, die aber zum Glück keinen Einfluß auf die Nutzbarkeit haben.
Aber nun zum Thema IRIS:
Momentan benutze ich IRIS eher selten, daher hoffe ich, daß ich alles Relevante aus meiner Erinnerung zusammenklauben kann.
Das Positive und Entscheidende vorweg: das Ding macht genau das, was Uhlenbrock beschreibt, und zwar sehr zuverlässig. Mit der Fernbedienung in der Hand kann man immer nah an der Aktion sein - echte walk around control eben. Das macht zumindest mir mehr Spaß als das Kleben an einem zentralen Steuerpult.
Störanfälligkeit: Meine Anlagenräume sind (noch) mit Neonröhren an der Decke beleuchtet. Vermutlich produzieren sie eine Strahlung, die den Empfänger stört, nach Montage der Empfänger im Schatten unter der Anlage war das Problem aber behoben. Allerdings dauert es eine gewisse Zeit, bis die Empfänger die Signale korrekt verarbeiten (ca. 1 Minute). Offensichtlich dauert es etwas, bis die Störsignale zuverlässig ausgefiltert werden. Danach gibt's aber selten Störungen. Auch im größeren Raum von ca. 6* 3,5m gibt es so gut wie keine Probleme, die Reichweite paßt also bei mir.
Probleme mit speziellen Loks: Beim Anschluß an einen 15V-Trafo hatte ich das Phänomen, daß 2 Roco-Loks (V90 und 290) nur "binär" fuhren (ca. 1/2s Stillstand, 1/2s Fahrt). Vielleicht ziehen die Loks einfach zu viel Strom? Bei allen anderen Konstellationen Trafo/Lok habe ich keine Probleme festgestellt.
Oberer Regelbereich: Mich hat zunehmend der geringe nutzbare Regelbereich gestört - was aber auf alle "konventionellen" analogen Steuerungen zutrifft. Zum einen sind ja die meisten Loks viel zu schnell, zum anderen habe ich ja in erster Linie eine Rangieranlage. Daher lege ich viel Wert auf eine gute und feinfühlige Regelung im unteren Bereich, den oberen Regelbereich nutze ich nicht.
Unterer Regelbereich: Wie beim "Aufdrehen" eines normalen Fahrtrafos dauert es schon etwas, bis sich die Loks in Bewegung setzen. Je nach eingestellter Anfahr- und Bremsverzögerung und Lok kann das schon gefühlte Ewigkeiten dauern. Da das beim Rangieren nun sehr oft passiert, war ich damit irgendwann eben nicht mehr zufrieden. Uhlenbrock kann man da keinen Vorwurf machen, die Steuerung ist ja "generisch" und soll mit jeglichem Material funktionieren.
Der IRIS-Rangiergang bietet hier schon einen enormen Fortschritt gegenüber normalem Trafo-oder Halbwellenbetrieb, man kann mit etwas Übung schon mm-genau rangieren.
Letztendlich war der etwas eingeschränkte Regelbereich dann für mich das Argument, eine bessere Lösung zu finden. Die Heißwolf-Regler habe ich mir angesehen und war schon beeindruckt, allerdings auch von Preis und Lieferfristen (mittlerweile aber deutlich kürzer). Damit war die Entscheidung für den Selbstbau gefallen...
Ein paar meiner Videos sind übrigens mit freundlicher Unterstützung durch IRIS entstanden, und zwar die ersten 9 meines entsprechenden Albums (https://www.flickr.com/photos/80956834@N...th/30008159795/)...
Ich hoffe, daß ich damit ein wenig zu Deiner Entscheidungsfindung betragen konnte...
Viele Grüße,
Dieter